DE29817048U1 - Solano-Schiefspiegler - Google Patents
Solano-SchiefspieglerInfo
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Description
Beschreibung
Solano-Schiefspiegler
Solano-Schiefspiegler
Die Erfindung betrifft eine optische Anordnung von 4 Reflexionsspiegeln in Form eines
Spiegelteleskops, daß sich für astronomische Zwecke eignet. Es handelt sich um eine
abbildende Optik ohne Zwischenbild, die 3 rotationssymmetrische, zumeist sphärische
Spiegel und einen Planspiegel verwendet. Alle Spiegelscheitel befinden sich in der
gemeinsamen Meridionalebene und die Spiegelnormalen sind gegen die optische Achse
geneigt. Bei dem einfachsten Spiegelteleskop nach Newton (K. Wenske, Spiegeloptik,
Verlag Sterne und Weltraum (1978)) trifft das einfallende parallele Lichtbündel zunächst
auf einen konkaven, parabolischen Hauptspiegel und wird vor einer Fokussierung noch
durch einen Sekundärspiegel (Planspiegel) um 90° umgelenkt. Damit ist die Einblickrichtung des Beobachters senkrecht zur Einfallsrichtung des Lichtbündels
orientiert. Dies erlaubt den Aufbau des Instruments auf relativ niedrigen Montierungen.
Zudem können auch Stative geringer Höhe verwendet werden oder in die Konstruktion der
Montierung integriert werden. Der Sekundärspiegel und die erforderlichen Haltestreben
bewirken jedoch eine zentrale Abschattung des einfallenden Lichtes und zudem erhebliche
Beugungseffekte (zentrale Obstruktion). Letztere bewirkt eine Reduktion des Bildkontrastes
und der Auflösung des Instruments (W. Zmek, Sky & Telescope Nr. 7, Seite 91
(1993) und Nr. 9, Seite 83 (1993)). Gerade diese Eigenschaften sind besonders bei der
Beobachtung detailreicher und kleiner Strukturen (Mond, Planeten, Doppelsterne) erforderlich. Durch eine Verkippung des Hauptspiegels läßt sich der Sekundärspiegel
außerhalb des einfallenden Lichtbündels anordnen und damit eine zentrale Obstruktion
vermeiden. Durch die Verkippung des Hauptspiegels entstehen erhebliche Bildfehler,
hauptsächlich Koma und Astigmatismus, die sich durch geeignete Neigungen, Abstände
und Krümmungsradien der Spiegel zumindest teilweise kompensieren lassen und bei kleinen Öffnungen optisch nicht wahrnehmbar sind. Um die Bildfehler zu korrigieren muß
der Sekundärspiegel eine konvexe oder konkave Form erhalten. Systeme mit konkaven
Sekundärspiegel, die eine Strahlumlenkung von 90° realisieren sind als Yolo-Newton
bekannt (Sasian J. M., Sky & Telescope Nr.3, Seite 320 (1991)). Da alle YoIo-Spiegelsysteme
jedoch eine spezielle Spiegeldeformation benötigen (keine Rotationssymmetrie), werden sie hier nicht weiter betrachtet.
Das einfachste obstruktionsfreie Spiegelsystem mit einem konkaven Hauptspiegel (1.
• ·
Spiegel) und einem konvexen 2. Spiegel erreicht eine Korrektur der neigungsbedingten
Bildfehler mit einfachen sphärischen Spiegelflächen und ist von A. Kutter (Der Schiefspiegier, Verlag F. Weichhardt, Biberach a.d.Riß (1953) und Sky & Telescope Nr.
12, Seite 65 (1958)) entwickelt worden. Bei diesem System erfolgt nur eine geringe
Lichtumlenkung zum Beobachter, so daß der Aufbau nahezu dem eines Refraktors
(Linsenfernrohr) entspricht (H. Oberndorfer, Fernrohr-Selbstbau, Verlag Sterne und
Weltraum, München (1997)). Größere Schiefspiegler ab etwa 150 mm Öffnung verwenden
für die Bildfehlerkorrektur eine zusätzliche Korrektorlinse vor dem Fokus (katadioptischer
Schiefspiegler nach A. Kutter, siehe Telescope Optics, H. Rutten, M. van Venrooij, Verlag
Willmann-Bell, (1988), S.113) oder es wird ein weiterer konkaver Spiegel in das System
eingefügt. Letzteres System ermöglicht eine Lichtumlenkung von 90° und wird als Tri-Schiefspiegler
bezeichnet. Es ist von R. A. Buchroeder ( siehe Design Examples of TCT's,
OSC Technical Report #68, University of Arizona, Mai (1971), S. 19 ) und von A. Kutter
(siehe Sky and Telescope (1975), 1, S. 46) entwickelt worden. Eine weitere &Mgr;&Igr;
5 Schiefspiegler-Variante, bei dem eine Lichtumlenkung von mehr als 90° zum Beobachter
erfolgt, ist von R. Sand zum Patent angemeldet (Offenlegungschrift DE 4426 224 Al).
Eine verbesserte optische Korrektur, mit der sich auch große Öffnungen von etwa
1 m realisieren lassen, läßt sich mit 4 Reflexionen unter Verwendung eines konkaven 3.
Spiegels und eines Planspiegels für die 4. Reflexion erreichen und ist von M. Brunn in DE
3943258 C2 beschrieben worden (Tetraschiefspiegler).
A.S. Leonard hat eine weitere 3-Spiegel-Variante eines Schiefspieglers entwickelt,
die als Solano-Refiektor bezeichnet wird (siehe Ref. 1: Advanced Telescope Making
Techniques, ed. A. Mackintosh, Willmann-Bell Inc., Richmond, (1986), Optics, Vol. 1, S.
231). Dieses System verwendet 2 konkave Spiegel und für die 3. Reflexion einen konvexen
Spiegel. Der Solano-Refiektor erlaubt durch unterschiedliche Neigungen und durch
Hinzufügen eines Planspiegels für eine 4. Reflexion verschiedene Einblickrichtungen
(siehe Ref. 1, Seite 233/234). Damit können Anordnungen realisiert werden, die vom
Aufbau her einem Refraktor (0° Lichtumlenkung) oder einem Newton-Teleskop (90° Lichtumlenkung) entsprechen. Die von A.S. Leonard angegebenen Konstruktionen (siehe
Ref. 1, Seite 232, Tabelle 1) verwenden Paare von konvexen und konkaven sphärischen
Spiegeln mit gleichen Krümmungsradien für das 2. und 3. optische Element. Diese Dimensionierung vereinfacht die Spiegelherstellung. Der konkave Hauptspiegel benötigt
jedoch eine hyperbolische Kurvenform und einen Krümmungsradius von mehr als 10 m.
