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B e s c h r e i b u n g
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Verfahren und Vorrichtung zum Abfüllen von schüttfähigen Gütern in
einen faltbaren Container Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfüllen von
schüttfähigen Gütern in einen faltbaren Container aus flexiblem Material, der im
gefüllten Zustand im wesentlichen quaderförmige Gestalt besitzt sowie in einer Wandung
wenigstens eine Füllöffnung und mehrere zu dieser Wandung parallele fachbildende
Zwischenböden mit unter der oder den Füllöffnungen angeordneten Öffnungen aufweist.
Die Erfindung betrifft auch eiiie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Faltbare Container sind aus der DE-OS 26 05 122 bekannt.
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Sie dienen zum Transport von Massengütern, z.B. Granulaten, Düngemitteln
und dergleichen. Derartige faltbare Container besitzen in gefülltem Zustand eine
etwa quaderförmige Gestaut und eine Grundfläche, die im wesentlichen der Grundflache
einer Palette entspricht Das ermöglicht eine günstige Ausnutzung von Palettenflächen
sowie eine weitgehende Raumnutzung bei Lagerung und Transport. Trotz verhältnismäßig
dünner und flexibler Wandungen besitzt ein derartiger Container eine hinreichende
Stabilität, um die bei Lagerung und Transport auftretenden Belastungen aufnehmen
zu können. Derartige Container sind auch stapelbar. Das beruht im wesentlichen auf
der Wirkung der Zwischenböden, die nicht nur Verstärkungen im Bereich der Faltungen
bilden und dadurch das Ausbeulen des Containers verhindern, sondern darüber hinaus
innerhalb
des Schüttgutes auch Trennflächen definieren, an zonen
horizontale Druckkräfte des Schüttgutes nicht mehr übertragen werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Einfüllen von schüttfähigen Giitern in derartige faltbare Container anzugeben.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Wandungen bzw.
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Zwischenböden des jeweils untersten, noch nicht gefüllten Faches an
im wesentlichen ebenen Flächen abgestützt werden, und das betreffende Fach durch
die Füllöffnung und die darunter befindlichen Öffnungen mit Schüttgut gefüllt wird,
daß anschließend das nächstfolgende Fach in gleicher Weise gefüllt wird, usw. bis
zur vollständigen Füllung des Containers.
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Dadurch wird erreicht, daß jedes Fach nach dem Füllen und Verteilen
des Schüttgutes in diesem Fach ungeachtet der flexiblen Wandungen bzw. Zwischenböden
seinerseits eine im wesentlichen quaderförmige Gestalt mit definierteJn Volumen
einnimmt. Ein Ausbeulen der Wandungen oder Zwischenböden wird vermieden, so daß
diese im gefüllten Container die eingangs erwähnten Trennflächen bilden, auf denen
die Stabilität des gefüllten Containers im wesentlichen beruht. Da jedes Fach nach
dem Füllen eine im wesentlichen ebene Oberseite te bildet, kann diese Oberseite
des zuletzt gefüllten Fachs als Stützfläche beim Füllen des nächsten Fachs ausgenutzt
werden.
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Wenn die zu füllenden Container in gefaltetem Zustand angeliefert
werden, wobei die Wandung mit der Rillöffnung auf den Zwischenböden und diese aufeinander
aufliegen, empfiehlt es sich, den zu füllenden Container gefaltet zwischen den
Stützflächen
zu halten und das jeweils unterste, noch nicht gefüllte Fach durch Einblasen von
Luft zu öffnen und dann zu füllen. Da die Wandungen des zu füllenden Fachs auch
in diesem Fa:ll an ebenen Flachen abgestützt sind, nämlich einerseits an der Oberseite
des darunter befindlichen gefüllten Fachs imd andererseits an einer oberen Stützfläche,
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer Zwischenböden, nimmt das Fach nach
dem Aufblasen das vorbestimmte quaderförmige Volumen ein, in dem das Schüttgut verteilt
werden kann.
