DE29612040U1 - Kunststoff-Verbundrohr - Google Patents
Kunststoff-VerbundrohrInfo
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Classifications
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Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Rigid Pipes And Flexible Pipes (AREA)
Description
polymelt Rolf Hansen GmbH PO 960701GDE-2/mo
Hauser Straße 5 10. Juli 1996
86971 Peiting
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kunststoffrohr mit einem Innenrohr und einem auf dem Außenumfang des Innenrohrs angeordneten
Verstärkungsgeflecht.
Aus dem Stand der Technik sind Kunststoffrohre, wie etwa
Polyethylen- oder Polypropylenrohre bekannt, welche hauptsächlich im Sanitär- und Heizungsbereich eingesetzt werden.
Diese Rohre werden üblicherweise durch Extrusion hergestellt und weisen entsprechend den an den Rohren anliegenden Parametern,
wie beispielsweise Druck, Temperatur, Feuchtigkeit etc. unterschiedliche Rohrwandstärken auf. Da die Rohre entsprechend
ihrem Außendurchmesser und nicht aufgrund ihrer Innendurchmesser normiert sind, jedoch die Durchflußmenge
von dem Innendurchmesser und die Stabilität der Rohre von deren Wandstärke abhängt, besteht oftmals das Problem, daß
bei hoher Druckbeanspruchung und vorgegebener Normierung der Rohre keine ausreichende Durchflußmenge gewährleistet werden
kann. Zudem müssen Kunststoffrohre bei hoher Druckbelastung aufgrund ihrer materialspezifischen Eigenschaften mit großen
Wandstärken ausgebildet werden, um den auftretenden Kräften standzuhalten. Hierdurch ist ein sehr hoher Materialeinsatz
bei der Herstellung der Rohre notwendig und da die Durchflußmenge, wie oben erläutert wurde, vom Innendurchmesser
des Rohres abhängt, führt dies in manchen Fällen zwangsläufig dazu, daß zur nächsthöheren Rohrgröße übergegangen
werden muß, was zu einer Zunahme des Raumbedarfes und der
09
- 2 Kosten
führt.
führt.
Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Schläuche mit Textileinlagen
bekannt, welche aus einem inneren Schlauch, einer auf dem Außenumfang des Schlauches angeordneten Textileinlage
und einer wiederum auf dem Außenumfang der Texteileinlage ausgebildeten Schutzschicht bestehen. Bei derartigen
Schläuchen hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die Textileinlage der kompletten Anordnung eine erhöhte
Formstabilität verleiht und sie kompensiert gleichzeitig in gewissen Grenzen auftretende Druckwirkungen der durch den
Schlauch strömenden Flüssigkeiten, wodurch eine Verringerung der Wandstärke des inneren Schlauches bei gleichbleibendem
Flüssigkeitsdruck erzielbar ist. Die Eigenschaften des Schlauches werden durch die Verbundwirkung von Inlinerschlauch,
Wicklung oder Geflecht und Außenmantel bestimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoffrohr der genannten Art zu schaffen, dessen Wandstärke bei zumindest
gleichbleibender Druckfestigkeit vermindert werden kann und dessen thermische und vorzugsweise druckbedingten Längenänderungseigenschaften
gezielt steuerbar sind.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungsformen
der Erfindung dar.
Das erfindungsgemäße Kunststoffrohr besteht aus einem Innenrohr
und einem auf dem Außenumfang des Innenrohres angeordneten Verstärkungsgeflecht. Zudem ist auf dem Verstärkungsgeflecht
ein Außenrohr angeordnet, welches mit dem Innenrohr verbunden ist. Das Verstärkungsgewebe ist mit Haftvermittler
versehen, um eine optimale Verbundwirkung zwischen Innenrohr und Außenrohr möglich zu machen. Ferner können hygroskopische
Eigenschaften oder eine Kapillarwirkung an der Rohrschnittfläche im Bereich des Verstärkungsgewebes verhindert
werden.
