DE2952080C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Temperaturab­ senkung für den Fahrgast- und/oder Nutzraum von Kraftwagen, bestehend aus wenigstens einem Gebläse und/oder einer Klima­ anlage, wobei die Energieversorgung der Einrichtung durch am Kraftwagen angeordnete Solarzellen erfolgt.

Eine derartige Einrichtung zur Temperaturabsenkung ist aus der US-PS 39 43 726 bekannt, wobei die von den Solar­ zellen erzeugte elektrische Energie unter Zwischenschaltung eines Reglers einem Akkumulator zugeführt und dort solange gespeichert wird, bis diese beim Ansprechen eines Thermo­ staten abgerufen wird. Die nachgeschaltete Einrichtung wird daraufhin mit gleichbleibender Leistung betrieben. Nachteilig dabei ist, daß es zur Energiespeicherung eines relativ großen Aufwandes bedarf. Wird in diesem Zusammen­ hang ein zusätzlicher Akkumulator verwendet, so erhöht sich das Fahrzeuggewicht. Übernimmt der ohnehin vorhandene Akku­ mulator die Speicherung, so kann es bei längeren Fahrzeug- Standzeiten zu einer die Betriebsbereitschaft des Kraft­ wagens infrage stellenden Entleerung des Akkumulators kommen.

Aufgabe der Erfindung ist es, mit geringem Aufwand eine Einrichtung zu schaffen, die bei geringstmöglichem Mehr­ gewicht und ohne das Bordnetz zu belasten im Bedarfsfall eine sich selbsttätig an die Erfordernisse anpassende Absenkung der Innenraumtemperatur erbringt.

Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Eine gewollte Aufheizung während der kalten Jahreszeit wird herbeigeführt und eine rechtzeitige Abkühlung in der warmen Jahreszeit eingeleitet, wenn ein Schalter vorgesehen ist, der wahlweise auf Sommer- oder Winterbetrieb einstellbar ist, wobei bei Sommerbetrieb das Gebläse erst ab einer vor­ bestimmten Innenraumtemperatur in Gang gesetzt wird.

Wird bei eingeschaltetem Gebläse der Luftstrom an aufge­ heizten Zonen entlang oder durch diese hindurchgeführt, so ist die Wärmeabfuhr besonders hoch.

Eine besondere Kostenersparnis ergibt sich, wenn die Funktion des Gebläses von einem vorhandenen Heizungsge­ bläse übernommen wird. Dabei kann die Förderrichtung des Gebläses bei Solarbetrieb umgekehrt werden.

Besonders platzsparend ist es, wenn bei Solarbetrieb zu­ mindest ein Teil der Heizungs- und Lüftungskanäle zur Luftförde­ rung herangezogen wird.

Besteht die Einrichtung zur Temperaturabsenkung aus einer eine Absorptionskälteanlage aufweisenden Klimaanlage, so können bei abgestelltem Kraftwagen deren Pumpe und Gebläse durch von Solarzellen erzeugte elektrische Energie be­ trieben werden.

Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbei­ spiel mit durch Solarzellen betriebenem Lüfter und

Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer Absorptions-Kältean­ lage.

Ein in Fig. 1 nur schematisch dargestellter Kraftwagen weist eine Einrichtung 1 zur Temperaturabsenkung im Fahr­ gastraum 2 auf, die im wesentlichen aus einem Gebläse 3 besteht. Auf einer der Sonne zugekehrten Seite 4 wie dem Dach 5, sind auf dieses aufgesetzte bzw. darin eingelassene Solarzellen 6 angeordnet, die auch noch den oberen Randbe­ reich der Frontscheibe 7 bedecken. Diese Solarzellen 6 liefern bei entsprechender Lichteinwirkung die zum Be­ trieb des Gebläses 3 erforderliche Energie, wobei sich die Förderleistung des Gebläses 3 in Abhängigkeit von der Lichtintensität ändert.

