-
Flüssigkeits-Abgabevorrichtung
-
für Scheinwerfer-Waschanlagen von Kraftfahrzeugen Die Erfindung geht
aus von einer Flüssigkeits-Abgabevorrichtung, insbesondere für Scheiben- und Scheinwerfer-Waschanlagen
von Kraftfahrzeugen, mit einem Flüssigkeits-Vorratsbehälter, einem Gasspeicherbehälter,
einer Gasquelle zum Aufladen des Gasspeicherbehälters, einem mit einer Anzahl Abgabedüsen
für die Flüssigkeit verbundenen Dosierbehälter für die Flüssigkeit und einem mit
dem Flüssigkeits-Vorratsbehälter, dem Gasspeicherbehälter, der Gasquelle und dem
Dosierbehälter verbundenen Ventilsystem, mit welchem Druckgasströme zum und vom
Gasspeicherbehälter sowie abwechselnd ein Flüssigkeitsstrom und ein Druckgasstrom
zum Dosierbehälter steuerbar ist.
-
Eine solche Flüssigkeits-Abgabevorrichtung, mit welcher zum Reinigen
der Scheinwerfer-Abdeckscheiben oder auch der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges
eine Waschflüssigkeit mittels komprimierter Luft über eine Reihe von Abgabedüsen
auf die Scheiben gesprüht wird, ist bereits vorgeschlagen worden. Bei dieser Abgabevorrichtung
enthält das Ventilsystem eine ganze Anzahl von Einzelventilen, mit welchen die verschiedenen
Druckgas- und Flüssigkeitsströme gesteuert werden. Die vorgeschlagene Abgabevorrichtung
ist dementsprechend kostspielig und unzuverlässig. Darüber hinaus arbeitet sie relativ
langsam, da die Ventile in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander betätigt werden
müssen.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeits-Abgabevorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfacher aufgebaut ist und damit
eine höhere Betriebssicherheit aufweist sowie billiger zu fertigen ist.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Flüssigkeits-Abgabevorrichtung
der eingangs genannten Art mit dem Ventilsystem in einer ersten Stellung der Gasspeicherbehälter
von der Gasquelle aufgeladen und gleichzeitig der Dosierbehälter aus dem Flüssigkeits-Vorratsbehälter
mit Flüssigkeit gefüllt und in einer zweiten Stellung die Gasquelle vom Gasspeicherbehälter
und der Flüssigkeits-Vorratsbehälter vom Dosierbehälter abgetrennt und gleichzeitig
der Dosierbehälter mit dem Druckgas des Gasspeicherbehälters derart beaufschlagt
zu werden vermag, daß die Flüssigkeit aus dem Dosierbehälter durch die Abgabedüsen
gepresst wird.
-
Diese Maßnahmen haben ersichtlich den Vorteil, daß sie zu einem erheblich
einfacheren Aufbau der Flüssigkeits-Abgabevorrichtung führen, so daß diese kostengünstiger
hergestellt werden kann und betriebssicherer arbeiten wird. Darüber hinaus ist auch
ein schnelleres Ansprechen zu erwarten, da eine gesonderte Folgesteuerung ganz entfallen
kann.
-
Nach Ausgestaltungen der Erfindung gemäß einigen besonders wichtigen
Unteransprüchen kann die Abgabevorrichtung mit einem einzigen Mehrwegeventil aufgebaut
werden und weiterhin als Gasquelle eine ohnehin vorhandene Luftpumpe mit verwenden,
wenn beispielsweise in einem Kraftfahrzeug bereits eine hydropneumatische Federung
und/oder Niveauregelung vorgesehen ist.
-
Besonders günstig ist es auch, in dem Gasspeicherbehälter eine Druckmessvorrichtung
anzuordnen, mit welcher beim Aufladen des Gasspeicherbehälters das Mehrwegeventil
umgesteuert wird, sobald der erforderliche Gasdruck erreicht ist, so daß sich
die
Bedienung der Abgabevorrichtung auf das Verbringen des Mehrwegeventils in seine
erste Schaltstellung beschränkt.