Der Tri - und Tetra-Schiefspiegler, sowie das Solano-Teleskop erlauben eine
Einblickrichtung senkrecht zum einfallenden parallelen Lichtbündel und stellen eine
obstruktionsfreie Alternative zum Newton-Teleskop dar. Im Vergleich zum Newtonteleskop besitzen die genannten Systeme allerdings eine relativ große Baulänge
und eine deutlich geringere Lichtstärke. Das Newton-Teleskop besitzt typische Blendenwerte im Bereich von 4-8 und eignet sich aufgrund der hohen Lichtstärke
besonders für lichtschwache Objekte. Die obstruktionsfreien Spiegelsysteme besitzen
hingegen Blendenwerte von 15-20 und sind damit eher auf lichtstarke Beobachtungsobjekte
angewiesen.
Die Zeichnung des Strahlengangs in Abb. 1 zeigt die Konstruktion des Solano-Schiefspieglers,
wie er aus der Literatur bekannt ist (siehe Ref. 1, S. 231). Zunächst fällt ein paralleles Lichtbündel (10) mit dem Hauptstrahl (00) auf einen konkaven 1. Spiegel
(Sl), der vorzugsweise hyperbolisch geformt ist. Der Hauptstrahl definiert die optische
Achse des Systems. Der 1.Spiegel (Sl) ist derart gegen die Einfallsrichtung geneigt, daß
sich der 2. Spiegel (S2) außerhalb des einfallenden Lichtbündels befinden kann, um dieses
nicht abzuschatten. Der 2. Spiegel (S2) ist ebenfalls konkav (vorzugsweise sphärisch) und
lenkt das konvergente Lichtbündel zum 3. Spiegel (S3), der konvexe Form besitzt (vorzugsweise sphärisch) und sich in der Nähe des 1. Spiegels (Sl) befindet. Während der
1. Spiegel (Sl) und der 2. Spiegel (S2) nur geringfügig geneigt sind, kann der 3. Spiegel
(S3) je nach Auslegung der Optik hohe Neigungswinkel besitzen und damit eine Lichtumlenkung von 90° bewirken (Newton-Anordnung). Das Licht erzeugt im Fokus (F)
eine reelle Abbildung des Objekts. Durch Hinzufügen eines Planspiegels für eine 4.
Reflexion lassen sich beliebige Umlenkungen zum Beobachter (0° - 90°) realisieren, um
vorzugsweise eine Refraktor - oder Newton-Anordnung zu erhalten (siehe Ausführungsbeispiele in Abb. 2 und 3). Im allgemeinen werden 4 Reflexionen (gegenüber
3 Reflexionen) bevorzugt, um ein astronomisch orientiertes Bild zu erhalten.
In der Abb. 2 ist das von A. S. Leonard in Ref. 1 (Seite 232, Tabelle 1,
Modifikation C) angegebene Solano-Teleskop mit 90° Umlenkung durch einen Planspiegel
zusammen mit den optischen Daten und dem entsprechenden Spotdiagramm dargestellt.
Das dargestellte Spotdiagramm wurde für ein Bildfeld von 0.5° berechnet. Es stellt die
Durchstoßpunkte eines in der Abbildungsebene fokussierten Parallelstrahlenbündels dar.
Letzteres fällt mit einer Neigung von 0° und 0.25° (aus 8 verschiedenen Richtungen)
bezüglich der optische Achse in die Teleskopöffnung. Die angegebene Längenskala entspricht dem 2-fachen Durchmesser der zentralen Beugungscheibe (2x AD). Demnach ist
die Abbildungsqualität auf der optischen Achse beugungsbegrenzt. Das System besitzt 203
mm Öffnung und eine Lichtstärke entsprechend Blende 18.6. Die Bildfeldneigung beträgt
6.5°. Nachteilig wirkt sich der Krümmungsradius des 1. Spiegels von etwa 17 m aus. Der
Verfasser hat dieses System als Ausgangspunkt für eigene optische Simulationsrechnungen
verwendet und entsprechende Versuche unternommen, mit dieser Spiegelanordnung lichtstärkere Systeme zu konfigurieren. Ein typisches Resultat ist in Abb. 3 dargestellt.
Abb. 3 zeigt ein Solano-Teleskop mit 203 mm Öffnung analog zu Abb. 2 und ist
für eine größere Lichtstärke (Blende 13.4) ausgelegt. Bei diesem System werden bereits
die mit höherer Lichtstärke zunehmenden Bildfehler bemerkbar (siehe Spotdiagramm).
Zudem ist auch hier ein langbrennweitiger 1. Spiegel (etwa 12 m Radius) mit hyperbolischer Korrektur erforderlich. Die Bildneigung beträgt 6.9°. Dieses System liefert
noch eine gute Abbildungsqualität, zeigt aber die konstruktiven Grenzen der Anordnung
auf. Der 3. Spiegel bewirkt hier bereits eine kleine Abschattung des 1. Spiegels und kann
konstruktiv nicht weiter entfernt von der optischen Achse positioniert werden. Bei noch
lichtstärkeren Systemen würde der Abschattungseffekt weiter zunehmen. Dies hat seine
Ursache in dem geringen Drehwinkel des 2. Spiegels, dieser Freiheitsgrad wird für die
Korrektur der Bildfehler benötigt und ist demnach nicht mehr frei wählbar. Daher liefert
dieses System zu wenige Freiheitsgrade um ein obstruktionsfreies System mit hoher
Lichtstärke (kleiner als etwa Blende 14) zu realisieren.
Der im nachfolgenden dargelegten Erfindung eines Teleskops vom Typ der
Schiefspiegier liegt die Aufgabe zugrunde, die Mehrzahl der Nachteile zu vermeiden, die
in der Beschreibung zum Stand der Technik aufgeführt sind. Insbesondere soll ein
kompaktes Spiegelsystem entwickelt werden, daß mit 3 rotationssymmetrischen Spiegeln
von konkaver und konvexer Form und unter Verwendung eines zusätzlichen Planspiegels
ein obstruktionsfreies System mit einer Lichtumlenkung zum Beobachter von nahezu 0°
(Refraktor-Anordnung) oder auch von 90° (Newton-Anordnung) realisiert.