Der Haftvermittler kann durch Tränkung des Verstärkungsgewebes oder durch Beschichtung, insbesondere durch Coextrusion,
aufgebracht werden. Als Haftvermittler können u.a. Klebstoffe
oder geeignete Kunststoffe (als Beschichtung), insbesondere Polyolefine, eingesetzt werden.
Hierdurch wird neben den bereits genannten Wirkungen ermöglicht, daß die thermischen und druckbedingten Längenänderungseigenschaften
des erfindungsgemäßen Kunststoffrohres (Kunststoff-Verbundrohres) gezielt durch Werkstoff
und Geometrie des Verstärkungsgewebes steuerbar sind. Das Verstärkungsgewebe kann als Flecht-, Klöppel-, Spiralwickeloder
Strickgewebe ausgebildet werden. Zusätzlich können Längsgarne eingearbeitet sein.
Das Verstärkungsgewebe kann aus Kunststoff-, Natur- oder abgewandelten
Naturfasern (z.B. Kohle-, Glas-, Kevlar- oder Nylonfasern) bestehen.
Durch diesen Aufbau des erfindungsgemäßen Kunststoffrohres
werden eine Reihe erheblicher Vorteile erzielt. Ein wichtiger Vorteil besteht darin, daß das Kunststoffrohr, da es aus
Innen-, Außenrohr und Verstärkungsgeflecht besteht, mit der für die jeweiligen Drücke und Temperatur kleinstmöglichen
Wandstärke ausgebildet werden kann, da alle drei Schichten (Innen-, Außenrohr und Verstarkungsgeflecht) den auftretenden
Parametern (Druck, Temperatur, etc.) entsprechende Funktionen oder Aufgaben übernehmen. Folglich hat keine der
Schichten nur eine einzige Funktion (z.B. Schutzwirkung), was zwangsläufig bei der umfangreichen Anwendungspalette
eines Kunststoffrohres bisher zu einer Erhöhung der Wandstärke führt.
Ein weiterer, wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Kunststoffrohres besteht darin, daß durch den Rohr-Verstärkungsgeflecht-Rohraufbau
eine erhebliche Materialein-
sparung, teilweise bis zu 30 %, bei dennoch gleicher Festigkeit erzielbar ist. Zudem kann das erfindungsgemäße Kunststoffrohr
in üblicher Weise in bestehende Rohrleitungen bzw. Leitungsnetze integriert werden, ist somit universell einsetzbar
und bedarf keiner weiteren speziellen Adapter oder Fittings. Ein Abschälen des Außenmantels bzw. eine Kalibrierung
des Rohres, wie dies bei anderen Verbundrohren der Fall ist, ist nicht erforderlich. Darüber hinaus ergibt sich
eine leichtere Recyclebarkeit des erfindungsgemäßen Rohres.
Bevorzugterweise ist das Verstärkungsgeflecht als Fasergeflecht ausgebildet, da Fasergeflechte sehr einfach und
kostengünstig hergestellt werden können.
Das Fasergeflecht erstreckt sich bevorzugterweise über die Länge des Kunststoffrohres, so daß für die komplette Rohrlänge
gleichbleibende Eigenschaften erzielt werden.
Besonders günstig ist es, wenn das Fasergeflecht zylindrisch ausgebildet ist, da dadurch, zusätzlich zur kompletten Rohrlänge,
auch über den Rohrquerschnitt ein konstantes physikalisches und mechanisches Verhalten gewährleistet wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
besteht das Innen- und Außenrohr aus demselben Material, vorzugsweise aus Polypropylen. Hierdurch wird einerseits der
Verbindungsvorgang der beiden Rohre vereinfacht und die Lagerung des Rohrmaterials vereinfacht, da nur eine einzige
Materialart benötigt wird.
