DE29808388U1

DE29808388U1 - Verbundplatte

Info

Publication number: DE29808388U1
Application number: DE29808388U
Authority: DE
Original assignee: Steinbacher Daemmstoff Ges M B
Current assignee: Steinbacher Daemmstoff Ges M B
Priority date: 1998-05-08
Filing date: 1998-05-08
Publication date: 1998-10-22
Anticipated expiration: 2008-05-09

Description

1
Verbundplatte

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbundplatte sowie ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung dieser Verbundplatte. Weiters betrifft die Erfindung einen vorgefertigten Aufnahmeschacht für einen Rolladen oder eine Jalousie als bevorzugtes Anwendungsgebiet dieser Verbundplatte.

Aufgrund der sprunghaft angestiegenen Entsorgungskosten für Polyurethanschaum ist man in den letzten Jahren dazu übergegangen, die bei Bearbeitungen wie beispielsweise Sägen oder Fräsen anfallenden Partikel (kleine Teilchen, Sägemehl) wieder zu verwerten. Als Recyclingprodukt sind dabei Platten bekannt geworden, die aus verpreßten Polyurethanschaumpartikeln unter Beimengung eines Bindemittels hergestellt werden. Da diese Platten im Gegensatz zu herkömmlichen Preßspanplatten problemlos Feuchtigkeit und Nässe ausgesetzt werden können, erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit.

Problematisch war bisher jedoch die Kombination der aus verpreßten Polyurethanschaumpartikeln hergestellten Platten mit anderen Materialien. Grund dafür ist die durch den Preßvorgang mit hohem Druck bedingte glatte Oberfläche.

Aufgabe der Erfindung war es daher, bei den bekannten Platten eine Haftverbesserung zu erzielen.

Erreicht wurde dies durch eine Verbundplatte mit einer Kernschicht aus unter Beimengung eines Bindemittels verpreßten Polyurethanschaumpartikel und mindestens einer Oberflächenschicht aus einem textlien Flächengebilde oder einem feuchteresistenten Papier.

Die erfindungsgemäße Verbundplatte kann nunmehr aufgrund der rauhen, durch das fasrige Oberflächengebilde bewirkte Oberflächenstruktur problemlos verklebt oder auch als Putzträger verwendet werden. Dies eröffnet eine weite Palette neuer Anwendungsmöglichkeiten.

Für jene Anwendungsfälle, in denen die Verbundplatte mit Vorder- und Rückseite mit anderen Materialien in Verbindung steht, ist dabei eine beidseitig angeordnete Oberflächenschicht vorteilhaft.

Um einerseits der Anforderung hoher Stabilität zu genügen und andererseits eine möglichst leichte Verbundplatte anzubieten, hat sich eine Dicke der Kernschicht von 2 bis 4 mm, vorzugsweise von etwa 3 mm, bewährt.

Für die Weiterverarbeitung ist es darüberhinaus vorteilhaft, wenn die Verbundplatte eingearbeitete, vorzugsweise eingepreßte, rillenartige Vertiefungen aufweist, die Sollknickstellen bzw. -linien für ein Abwinkein einzelner Plattenbereiche zueinander darstellen. Die Vertiefungen können jedoch auch durch Fräsen oder Schneiden hergestellt sein.

Bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Verbundplatte sind vorgefertigte Aufnahmeschächte für einen Rolladen oder eine Jalousie. Da die vorgefertigten Aufnahmeschächte eingeputzt werden müssen, sind Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und günstige Hafteigenschaften der Schachtoberfläche wesentlich. Erreicht werden kann dies bei einem Aufnahmeschacht mit zwischen Wänden angeordnetem Dämmaterial dadurch, daß für die Ausbildung der Wände eine oder mehrere erfindungsgemäße Verbundplatten eingesetzt werden.

Eine stabile, belastungsfähige Konstruktion entsteht insbesondere dann, wenn die Verbundplatten flächig mit dem Dämmaterial verklebt sind.

Weitere Einzelheiten und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der anschließenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt:

3
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbundplatte,

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbundplatte und

Fig. 3 eine als versteifendes Wandelement in einen vorgefertigten Aufnahmeschacht für einen Rolladen oder eine Jalousie (im Schnitt gezeigt) eingesetzte, erfindungsgemäße Verbundplatte.