Diese Aufgabe wird durch ein Spiegelsystem nach Anspruch 1 gelöst und wird im
folgenden als Solano-Schiefspiegler bezeichnet. Mit diesem System lassen sich kompakte,
in der Abbildungsqualität beugungsbegrenzte Instrumente realisieren, die eine Alternative
zum Refraktor oder Newton-Teleskop darstellen. Die Spiegelanordnung besitzt eine große
Zahl von Freiheitsgraden hinsichtlich der geometrischen Gestalt, der freien Öffnung und
der Öffnungsverhältnisse. Weiterhin sind genügend Parameter vorhanden, die eine Optimierung der Abbildungsqualität auch unter bestimmten Vorgaben für die optischen
Größen, beispielsweise unter Verwendung von Spiegeln mit gleichen Krümmungsradien,
ermöglicht. Dies führt zu einem hohen Maß an Fertigungstoleranzen bei den optischen
Parametern. Bei abweichenden optischen Werten sollte eine neue Optimierung der Geometrie wieder zu einem System mit hoher Abbildungsqualität führen.
Mit diesen System lassen sich mehrere offensichtliche Vorteile erzielen:
- mit einfachen sphärischen und weiteren rotationssymmetrischen Spiegelflächen
lassen sich freie Öffnungen von mehr als 300 mm mit hoher optischer Abbildungsqualität realisieren. Die Geräte ermöglichen einen relativ kompakten
und schlanken Aufbau, die Baulänge ist geringer als beim konventionellen Trioder
Tetra-Schiefspiegler.
- verschiedene Ausführungsvarianten erlauben eine variable Gestaltung der
Einblickrichtung (Lichtumlenkungen nahe 0° und 90° realisierbar).
- Paare konvexer und konkaver Spiegel mit betragsmäßig gleichen Krümmungsradien
können verwendet werden.
- Die Lichtstärke der Systeme kann in einem weiten Bereich (Blendenwerte von
etwa 8-20 ) verändert werden, dabei ändern sich die geometrischen Abmessungen
nur geringfügig.
- Die Bildfeldneigung konnte gegenüber den bisher bekannten Systemen mit 90°
Lichturnlenkung teilweise deutlich reduziert werden.
Das erfindungsgemäße 4-Spiegel-System besteht aus einer Weiterentwicklung des
Solano-Teleskops, sowie des Tri-Schiefspieglers und kann die zum Stand der Technik
aufgeführten Nachteile erheblich verringern. Gegenüber der 3-Spiegel-Anordnung des
Solano wird bei dem im folgenden als Solano-Schiefspiegler bezeichneten 4-Spiegel-System
ein Planspiegel (Nr. 2) zwischen dem konkaven 1. Spiegel (Nr. 1) und dem nachfolgenden gekrümmten Spiegel (Nr. 3) eingefügt. Anschließend folgt ein weiterer
gekrümmter Spiegel (Nr. 4). Dabei sind 2 verschiedene Gestaltungsformen von Spiegel Nr.
3 und Nr. 4 möglich. Besitzt der Spiegel Nr. 3 eine konkave Gestalt, so erhält Spiegel Nr. 4
konvexe Gestalt und umgekehrt. Es handelt sich bei dem erfindungsgemäßen System keineswegs um eine einfache Faltung des Strahlengangs, wie sie in Ref. 1 (siehe Beispiele
Abb. 2 und 3) durch Hinzufügen eines Planspiegels für eine 4. Reflexion erreicht wird.
Durch die Einfügung eines Planspiegels zwischen den ersten beiden gekrümmten Spiegeln
lassen sich vielmehr neue Freiheitsgrade für die optische und geometrische
Dimensionierung erreichen. Je nach Neigungswinkel des Planspiegels und dem Drehsinne
der nachfolgenden Spiegel werden verschiedene Konfigurationen (0° und 90° Lichtumlenkung zum Beobachter) bei einer gleichzeitig verbesserten Bildfehlerkorrektur
ermöglicht. Mit diesem erfindungsgemäßen Schritt sind neue Varianten des Strahlengangs
und der Fokuslage möglich, die sich vorher geometrisch nicht realisieren ließen. Die
entsprechend veränderten Geometriebedingungen wirken sich zudem günstig auf die Bildfehler aus. Es lassen sich 2 Grundformen des Systems angeben, die durch
unterschiedliche Drehsinne von Spiegel Nr. 2 bezüglich Spiegel Nr. 1 charakterisiert sind
und im folgenden näher beschrieben werden (siehe Abb. 4a, b).
Zunächst fällt ein paralleles Lichtbündel (10) mit dem Hauptstrahl (00) auf einen
konkaven Hauptspiegel (Sl). Letzterer ist derart gegen die Einfallsrichtung geneigt, daß
sich der 2. planare Spiegel (S2) außerhalb des einfallenden Lichtbündels befinden kann,
um dieses nicht abzuschatten. Die optische Achse wird durch den Hauptstrahl (00) des
Parallelstrahlenbündels (10) definiert und verbindet die Scheitelpunkte der Reflexionsflächen
miteinander (siehe Abb. la). Die Spiegelneigungen &agr; erfolgen um diese Scheitelpunkte und werden zwischen der Scheitelnormalen und der optischen Achse
gemessen. Die Strahlablenkung beträgt somit 2 &agr;. Die Neigungen werden in der
gemeinsamen Meridionalebene aller Spiegelscheitel und des Fokus ausgeführt. Die Meridionalebene ist mit der Zeichenebene identisch. Für die weiteren Reflexionen ergeben
sich je nach Neigungswinkel des Planspiegels (S2) und der Anordnung der beiden weiteren
Spiegel ((S3) und (S4)) verschiedene Varianten, die sich auf die folgenden 2 Grundformen
zurückführen lassen:
Grundform I (Abb. 4a):
25
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Bei gleicher Drehrichtung des 1. Spiegels (Sl) und des 2. Spiegels (S2) läßt sich ein
3. Spiegel (S3) vorzugsweise auf der anderen Seite des Parallelstrahlenbündels, dem 2.
Spiegel (S2) nahezu gegenüber positionieren. Eine Minimierung der Bildfehler gelingt bei
dieser Geometrie vorzugsweise mit einem konkaven 1. Spiegel (Sl), der eine hyperbolische Kurvenform besitzt. Einer der nachfolgenden Spiegel ((S3) oder (S4)) ist
von konvexer Gestalt und der andere konkav ausgeführt. Die Anordnung eines 3. konvexen
Spiegels (S3) und eines 4. konkaven Spiegels (S4) entspricht einer Weiterentwicklung des
Tri-Schiefspieglers, während die umgekehrte Folge auf der Konstruktion des Solano-Teleskops
beruht. Beide Spiegel ((S3) und (S4)) besitzen vorzugsweise sphärische Form.