-
Andere Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
erläutert, dem weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der Erfindung zu entnehmen
sind. Es zeigen dabei: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispieles
in einem Kraftfahrzeug und Fig. 2 eine schematische Darstellung der Anordnung nach
Fig. 1.
-
In Fig. 1 ist für ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Flüssigkeits-Abgabevorrichtung nach der Erfindung als Scheinwerfer-Waschanlage in
einem Kraftfahrzeug dargestellt, wie seine einzelnen Teile im Bezug auf dessen Kühler
10 und Scheinwerfer 12 angeordnet sind.
-
Die Abgabevorrichtung enthält einen Flüssigkeits-Vorratsbehälter 14
zum Aufbewahren einer durch eine Anzahl von Abgabedüsen 16 an die Abdeckscheiben
der Scheinwerfer 12 abzugebenden Reinigungsflüssigkeit. Die Reinigungsflüssigkeit
wird den Abgabedüsen 16 über Zumessleitungen 18 zugeführt, die eine vorbestimmte
Menge dieser Reinigungsflüssigkeit aufnehmen.
-
Zweckmäßigerweise enthält die Reinigungsflüssigkeit ein Gefrierschutzmittel
und andere Zusätze, die angetrockneten und angebackenen Straßenschmutz von den Scheinwerfern
12 zu entfernen gestatten.
-
Weiterhin ist ein Gasspeicherbehälter 2O vorgesehen, der
eine
vorbestimmte Menge Druckgas, im vorliegenden Ausführungsbeispiel Druckluft, aufnimmt,
mit welcher gerade die vorbestimmte Menge Reinigungsflüssigkeit aus den Zumessleitungen
18 durch die Abgabedüsen 16 gedrückt wird. Der Gasspeicherbehälter 20 wird jeweils
wieder von einer Gasquelle 22 mit Druckluft aufgeladen. Zweckmäßigerweise ist die
Gasquelle 22 ein Kompressor, wie er bei Fahrzeugen mit hydropneumatischer Federung
und Niveauregelung verwendet wird.
-
An dem Gasspeicherbehälter 20 befindet sich ein Mehrwegeventil 24,
das deutlicher aus der Schemadarstellung nach Fig. 2 hervorgeht. Das Mehrwegeventil
24 ist hier ein 5/2-Wegeventil mit fünf Anschlüssen und zwei Schaltstellungen. Ein
erster Anschluß des Mehrwegeventils 24 ist über eine Leitung 26 mit dem Flüssigkeits-Vorratsbehälter
14, ein zweiter Anschluß über eine Leitung 28 mit dem Gasspeicherbehälter 20, ein
dritter Anschluß über eine Leitung 30 mit der Gasquelle 22 und ein vierter Anschluß
über die Zumessleitungen 18 mit den Abgabedüsen 16 verbunden.
-
Das Mehrwegeventil 24 weist noch einen fünften Anschluß auf, der über
eine Leitung 32 mit einer hydropneumatischen Federung und Niveauregelung des Kraftfahrzeuges
verbunden ist. Auf diese Weise kann der Kompressor dieser Einrichtung als Gasquelle
22 mit verwendet werden.
-
Wenn das Mehrwegeventil 24 in seiner ersten Stellung ist, wird der
Gasspeicherbehälter 20 von der Gasquelle 22 aufgeladen und gleichzeitig der durch
die Zumessleitungen 18 gebildete Dosierbehälter aus dem Flüssigkeits-Vorratsbehälter
14 mit der Reinigungsflüssigkeit gefüllt. Wenn dann anschlie-Bend das Mehrwegeventil
24 in seine zweite Stellung gelangt, wird das Füllen des Gasspeicherbehälters 20
und der Zumeßleitungen 18 beendet, und gleichzeitig werden die Zumeßleitungen
18
mit Druckluft aus dem Gasspeicherbehälter 20 beaufschlagt, so daß die Reinigungsflüssigkeit
aus den Zumessleitungen 18 über die Abgabedüsen 16 auf die Scheinwerfer 12 gesprüht
wird.
