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13.01.99 IC43LE/P - Je
AkteGbm52419
Schaltungsanordnung zur Anzeigenbeleuchtung in Kraftfahrzeugen mittels
Leuchtdioden
Die Neuerung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Anzeigenbeleuchtung in
Kraftfahrzeugen mittels Leuchtdioden gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
In Kraftfahrzeugen werden zur Beleuchtung von Displays, Einzelinstrumenten sowie
auch von komplexen Kombiinstrumenten zunehmend Leuchtdioden verwendet. Für diesen Zweck setzte man bislang in ihrer Ansteuerung relativ anspruchslose
Glühbirnen ein. Aus einem Halbleitermaterial bestehende optoelektronische Leuchtmittel wie Leuchtdioden erfordern jedoch im rauhen Milieu eines
Kraftfahrzeuges geeignete Schutzvorkehrungen, um für eine angemessene Gebrauchsdauer eine zuverlässige Beleuchtung der Anzeigevorrichtung zu
gewährleisten. Störspannungen, die im Bordnetz eines Kraftfahrzeugs unvermeidbar
auftreten und durchaus 100 V oder mehr betragen können, mögen zwar für
Glühbirnen völlig unkritisch sein, sie können sich jedoch äußerst schädigend auf
Leuchtdioden auswirken. Denn Störspannungen erzeugen in den Leuchtdioden Sperrschichterwärmungen, die die Leuchtdichte der Leuchtdiode kontinuierlich
reduzieren, bis die Leuchtdiode schließlich unbrauchbar wird.
In von der Anmelderin produzierten Schaltungsanordnungen zur dimmbaren
Beleuchtung einer Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug mit Leuchtdioden wurden von einem Mikroprozessor steuerbare Schalt-IC's verwendet. Diese
Schaltungsanordnungen erfassen zwar im allgemeinen über eine spezielle Überwachungseinrichtung im Bordnetz auftretende Störspannungen, jedoch bieten
sie Leuchtdioden, die am Bordnetz eines Kraftfahrzeuges betrieben werden, keinen
ausreichenden Schutz vor der schädigenden Einwirkung der genannten
Störspannungen. Denn derartige Schaltungsanordnungen überprüfen die Spannung
des Bordnetzes nicht lückenlos, sondern aufgrund ihrer digitalen Arbeitsweise in
einem festgelegten Takt, z.B. alle 20 ms. Störspannungen von kürzerer Dauer werden demnach nicht erfaßt. Darüber hinaus haben diese Schaltungsanordnungen
den Nachteil, daß sie nach der Erfassung einer anhaltenden Störspannung die Leuchtdioden vom Bordnetz nur abzuschalten vermögen, was dann jedoch
zwangsläufig zu einem ersichtlichen Beleuchtungsverlust führt. Diese Wirkung ist
aber ein bedeutender qualitativer Mangel für eine gattungsgemäße Anzeigevorrichtung, weil der Kunde eine gleichbleibend gute Beleuchtung der
Anzeigevorrichtung erwartet, und zwar unabhängig davon, welche für ihn üblicherweise sonst unmerklichen Vorgänge sich im Bordnetz abspielen.
Neben den zuvor erwähnten Schaltungsanordnungen zur dimmbaren Beleuchtung
einer Anzeigevorrichtung werden zum Teil noch nicht dimmbare Anzeigevorrichtungen in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Die Marktbedeutung nicht
dimmbarer Anzeigevorrichtungen nimmt jedoch ab. Bei diesen Schaltungsanordnungen wird im Strompfad der Leuchtdioden ein ohmscher
Widerstand mit einem festen Wert verwendet, so daß die Leuchtdioden und der Widerstand eine Reihenschaltung bilden, an der die Bordspannung des
Kraftfahrzeugs anliegt. Unter Berücksichtigung der Durchlaßspannung der Leuchtdioden, die typischerweise im Bereich von 2 V liegt, wird der Widerstand so
dimensioniert, daß die Leuchtdioden beim Anliegen der nominalen Bordspannung ihre volle Lichtstärke entfalten. Bei dieser Vorgehensweise ist jedoch offensichtlich,
daß die Leuchtdioden schon bei relativ kleinen Überschreitungen des Nominalwertes
der Bordspannung, welche sogar noch in der normalen Schwankungsbreite der Bordspannung liegen mögen, im Grenzbereich ihrer Spezifikation betrieben werden.
Dieses trifft erst recht beim Auftreten von Störspannungen zu, was aber sehr zu Lasten der Lebensdauer der Leuchtdioden geht. Eine andere Dimensionierung des
Widerstandes wird deshalb nicht gewählt, um nicht Gefahr zu laufen, daß die Leuchtdioden bei einem Einbruch der Bordspannung, der beispielsweise durch das
Einschalten starker elektrischer Verbraucher auftreten kann, zu dunkel werden.