Die Neigung des 3. Spiegels (S3) ist relativ klein ausgeführt, so daß das
konvergente Strahlenbündel nach der 3. Reflexion vorzugsweise sehr nahe oberhalb oder
unterhalb des 2. Spiegels (S2) vorbeigeführt wird. Der 3. Spiegel (S3) und der 4. Spiegel
(S4) können unabhängig voneinander entweder Rechtsdrehung oder Linksdrehung aufweisen. Bei Rechtsdrehung des 4. Spiegels (S4) läßt sich eine Lichtumlenkung von etwa
90° zum Beobachter realisieren, analog zu einem Newton-Teleskop. Bei geeigneter Linksdrehung des 4. Spiegels (S4) läßt sich eine dem Refraktor ähnliche Anordnung
erreichen (Lichtablenkung nahe 0°). Der Hauptspiegel ist in den Ausführungsbeispielen
immer nach rechts gedreht, ansonsten kehren sich die Drehsinne um. Für jede zu realisierende Umlenkung (vorzugsweise um 0° und 90°) ist eine Neuberechnung des
optischen Systems notwendig.
Diese Konstruktion erlaubt einen vollständig obstruktionsfreien Strahlengang und
ermöglicht einem weiten Bereich an Lichtstärken (Blendenwerte etwa 8 -20) mit guter
optischer Korrektur, ohne das sich dabei die Baulänge wesentlich ändert. Konkrete
Ausführungsvarianten dieser Grundform sind in den Abb. 5-8 und in Abb. 12 angegeben.
Grundform II (Abb. 4b):
Eine weitere Grundform des Solano-Schiefspieglers ergibt sich, wenn die Neigung
des planaren 2. Spiegels (S2) mit einer Drehrichtung erfolgt, die dem 1. Spiegel (Sl)
entgegengesetzt ist. Der 3. Spiegel (S3) und der 4. Spiegel (S4) können unabhängig
voneinander entweder Rechtsdrehung oder Linksdrehung aufweisen. Der 2. Spiegel (S2)
und der 3. Spiegel (S3) befinden sich auf der gleichen Seite bezüglich des Parallelstrahlenbündels. Die Reflexion am 3. Spiegel (S3) wird so gewählt, daß das
konvergente Strahlenbündel vorzugsweise sehr nahe oberhalb oder unterhalb des 2.
Spiegels (S2) verläuft. Das Strahlenbündel erreicht dann vorzugsweise auf der bezüglich
des Parallelbündels gegenüberliegenden Seite einen 4. Spiegel (S4). Die Neigung des 4.
Spiegels (S4) kann nun wiederum so gewählt werden, daß eine senkrechte Einblickrichtung
des Beobachters realisiert wird. Beispiele dafür sind in Abb. 9 und 13 angegeben.
Wird der 4. Spiegel (S4) in gleichem Drehsinn wie der 1. Spiegel (Sl) geneigt, läßt sich
eine dem Refraktor ähnliche Anordnung erreichen (Ausführungsbeispiele siehe Abb. 10,
11 und 14). Eine Korrektur der Bildfehler gelingt bei dieser Konstruktionsform
vorzugsweise mit einem hyperbolischen 1. Spiegel (Nr. 1) und sphärischen 3. Spiegel
(Nr.3) und 4. Spiegel (Nr.4). Wie bei der Grundform I kann der 3. Spiegel (Nr.3) konkave
und der 4. Spiegel (Nr.4) konvexe Gestalt besitzen (Abb. 9-11). Auch die umgekehrte
Reihenfolge ist möglich und wird in den Ausführungsbeispielen verwendet (Abb.12-14).
Konstruktionsbedingt muß bei dieser Grundform mit einer höheren Bildfeldneigung als bei
der Grundform I gerechnet werden. Mit den Varianten der Grundform II (siehe Abb. 9-11)
lassen sich relativ kompakte Instrumente mit Öffnungen von mehr als 250 mm realisieren,
deren Lichtstärke bei einer Anordnung mit 90° Lichtumlenkung in einem weiten Bereich
variabel ist (Blendenwerte 8 - 20).
Ausführungsbeispiele:
Die Abb. 5 und die zugehörige Datentabelle zeigen eine Ausführungsvariante eines
Solano-Schiefspieglers mit 150 mm Öffnung nach der Grundform I und verwendet einem
konkaven, hyperbolischen 1. Spiegel (konische Konstante c = -5.65) und sphärische 3. und
4. Spiegel. Der 4. Spiegel befindet sich in unmittelbarer Nähe des 2. Spiegels (Planspiegel)
und führt das Strahlenbündel auf der gegenüberliegenden Seite des Parallelbündels zum
Fokus. Zur technischen Realisierung dieser engen Spiegelanordnung kann der Planspiegel
platzsparend ohne entsprechende Justierfassung eingebaut werden, da sich dessen Kippwinkel nicht auf den Korrekturzustand der Optik auswirkt. Die Krümmungsradien von
3. und 4. Spiegel lassen sich vorzugsweise betragsmäßig gleich groß wählen, nach dem
eine entsprechende rechnerische Minimierung der Bildfehler anhand der anderen Parameter
erfolgt ist. Das dargestellte Spotdiagramm wurde für ein Bildfeld von 0.5° berechnet. Die
angegebene Längenskala entspricht dem 2-fachen Durchmesser der zentralen Beugungscheibe (2 &khgr; AD). Demnach ist die Abbildungsqualität auf der optischen Achse
beugungsbegrenzt. Bemerkenswert ist die relativ hohe Lichtstärke des Systems (Blende
10), die sich mit einem Tri-Schiefspiegler oder Solano-Teleskop nach dem Stand der
Technik nicht mehr realisieren läßt (siehe Diskussion zu Abb. 3).
