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GEBISSMODELL ZUR ANFERTIGUNG VON ZAHNERSATZTEILEN
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gebißmodell zur Anfertigung von
Zahnersatzteilen gemaß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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In dem Patent ( Patentanmeldung P 29 49 697.7 ) ist ein Verfahren
zur Herstellung eines Gebißmodelis beschrieben, bei dem positive Nachbildungen der
aus Modellwerkstoff, beispielsweise Gips, gefertigten Zahnstümpfe über Metallstifte
lösbar an einem Sockel befestigt sind. Dabei dient im Gegensatz zum Stand der Technik
als Sockel eine vorgefertigte Platte aus einem formbeständigen Kunststoff, beispielsweise
Acrylglas. Die Metallstifte der einzelnen Zahnstümpfe eines Zahnbogens sind unmittelbar
in Aufnahmebohrungen dieser Sockleplatte fixiert. Dadurch entfällt das Angipsen
eines Sockels, sodaß derartige Modelle sehr viel schneller als bisher hergestellt
werden können. Wesentlich ist aber vor allem, daß ein solches Modell wegen der Verwendung
einer formatabilen Sockelplatte den Anforderungen hinsichtlich der Genauigkeit besser
entspricht als die bekannten Modelle. Das in der erwähnten Patentanmeldung beschriebene
Verfahren hat sich aus diesen Gründen in der Praxis auch bereits bewährt, Bei der
Herstellung von Prothesen wird neben den einzelnen aus dem Zahnbogen herausgetrennten
Zahnstümpfen auch die Bsumenpsrtie bzw. das Gaumendach als Gußvorlage benötigt.
Bisher hat man das Gaumendach mittels einer Bandsäge aus dem ausgehBrteten GebiB-modell
herausgesagt. Dabei entsteht im Bereich der Zahnfleischsaumnachbildung zwangsläufig
ein Sägespalt, der selbst bei Verwendung
eines dünne SagebLat es
vErh2ltnismaßig breit ist, denn es ist zu berücksichtigen, daß das Sägeblatt entsprechend
dem U-förmigen Umriss des Gaumendaches im Bogen geführt werden muß.
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Ein solcher Spalt zwischen dem Gaumendach und dem Zahnbogen ist aber
insbesondere dann unerwünscht und nachteilig, wenn ein Steg einer der Gaumenwdlbung
angepassten Prothese in den Bereich der Zahnstümpfe hineinreicht, also diesen Sägespalt
überquert. Eine genaue Schleimhautnachbildung der Gußprothese ist dann in diesem
Übergangsbereich praktisch nicht mehr machbar. Nachteilig ist dabei auch noch, daß
der Sägevorgang verhältnismäBig langwierig und damit zeitraubend ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gebißmodell mit Zahnbogen
und Gaumendach zu schaffen, das schnell und ohne berufsspezifische Kenntnisse mit
großer Genauigkeit hergestellt werden kann. Dabei sollen die zur Abformung benötigten
Partien, also bestimmte Zahnstümpfe und das Gaumendach leicht voneinander und von
der Sockelplatte getrennt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, daß der Ersatz des
bekannten an das Modell angeformten Gipssockels durch eine vorgefertigte Sockelplatte
entsprechend dem eingangs erwähnten Schutzrecht eine leichte und exakte Festlegung
eines Trennsteges ermoglicht, dessen dem nachzubildenden GebiBabdruck zugewandte
Stirnfläche von diesem Gebißabdruck im Abstand so angeordnet werden kann, daß eine
möglichst gleichmäßige Sollbruchstelle zwischen dem Zahnbogen und dem Gaumendach
des Modells entsteht.
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Es ist zwar schon bekamt, dalz man aus das Zersiqcn erne Z: t bogens
verzichten kann, wenn man sogenannte Modellstumpftrennplatten verwendet. Diese Trennplatten
wurden aber bisher stets im Gebißabdruck und nicht in dem Sockel verankert. Damit
ensteht bei dem aus dem GebiBabdruck abgeformten Modell zwischen zwei Zahnstümpfen
ein Spalt, was bei dem bekannten Anwendungsfall nicht besonders nachteilig ist,
beim Übergang zwischen dem Zahnbogen und dem Gaumendach gemäß der vorliegenden Erfindung
gerade vermieden werden soll. Wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist also
die Verankerung des Trennsteges an der Soc-kelplatte, was bei dem bisher bekannten
nachträglichen Anformen des Sockels nach dem Aushärten des Modells naturgemäß garnicht
möglich war.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung soll der Trennsteg
lösbar an der Sockelplatte fixiert sein. Das erleichtert später das Zusammensetzen
der Modelleinzelteile.
