DE29616704U1

DE29616704U1 - Klemmvorrichtung

Info

Publication number: DE29616704U1
Application number: DE29616704U
Authority: DE
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1996-09-25
Filing date: 1996-09-25
Publication date: 1996-11-07
Anticipated expiration: 2006-09-26

Description

Klemmvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf einem Plattenzylinder, die aus einer unteren Klemmleiste besteht, der beweglich eine obere Klemmleiste so zugeordnet ist, daß die Klemmflächen einen etwa tangentialen Klemmspalt bilden und die obere Klemmleiste mittels eines Kniehebelmechanismus in eine Plattenklemm- oder Plattenwechselposition verbringbar ausgeführt ist.

Aus der DE 295 06 864 ist eine derartige Klemmvorrichtung bekannt, bei der durch achsparallel angeordnete Kniehebelmechanismen die obere Klemmleiste wahlweise in eine Plattenklemm- oder in eine Plattenwechselposition verbracht werden kann. Die obere Klemmleiste ist in einer kalottenförmig ausgebildeten Lagerstelle der unteren Klemmleiste schwenkbar angeordnet. An der oberen Klemmleiste greifen die oberen Koppeln von Kniehebelmechanismen an, deren untere Koppeln sich gegen den Fuß der unteren Klemmleiste abstützen. Die Kniehebelmechanismen können durch erste Stellelemente in eine Totlage oder eine Übertotlage und durch zweite Stellelemente aus der Totlage oder Übertotlage verbracht werden, wodurch die obere Klemmleiste in eine Plattenklemm- oder eine Plattenwechselposition geschwenkt wird.

Nachteilig an dieser Klemmvorrichtung ist, daß in radialer Richtung ein relativ großer Bauraum beansprucht wird und ein Verbringen der oberen Klemmleiste durch Handkraft in die Plattenklemm- oder Plattenwechselposition nicht möglich ist. Außerdem ist es von Nachteil, daß beim Klemmvorgang die obere Klemmleiste aufgrund der Kinematik beim Schließen nicht senkrecht auf die zu klemmende Druckplatte aufsetzt und nachfolgend klemmt, so daß die Gefahr besteht, daß eine bereits justierte Druckplatte beim Klemmen verschoben wird.

Aufgabe der Erfindung ist eine Klemmvorrichtung, die in radialer Richtung einen geringen Bauraum beansprucht, mit einfachen Mitteln zu realisieren ist, eine Betätigung wahlweise durch Handkraft oder mittels Stellelemente ermöglicht und ein lagegenaues Klemmen der Druckplatte sichert.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen darin, daß die Klemmvorrichtung mit einfachen Mitteln realisiert werden kann, wobei in radialer Richtung wenig Bauraum beansprucht wird. Durch die Klemmvorrichtung wird eine Bewegung der oberen Klemmleiste zur unteren Klemmleiste realisiert, die ein Verschieben der zu spannenden Druckplatte ausschließt und damit ein lagegenaues Spannen ermöglicht. Außerdem gestattet die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Verbringen der oberen Klemmleiste aus einer Plattenklemm- in eine Plattenwechselposition mittels Handkraft.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 die schematische Darstellung einer Klemmvorrichtung in der Seitenansicht mit einer

in Klemmposition befindlichen oberen Klemmleiste,
Fig. 2 eine Darstellung gem. Fig. 1 mit einer oberen Klemmleiste in Plattenwechselposition.

In den Figuren 1 und 2 ist ausschnittsweise ein Plattenzylinder 1 mit einem Zylinderkanal 2 und einer Klemmvorrichtung 3 dargestellt. Die Klemmvorrichtung 3 besteht aus einer unteren Klemmleiste 4, die durch nicht dargestellte Mittel zylinderfest und verschiebbar im Zylinderkanal 2 angeordnet ist, sowie aus einer schwenkbar der unteren Klemmleiste 4 zugeordneten oberen Klemmleiste 5. Die obere Klemmleiste 5 ist U-förmig ausgebildet und erstreckt sich über die gesamte Länge der Klemmemrichtung 3. Sie weist einen ersten Schenkel 6 und einen zweiten Schenkel 7 auf, die durch einen Steg 8 verbunden sind. Auf der Innenseite des ersten Schenkels 6 ist die Klemmfläche 9 vorgesehen, während die Innenseite des gegenüberliegenden zweiten Schenkels 7 mit einem Schneidenlager 10 versehen ist. Die untere Klemmleiste 4 ist stegartig ausgebildet, mit einer Klemmfläche 11 versehen und weist einen rahmenförmigen, aus einer Grundplatte 12 sowie den Wänden 13, 14 bestehenden Grundkörper auf. Die obere Klemmleiste 5 ist so zur unteren Klemmleiste 4 angeordnet, daß die Klemmflächen 9, 11 einen etwa tangential verlaufenden Klemmspalt bilden und eine mit einem ersten Gelenk 16.1 in das Schneidenlager 10 eingreifende Koppel 16, die sich über die Länge der Klemmvorrichtung erstreckt, mit dem zweiten Gelenk 16.2 in ein in der unteren Klemmleiste 4 vorgesehenes Schneidenlager 17 eingreift. Das Schneidenlager 17 ist auf der der Klemmfläche 11 abgewandten Seite angeordnet. Die geometrischen Abmessungen der Koppel 16 sowie der

• ·

Klemmleisten 4,5 sind so gewählt, daß die Koppel 16 in der Strecklage auf einer Geraden liegt, die senkrecht zu den Klemmflächen 9,11 verläuft, wobei diese gegeneinander gepreßt sind.