Das Ausführungsbeispiel in Abb. 6 nach der Grundform I verwendet betragsmäßig
gleiche Krümmungsradien für den 1., 3. und 4. Spiegel. Der 1. Spiegel besitzt hyperbolische Form (c = -2.26), während der 3. und 4. Spiegel sphärisch sind. Das System
ist für eine Öffnung von 500 mm und Blende 18.1 ausgelegt und besitzt gute Abbildungsqualität, wie das entsprechende Spotdiagramm belegt. Damit eignet sich
insbesondere diese Ausführungsvariante (von geringerer Lichtstärke) auch für Instrumente
mit großer Öffnung, die für Forschungszwecke interessant sein könnten.
Die Bildfeldneigung ist in den beschriebenen Systemen mit 90° Lichtumlenkung
gering und beträgt bei dem System in Abb. 5 4.6° und in Abb. 6 3.3° in sagittaler
Richtung. In tangentialer Richtung ist die Bildfeldneigung geringer.
Eine weitere Variante nach der Grundform I mit 90° Lichtumlenkung ergibt sich
wenn der 4. Spiegel erheblich weiter von der optischen Achse entfernt wird und ist in Abb.
7 beschrieben. In diesem Fall wird die Neigung des 4. Spiegel mit umgekehrten Drehsinn
ausgeführt, als es in den Beispielen von Abb. 5 und 6 der Fall war. Damit verläuft das vom
4. Spiegel reflektierte Licht unterhalb des Planspiegels (2. Spiegel) zum Fokus auf der
gegenüberliegenden Seite des Parallelbündels. Der 3. und 4. Spiegel sind sphärisch
ausgeführt. Der 1. Spiegel ist leicht hyperbolisch ausgeführt und besitzt hier betragsmäßig
den' gleichen Krümmungsradius wie der konvexe 4. Spiegel. Das Spotdiagramm
demonstriert gute Abbildungsqualität. Nach entsprechender Umskalierung der Konstruktionsdaten lassen sich mit dieser Variante Öffnungen von mehr als 400 mm mit
guter Bildqualität realisieren. Die Bildfeldneigung beträgt 10.3° in tangentialer Richtung.
Durch die Faltung des Strahlengangs kann die Baulänge reduziert werden. Nachteilig wirkt
sich jedoch die Größe des Planspiegels aus, der erheblich größer als die Öffnung
dimensioniert ist und damit die Herstellungskosten erhöht. Weiterhin ist die Lichtstärke
dieser Systeme begrenzt (Blende größer als etwa 15).
Die Abb. 8 zeigt eine weitere Ausführungsvariante mit einer Öffnung von 150 mm nach
der Grundform I, die eine Bauweise mit nahezu 0° Lichtumlenkung ermöglicht. Der 1.
Spiegel ist hier von konkaver, parabolischer Gestalt, während 3. und 4. Spiegel sphärisch
sind. Das System wurde so ausgelegt, daß der 1. Spiegel und 4. Spiegel betragsmäßig
gleiche Krümmungsradien besitzen. Der konkave 3. Spiegel besitzt allerdings einen recht
hohen Krümmungsradius von 30 m. Dieses System weist eine relativ große Bildfeldneigung
von 11.9° in tangentialer Richtung auf. Vorteilhaft ist die gegenüber einem Kutter-Schiefspiegler
recht schlanke Konstruktion. Auch mit dieser Variante lassen sich eher kleine Lichtstärken realisieren (größer als etwa Blende 15).
Das Ausführungsbeispiel in Abb. 9 nach der Grundform II benutzt einen Drehsinn des
konvexen 4. Spiegels der eine Lichtumlenkung von 90° ermöglicht. Es werden betragsmäßig gleiche Krümmungsradien für den 3. und 4. Spiegel verwendet, die sphärisch
ausgeführt sind. Der 1. Spiegel besitzt hingegen hyperbolische Form. Das System ist
für eine Öffnung von 250 mm und Blende 16.2 ausgelegt. Es besitzt gute
Abbildungsqualität, wie das entsprechende Spotdiagramm belegt. Die Bildfeldneigung ist
bei dieser Variante etwas größer als in den Abb. 5, 6 und beträgt 8.8° in tangentialer
Richtung.
Bei umgekehrtem Drehsinn des 4. Spiegels läßt sich wieder eine Lichtumlenkung von
nahezu 0° realisieren, wie die beiden folgenden Beispiele zeigen.
Die Ausführungsbeispiele in den Abb. 10 und 11 nach der Grundform II realisieren
einen Aufbau, der einem Refraktor entspricht. Der Fokus befindet sich im Beispiel Abb. 10
bezüglich des Parallelbündels auf der gleichen Seite wie der konvexe 4. Spiegel und in
Abb. 11 auf der gegenüberliegenden Seite. Vorzugsweise können betragsmäßig gleiche
Krümmungsradien für den 1., 3. und 4. Spiegel verwendet werden. Der 1. Spiegel ist
hyperbolisch, während die Spiegel Nr. 3 und Nr. 4 sphärisch sind. Beide Systeme sind für
Öffnungen von 150 mm und eine Blende von 22.2 (Abb. 10 ) bzw. Blende 23 (Abb. 11)
ausgelegt und besitzen für ein Bildfeld von 0.5° gute Abbildungsqualität. Die Bildfeldneigungen
sind bei diesen Varianten recht gering und betragen 4,5° (Abb. 10) und 4,0° (Abb. 11) in sagittaler Richtung. In beiden Fällen kann ein recht schlanker Aufbau
realisiert werden. Es lassen sich Systeme mit Öffnungen von mehr als 400 mm realisieren,
diese Varianten sind aber eher für kleine Lichtstärken geeignet (größer als etwa Blende 15).
Bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungen wird die Reihenfolge von
konkaver und konvexer Oberflächengestalt von Spiegel Nr. 3 und Nr. 4 vertauscht (gegenüber den Varianten in Abb. 5-11). Auch bei diesen Systemen, die einem Tri-Schiefspiegler
mit zusätzlich eingefügten Planspiegel entsprechen, lassen sich beugungsbegrenzte Systeme mit 0° und 90° Lichtumlenkung realisieren, wie die folgenden
Ausführungsbeispiele zeigen.
Die Abb. 12 und die zugehörige Datentabelle zeigen eine Ausführungsvariante
eines Solano-Sehiefspieglers mit 150 mm Öffnung nach der Grundform I und verwendet
einem konkaven, parabolischen 1. Spiegel (konische Konstante c = -1), einen konvexen 3.