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Man kalm aber auch alle Fächer des Containers durch Einblasen von
Luft öffnen und sie dann, ausgehend vom untersten, nacheinander füllen.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist eine Stellfläche
für den Container und wenigstens ein über der Stellfläche angeordnetes Füllrohr
auf, welches in die Füllen öffnung der einen Wandung und die darunter befindlichen
Öffnungen der Zwischenböden eingeführt werden kann. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung
gekennzeichnet durch eine an das oder die Füllrohre angeschlossene, zur Stellfläche
parallele Stützplatte, wobei der Abstand zwischen Stützplatte und Stellfläche veränderlich
ist, und durch eine im Bereich der Austrittsöffnung des Füllrohres angeordnete Verteileinrichtung
für das Schüttgut.
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Die Stellfläche und die Stützplatte bilden die ebenen Stützflächen
beim Füllen des Containers. ihr gegenseitiger Abstand wird schrittweise jeweils
nach Füllung eines Faches vergrößert. Das kann dadurch geschehen, daß das Füllrohr
mit der Stützplatte und gegebenenfalls weiteren angeschlossenen Bauteilen auf- und
abbeweglich ist, Bei einer anderen Ausführungsform ist die Stellfläche für den Container
auf- und abbeweglich.
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Um den noch gefalteten Teil des Containers unter der oberen Stützplatte
zu halten, sollte unter der Stützplatte eine Halteeinrichtung für den gefalteten
Container angeordnet sein.
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Diese Halteeinrichtung kann Klammern aufweisen, die die Falten des
Containers umfassen. Zusätzlich kann die obere Wdfldung des Containers wenigstens
bereichsweise an die Unterseite te der Stützplatte lösbar angeklebt sein.
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Für die Verteilung des Schüttgutes im zu füllenden Fach kann vor der
Austrittsöffnung des Füllrohres ene Prallscheibe ngeordnet sein, die sich im wesentlichen
parallel zur Stellfläche erstreckt. Bei genügend großer Fallhöhe des Schüttgut tes
und/oder pneumatischer Förderung reicht eine solche starre Prallscheibe im allgemeinen
aus, um das betreffende Fach vollständig innerhalb des vorgegebenen Volumens zu
füllen.
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Eine schnellere Füllung und eine festere Packung des Schüttgutes im
Fach erreicht man, wenn die Pral]scheibe rotierend angetrieben ist. Dann erhalten
nämlich die Körner des Schüttgutes im Bereich der Prallscheibe eine Zentrifugalbeschleunigung,
die sie in horizontaler Richtung in das Fach treibt.
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Dieser Effekt kann noch verbessert werden, wenn die Prallscheibe auf
ihrer der Austrittsöffnung zugewandten Seite flügelartige, sich im wesentlichen
radial erstreckende Stege aufweist.
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Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, wenn die Prallscheibe relativ
zum Füllrohr in axialer Richtung verstellbar ist, um damit zu erreichen, daß die
Prallscheibe sich stets in gleicher Höhe des zu füllenden Fachs befindet.
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Wenn der Container mit einem pulverförmigen Schüttgut, z.B.
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Düngemittel, gefüllt werden soll, kann die Verteileinrichtung auch
eine im Füllrohr untergebrachte Stopfschnecke für pulverförmiges Gut sein.
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Ferner kann die Vorrichtung eine im Bereich der Austrittsöffiiung
angeordnete Blaseinrichtung zum Aufblasen des jeweils untersten Fachs aufweisen.
Versuche haben gezeigt, daß die rotierend angetriebene Prallscheibe mit sich radial
erstreckenden Stegen auch die Aufgaben einer Blaseinrichtung übernehmen kann, weil
die angetriebene Blasscheibe Luft aus dem Füllrohr ansaugen und das zu füllende
Fach aufblasen kann. Unabhängig davon kann die Blaseinrichtung aber auch ein an
eine Druckluftquelle angeschlossenes und im Bereich der Austrittsöffnung mündendes
Rohr aufweisen.
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Damit die beim Füllen mehr oder weniger zwangsläufig mitgerissen Luft
aus dem zu füllenden Fach und damit aus dem Container entweichen kann, sollte an
der Stützplatte eine Entlüftung vorgesehen sein. Die überflüssige Luft kann dann
an der Außenseite des Füllrohrs entlang durch die Öffnungen der noch unter der Stützplatte
liegenden Zwischenböden und durch den Entlüftungskanal abströmen. Damit das Abströmen
der Luft kontrolliert werden kann, sollte die Entlüftung ein einstellbares Drosselventil
aufweisen.
