DE29917738U1

DE29917738U1 - Vorrichtung zum Abrollen von auf einer Rolle befindlichem, schmalem, zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material

Info

Publication number: DE29917738U1
Application number: DE29917738U
Authority: DE
Original assignee: Beiersdorf AG
Current assignee: Tesa SE
Priority date: 1999-10-07
Filing date: 1999-10-07
Publication date: 1999-12-30
Anticipated expiration: 2009-10-08

Description

Beiersdorf Aktiengesellschaft Hamburg

Beschreibung

Vorrichtung zum Abrollen von auf einer Rolle befindlichem, schmalem, zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit Hilfe derer auf einer Rolle befindliches, schmales, zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetes Material abgerollt werden kann.

Zum Abwickeln von auf einer Rolle befindlichem, zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material gibt es eine Vielzahl von Abrollern, die auf das jeweilige Material, sei es ein schmales Klebeband, sei es eine breite Klebefolie, zugeschnitten sind.

Beispielhaft wird in der EP 0 121 371 eine Vorrichtung offenbart, die zum Auflegen eines doppelseitigen Klebebands auf beispielsweise Verpackungen für Zigaretten dient. Die Vorrichtung umfaßt ein Mittel zum Bewegen des Verpackungsmaterials und eine Ausgabevorrichtung für die Zufuhr des Klebestreifens zu einem Ort, wo das Klebeband mit dem sich bewegenden Verpackungsmaterial in Kontakt gebracht werden soll. Die Ausgabevorrichtung weist einen Rahmen auf, der

• ein Tragmittel für die Aufnahme einer drehbaren Rolle des Klebebands,

• ein Führungsmittel, das eine Streifenbahn von der Rolle zu besagtem Ort definiert,

• ein Bremsmittel und

• ein Antriebsmittel
trägt.

Das Führungsmittel wird seinerseits gebildet von einem fixen Führungselement sowie einem zweiten Führungselement, welches für eine Schwenkbewegung um einen Stift montiert ist, um in Übereinstimmung mit Veränderungen in der Spannung des Streifens in der Streifenbahn relativ bewegbar zu sein. Zwischen den Elementen erstreckt sich eine

Zugfeder und ein verschiebbares Ausgleichsgewicht, welches vom zweiten Führungselement getragen wird und so einstellbar ist, daß sich das zweite Führungselement im Gleichgewicht um den Stift befindet.

Das Bremsmittel ist zur Verringerung der Drehgeschwindigkeit der Rolle vorgesehen und wird von der Relativbewegung der Elemente gesteuert, wodurch das Bremsmittel beim Ansteigen der Spannung im Streifen gelöst wird und das Bremsmittel beim Abnehmen der Spannung im Streifen angezogen wird. Das Antriebsmittel dient zum zwangsläufigen Antrieb der Rolle und erzeugt auf diese Weise eine Drehgeschwindigkeit, welche sich in Abhängigkeit von einem Ansteigen der Spannung des sich entlang besagter Bahn bewegenden Streifens vergrößert.

Kreuzspulgewickelte Langrollen enthalten ein- oder beidseitig selbstklebend ausgerüstetes Material bis zu einer Länge von 10000 Metern. Das Material weist einen entsprechenden schmalen Zuschnitt auf. Verwendet werden die Klebebänder u.a. bei der Verklebung von Gummiprofilen oder Dekorprofilen in der Möbelindustrie.

Für die Industrie bei solcher Art Bändern entscheidend ist, daß das Band mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit und Bahnspannung an den eigentlichen Ort der Verklebung herangeführt werden kann, was nur durch einen entsprechend ausgestalteten Abroller gewährleistet werden kann.

Besonders schwierig sind der jeweils erforderliche Anfahr- und Abbremsprozeß, die zwischen den Verklebungen des Bandes auftreten. Gerade große Rollen, wie sie zunehmend aus Gründen der Kontinuität der Produktionsprozesse verlangt werden, sind komplex wegen ihrer sehr großen Trägheit.

Die bekannten Abroller sind nicht in der Lage, die gewünschten Großrollen derartig abzurollen, daß eine gleichmäßige Geschwindigkeit und Bahnspannung gewährleistet sind sowie die Anfahr- und Abbremsabläufe ohne Schwierigkeiten gemeistert werden, ohne Zuhilfenahme von motorisierten Antrieben sowie den damit verbundenen aufwendigen Regelungen.