Den genannten Schaltungsanordnungen ist gemeinsam, daß sie nur die an den
Leuchtdioden anliegende Spannung beeinflussen. Eine auf dem Prinzip der
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Spannungsregelung beruhende Lösung ist neben den zuvor erwähnten Unzulänglichkeiten aber auch deshalb nachteilig, weil sich
Temperaturschwankungen und Bauteiletoleranzen an den Leuchtdioden ebenfalls ungehindert ungünstig auf ihr Betriebsverhalten auswirken.
Gattungsgemäße Schaltungsanordnungen sind überdies auch aus dem Schrifttum
bekannt. So beschreibt das Dokument DE 42 16 529 A1 eine Anzeigevorrichtung für
Kraftfahrzeuge, bei der aber zum Betrieb der Leuchtdioden explizit eine stabilisierte
Spannung verlangt wird. Die dort beschriebene Lösung empfiehlt für die Bereitstellung einer stabilisierten Versorgungsspannung für die Leuchtdioden sogar
den Einsatz eines Schaltnetzteils, wodurch diese Anzeigevorrichtung recht teuer wird. Die Schrift DE 32 08 128 A1 zeigt zwar eine Schaltungsanordnung zum Betrieb
von LED-Anzeigen, deren Anzeigeelemente von Transistoren angesteuert werden, jedoch hat diese Schrift keinen Bezug zu den spezifischen Problemen, die sich beim
Betrieb von Leuchtdioden in einem Kraftfahrzeug ergeben. Dasselbe trifft auf das
Dokument DE 39 11 293 A1 zu, das eine Anzeigevorrichtung mit Leuchtdioden
beschreibt, die von einem Transistor angesteuert werden.
Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Neuerung, eine
Schaltungsanordnung zur Anzeigenbeleuchtung in Kraftfahrzeugen mittels Leuchtdioden aufzuzeigen, die eine weitgehend gleichbleibende Beleuchtung der
Anzeigevorrichtung sicherstellt, auch wenn in dem Bordnetz, an dem die Leuchtdioden betrieben werden, Störspannungen auftreten. Ferner soll die gesuchte
Schaltungsanordnung der Forderung gerecht werden, sich für eine in ihrer Lichtstärke regelbare und dauerbetriebsfähige Beleuchtung der Anzeigevorrichtung
zu eignen. Insbesondere soll aus Kostengründen auch der bisher nötige Aufwand zum Schutz der Leuchtdioden verringert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Die
abhängigen Ansprüche sind auf Weiterbildungen der gefundenen Lösung gerichtet. Anhand von drei Figuren wird die Lösung nachstehend erläutert.
Die Lösung sieht einen den Stromfluß durch die Leuchtdioden regelnden bipolaren
Transistor vor, der aufgrund seiner Dimensionierung und Kühlung auf die
Leuchtdioden einwirkende Leistungsspitzen des Bordnetzes verzögerungsfrei und
kontinuierlich kompensiert, weshalb die Leuchtdioden unmittelbar am Bordnetz des
Kraftfahrzeuges angeschlossen werden können.
Der Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Lichtstärke einer Leuchtdiode
praktisch nur von ihrem Durchlaßstrom abhängt und selbst geringe Schwankungen von der über der Leuchtdiode anliegenden Spannung zu einer verhältnismäßig
großen Leistungsänderung an der Leuchtdiode führt, wie es in der Figur 1 verdeutlicht wird. Dort ist in einem vereinfachten Diagramm der qualitative Verlauf
des Durchlaßstromes IF einer Leuchtdiode über der Durchlaßspannung UF
aufgetragen. Beispielhaft wurde hier, wie es die gestrichelte Linie zeigt, von einem
Nominalwert des Durchlaßstromes If von 20 mA und von einer Durchlaßspannung
UF von 2,0 V ausgegangen. Deutlich erkennt man, daß selbst geringfügige
Spannungsschwankungen bereits große Änderungen beim Durchlaßstrom IF
hervorrufen. Aufgrund der Steilheit der Kennlinie des Durchlaßstromes If = f(UF)
führen Schwankungen der Durchlaßspannung UF zu erheblichen
Leistungsänderungen an der Leuchtdiode, denn die Leistungsänderung ergibt sich aus dem Produkt der Durchlaßspannung Uf und dem daraus resultierenden
Durchlaßstrom If. Diese Wirkung wird durch das von den gepunkteten Linien
eingefaßte Schwankungsband angezeigt. Diese Leistung muß von der Leuchtdiode kompensiert werden. Zur Lichterzeugung ist jedoch eine bestimmte Mindestleistung
erforderlich.
