DE3010525A1 - Verfahren zur herstellung hochkorrosionsbestaendiger legierter zementmoertelauskleidungen in metallraohren - Google Patents
Verfahren zur herstellung hochkorrosionsbestaendiger legierter zementmoertelauskleidungen in metallraohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein'Verfahren zum Herstellen einer korrosionsbeständigen
Schutzschicht auf der Innenfläche von Stahlrohren durch Aufbringen eines mit einer Kunststoffdispersion vermischten Zementmörtels.
Es ist seit vielen Jahren üblich, Wasserrohre zum Korrosionsschutz mit Zementmörtelauskleidungen
zu versehen.Im allgemeinen wird hierzu ein Rotationsschleuderverfahren
verwendet. So hergestellte Auskleidungen haben z.B. einen VJasserzementwert
von etwa 0,4 bei einem Mischungsverhältnis von etwa 2,5. Anforderungen an solche Auskleidungen werden im VDGW-Arbeitsblatt W 342 (1978) beschrieben.
Es können aber auch andere Verfahren angewandt werden, bei denen der Zementmörtel nachträglich eingeworfen oder eingemolcht wird. Die normale Zementmörtelauskleidung
ist gegen die meisten Wässer ausreichend oder vollständig korrosionsbeständig. Bei kohlensäurereichen Wässern, bei sauren Industrie-Abwässern
und bei einigen Solen, die zementaggressive Stoffe, z.B. Magnesiumsalze
und Sulfate enthalten, kann korrosiver Abrieb auftreten. Dabei wird meist das Calcium aus dem Zementmörtel gelöst und die Mörtel Struktur gestört. Insbesondere
nach einem vorübergehenden Trocknen der entkalkten Mörtel schicht, was
z.B. bei Reparaturarbeiten unvermeidlich ist, tritt ein Absanden des Mörtels
auf.
Es ist ferner bekannt, daß durch geeignete Zusatzmittel, insbesondere auf Basis
organischer Polymere in wäßriger Dispersion versucht wird, die Korrosionsbeständigkeit
zu verbessern. Es ist aber nicht möglich, nach den üblichen Schleuderverfahren entsprechend W 342 solche Mittel dem Mörtel zuzusetzen, weil der
größte Teil der Kunststoffdispersion beim Schleudern mit dem überschüssigen
Anmachwasser ausgetragen wird. Aus diesem Grunde hat man versucht, mit anderen Verfahren legierte Mörtel einzubringen. So wird gemäß der DE-OS 26 20 669 vorgeschlagen,
mit Hilfe von Druckluft über ein rotierendes tellerförmiges Rad oder
über einen rasch rotierenden Verteilerkopf den Zementmörtel an die Innenwand eines ruhenden Rohres anzuwerfen. Hierbei ist ein nachträgliches mechanisches
Glätten der Mörtelschicht erforderlich. Solchen Mörteln werden Kunststoffdispersionen
zugesetzt, um im wesentlichen die notwendige Haftung des frischen angeworfenen Mörtels zu gewährleisten.
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Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die eingeschleuderte Kasse auf der
Rohrinnenfläche nicht ausreichend verdichtet wird. Mit zunehmendem Porenvolumen,
d.h. bei geringer oder fehlender Verdichtung, werden kalklösende Reaktionen erleichtert, der entkalkte Mörtel mechanisch sehr anfällig und vor allem die
Anfälligkeit bei Sulfatangriff erhöht. Bei den mit Kunststoffdispersion legierten
Mörteln wird die Entkaikungsgeschwindigkeit praktisch nicht verringert, die
mechanische Abriebfestigkeit entkalkter Mörtel aber merkbar verbessert, vgl. Zeitschrift "3R-intern", 17, H. 7, S 448/459. Es wurde nun überraschend gefunden,
daß bei hochverdichteten und legierten Mörteln die Korrosionsbeständigkeit wesentlich verbessert ist, wobei sowohl die Entkalkung als auch die Festigkeitseigenschaften der beanspruchten Mörtel betroffen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, welches
eine hohe Verdichtung der Schutzschicht und damit eine hohe Korrosionsbeständigkeit,
vor allem gegen saure Medien ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche.
Das Kunststoffpolymerisat der Mischung, insbesondere das Acrylharz hat die
Eigenschaft, daß es die anorganischen Bestandteile des Mörtels verklebt, die Zwischenräume ausfüllt und gleichzeitig eine hohe chemische Beständigkeit gegen
die alkalische Reaktion des Zements aufweist. Unter den oberflächenaktiven Kunstharzen sind solche Harze zu verstehen, die auf der Oberfläche der Zement-
und Sandkörner absorbiert werden und den Mörtel bei sehr kleinen Wasserzementwerten flüssig halten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können hohe Verdichtungen erzwungen werden.
Bei dem oben genannten konventionellen Verfahren werden im Ansatz Zementmörtel mit einem Wasserzementwert von mindestens 0,50 verarbeitet. Solche Mörtel können
aus den oben genannten Gründen nicht mit Kunststoffen legiert werden. Es wurde nun überraschend gefunden, daß es mit Hilfe von oberflächenaktiven Stoffen, z.B.
