DE29712010U1 - Doppel-Abseilachter - Google Patents

Description

Anmelder: KRIMMER Outdoor Systems GmbH

Unsere Akte: 46275 Al/Gr

Doppel-Abseilachter

i. Anwendungsgebiet

Die Erfindung betrifft Abseilachter zum Abseilen oder Sichern eines Kletterers und &iacgr;&ogr; insbesondere Abseilachter mit zwei geschlossenen Öffnungen, die innerhalb einer Ebene aber auch winklig zueinander angeordnet sein können.

Üblicherweise hat ein Abseilachter eine größere und eine kleinere Öffnung. Zum Abseilen oder Sichern eines Kletterers wird der Abseilachter üblicherweise auf der Seite der kleineren Öffnung mit dem Klettergurt verbunden. Die freien Seilstücke des Kletterseiles werden durch die größere Öffnung gefädelt und derart um den Ring gelegt, daß zwischen Seil und Achter relativ hohe Reibung entsteht und mit wenig Kraft, z.B. mit nur einer Hand das Gewicht des Kletterers bzw. das Gewicht einer Last gehalten werden kann.

Bei bestimmten Abseilvorgängen von Lasten oder Personen, z.B. bei der Personenrettung, besitzen die bekannten Abseilachter für die erhöhten Zugbeanspruchungen und Anforderungen keine ausreichenden Reibwerte. Bekannte Systeme sind bisher nur für jeweils eine Person konstruiert. Bei Bergrettungen, z.B. aber auch bei Feuerwehreinsätzen, bei denen Personen aus Hochhäusern abgeseilt werden müssen, seilen sich der Retter und der (ohnmächtige oder bewußtlose) Verunfallte zusammen ab. Dies ist jedoch mit einem Abseilachter aus oben genannten Gründen nicht möglich, d.h. die Personen würden zu schnell und unkontrolliert absinken, da die Haltekraft der Hand zu gering ist.

II. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe*

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Abseilachter zu schaffen, der ein gleichzeitiges Abseilen mehrerer Personen oder größerer Lasten ermöglicht.

b) Lösung der Aufgabe

Gelöst wird diese Aufgabe der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Dadurch, daß der Abseilachter wenigstens drei Öffnungen umfaßt, kann die Seilführung derart vorgenommen werden, daß eine wesentlich höhere Reibungskraft zwischen Seil und Abseilachter entsteht und dadurch am freien Halteende des Seiles weniger Kraft aufgewendet werden muß. Durch doppelte Seilführung z.B. wird nahezu die doppelte Reibungskraft erzeugt, wodurch für den Retter ein sicheres Abseilen zusammen mit dem Verunfallten möglich wird. Das Seil kann den Doppelachter auf verschiedene Arten umschlingen, wobei nur ausreichende Reibungskraft für die abzuseilende Last sichergestellt sein muß.

In einer anderen Ausführungsform können an jeder Öffnung Fortsätze angeordnet sein, die zusätzlich die Reibungskraft des Seiles erhöhen sollen und ein aus der Führung springen des Seiles verhindern. Die Fortsätze erstrecken sich vorzugsweise in Richtung der kleineren Öffnung und sind z.B. an beiden Seiten der größeren Öffnungen, symmetrisch zum jeweiligen Verbindungssteg, vorgesehen.

Der Doppelachter kann je nach Bedarf als einfacher oder als doppelter Achter Verwendung finden.

Die dritte oder weitere Öffnungen des Doppelachters sind vorzugsweise gleich groß wie die größere Öffnung eines herkömmlichen Abseilachters und können rund oder insbesondere auch eckig sein. Die Eckige Ausführung bringt insbesondere Vorteile bei der Seilführung, da das Seil nicht so leicht umspringen und dadurch blockieren kann.

Beim Abseilen einer schweren Last entwickelt sich durch Reibung relativ viel Wärme, die den Abseilachter erhitzt. An einer Endöffnung, vorzugsweise der &iacgr;&ogr; großen Endöffnung, kann deshalb ein Griff angeordnet sein, an dem der Doppelachter in erhitztem Zustand gehalten werden kann. Der Griff kann z. B. als kurzer Fortsatz gebildet sein.