Eine durch eine Spannungsüberhöhung hervorgerufene Leistungsänderung bewirkt
in der Leuchtdiode eine unerwünschte Sperrschichterwärmung, die sich schädlich auf
die Lebensdauer der Leuchtdiode auswirkt. Zur Abhilfe dieser nachteiligen Wirkung
wird deshalb vorgeschlagen, den Stromfluß durch die Leuchtdiode so zu regeln, daß
der Durchlaßstrom IF möglichst konstant bleibt. Denn aufgrund des Verlaufes der
Kennlinie des Durchlaßstromes IF sind kleine Schwankungen des Durchlaßstromes IF
erheblich unkritischer, so daß sich selbst eine verhältnismäßig einfache Regelung
des Durchlaßstromes If schon sehr vorteilhaft auf das Betriebsverhalten der
Leuchtdioden auswirkt. Eine Stromregelung, die überdies den Durchlaßstrom IF
durch die Leuchtdiode gegenläufig zum Verhalten der Betriebstemperatur regelt,
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trägt dazu bei, daß der maximal zulässige Durchlaßstrom IF durch die Leuchtdiode
auch nicht aufgrund von thermischen Einflüssen überschritten wird.
Die Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die gefundene Lösung. Die
Anodenseite einer Anordnung aus in Reihe und/oder parallel geschalteten Leuchtdioden 1,2,3 und 4 wird unmittelbar mit dem positiven Potential der
Bordspannung U8 verbunden, wohingegen die Kathodenseite der
Leuchtdiodenanordnung an den Kollektor eines bipolaren npn-Transistors 5 angeschlossen wird. Der Emitter des Transistors 5 führt den Kollektor-Emitter-Strom
über einen Widerstand 6 gegen Masse bzw. zum negativen Potential der Bordspannung Ub. Über die Basis des Transistors 5 kann die Beleuchtung in ihrer
Lichtstärke auf einfache Weise geregelt werden, indem entweder, wie dargestellt, der
Basisstrom des Transistors 5 mittels eines Potentiometers 7 eingestellt wird oder
aber ein von einer digitalen Steuerschaltung generiertes, Pulsweiten moduliertes
Signal auf die Basis des Transistors 5 gegeben wird. In der Praxis kann das
Potentiometer 7 durch einen vom Fahrer betätigbaren Drehsteller am Armaturenbrett
realisiert sein. Das Potentiometer 7 ist für den Zweck der Beleuchtungseinstellung
einerseits mit der Basis des Transistors 5 und andererseits mit einer stabilen
Gleichspannungsquelle UCOnst verbunden.
Die vorteilhafte Wirkung der vorgeschlagenen Schaltungsanordnung beruht darauf,
daß Änderungen der Bordspannung UB kaum Änderungen des Kollektorstromes
hervorrufen, weil die Spannungsschwankungen über der Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors 5 anstehen und der Transistor 5 bei geeigneter Dimensionierung und
Kühlung Leistungsspitzen des Bordnetzes schnell kompensieren kann. Aufgrund der Robustheit geeigneter Transistoren können so Störspannungen bis 150 V problemlos
abgefangen werden, ohne daß eine Helligkeitsänderung der Leuchtdioden 1, 2, 3, eintritt, sie durch eine Sperrschichterwärmung gefährdet würden oder zum Schutz
vor Zerstörung ihre Abschaltung gar nötig wäre. Eine mit einem Transistor realisierte
Stromregelung gewährleistet deshalb eine hohe Helligkeitskonstanz der so betriebenen Leuchtdioden 1,2,3, 4, weil ihr Durchlaßstrom IF ungeachtet des
Verhaltens der Bordspannung Ub weitgehend konstant gehalten wird. Im übrigen
sind geeignete Transistoren wesentlich preiswerter als die üblicherweise heute bei
gattungsgemäßen Anzeigeanordnungen verwendeten Schalt-IC's, weshalb sich
durch die vorgeschlagene Lösung neben dem qualitativen Vorteil auch ein
wirtschaftlicher ergibt.
Die vorgeschlagene Schaltungsanordnung hat auch den Vorteil, daß sie auf einfache
Weise kaskadierbar ist, also zur Ansteuerung von nahezu beliebig vielen Leuchtdioden geeignet ist, wodurch durch die Verwendung einer ausreichenden
Anzahl von Leuchtdioden eine leichte Anpassung dieser Schaltungsanordnung an die Größe der zu beleuchtenden Fläche der Anzeigevorrichtung möglich ist. Ein
Schaltungsbeispiel ist in der Figur 3 dargestellt. Hier sind zwei Anordnungen der in
Figur 2 dargestellten Schaltungsanordnung parallel geschaltet und an das Bordnetz
des Fahrzeugs angeschlossen. Auf diese Weise können bei Bedarf nahezu beliebig viele neuerungsgemäße Schaltungsanordnungen kaskadiert werden. Der
Basisanschluß aller für die Regelung des Durchlaßstromes der Leuchtdioden benötigten Transistoren ist mit einer einzigen gemeinsamen Steuerleitung 8
verbunden, über die die Helligkeit aller Leuchtdioden eingestellt wird. Diese Steuerleitung 8 kann entweder für eine Gleichstromregelung der Transistoren ein
Potentiometer enthalten oder es wird über die Steuerleitung 8 ein digital erzeugtes
Pulsweiten moduliertes Signal auf die jeweiligen Basisanschlüsse der Transistoren
gegeben.