DE296350C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λϊ 296350 KLASSE 79 a. GRUPPE

HUGO SEIDLER in BERLIN-DAHLEM.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1915 ab.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, in Behälter für Tabak oder Tabakfabrikate, z. B. in Zigarrenkisten, Einlagen zu legen, die mit Wasser getränkt sind und durch Verdunstung des Wassers die Luft im Behälter anfeuchten, um ein Austrocknen des Tabaks bzw. der Tabakfabrikate zu verhindern. Die bekannten Einlagen besitzen die Form eines gelochten . Gehäuses, in dem ein mit Flüssigkeit zu tränkender Stoff, z. B. ein Docht, untergebracht ist. Diese Befeuchtungskörper haben den Nachteil, daß die mit Flüssigkeit getränkte Füllmasse die Flüssigkeit verhältnismäßig rasch durch Verdunstung abgibt, so daß der beabsichtigte Zweck nicht mehr erfüllt wird, wenn nicht eine Neutränkung in verhältnismäßig kurzen Zeitabschnitten erfolgt.

Diesem Übelstand wird gemäß vorliegender Erfindung dadurch abgeholfen, daß der die Flüssigkeit aufnehmende Körper die Form eines Gefäßes mit porösen Wandungen, z. B. aus porösem Ton, erhält, in «den Wasser eingefüllt wird. Hierbei werden die Wandungen des Behälters durch die im Innern befindliche Flüssigkeit feucht gehalten, so daß an der Außenfläche eine Verdunstung stattfindet. Derartige Gefäße können eine erheblich größere Flüssigkeitsmenge aufnehmen, wie dies bei aufsaugenden porösen Massen der Fall ist, und geben die Flüssigkeit durch Verdunstung langsamer ab; so daß ein Nachfüllen des Behälters nur verhältnismäßig selten nötig wird.

Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes veran- schaulicht, und zwa.r zeigt

Fig. ι ein in erster Linie zum Einlegen in Zigarrenkisten bestimmtes flaches Tongefäß in der Ansicht;

Fig. 2 ist ein Querschnitt dazu;

Fig. 3 veranschaulicht die Unterbringung des Gefäßes in einem Schutzbehälter, zum Zwecke, eine direkte Berührung der feuchten Wandung mit den "Zigarren usw. zu verhindern;

Fig. 4 und 5 stellen ein Befeuchtungsgefäß in Form einer Zigarre dar.

Das flache Gefäß α gemäß Fig. 1 und 2 besitzt zwischen den beiden Flachseiten Versteifungsrippen b derart, daß das Gefäß in eine Anzahl in der Längsrichtung laufender Zellen c zerlegt ist. In die eine Endzelle führt eine Eingußöffnung d, die durch einen Stöpsel e verschließbar ist. In dgn Versteifungsrippen sind Öffnungen f vorgesehen, die ein Überströmen des Wassers zwischen den einzelnen Zellen ermöglichen.

Die Herstellung des Gefäßes erfolgt zweckmäßig, wie aus Fig. 2 ersichtlich, aus zwei Hälften, in der Weise, daß die Trennungsfuge durch die Mitte der Schmalseiten und der Versteifungsrippen hindurchgeht. Die Verbindung der beiden Hälften geschieht durch Zusammenkleben mittels eines wasserfesten Kittes.

Das durch die Eingußöffnung d mit Wasser angefüllte Gefäß α wird wie die bekannten, aus wasseraufsaugendem Material bestehenden Anfeucht er in einen Behälter mit durchlochten Wandungen eingelegt. Dieser Behälter besitzt zweckmäßig die Form eines Zigarettenetuis

aus zwei zwecks Erzielung eines selbsttätigen Schlusses federnd miteinander verbundenen Schalen. Zwecks Ermöglichung des Austrittes der verdunsteten Flüssigkeit ist er mit siebförmigen öffnungen versehen. In den beiden • Schalen des Behälters g sind, um eine direkte Anlage des Gefäßes α an den gelochten Wandungen des Behälters g zu verhüten, nach innen ragende Ansätze'/«, die evtl. die Form

ίο von Rippen besitzen können, angeordnet.

Zur Unterbringung in einer Zigarren- oder Zigarettentasche erhält das poröse Tongefäß zweckmäßig die Form einer Zigarre oder Zigarette. In Fig. 'A₁ und 5 ist ein Gefäß in Zigarrenform dargestellt. Auch hier erfolgt der Einfachheit halber die Herstellung, wie aus Fig. 5 ersichtlich, aus zwei Hälften, die durch Zusammenkleben miteinander verbunden werden. In Anbetracht der günstigen Festigkeitsform und der geringen Flächen ausdehnung können die Versteifungsrippen in Fortfall kommen. Der Behälter zur Aufnahme des porösen Körpers erhält entsprechend ungefähr die Form der bekannten Blechhülsen für Zigarren, wobei nur wiederum die Wandungen dieses Behälters gelocht und an der Innenseite mit Vorsprüngen zwecks Verhinderung der direkten Anlage versehen sind.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Luftbefeuchtungsvorrichtung zum Einlegen in Behälter für Tabakfabrikate, gekennzeichnet durch ein aus Ton oder ähnlichem, porösem Material bestehendes Gefäß zum Einfüllen von Wasser.

2. Luftbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Gefäß im Innern Versteifungsrippen besitzt.

3. Luft befeuchtungsvorrichtung nach Ansprach ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß aus zwei Hälften besteht, die miteinander durch einen wasserbeständigen Klebstoff verkittet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.