Darüber hinaus sind die wenigstens drei Öffnungen vorzugsweise in einer Ebene angeordnet. Vorzugsweise weist wenigstens eine der Öffnungen, insbesondere die kleine Öffnung, die am Klettergurt befestigt wird, eine Karabinerfunktion auf.

c) Ausführungsbeispiele

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren 1 bis 3 beispielhaft erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: Eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Doppelachter,

Fig. 2: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Doppelachters in Figur

1,

Fig. 3: eine Aufsicht auf eine andere Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Doppelachters, und

Fig. 4: eine Ansicht einer gewinkelten Ausführungsform von der

Schmalseite her betrachtet.

Figur 1 zeigt einen Abseiiachter 1 mit drei Öffnungen (Doppelachter), der neben den Öffnungen 2a, 2b eines üblichen Abseilachters eine weitere dritte Öffnung 2c umfaßt, die in der Größe der größeren Öffnung 2b des bekannten Abseilachters entspricht.

Die einzelnen Öffnungen sind über Verbindungsstege 3 miteinander verbunden, die ausreichend stark ausgelegt sein müssen, um auch höhere Kräfte aufnehmen zu können.

Eine bessere Handhabbarkeit ergibt sich, wenn die Öffnungen relativ nahe aneinander liegen und die Verbindungsstege 3 relativ kurz und breit sind, wobei sie den Umfang der Öffnungen z.B. bis an den äußersten seitlichen Bereich des Umfangs einschließen.

Die drei Öffnungen 2a, 2b, 2c liegen vorzugsweise in einer Ebene angeordnet, können aber, falls z.B. eine bestimmte Seilführung gewünscht ist, auch geneigt oder in mehreren parallelen Ebenen angeordnet sein.

Es ist auch von Vorteil, wenigstens die Öffnung 2c oder 2a mit einer Karabinerfunktion auszustatten.

In Fig. 3 ist ein Doppel-Abseilachter mit eckigen Öffnungen 2b, 2c dargestellt, von denen die Öffnung 2a eine Karabinerfunktion 4 aufweist. An den Öffnungen 2b, 2c sind Fortsätze 5 angeordnet, die in Richtung des kleinen Rings 2a zeigen und an denen das Seil unter relativ hoher Reibung entlangläuft.

Der Karabiner 4 der Öffnung 2a weist aus Sicherheitsgründen eine (nicht gezeigte) zusätzliche Verriegelung auf.

Fig. 4 zeigt in der gleichen Blickrichtung wie Fig. 2 eine andere Ausführungsform des Abseilachters der Fig. 1.

• .

Wie ersichtlich, sind die drei Öffnungen 2a, 2b, 2c dabei in zwei unterschiedlichen Ebenen angeordnet, und wobei die eine, randseitige große Öffnung 2c in der einen Ebene, und die beiden anderen Öffnungen 2a und 2b in der anderen Ebene angeordnet sind. Die Kröpfung des Abseilachters befindet sich dabei im Bereich des Verbindungssteges 3, und der Zwischenwinkel 6 zwischen der Öffnung 2c einerseits und den Öffnungen 2b und 2a andererseits, die sich in der gleichen Ebene befinden, beträgt ca. 150°.

Claims (7)

/SCHUTZANSPRÜCHE

1. Abseilachter (1) mit zwei geschlossenen Öffnungen (2a, 2b), dadurch gekennzeichnet, daß der Abseilachter (1) wenigstens drei Öffnungen (2a, 2b, 2c) umfaßt.

&iacgr;&ogr; 2. Abseilachter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens drei Öffnungen (2a, 2b, 2c) in einer Ebene angeordnet sind.

3. Abseilachter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Öffnung kleiner ist als die anderen Öffnungen.

4. Abseilachter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Öffnung (2a, 2c) mit einer Karabinereinrichtung (4) ausgestattet ist.

5. Abseilachter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (2b, 2c) eckig gebildet sind.

6. Abseilachter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betrachtung des Abseilachters von der Schmalseite her die drei Öffnungen in zwei zueinander winkligen Ebenen liegen, welche einen Zwischenwinkel (6) von insbesondere 135° -165° zueinander einschließen.

7. Abseilachter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der einen Ebene nur ,die eine Öffnung und in der anderen Ebene zwei Öffnungen angeordnet sind.