Ein Schalter 8 mit den Schaltstellungen Sommer- und Winter­ betrieb stellt sicher, daß im Winterbetrieb bei Sonnenein­ strahlung eine als angenehm empfundene Aufheizung des Fahr­ gastraumes 2 erfolgen kann. In diesem ist noch ein vor­ zugsweise vor Sonneneinstrahlung geschützter Temperatur­ fühler 9 angeordnet, der im Sonnenbetrieb das Gebläse 3 beim Erreichen einer vorbestimmten Temperatur einschaltet. Der Temperaturfühler 9 kann im Schalter 8 integriert sein, so daß dieser je nach Aufbau die Charakteristik einer teil- oder vollautomatischen Regelung aufweist. Dieses Gebläse 3, das ein vorhandenes Heizungsgebläse sein kann, saugt Innenluft entlang aufgeheizter Zonen 10 an bzw. durch ebensolche Zonen hindurch, was insbesondere im Bereich der Armaturentafel 11, die aufgrund ihrer exponierten Lage und ihrer Farbgebung besonders viel Wärme aufnimmt, von Vorteil ist. Im normalen Fahrbetrieb der Heizung und Lüftung dienende Heizungs- und Lüftungskanäle 12 können zur Luftführung herangezogen werden, so daß zusätzliche Kanäle kaum notwendig sind.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 besteht die Einrich­ tung 1 zur Temperaturabsenkung im Fahrgastraum 2 im wesent­ lichen aus einer Absorptions-Kälteanlage, deren Aufbau vereinfacht wiedergegeben ist. Die Anlage umfaßt einen mit dem aufgeheizten Dach 5 in wärmeleitender Verbindung stehenden Kocher 13, der einerseits an einen Kondensator 14 und andererseits unter Zwischenschaltung einer Pumpe 15 bzw. eines Drosselventils 16 an einen Absorber 17 an­ geschlossen ist. Vom Kondensator 14 führt eine Leitung unter Zwischenschaltung eines Drosselventils 18 zu einem Verdampfer 19, der seinerseits zum Schließen des Kreis­ laufes mit dem Absorber 17 in Verbindung steht.

Der Kocher 13 könnte natürlich auch zusätzlich oder aus­ schließlich mit der nicht dargestellten Motorhaube wärme­ leitend verbunden sein.

Die zum Betrieb der Pumpe 15 und eines Gebläses 20 not­ wendige Energie wird Solarzellen 6 entnommen. Bei einge­ schalteter Anlage strömt die von einem Gebläse 20 ange­ saugte Außenluft durch den Verdampfer 19, wird dort abge­ kühlt und gelangt dann in den Fahrgastraum.

Claims (7)

1. Einrichtung zur Temperaturabsenkung für den Fahrgast- und/oder Nutzraum von Kraftwagen, bestehend aus wenigstens einem Gebläse und/oder einer Klimaanlage, wobei die Energie­ versorgung der Einrichtung durch am Kraftwagen angeordnete Solarzellen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß im Solarbetrieb die Energie zum Betrieb der Einrichtung, unabhängig von Antriebsaggregaten und/oder von Energie­ speichern des Kraftwagens, ausschließlich und unmittelbar von den Solarzellen (6) bereitgestellt wird.

2. Kraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter (8) vorgesehen ist, der wahlweise auf Sommer- oder Winterbetrieb einstellbar ist, und daß bei Sommerbetrieb das Gebläse (3) erst ab einer vorbestimmten Innenraumtemperatur in Gang gesetzt wird.

3. Kraftwagen nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei eingeschaltetem Gebläse (3) der Luftstrom an auf­ geheizten Zonen (10) entlang oder durch diese hindurch­ geführt wird.

4. Kraftwagen nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktion des Gebläses (3) von einem vorhandenen Heizungsgebläse übernommen wird.

5. Kraftwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderrichtung des Gebläses (3) bei Solarbetrieb umgekehrt wird.

6. Kraftwagen nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Solarbetrieb zumindest ein Teil der Heizungs- und Lüftungskanäle (12) zur Luftförderung herangezogen wird.

7. Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Klimaanlage als Absorptionskälteanlage ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß deren Pumpe (15) und Gebläse (20) durch von den Solar­ zellen (6) erzeugte elektrische Energie betrieben werden.