Da erfindungsgemäß das Fasergeflecht in der Mitte zwischen
Innen- und Außenrohr angeordnet wird, wird eine weitere Erhöhung der Festigkeit bewirkt.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Innen- und Außenrohr zumindest durch die
Freiräume des Fasergeflechtes hindurch miteinander ver-
schmolzen sind. Hierdurch wird erreicht, daß eine nicht trennbare Rohr-Geflecht-Rohranordnung ausgebildet wird.
Außerdem findet durch das integrierte Geflecht eine geringere Längenänderung des Kunststoffrohres bei Temperaturbeaufschlagung
statt.
Erfindungsgemäß wird zusätzlich ein Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffrohres mit Verstärkungsgeflecht vorgeschlagen,
welches sich durch die folgenden, einfachen und kostengünstigen Arbeitsschritte auszeichnet: Ausformen eines
Innenrohres; Aufbringen eines mit Haftvermittler versehenen Verstärkungsgeflechts am Außenumfang des Innenrohres; und
Überziehen des auf dem Innenrohr befindlichen Verstärkungsgeflechts mit einem Außenrohr, wobei das Innenrohr und das
Außenrohr bei diesem Arbeitsschritt teilweise miteinander verschmelzen. Hierbei ergibt sich der besondere Vorteil, daß
das Kunststoff-Verbundrohr gemäß vorliegender Erfindung ohne vorbereitende Arbeitsgänge, wie Schälen, Kalibrieren oder
Anfasen) mittels eines Heizelement-Muffenschweißverfahrens
mit Fittings (beispielsweise nach DIN 16962, Rohrverbindungen und Rohrleitungsteile für Druckrohrleitungen aus
Polypropylen) verbunden werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
in Verbindung mit der beigefügten Figur beschrieben. Die Figur zeigt, teilweise in Schnittansicht, ein Teilstück
eines erfindungsgemäßen Kunststoffrohres 1.
Das erfindungsgemäße Kunststoffrohr 1 besteht aus einem Innenrohr 3, einem auf dem Außenumfang 5 des Innenrohres 3
aufgebrachten Fasergeflecht 7 und aus einem auf dem Fasergeflecht 7 angeordneten Außenrohr 9. Sowohl das Innenrohr
als auch das Außenrohr 9 bestehen aus dem gleichen Kunststoff material, wie etwa Polyethylen oder Polypropylen. Wie
aus der Figur ersichtlich, ist das Fasergeflecht 7 in der Mitte zwischen dem Innenrohr 3 und dem Außenrohr 9 ange-
ordnet, weist einen zylindrischen Querschnitt auf und wird entlang der gesamten Länge des Rohres 1 zwischen dem Innenrohr
3 und dem Außenrohr 9 eingebettet.
Nachfolgend wird eine Möglichkeit zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Kunststoffrohres 1 beschrieben:
Zuerst wird zum Beispiel durch Extrudieren das Innenrohr 3 ausgebildet und anschließend einem KalibrierkühIvorgang
unterzogen, wobei bei noch nicht abgeschlossener Restkühlung auf dem Außenumfang dieses Innenrohres 3 in geeigneter Weise
ein Fasergeflecht 7 aus Glas- oder Kunststoffasern aufgebracht
wird. Anschließend erfolgt ebenfalls in gleichem Zuge ein Überziehen des mit Fasergeflecht 7 versehenen Innenrohres
3 mit dem gleichen Material wie das Innenrohr 3, so daß das Innenrohr 3 mit dem Überzug bzw. Außenrohr 9, zumindest
an den freien Stellen 11 des Fasergeflechtes 7, an den Rohr-Grenzflächen verschmilzt.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr ergeben sich für den Fachmann im Rahmen
der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.