Spiegel und einen konkaven 4. Spiegel. Der 3. und 4. Spiegel sind hier sphärisch. Der 4.
Spiegel ist in der Nähe des planaren 2. Spiegels positioniert und führt das Strahlenbündel
auf der gegenüberliegenden Seite des Parallelbündels zum Fokus. Die Krümmungsradien
von Spiegel Nr. 1, Nr. 3 und Nr. 4 sind in diesem Fall unterschiedlich. Das dargestellte
Spotdiagramm belegt eine beugungsbegrenzte Abbildungsqualität. Die Bildfeldneigung
beträgt in tangentialer Richtung 9.7°. Es handelt sich um ein System mit relativ geringer
Lichtstärke (Blende 18.7). Vorteilhaft erweist sich, daß die Spiegel Nr. 2-4 gegenüber
dem Hauptspiegel relativ klein dimensioniert werden können und sich nahe am
Parallelstrahlenbündel befinden, damit wird der Einbau in einen einfachen runden Tubus,
analog zum Aufbau eines Newton-Teleskops, ermöglicht.
Die Abb. 13 zeigt eine Ausfuhrungsvariante eines Solano-Schiefspieglers mit 150
mm Öffnung nach der Grundform II mit Lichtumlenkung von 90°. In diesem Fall befinden
sich die Spiegel Nr. 2-4 auf einer gemeinsamen Seite bezüglich des Parallelbündels. Die
Ausführung verwendet einem konkaven, leicht hyperbolischen 1. Spiegel (konische Konstante c = -1.35) und einen konvexen 3. Spiegel, sowie einen konkaven 4. Spiegel.
Beide Spiegel sind sphärisch. Der 4. Spiegel ist in der Nähe des planaren 2. Spiegels
positioniert und führt das Strahlenbündel im Zwischenraum von 2. und 3. Spiegel hindurch
zum Fokus. Alle Krümmungsradien sind in diesem Fall unterschiedlich. Das dargestellte
Spotdiagramm demonstriert beugungsbegrenzte Abbildungsqualität auf der optischen
Achse. Die Bildfeldneigung beträgt in tangentialer Richtung 10.1°. Bemerkenswert ist die
relativ hohe Lichtstärke (Blende 8.2), die sich mit dieser Spiegelanordnung realisieren
läßt. Während der 3. und 4. Spiegel relativ klein dimensioniert werden können, besitzt der
Planspiegel (Nr. 2) aufgrund des hohen Neigungswinkels einen größeren Durchmesser als
der 1. Spiegel.
Abb. 14 zeigt eine Ausführungsvariante eines Solano-Schiefspieglers mit 150 mm
Öffnung nach der Grundform II in Refraktor-Anordnung. Analog zu Abb. 13 befinden sich
auch hier die Spiegel Nr. 2-4 auf einer gemeinsamen Seite bezüglich des Parallelbündels.
Das System verwendet einem konkaven 1. Spiegel, einen konvexen 3. Spiegel, sowie einen
konkaven 4. Spiegel. Die gekrümmten Spiegel besitzen hier alle sphärische Form und
Spiegel Nr. 3 und Nr. 4 verwenden hier betragsmäßig gleiche Krümmungsradien. Analog
zu Abb. 13 ist der 4. Spiegel in der Nähe des planaren 2. Spiegels positioniert und führt das
Strahlenbündel im Zwischenraum von 2. und 3. Spiegel hindurch zum Fokus. Die Neigung
des Planspiegels ist jedoch erheblich geringer und ermöglicht eine Fokuslage, die einem
Refraktor entspricht. Das dargestellte Spotdiagramm demonstriert gute Abbildungsqualität.
Die Bildfeldneigung beträgt in tangentialer Richtung 5.2°. Die Lichtstarke ist mit Blende
20.6 relativ gering. Mit dieser Anordnung läßt sich ein recht kompakter Aufbau erzielen
und ein sphärischer 1. Spiegel ermöglicht hier bereits eine ausreichende Bildfehlerkorrektur.
Alle dargestellten Ausführungen (Abb. 5-14) sollten vorzugsweise eine kreisförmige
Eintrittsöffhung in der Größe des Hauptspiegels besitzen, die sich zweckmäßiger-
weise oberhalb der Spiegelanordnung befindet.
Die verschiedenen Ausführungsbeispiele (Abb. 5-14) haben dargelegt, daß mit der
Einführung eines zusätzlichen planaren Spiegels in den Strahlengang für die 2. Reflexion
vielseitige Varianten eines Solano-Schiefspieglers realisiert werden können. Diese können
die zum Stand der Technik aufgeführten Nachteile bisheriger Schiefspiegler und Solano-Teleskope,
besonders bei den Varianten mit einer Lichtumlenkung von 90° zum Beobachter, deutlich vermindern. Insbesondere lassen sich nach der Grundform I (Abb. 4a)
recht lichtstarke Instrumente mit guter Bildfehlerkorrektur und relativ großen Öffnungen
realisieren. Die erreichbaren Lichtstärken mit Blendenwerte im Bereich 8-14 waren den
bisherigen Tri- oder Tetra-Schiefspieglern und den Solano-Teleskopen nicht zugänglich.
Die Bildfeldneigung ist gegenüber den bekannten Systemen (mit 90° Umlenkung) teilweise deutlich reduziert worden. Die Ausführungen nach der Grundform II (Abb. 4b)
realisieren etwas kompaktere Teleskope, die auch recht hohe Lichtstärken in der 90°
Konfiguration erzielen können (Blende 8.2, siehe Abb. 13) Die Anordnungen mit 0°
Lichtumlenkung besitzen jedoch eher geringe Lichtstärken (größer als Blende 15). Für die
Ausführungen nach Grundform II ergeben sich weitere Vereinfachungen bei der
Spiegeloptik, teilweise können alle gekrümmten Spiegel sphärisch ausgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Systeme nach den Grundformen I und II lassen sich
wahlweise für 0° oder 90° Lichtumlenkung zum Beobachter und für einen weiten Bereich
von Lichtstärken konfigurieren und bieten damit sehr flexible Einsatzmöglichkeiten. Die
Auslegung der Instrumente läßt sich beispielsweise an verschiedene Montierungstypen und
an Beobachtungsobjekte verschiedener Helligkeit anpassen.