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Bevorzugt wird ein Trennsteg in Form eines flexiblen Kunststoffstreifens,
wobei ein Kunststoff gewählt wird, der keine Verbindung mit dem Modellwerkstoff,
üblicherweise also mit Hartgips eingeht. Ein solcher Kunststoffstreifen kann leicht
der Gaumendachform angepaßt werden.
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Zur Festlegung des Trennsteges an der Sockelplatte werden Haltestifte
verwendet, die lösbar an der Sockelplatte fixiert sind.
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Zwischen diesen Haltestiften kann der elastische Kunststaffstreifen
verspannt werden. Dies läßt sich sehr einfach bewerkstelligen, wenn die Haltestifte
einen aus der Sockelplatte herausragenden geschlitzten Abschnitt aufweisen. Der
Trennsteg wird dann
einfach in diesen Schlitz ernnelEgt. ILwshtig
ist, daß der Engen des Schlitzes in den Haltestiften bündig mit der Oberfläche der
Sockelplatte abschließt, damit hier keine weitere Sollbruchstelle entsteht.
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Die Höhe des Kunststoffstreifens muß individuell in Abhängigkeit von
der Gaumenform so nachkonturiert werden, daß eine möglichst gleichmäßige Sollbruchstelle
von etwa 3mm entsteht. Beim Auseinanderbrechen der einzelnen Modellteile muß man
dann keine Absplitterungen befürchten. Die Trennaht ist beim wieder zusammengesetzten
Modell auf den ersten Blick garnicht erkennbar, was ein deutliches Anzeichen für
die Genauigkeit des Modells ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung darmes
stellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine Ansicht
auf die Sockelplatte und Fig. 2 einen Schnitt durch ein Modell in vergrößertem Maßstab.
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In eine Sockelplatte 1 aus Kunststoff sind mehrere Aufnahmebohrungen
2 für Metallstifte 3 eingearbeitet. Diese Metallstifte dienen zur Verankerung der
einzelnen Zahnstümpfe des Zahnbogens10 an der Sockelplatte 1. Außerdem sind in der
Sockelplatte 1 zwei Haltestifte 4 für den Trennsteg 5 lösbar fixiert. Diese Haltestifte
hahen einen aus der Sockelplatte herausragenden Abschnitt 6, der einen Schlitz 7
aufweist. In diesen Schlitz ist der Trennsteg passend eingelegt. Der Boden des Schlitzes
schließt bündig mit der Oberfläche der Sockelplatte ab, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist.
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Der Abschnitt 6 der Haltestifte verjüngt sich konisch zur Spitze hin,
damit diese Haltestifte leichter aus dem Modell herausgezogen werden können.
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Aus Fig. 2 geht weiter hervrr, daß diE Höhe H des Trennstenes 5 so
gewählt ist, daß eine Sollbruchstelle 8 von etwa 3 mm entsteht.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Höhe des Trennsteges
nicht unbedingt konstant ist. Es wird vielmehr in Einzelfällen erforderlich sein,
die Höhe der Form des Gaumendaches 9 anzupassen.
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Zur Herstellung eines solchen Gebißmodells werden zunächst die Metallstifte
3 und die Haltestifte 4 in der Sockelplatte 1 verankert. Dann wird der Trennsteg
5 in die Schlitze 7 eingelegt und damit ebenfalls an der Sockelplatte 1 fixiert.
Die so bestückte Sockelplatte wird nun auf den mit Hartgips ausgefüllten Gebißabdruck
aufgelegt, wie das in dem eingangs erwähnten Schutzrecht beschrieben ist. Nach dem
Aushärten des Gipses wird das Modell von der Sockelplatte abgezogen. Dann werden
einzelne Zahnstümpfe oder Zahnbogenabschnitte in bekannter Weise durch radiale Sägeschnitte
voneinander getrennt. Diese Zahnstümpfe oder Zahnbogen abschnitte werden dann vom
Gaumendach 9 an der Sollbruchstelle 8 abgebrochen. Die Einzelteile stehen dann zur
weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Vor dem Zusammensetzen dns Modells wird der
Trennsteg und ggf. auch die Haltestifte 4 von der Sockelplatte 1 entfernt.
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Die auf der Basis eines solchen Modells hergestellten GebiB-prothesen
zeichnen sich durch eine bisher mit vergleichbarem Aufwand nicht erreichbare Genauigkeit
im Bereich der Übergangszone zwischen dem Gaumendach 9 und dem Zahnbogenifl aus.
Der Zahnfleischanstelle saum ist exakt nachgebildet, denn des bisher bekannten mit
Materialverlust behafteten Sägeschnittes ist nun in dieser Zone eine Bruchstelle
gegeben, die einen nahtlosen Übergang gewährleistet.
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