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Zur Vermeidung von Staubbildung kann auch ein Filter vorgesehen werden,
das sich bei der beschriebenen Vorrichtung besonders günstig dann anordnen läßt,
wenn die Stützplatte doppelwandig ausgebildet und im innenraum der Stützplatte das
Filter untergebracht ist. Es versteht sich, daß der Innenraum der Stützplatte zugänglich
sein muß, um das Filter zu reinigen oder auszutauschen.
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Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert; die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine
Vorrichtung zum Abfüllen von Schüttgut in einen faltbaren Container aus flexiblem
Material.
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Mit der dargestellten Vorrichtung soll ein Schüttiut, z.B.
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Granulat, in einen Container 1 abgefüllt werden, wie er in der DE-OS
26 05 122 beschrieben ist. Die Wanduiigen des Containers bestehen aus Kunststoff-Folie
oder Papier. Parallel zur Oberseite des Containers 1 erstrecken sich mehrere re
mit den Seitenwandungen verbundene Zwischenböden 2, die Öffnungen 3 aufweisen, welche
unterhalb einer Füllöfftiung in der oberen Wandung des Containers 1 angeordnet sind.
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In der Figur ist der Container 1 teilweise in gefüllte Zustand und
teilweise in gefaltetem Zustand dargestellt.
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Man erkennt, daß die Zwischenböden 2 Fächer 4 definieren, von denen
das unterste Fach 4 schon gefüllt ist, während das darüber befindliche Fach gerade
gefüllt werden soll.
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Die Füllung des untersten Fachs 4 ist durch eine Schraffur angedeutet.
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Zur Vorrichtung gehört zunächst ein Hubtisch 5, der in Richtung des
Doppelpfeils 6 auf- und abbewegbar ist. Der zugehbrige Antrieb ist nicht dargestellt.
Es kann sich um einen mechanischen, hydraulischen oder auch pneumatischen Antrieb
handeln. Die Oberseite des Hubtisches 5 kann als Stellfläche für den gefüllten Container
1 dienen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich auf der Oberseite
des Hubtisches 5 eine Palette 7, deren Oberseite die Stellfläche 8 für den gefüllten
Container 1 bildet. Der gefüllte Container 1 nimmt eine Grundfläche ein, die im
wesentlichen der Grundfläche der Palette 7 entspricht.
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Über dem Hubtisch 5 befindet sich ein Füllrohr 9 mit unten offener
Austrittsöffnung. An das Füllrohr 9 schließt oben ein Fülltrichter 10 an, in den
ein oder mehrere Ablaßstutzen 11 von nicht dargestellten Schüttgutbunkern münden.
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Mit dem Füllrohr 9 ist eine sich im wesentlichen horizontal und parallel
zur Stellfläche 8 erstreckende Stützplatte 12
velbwldeal, die beim
dargestellten Ausführunrysbeispiel doppelwaridig ausgebildet ist 'imid einen Filter
13 aufnimmt. Die Stbtzplatte 12 weist auf ihrer Unterseite einen Lufteinlaßstutzen
14 und an ihrer Oberseite im Bereich des äußeren Randes einen Luftauslaßstutzen
15 mit einstellbarem Drosselventil 16 auf.
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An die Unterseite 17 der Stützplatte 12, deren Fläche im wesentlichen
der Fläche des zusammengefalteten Containers 1 entspricht, schließt randseitig ein
Kragen 18 mit einer nach innen abgewinkelten Lippe 19 an. Kragen 18 und Lippe 19
bilden eine Halteeinrichtung bzw. ein Widerlager für den noch gefalteten und nicht
gefüllten Teil des Containers 1. Zusätzlich werden die Lagen des Containers im Bereich
der Öffnungen 3 in nicht dargestellter Weise gehalten.
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Koaxial zum Füllrohr 9 erstreckt sich in einem Schutzrohr 20 eine
von einem Motor 21 rotierend angetriebene Welle 22, die an ihrem unteren Ende eine
Streuscheibe 23 trägt. Die Streuscheibe 23 erstreckt sich horizontal und im wesentlichen
parallel zur Stellfläche 8 bzw. zur Unterseite 17 der Stützplatte 12. An ihrer Oberseite
weist die Streuscheibe 23 mehrere sich im wesentlichen radial erstreckende flügelartige
Stege 24 auf.