Die in Fig. 1 gezeigte Verbundplatte 1 weist eine einseitig mit einer Oberflächenschicht 3 versehene Kernschicht 2 auf. Die Dicke der aus verpreßten Polyurethanschaumpartikeln hergestellten Kernschicht 2 beträgt etwa 3 mm.

Ausgangsmaterial für die Kernschicht sind Polyurethanschaumpartikel, die bei der Bearbeitung von Polyurethanschaumblöcken oder -platten anfallen. Da die bearbeiteten Polyurethanschaumblöcke oder -platten häufig metallische Beschichtungen aufweisen, können auch im Ausgangsmaterial der Kernschicht 2 der Verbundplatte 1 Verunreinigungen in Form von Metallpartikeln in geringer Menge (bis zu 5 Volumsprozent) enthalten sein.

Als Bindemittel wird den Polyurethanschaumpartikeln Isocyanat beigemengt, wobei sich ein Gewichtsanteil des Bindemittels an der Kernschicht 2 von etwa 8 bis 10 % bewährt hat. Beim gemeinsamen Verpressen der mit Isocyanat vermengten Polyurethanschaumpartikel mit der Oberflächenschicht 3 dringt das Bindemittel etwas in die Oberflächenschicht 3 ein und sichert ohne weitere Beigabe eines Klebemittels den festen Zusammenhalt der beiden Schichten.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird als textiles Flächengebilde ein Polyestervlies (50 - 200 g/m²) verwendet, das sich im besonderem Maße für die kostengünstige Massenproduktion eignet. Es ist jedoch alternativ auch vorstellbar, mineralische Vliese oder feuchteresistente Papierbeschichtungen mit rauher Oberflächenstruktur zu verwenden.

Beim gemeinsamen Verpressen der Oberflächenschicht 3 mit dem Gemenge aus Bindemittel und Polyurethanschaumpartikeln bei einem Druck von etwa 6-10 bar wird im Vergleich zum ursprünglichen Polyurethanschaum eine 10 bis 30-fache Verdichtung erzielt.

Besonders leicht entformbar ist dabei eine Verbundplatte in der Ausführungsvariante nach Fig. 2, deren Kernschicht 2 beidseitig mit einer Oberflächenschicht 3 bedeckt ist.

Fig. 3 zeigt einen vorgefertigten Aufnahmeschacht für einen Rolladen oder eine Jalousie als bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Verbundplatte 1. Die Wände des Aufnahmeschachtes 5 sind aus Verbundplatten 1 gebildet, wobei das innen liegende Dämmaterial 6 flächig mit den Verbundplatten 1 verklebt ist. Dadurch wird eine äußerst trag- und widerstandsfähige Konstruktion erzielt. Sind die Abmessungen des vorgefertigten Aufnahmeschachtes im vorhinein bekannt, so ist es günstig, in die Verbundplatte 1 an den Knickstellen rillenartige Vertiefungen 4 einzupressen (siehe Fig. 2), die ein exaktes Abknicken erleichtern.

Claims

5 Schutzansprüche:

1. Verbundplatte gekennzeichnet durch eine Kernschicht (2) aus unter Beimengung eines Bindemittels verpreßten Polyurethanschaumpartikeln und mindestens eine Oberflächenschicht (3) aus einem textlien Flächengebilde oder einem feuchteresistenen Papier.

2. Verbundplatte nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine beidseitig angeordnete Oberflächenschicht (3).

3. Verbundplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Kernschicht 2 bis 4 mm, vorzugsweise etwa 3 mm, beträgt.

4. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschicht (2) aus Polyurethanschaumpartikeln einen geringen Anteil, vorzugsweise bis zu 5 Volumsprozent, an Verunreinigungen wie beispielsweise Metallpartikeln enthält.

5. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel Isocyanat ist.

6. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil des Bindemittels an der Kernschicht (2) etwa 8 bis 10 % beträgt.

7. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde ein Vlies ist.

8. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch als Sollknickstellen eingearbeitete, vorzugsweise eingepreßte, rillenartige Vertiefungen (4).

9. Vorgefertigter Aufnahmeschacht für einen Rolladen oder eine Jalousie mit einem zwischen Wänden angeordneten Dämmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände zumindest teilweise aus einer Verbundplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 bestehen.

10. Vorgefertigter Aufnahmeschacht nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundplatte(n) (1) flächig mit dem Dämmaterial (6) verklebt ist (sind).