Die Lichtumlenkung von 90° mittels gekrümmter Spiegel stellt hohe Anforderungen
an die optische Korrektur der Bildfehler, dennoch lassen sich einige der Ausführungs-Varianten
mit Öffnungen von mehr als 400 mm realisieren, welches auch für Forschungszwecke
relevant sein könnte.
Abbildungen:
30
30
Abb. 1 zeigt ein Schema des Solano-Teleskops nach A. S. Leonard (Ref. 1).
Abb. 2 zeigt eine Ausführung des Solano-Teleskops mit 90° Umlenkspiegel (nach Ref. 1).
Abb. 3 zeigt ein für höhere Lichtstärke vom Verfasser modifiziertes Solano-Teleskop,
dessen Konstruktion auf Abb. 2 beruht.
Abb. 4 a und Abb. 4b zeigen schematisch 2 verschiedene Grundformen (I und II) des
Erfindungsgegenstandes.
Abb. 5 zeigt eine Ausfuhrung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform I) mit 150 mm
Öffnung und F/10.
Abb. 6 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform I) mit 500 mm Öffnung und F/l8.1.
Abb. 6 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform I) mit 500 mm Öffnung und F/l8.1.
Abb. 7 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform I) mit 150 mm
Öffnung und F/21.6.
Abb. 8 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform I) mit 150 mm
Öffnung und F/21.6 .
Abb. 9 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform II) mit 250 mm
Öffnung und F/l 6.2.
Abb. 10 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform II) mit 150
mm Öffnung und F/22.2 .
Abb. 11 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform II) mit 150 mm Öffnung und F/23 .
Abb. 11 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform II) mit 150 mm Öffnung und F/23 .
Abb. 12 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform I) mit 150
mm Öffnung und F/18.7 .
Abb. 13 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform II) mit 150
mm Öffnung und F/8.2 .
Abb. 14 zeigt eine Ausführung des Solano-Schiefspieglers (nach Grundform II) mit 150
mm Öffnung und F/20.6 .
In den Zeichnungen Seite 1-15 verwendete Definitionen:
Die in den Tabellen angegebene Reflexion-Nr. zählt die Abfolge der Reflexionen,
während die Spiegel-Nr. aussagt, an welchem Spiegel die Reflexion stattfindet. Die
Zählung der Spiegel von Nr. 1 - Nr. 4 in den Tabellen ist mit denen in den Abbildungen
verwendeten Bezugszeichen (Sl) - (S4) identisch. Bei den angegebenen Spiegeldurchmessern ist die benötigte, vergrößerte Reflexionsfläche aufgrund des
geforderten Bildfeldes berücksichtigt. Alle Längenmaße in den Datentabellen sind in mm
angegeben. Der angegebene Abstand wird entlang der optischen Achse zwischen den Scheiteln der jeweiligen Reflexionsflächen gemessen. Dieser ist jeweils von der aktuellen
Reflexionsfläche bis zur nächsten angegeben. Eine Ausnahme ist der in den Datentabellen
angegebene Abstand nach der 4. Reflexion, dieser beschreibt die Distanz von der 4.
Reflexionsfläche bis zum Fokus. Krümmungsradien konkaver Flächen werden mit negativen Vorzeichen versehen, Radien konvexer Flächen mit positiven. Nach links
drehende Spiegelneigungen werden negativ, rechts drehende positiv gezählt. Die konische
Konstante c definiert die rotationssynimetrische Kurvenform des Spiegels (c = 0 sphärisch,
c = -1 parabolisch, usw.). Es gilt der Zusammenhang: c = - (Exzentrizität)2.
Die meridionale Ebene ist die gemeinsame Ebene aller Spiegelscheitel und des
Fokus (F). In den Abbildungen entspricht sie der Zeichenebene, während die sagittale
Ebene senkrecht dazu steht.
Die dargestellten Spotdiagramme beschreiben die Abbildung von Parallelstrahlen in
der Abbildungsebene für achsenparallele Strahlen (zentraler Spot) und für 8 außeraxiale
Parallelstrahlenbündel aus unterschiedlichen Richtungen, die alle eine Winkeldivergenz
von 0.5 &khgr; Bildfeldgröße von der optischen Achse aufweisen. Alle hier dargestellten
Spotdiagramme sind für ein totales Bildfeld von 0.5° berechnet. Die meridionale Richtung
entspricht einer waagerechten Linie durch den Zentralspot, die sagittale und tangential
einer Senkrechten. AD ist die Abkürzung für Airy-Disk. Der zweifache Durchmesser der
zentralen Beugungsscheibe (2 AD) ist in allen Spotdiagrammen jeweils einmal durch einen
Längenmaßstab gekennzeichnet. Der Durchmesser der Beugungsscheibe in mm ist zusätzlich angegeben. Die Abbildungsebene des Spotdiagramms ist entsprechend der
meridionalen Bildfeldneigung gekippt. Als Wert für die Bildfeldneigung ist jeweils die
größte Neigung angegeben, die entweder in tangentialer oder sagittaler Richtung auftritt.
Claims (7)
1. Spiegelsystem vom Typ Schiefspiegier mit folgenden Merkmalen:
Spiegelsystem, welches aus 4 Spiegeln besteht, von denen 3 Spiegel rotationssymmetrische Gestalt aufweisen und ein weiterer Spiegel eine Planfläche aufweist. Jeder der rotationssymmetrischen Spiegel kann eine asphärische Gestalt besitzen.
Alle Spiegel sind gegen die optische Achse um ihre Scheitelpunkte gedreht und alle Scheitelpunkte befinden sich in einer gemeinsamen Ebene. Die optische Achse wird durch den Hauptstrahl (00) eines auf den 1. Spiegel (Sl) fallenden Parallelstrahlenbündels (10) definiert. Der 1. Spiegel (Sl) wird vorzugsweise so geneigt, daß sich ein 2. Spiegel (S2) außerhalb des einfallenden Strahlenbündels befinden kann. Der 2. Spiegel (S2) reflektiert das Lichtbündel zu einem 3. Spiegel (S3), der es zu einem 4. Spiegel (S4) lenkt. Nach der Reflexion an einem 4. Spiegel (S4) erscheint ein reelles Bild im Fokus (F), ein Zwischenbild existiert nicht; dadurch gekennzeichnet, daß
Spiegelsystem, welches aus 4 Spiegeln besteht, von denen 3 Spiegel rotationssymmetrische Gestalt aufweisen und ein weiterer Spiegel eine Planfläche aufweist. Jeder der rotationssymmetrischen Spiegel kann eine asphärische Gestalt besitzen.