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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die bei einer sehr einfachen konstruktiven Gestaltung einen gleichmäßigen Abzug von auf einer Rolle befindlichem, schmalem, zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material ermöglicht, und zwar bei möglichst konstanter Bahnspannung im Material.

Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung, wie sie in Anspruch 1 dargelegt ist. Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind dabei Gegenstand der Unteransprüche.

Demgemäß besteht die Vorrichtung zum Abrollen von auf einer Rolle befindlichem, schmalem zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material, bestehend aus

• einem Abrolldom zur Aufnahme der Rolle,

• einer Abnahmerolle, die auf die Rolle mit dem zumindest einseitig selbstklebend ausgerüsteten Material mittels einer Kraft gepreßt wird und über die das Material in einem Umschlingungswinkel von zumindest 90° abgenommen wird und

• einem System zum Ausgleich der Bahnspannung.

Das System setzt sich zusammen aus mehreren Führungsrollen, von denen einige rotierbar auf einer feststehenden Achse montiert sind und andere auf einer zweiten Achse montiert sind, die drehbar gelagert ist, wobei das Material abwechselnd von einer Führungsrolle auf der feststehenden Achse zu einer Führungsrolle auf der drehbaren Achse läuft.

Die Abnahmerolle ist auf einer drehbar gelagerten Führung kardanisch aufgehängt, wobei die Führung mittels einer Feder derartig fixiert wird, daß die Andrückrolle auf die Rolle mit dem selbstklebend ausgerüsteten Material mit einer vorwählbaren Kraft gepreßt wird.

In einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird der Abrolldorn durch eine Bremsvorrichtung gebremst, vorzugsweise friktional durch ein den Abrolldom umfassenden Gummiring, der über einen zweiten feststehenden Stift läuft.
Die Spannung im Gummiring und somit die Bremskraft kann beliebig vorgewählt werden, indem der Stift verstellt wird.

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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt der Umschlingungswinkel des selbstklebend ausgerüsteten Materials an der Andrückrolle 180°. Gerade bei solch hohen Umschlingungswinkeln wird ein Delaminieren, falls das Klebeband zwischen den einzelnen Lagen eine Abdeckung aufweist, sicher ausgeschlossen.

Der Abrolldorn besteht aus einer fest montierten Scheibe direkt am Abroller, die die Rolle mit dem Material zentriert und trägt. Mittig durch die Scheibe ist ein Dorn geführt, der vorzugsweise als Gewindestange ausgeführt ist. Auf den Dorn wird zur sicheren Halterung der teilweise sehr schweren Rolle eine zweite Scheibe aufgeschoben, die dann unter Verwendung einer oder mehreren Schrauben in der Stellung gesichert wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung ist nach der letzten Führungsrolle ein weiteres Rollensystem vorhanden, das zumindest eine Rolle aufweist. Mit Hilfe dieser Rolle beziehungsweise Rollen wird gewährleistet, daß das Material in eine gerade Spur geführt wird, also sich stets der identische Abnahmepunkt des Materials von der Vorrichtung einstellt.

Besonders vorteilhaft läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abrollen von kreuzspulgewickelten Langrollen verwenden, die aus schmalem, beidseitig selbstklebend ausgerüstetem Material bestehen.

Insbesondere bei diesen Langrollen kommen die Vorteile der Vorrichtung voll zum Tragen.

Die Bahnspannung unterliegt durch die Anordnung der Führungsrollen nur sehr geringen Schwankungen. Durch die Andrückwalze erfolgt ein sehr gleichmäßiger Abzug des klebenden Materials, des weiteren resultiert daraus eine deutliche Verringerung des Abzuggeräusches.

Als mögliche Klebebänder kommen die sogenannten SAF-Rollen in Frage, die Breiten zwischen 3 mm und 25 mm aufweisen. Bezogen werden können die Bänder u.a. bei der Firma Beiersdorf unter dem Namen tesa 4965 und tesa 51235.

Die Anordnung der Führungsrollen bietet den zusätzlichen Vorteil, daß zwischen diesen eine relativ große Strecke an Klebeband vorhanden ist, was während des Anfahrens des Abrollers als Speicher dient, aus dem das Klebeband an die Verklebungsstelle geführt werden kann, bis die Rolle gleichmäßig und sanft auf die volle Geschwindigkeit beschleunigt ist.