Die obere Klemmleiste 5 stützt sich einerseits mit dem Steg 8 mittels Druckfedern 18 gegen die untere Klemmleiste 4 und über ein oder mehrere Stellelemente 19 gegen die Wand 13 ab. Die Stellelemente 19 sind im Ausführungsbeispiel als mittels eines Druckmediums aufweitbare Schläuche ausgebildet. Weiterhin greift am zweiten Schenkel 7 der oberen Klemmleiste 5 mindestens ein Kippspannwerk 21 an. Dabei dient die Grundplatte 12 als Gestell, dem das Spannglied 21.1 zugeordnet ist, das in Wirkverbindung mit der als Schaltglied dienenden oberen Klemmleiste 5 steht. Zwischen dem zweiten Schenkel 7 und der Wand 14 sind weiterhin ein oder mehrere Stellelemente 20 angeordnet.

Soll die obere Klemmleiste 5 aus der in Figur 2 gezeigten Plattenwechselposition in die in Figur 1 dargestellte Plattenklemmposition verbracht und damit eine Druckplatte 22 geklemmt werden, so werden das oder die Stellelemente 19 aktiviert und die obere Klemmleiste 5 entgegen der Wirkung der Druckfedern 18, geführt durch die Koppel 16 und das Kippspannwerk 21, in Umfangsrichtung verschoben. Dabei wird die obere Klemmschiene 5 zuerst um das Gelenk 16.2 geschwenkt und damit die Klemmfiäche 9 über der Klemmfläche 11 der unteren Klemmleiste 4 positioniert, wobei sich die obere Klemmleiste 5 mit dem Steg 8 im oberen Bereich an die untere Klemmschiene 4 anlegt. Nachfolgend wird die obere Klemmleiste 5 um das Gelenk 16.1 geschwenkt, bis die Koppel 16 in eine Totlage oder Übertotlage verbracht ist und damit die Klemmfläche 9 senkrecht der Klemmfiäche 11 angenähert sowie mit einer großen Kraft gegen diese gepreßt, so daß eine zwischen den Klemmflächen 9,11 positionierte Druckplatte 22 sicher geklemmt wird. Nach dem Klemmen der Druckplatte 22 können die Stellelemente 19 wirkungslos geschaltet werden, ohne ein Öffnen der Klemmvorrichtung 3 zu bewirken.

Zum Öffnen der Klemmvorrichtung 3 werden das oder die Stellemente 20 aktiviert, damit die Koppel 16 aus der Tot- bzw. Übertotlage gedrückt und die obere Klemmleiste 5 durch die Wirkung des Kippspannwerkes 21 und der Druckfedern 18 in die Plattenwechselposition verbracht (Fig. 2).

Es ist auch möglich, die Klemmvorrichtung 3 mittels Handkraft zu öffnen, indem die obere Klemmleiste 5 mit Bohrungen 24 versehen wird, in die ein Hebel 23 eingesetzt und damit die obere Klemmleiste aus der Plattenklemm- in die Plattenwechselposition verbracht werden kann.

	Plattenzylinder
	Zylinderkanal
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen	Klemmvorrichtung
1	untere Klemmleiste
2	obere Klemmleiste
3	erster Schenkel
4	zweiter Schenkel
5	Steg
6	Klemmfläche
7	Schneidenlager
8	Klemmfläche
9	Grundplatte
10	Wand
11	Wand
12	Bohrung
13	Koppel
14	Gelenk
15	Gelenk
16	Schneidenlager
16.1	Druckfeder
16.2	Stellelement
17	Stellelement
18	Kippspannwerk
19	Spannglied
20	Druckplatte
21	Hebel
21.1
22
23

Claims

Schutzansprüche

1. Klemmvorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf dem Plattenzylinder, die aus einer unteren Klemmleiste besteht, der beweglich eine obere Klemmleiste so zugeordnet ist, daß die Klemmflächen einen etwa tangentialen Klemmspalt bilden und die obere Klemmleiste mittels eines Kniehebelmechanismus in eine Plattenklemm- oder Plattenwechselposition verbringbar ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Klemmleiste (5) U-förmig, einen ersten Schenkel (6), einen zweiten Schenkel (7) sowie einen diese verbindenden Steg (8) aufweisend, ausgebildet ist,

die Innenseite des ersten Schenkels (6) mit einer Klemmfläche (9) und die Innenseite des zweiten Schenkels (7) mit einem Schneidenlager (10) versehen sind,
im Schneidenlager (10) ist ein Gelenk (16.1) einer Koppel (16) angeordnet, die mit dem Gelenk (16.2) in einem Schneidenlager (17) der unteren Klemmschiene (4) geführt ist.

2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (16) durch Stellemente (19) in eine Totlage bzw. Übertotlage und durch Stellelemente (20) aus der Totlage bzw. Übertotlage verbringbar ausgeführt ist.

3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellelemente (19;20) als mittels Druckmedium aufweitbare Schläuche ausgebildet sind.

4. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der oberen Klemmleiste (5) mindestens ein die obere Klemmleiste (5) mit der unteren Klemmleiste (4) über die Koppel (16) ein Wirkverbindung haltendes Kippspannwerk (21) angreift.

5. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Klemmleiste (5) mit Bohrungen (15) zum Aufnehmen von Hebeln (23) versehen ist.