Es ist dem Fachmann insbesondere freigestellt, das Fasergef le,cht nicht in der Mitte zwischen Innenrohr 3
und Außenrohr 9 anzuordnen. Weiterhin kann der Fachmann anstelle eines Fasergeflechtes 7 auch eine Verstärkungseinlage
wählen, welche entsprechend den Anforderungen an das Kunststoffrohr auch als Metallgitter ausgebildet sein kann
oder aus lediglich einzelnen Fasern oder auch Streifen bestehen kann. Weiterhin kann es günstig sein, verschiedene
Materialien für das Innenrohr 3 und das Außenrohr 9 zu verwenden, um entsprechend dem Einsatzgebiet bzw. der innerhalb
und außerhalb der Rohrleitung auftretenden Atmosphären und Medien, diesen gegenüber resistente Rohroberflächen zu
schaffen. Abschließend sei noch angeführt, daß anstelle des Verschmelzens der beiden Rohre 3, 9 auch ein Kleben oder
dergleichen anwendbar ist.
Claims (10)
1. Kunststoffrohr (1)
mit einem Innenrohr (3) und
mit einem auf dem Außenumfang (5) des Innenrohrs (3) angeordnetem Verstärkungsgeflecht (7) , dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Verstärkungsgeflecht (7) ein Außenrohr (9) angeordnet ist, das mit dem Innenrohr (3)
verbunden ist, und daß das Verstärkungsgeflecht (7) mit Haftvermittler versehen ist.
2. Kunststoffrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsgeflecht (7) mit Haftvermittler getränkt ist.
3. Kunststoffrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftvermittler in Form einer Kunststoffbeschichtung
aufgebracht ist.
4. Kunststoffrohr nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsgeflecht (7) als Fasergeflecht
ausgebildet ist.
5. Kunststoffrohr nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Fasergeflecht (7) über die Länge
des Kunststoffrohrs (1) erstreckt.
6. Kunststoffrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergeflecht (7) zylindrisch
ausgebildet ist.
7. Kunststoffrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verstärkungsgewebe aus Kunststoff-, Natur- oder abgewandelten Naturfasern besteht.
8. Kunststoffrohr nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Innenrohr (3) und das Außenrohr (9) aus demselben Material, bevorzugterweise aus Polypropylen,
bestehen.
9. Kunststoffrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergeflecht (7) in der Mitte
zwischen dem Innenrohr (3) und dem Außenrohr (9) angeordnet ist.
10. Kunststoffrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (3) und das Außenrohr
(9) zumindest durch die Freiräume (11) des Fasergeflechts (7) hindurch miteinander verschmolzen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29612040U DE29612040U1 (de) | 1996-07-10 | 1996-07-10 | Kunststoff-Verbundrohr |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE29612040U DE29612040U1 (de) | 1996-07-10 | 1996-07-10 | Kunststoff-Verbundrohr |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29612040U1 true DE29612040U1 (de) | 1996-09-05 |
Family
ID=8026334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE29612040U Expired - Lifetime DE29612040U1 (de) | 1996-07-10 | 1996-07-10 | Kunststoff-Verbundrohr |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29612040U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013113664A1 (de) * | 2013-12-06 | 2015-06-11 | Andreas Bersch | Kunststoffrohr und Herstellverfahren hierfür |
DE102017217544A1 (de) * | 2017-10-02 | 2019-04-04 | Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH | Rohrleitung und Verfahren zur Herstellung |
-
1996
- 1996-07-10 DE DE29612040U patent/DE29612040U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
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DE102013113664A1 (de) * | 2013-12-06 | 2015-06-11 | Andreas Bersch | Kunststoffrohr und Herstellverfahren hierfür |
DE102017217544A1 (de) * | 2017-10-02 | 2019-04-04 | Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH | Rohrleitung und Verfahren zur Herstellung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19961017 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19991111 |
|
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20021017 |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: POLOPLAST GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: POLYMELT ROLF HANSEN GMBH, 86971 PEITING, DE Effective date: 20030402 |
|
R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20041018 |
|
R071 | Expiry of right |