DE295744C

DE295744C -

Info

Publication number: DE295744C
Application number: DENDAT295744D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind Einrichtungen zur Steuerung von Elektromotoren, insbesondere für Bahn- und Kranbetriebe bekannt, bei denen eine Hemmung des Steuer- oder Anlaßapparates vorhanden ist, die bei Ansteigen des Stromes über einen zulässigen Wert die Anlaßvorrichtung sperrt oder in die Nullstellung zurückführt. Insbesondere sind Wirbelstrombremsen bekannt, welche diesen Zweck in Abhängigkeit vom Motorstrom erfüllen. : Ein Nachteil dieser Einrichtungen ist jedoch, daß ihre Wirkung abhängig ist von der Kraft desjenigen, welcher die Anlaßvorrichtung handhabt. Es wird daher je nach der an der Steuervorrichtung aufgewendeten Kraft bei verschiedenen Stromstärken die Bremsung eintreten, oder es muß die Bremse für entsprechend geringe Stromstärken von vornherein eingestellt werden. Ferner ist es hierbei

ao nicht möglich, die Geschwindigkeit der Steuervorrichtung derart zu beeinflussen, daß die Schaltgeschwindigkeit entsprechend verschiedenen Stromstärken abgestuft wird.

Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung vorgesehen, welche die Schaltbewegung von der angewandten Kraft des Steuernden mehr oder weniger unabhängig macht. Sie besteht darin, daß zwischen der Kurbel oder einer diese 'vertretenden Vorrichtung und der von der elektrischen Bremse beeinflußten Schaltvorrichtung ein Kraftspeicher, ζ. Β. eine Feder, ■ angeordnet ist, welcher durch die Verstellung der Kurbel aufgeladen wird und nun mit seiner vorausbestimmbaren Kraft die Schaltvorrichtung nachstellt. Derart kann der Schaltende die Handhabe von vornherein in jene Stellung bringen, welche der gewünschten Geschwindigkeit entspricht. Die gehemmte Schaltvorrichtung wird dann mit der zugelassenen Schaltgeschwindigkeit von selbst nachfolgen. Die letztere kann noch dem Motorstrom dadurch angepaßt werden, daß durch diesen selbsttätig die Empfindlichkeit der Bremse geändert wird. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel.

In Fig. ι ist die Schaltung schematisch dargestellt. Von einer nicht gezeichneten Stromquelle, welche auch einen Abzweig des Fahrstromes darstellen kann, wird der Stromkreis der elektrischen Bremse des Fahrschalters gespeist. Er verläuft von der Leitung 1 über die Widerstände r₂, r, T₁ zur Feldwicklung 20 der elektromagnetischen Bremse in dem einen Fahrschalter und von dort über die Leitung 3 zur entsprechenden Bremswicklung 4 des andem Fahrschalters und von dort zur Erde. Die Widerstände r und T₁ können zwecks Änderung der Empfindlichkeit der Bremse 20 bzw. 4 durch ein Relais kurzgeschlossen werden, dessen Schaltspule 21 mittelbar oder un-

mittelbar über die Leitungen 5, 6 vom Motorstrom gespeist wird. Eine Zugfeder 24 sucht den Schalter in der gezeichneten Stellung zu erhalten. Bei Anwachsen des Stromes wird der Anker angezogen und hierdurch die Feder 24 allmählich immer stärker gespannt. Verschiedene Höhenlagen des Ankers entsprechen daher verschiedenen Federspannungen und verschiedenen Motorstromstärken. Der Weg des Schaltkontaktes 22 zu den entsprechenden Kurzschlußkontakten für den Widerstand r ist kleiner bemessen als der Weg der Schaltbrücke 23 zu den Kurzschlußkontakten des Widerstandes r_v Es wird daher zuerst der Widerstand r kurzgeschlossen und nach entsprechend weiterem Steigen der Stromstärke, welche den Schalter entgegen der Federkraft 24 noch weiter emporzuziehen vermag, schließlich auch der Widerstand T₁ kurzgeschlossen. Die Kurzschlußkontakte für den Widerstand r sind so groß bemessen, daß sie nach erfolgter Verbindung durch die Brücke 22 noch geschlossen sind, wenn die Kurzschlußkon takte des Widerstandes ^₁ verbunden werden.

In Fig. 2 ist 11 eine Handhabe, 13 der Kraftspeicher in Form einer Feder, 12 die eigentliche Schaltvorrichtung. 15 bis 18 sind Zahnräder, welche die Schaltvorrichtung mit einem Drehanker 14 verbinden, dessen Achse senkrecht steht und der in bekannter Weise innerhalb der Schenkel 19 eines Elektromagneten drehbar ist, dessen Wicklung 20 in Abhängigkeit vom Motorstrom und gegebenenfalls in der beschriebenen abgestuften Weise gespeist wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung zur Steuerung von Elektromotoren, insbesondere für Bahn- oder Kranbetriebe, deren Schaltbewegung in Abhängigkeit vom Motorstrom durch eine elektrische Bremse gehemmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der von der elektrischen Bremse (14,19, 20) beeinflußten Schalteinrichtung (12) für den Motorstrom und deren Handhabe (11) ein Kraftspeicher (13) vorgesehen ist, welcher durch Einstellen der Handhabe entsprechend der gewünschten Motorgeschwindigkeit aufgeladen wird und die Schalteinrichtung mit der zugelassenen Schaltgeschwindigkeit nachzieht, wobei die Empfindlichkeit der Bremse selbsttätig durch den Motorstrom (vgl. Fig. 1) geändert werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.