Alle Spiegel sind gegen die optische Achse um ihre Scheitelpunkte gedreht und alle Scheitelpunkte befinden sich in einer gemeinsamen Ebene. Die optische Achse wird durch den Hauptstrahl (00) eines auf den 1. Spiegel (Sl) fallenden Parallelstrahlenbündels (10) definiert. Der 1. Spiegel (Sl) wird vorzugsweise so geneigt, daß sich ein 2. Spiegel (S2) außerhalb des einfallenden Strahlenbündels befinden kann. Der 2. Spiegel (S2) reflektiert das Lichtbündel zu einem 3. Spiegel (S3), der es zu einem 4. Spiegel (S4) lenkt. Nach der Reflexion an einem 4. Spiegel (S4) erscheint ein reelles Bild im Fokus (F), ein Zwischenbild existiert nicht; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 1. Spiegel (Sl) konkave, der 2. Spiegel (S2) planare, der 3. Spiegel (S3) und 4.
Spiegel (S4) rotationssymmetrische, gekrümmte Gestalt besitzen.
2. Spiegelsystem nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 1. Spiegel (Sl) und 2. Spiegel (S2) im gleichen Drehsinne geneigt sind.
- sich bezüglich des Parallelstrahlenbündels (10) der 2. Spiegel (S2) und 4. Spiegel (S4)
vorzugsweise auf einer gemeinsamen Seite befinden und der 3. Spiegel (S3) vorzugsweise auf der gegenüberliegenden Seite.
- der 4. Spiegel (S4) vorzugsweise in der Nähe des 2. Spiegels (S2) positioniert ist.
3. Spiegelsystem nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 1. Spiegel (Sl) und 2. Spiegel (S2) im entgegengesetzten Drehsinne geneigt sind.
- sich der 2. Spiegel (S2) und 3. Spiegel (S3) auf einer gemeinsamen Seite bezüglich des
Parallelstrahlenbündels (10) befinden und der 4. Spiegel (S4) vorzugsweise auf der
gegenüberliegenden Seite.
4. Spiegelsystem nach Anspruch 2; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 3. Spiegel (S3) konkave und der 4. Spiegel (S4) konvexe Gestalt besitzt.
- zwei der Spiegel vorzugsweise dem Betrage nach gleiche Krümmungsradien aufweisen.
- der 3. Spiegel (S3) und 4. Spiegel (S4) vorzugsweise sphärische Form besitzen und der 1.
Spiegel (Sl) bevorzugt asphärische Gestalt besitzt.
- die Strahlumlenkung vorzugsweise so erfolgt, daß sich eine zum einfallenden
Lichtbündel parallele oder senkrechte Beobachtungsrichtung ergibt.
5. Spiegelsystem nach Anspruch 2; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 3. Spiegel (S3) konvexe und der 4. Spiegel (S4) konkave Gestalt besitzt.
- der 1. Spiegel vorzugsweise asphärische und 3. Spiegel (S3) und 4. Spiegel (S4)
bevorzugt sphärische Gestalt besitzen.
- die Strahlumlenkung vorzugsweise so erfolgt, daß sich eine zum einfallenden
Lichtbündel parallele oder senkrechte Beobachtungsrichtung ergibt.
6. Spiegelsystem nach Anspruch 3; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 3. Spiegel (S3) konkave und der 4. Spiegel (S4) konvexe Gestalt besitzt.
- zwei der Spiegel vorzugsweise dem Betrage nach gleiche Krümmungsradien aufweisen.
- der 3. Spiegel (S3) und 4. Spiegel (S4) vorzugsweise sphärische Form besitzen und der
1. Spiegel (Sl) bevorzugt asphärische Gestalt besitzt.
- die Strahlumlenkung vorzugsweise so erfolgt, daß sich eine zum einfallenden
Lichtbündel parallele oder senkrechte Beobachtungsrichtung ergibt.
7. Spiegelsystem nach Anspruch 3; dadurch gekennzeichnet, daß
- der 3. Spiegel (S3) konvexe und der 4. Spiegel (S4) konkave Gestalt besitzt.
- zwei der Spiegel vorzugsweise dem Betrage nach gleiche Krümmungsradien aufweisen.
- der 3. Spiegel (S3) und 4. Spiegel (S4) vorzugsweise sphärische Form besitzen und der
1. Spiegel (Sl) bevorzugt asphärisch geformt ist.
- die Strahlumlenkung vorzugsweise so erfolgt, daß sich eine zum einfallenden
Lichtbündel parallele oder senkrechte Beobachtungsrichtung ergibt.
Hierzu 15 Seiten Zeichnungen, teilweise mit technischen Daten
30
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29817048U DE29817048U1 (de) | 1998-09-24 | 1998-09-24 | Solano-Schiefspiegler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29817048U DE29817048U1 (de) | 1998-09-24 | 1998-09-24 | Solano-Schiefspiegler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29817048U1 true DE29817048U1 (de) | 1999-02-04 |
Family
ID=8063013
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29817048U Expired - Lifetime DE29817048U1 (de) | 1998-09-24 | 1998-09-24 | Solano-Schiefspiegler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29817048U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1081526A3 (de) * | 1999-09-02 | 2002-06-19 | Carl Zeiss | Afokales Vier-Spiegelsystem für die optische Telekommunikation |
WO2008141686A1 (de) * | 2007-05-23 | 2008-11-27 | Carl Zeiss Ag | Spiegeloptik und abbildungsverfahren zum seitenrichtigen und aufrechten abbilden eines objektes in ein bildfeld |
CN114879351A (zh) * | 2021-02-05 | 2022-08-09 | 清华大学 | 无对称自由曲面光学*** |
-
1998
- 1998-09-24 DE DE29817048U patent/DE29817048U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1081526A3 (de) * | 1999-09-02 | 2002-06-19 | Carl Zeiss | Afokales Vier-Spiegelsystem für die optische Telekommunikation |
WO2008141686A1 (de) * | 2007-05-23 | 2008-11-27 | Carl Zeiss Ag | Spiegeloptik und abbildungsverfahren zum seitenrichtigen und aufrechten abbilden eines objektes in ein bildfeld |
CN114879351A (zh) * | 2021-02-05 | 2022-08-09 | 清华大学 | 无对称自由曲面光学*** |
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