Melaminharzen, möglich ist, verarbeitbare Mörtel mit Wasserzementwerten von anstelle
0,5 unter 0,32 bei V = 2,5 herzustellen. Diese Mörtel können nach dem Rotationsschleuderverfahren eingeschleudert werden und gleichzeitig Kunststoff-
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dispersionen enthalten. Beim Schleudern tritt praktisch kein Anmachwasser mehr
aus. Zur Erzielung einer sehr hohen Verdichtung bei gleichzeitig minimaler Entmischung
kann während des Schleudervorganges eine radial angreifende Vibration
aufgebracht werden. Die dabei erziel baren Wasserzementwerte des eingeschleuderten
Mörtels liegen unter 0,35.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend
beschrieben:
Zement und Sand der Körnung 0,1 bis 1,5 mm werden in einem Massen-Verhältnis
1:2,5 gemischt bei Zugabe von Anmachwasser entsprechend einem Wasserzementwert von 0,32 und Zugabe einer Kunststoffdispersion von 10 Mass.-% bezogen auf Zement.
Die Kunststoffdispersion enthält oberflächenaktive Stoffe und ein alkalibeständiges
Polymer. Die Verarbeitungseigenschaften des Mörtels können durch puzzolanische Füllstoffe von 5 bis 30 Mass.-% bezogen auf Zement verbessert werden,
weil diese den Kunststoff absorbieren, die Fließeigenschaft erhöhen und
eine Entmischung vermindern. Nach dem Einbringen des Frischmörtels in das ruhende
oder sich langsam drehende Rohr wird die Rotation eingeleitet. Die Rotationsgeschwindigkeit wird in den ersten ein bis drei Minuten langsam hochgefahren und
dann bei einem Höchstwert gehalten. Die Fliehkraft soll hierbei mindestens die zwanzigfache Erdbeschleunigung, vorzugsweise jedoch ein Vielfaches dieses Wertes
haben. Zur Vermeidung einer Entmischung des Mörtels und zur guten Verteilung kann während des Hochfahrens Vibration aufgebracht werden. Der Schleudervorgang
kann nach wenigen Minuten beendet werden, wobei die Rotationsgeschwindigkeit wie
zu Beginn vermindert wird.
Die angegebenen Wasserzementwerte sind auf das Beispiel eines Mischungsverhältnisses
2,5 bezogen. Bei anderen Mischungsverhältnissen, die im Bereich von 2 bis
3 schwanken können, sind kleinere bzw. größere Minimalwerte für den Wasserzementwert
zu berücksichtigen.
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Beispiel für eine Zementmörtel zusammensetzung mit hoher Beständigkeit gegen
saure und salzreiche Abwasser:
Teile Stoff
220 Quarzsand 0,1 bis 1,5 mm, abgestuft nach Fuller-Kurve
50 Quarzsand H 31
96 Portlandzement 45 F HS
12 EFA-Füller
22 Acrylharz-Dispersion (50% Feststoff)
0,2 Melamin-Kondensationsharz
22 Wasser
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Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen einer korrosionsbeständigen Schutzschicht auf der
^ Innenfläche von Stahlrohren durch Aufbringen eines mit einer Kunststoff-
dispersion vermischten Zementmörtels, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Zementmörtel mit einem Mischungsverhältnis im Bereich von V = 1 bis 3 und einem Wasserzementwert von W = 0,25 bis 0,35 mit 3 bis 30 Mass.-%, vorzugsweise 10 Mass.-%, bezogen auf den Zementanteil, einer aus einem Kunststoffpolymerisat und einem oberflächenaktiven Kunstharz zusammengesetzten Kunststoffdispersion vermischt wird, daß die Mischung in das Stahlrohr eingebracht
und durch mit hoher Geschwindigkeit erfolgendes Rotieren des Rohres auf
dessen Innenfläche verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zementmörtel mit
einer aus Melaminharz und Acrylharz zusammengesetzten Kunststoffdispersion
vermischt wird.
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3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr
nach dem Einbringen der Mischung zunächst zwecks Verteilung an der Innenwand mit einer niedrigen Umdrehungszahl von z.B. 140 bis 240 pro Minute - je nach
Rohrdurchmesser - und dann für die Verdichtung der Mischung mit hoher Umdrehungszahl von z.B. 400 bis 750 rotiert wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ta das
Rohr eine Zernentmörtel-Kunststoffdispersion eingebracht wird, die 5 bis 30
Mass.-% eines puzzolanischen Füllstoffes, insbesondere Flugstäube aus Hochtemperatur-Schmelzfeuerungen
("EFA-Füller") enthält, die bei Temperaturen von 1600 bis 1700*C gewonnen sind, einen Glasanteil von etwa 90% enthalten
und einen puzzolanischen Effekt von 115% aufweisen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Rotierens des Rohres dieses in radialer Richtung mittels Vibratoren in Schwingungen versetzt wird.
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