Die Vorrichtung ist bedingt durch die einfache konstruktive Gestaltung geeignet, den Abwickelvorgang durch manuelles Ziehen am Material zu starten. Anschließend kann dann das von der Vorrichtung gelieferte Material in Handarbeit auf den gewünschten Flächen appliziert werden. Aber auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im semi-automatischen oder automatischen Applizieren - sprich unter Einsatz einer entsprechenden Vorrichtung - ist ohne Einschränkung möglich.

Hinter der Vorrichtung kann das Material entsprechend weiterverarbeitet werden. So liegt auch die Kombination der Vorrichtung mit einer Schneidvorrichtung zur Herstellung abgelängter Stücke nicht außerhalb des Erfindungsgedankens.

Anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren wird eine besonders vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert, ohne damit die Erfindung unnötig einschränken zu wollen. Es zeigen

Figur 1 Die Vorrichtung in der Ansicht von vorn und

Figur 2 die Vorrichtung in der seitlichen Ansicht.

In der Figur 1 ist die Vorrichtung 1 zum Abrollen von auf einer Rolle 11 befindlichem, schmalem zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material 2 dargestellt.

Die Rolle 11 befindet sich auf einem Abrolldom 12, der die Rolle 11 fixiert.

Mittels einer Abnahmerolle 13, die auf die Rolle 11 mit dem zumindest einseitig selbstklebend ausgerüsteten Material 2 mittels einer Kraft gepreßt wird, wird das Material 2 in einem Umschlingungswinkel von zumindest 90° abgenommen.

Die Abnahmerolle 13 ist auf einer drehbar gelagerten Führung 14 kardanisch aufgehängt, wobei die Führung 14 mittels einer Feder 15 derartig fixiert wird, daß die Andrückrolle 13 auf die Rolle 11 mit dem selbstklebend ausgerüsteten Material 2 mit einer vorwählbaren Kraft gepreßt wird.

Das Material 2 wird anschließend über Umlenkrollen 211, 212 in ein System 20 zum Ausgleich der Bahnspannung geführt, das sich aus mehreren Führungsrollen 21, 22, 23, 24, 25, 26 zusammensetzt, von denen einige rotierbar auf einer feststehenden Achse 31 montiert sind und andere auf einer zweiten Achse 32 montiert sind, die drehbar gelagert ist. Das Material 2 läuft abwechselnd von einer Führungsrolle 22, 24, 26 auf der feststehenden Achse 31 zu einer Führungsrolle 21, 23, 25 auf der drehbaren Achse 32.

Der Abrolldom 12 wird durch eine Bremsvorrichtung 16 gebremst, und zwar durch ein den Abrolldorn 12 umfassenden Gummiring 17, der über einen zweiten feststehenden Stift 18 läuft.

Claims

1. Vorrichtung zum Abrollen von auf einer Rolle befindlichem, schmalem zumindest einseitig selbstklebend ausgerüstetem Material, bestehend aus
einem Abrolldorn zur Aufnahme der Rolle,
einer Abnahmerolle, die auf die Rolle mit dem zumindest einseitig selbstklebend ausgerüsteten Material mittels einer Kraft gepreßt wird und über die das Material in einem Umschlingungswinkel von zumindest 90° abgenommen wird,
einem System zum Ausgleich der Bahnspannung, das sich zusammensetzt aus mehreren Führungsrollen, von denen einige rotierbar auf einer feststehenden Achse montiert sind und andere auf einer zweiten Achse montiert sind, die drehbar gelagert ist, wobei das Material abwechselnd von einer Führungsrolle auf der feststehenden Achse zu einer Führungsrolle auf der drehbaren Achse läuft,
wobei die Abnahmerolle auf einer drehbar gelagerten Führung kardanisch aufgehängt ist,
wobei die Führung mittels einer Feder derartig fixiert wird, daß die Andrückrolle auf die Rolle mit dem selbstklebend ausgerüsteten Material mit einer vorwählbaren Kraft gepreßt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abrolldorn durch eine Bremsvorrichtung gebremst wird, vorzugsweise durch ein den Abrolldorn umfassenden Gummiring, der über einen zweiten feststehenden Stift läuft.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel des selbstklebend ausgerüsteten Materials an der Andrückrolle 180° beträgt.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der letzten Führungsrolle ein weiteres Rollensystem vorhanden ist, so daß das Material in eine gerade Spur geführt wird.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine kreuzspulgewickelte Langrolle ist, die aus schmalem, beidseitig selbstklebend ausgerüstetem Material besteht.