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Der zu füllende Container 1 wird 1n gefaltetem Zustand angeliefert
und mit seiner Oberseite lösbar gegen die Unterseite 17 der Stützplatte 12 geklebt
sowie im übrigen an der Halteeinrichtung abgestützt. Das untere Ende des Füllrohrs
9 erstreckt sich dabei durch die Öffnungen 3 im Container 1.
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Der Hubtisch 5 wird mit der Palette 7 so weit unter die Stützplatte
12 gefahren, daß der Abstand zwischen der die Stellfläche 8 bildenden Oberseite
der Palette 7 zur untersten Wandung des Cantainers 1 etwa der Höhe des zu füllenden
Fachs 4 entspricht. Falls erforderlich, wird dann das unterste Fach 4 durch Einblasen
von Luft geöffnet. Das kann
mit Hilfe eines nicht dargestellten,
an eine Druckluftque)ie angeschlossenen und im Bereich der unteren Austrittsöffnullg
des Füllrohrs mündenden Druckluftrohres erfolgen oder einfacher dadurch, daß beim
dargestellten Ausführungsbeispiel die Streuscheibe 23 angetrieben wird, so daß sie
als Gebläse wirkt und Luft aus dem Fülltrichter 10 über das Füllrohr 9 in das zu
öffnende Fach bläst.
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Um zu verhindern, daß die Wandung des Containers 1 beim A beiten der
Streuscheibe 23 beschädigt wird, kann die Streuscheibe 23 relativ zum Fallrohr 9
axial relativ beweglich sein. Das ist jedoch nicht dargestellt.
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Beim Aufblasen des zu füllenden Fachs 4 werden die zugeordneten seitlichen
Falten des Containers 1 von der Lippe 19 herabgezogen. Die unterste Wandung liegt
dann auf der Stellfläch 8 der Palette 7 auf. Die obere Wandung des Fachs 4 wird
vom Zugeordneten Zwischenboden 2 gebildet, der ,ich über die anderen Zwischenböden
an der Unterseite 17 der Stützplatte 12 abstützt. Nunmehr wird bei rotierender Streuscheibe
23 das Schüttgut eingefüllt, das sich durch die von der Streuscheibe 23 erteilte
Zentrifugalbeschleunigung g).eichmäßig und mit dichter Packung im zu füllenden Fach
4 verteilt, bis das Fach vollständig zwischen den zueinander parallelen stützenden
Flächen 8 bzw. 17 vollständig gefüllt ist.
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Dann wird der Hubtisch 5 mit der Palette 7 und dem daraufliegenden,
bereits-gefülltem Fach um die Höhe des nächsten Zu füllenden Fachs-abgesenkt, und
der Füllvorgang läuft wie oben beschrieben ab.
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Die beim Füllen durch das Schüttgut zwangsläufig mitgerissene oder
verdrängte Luft strömt außenseitig am Füllrohr über den Lufteinlaßstutzen 14 durch
das Filter 13 zum Luftauslaßtutzen
15 und von dort über das einstellbare
Drosselventil 16 ab. Das Drosselventil 16 kann nach Maßgabe der gewünschten Druckverhältnisse
im Container 1 eingestellt werden.
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Wenn der Container 1 vollständig gefüllt ist, wird seine obere Füllöffnung
in an sich bekannter Weise verschlossen. Der Container 1 kann dann zusammen mit
der Palette 7 vom Hubtisch 5 abgehoben und wegtransportiert werden.
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Soll mit der Vorrichtung Container 1 gefüllt werden, deren Zwischenböden
2 mehrere Öffnungen 3 aufweisen, dann kann die Vorrichtung in entsprechender geometrischer
Anordnung auch mehrere Füllrohre 9 mit Streuscheiben 23 aufweisen.
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Wenn das Schüttgut pneumatisch gefördert wird, kann gegebenenfa31s
auch auf den Antrieb der Streuscheibe 23 und auf die Stege 24 verzichtet werden.
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Zum Abfüllen von pulverförmigem Schüttgut kann es zweckmäßiger sein,
anstelle der Streuscheibe 23 im Füllrohr 9 eine nicht dargestellte Stopfschnecke
anzuordnen.
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