-
Das Mehrwegeventil 24 besitzt eine Betätigungsvorrichtung, welche
nach Fig. 2 einen Elektromagneten 34 und eine Rückstellfeder 36 enthält und das
Mehrwegeventil 24 zwischen seinen beiden Schaltstellungen hin- und herzubewegen
vermag.
-
Weiterhin ist in dem Gasspeicherbehälter 20 eine Druckmessvorrichtung
in Form eines Druckschalters 38 vorgesehen, mit welchem beim Aufladen der Luftdruck
innerhalb des Gasspeicherbehälters 20 gemessen wird, um beim Erreichen eines vorbestimmten
Wertes ein Signal an den Elektromagneten 34 zu geben, nunmehr das Mehrwegeventil
24 von seiner ersten in seine zweite Stellung zu bringen.
-
Wie in Fig. 1 angedeutet, bilden der Gasspeicherbehälter 20, der Druckschalter
38 und das Mehrwegeventil 24 mit seinem Elektromagneten 34 und seiner Rückstellfeder
36 eine einzige Baueinheit.
-
In Fig. 2 ist das Mehrwegeventil 24 in seiner zweiten, der Ausgangsstellung
dargestellt, in welcher der Elektromagnet 34 aberregt ist und der Gasspeicherbehälter
20 mit den Zumessleitungen 18 und den Abgabedüsen 16 sowie die Gasquelle 22 über
die Leitung 32 mit der Federung und Niveauregelung des Kraftfahrzeuges verbunden
ist. In dem Ausführungsbeispiel ist ein entsprechender Schalter vorgesehen, mit
dem derElektromagnet 34 eingeschaltet werden kann. Dieser Schalter kann automatisch
mit der Windschutz-Scheibenwaschvorrichtung betätigt werden, jedesmal, wenn die
Scheinwerfer 12 eingeschaltet werden, oder auch gesondert durch einen eigenen Scheinwerfer-Waschschalter.
-
Der Flüssigkeits-Vorratsbehälter 14 ist oberhalb der Zumessleitungen
18 angeordnet, so daß diese unter der Wirkung der Schwerkraft mit der Reinigungsflüssigkeit
gefüllt werden können. Wenn hierzu der Elektromagnet 34 betätigt wird und dieser
das Mehrwegeventil 24 in seine erste Stellung bringt, ist die Leitung 26 über das
Mehrwegeventil 24 mit den Zumessleitungen 18 verbunden, so daß diese aus dem Flüssiqkeits-Vorratsbehälter
14 mit der vorbestimmten Menge an Reinigungsflüssigkeit befüllt werden. Gleichzeitig
ist die Leitung 30 von der Gasquelle 22 mit der Leitung 28 zum Gasspeicherbehälter
20 verbunden, so daß diese mit der vorbestimmten Menge Druckluft geladen wird, die
notwendig ist, um die Reinigungsflüssigkeit aus den Zumessleitungen 18 durch die
Abgabedüsen 16 zu pressen.
-
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat der Flüssigkeits-Vorratsbehälter
14 ein Fassungsvermögen von etwa 4 1 und der durch die Zumessleitungen 18 gebildete
Dosierbehälter ein solches von 74 ml, so daß jede der beiden Abgabedüsen 16 mit
37 ml Reinigungsflüssigkeit versehen wird. Um die Strömungsgeschwindigkeit der Reinigungsflüssigkeit
von dem Vorratsbehälter 14 zu den Zumessleitungen 18 steuern zu können, ist unterhalb
des Vorratsbehälters 14 in der Leitung 26 zu den Zumessleitungen 18 ein Einstellventil
40 vorgesehen, das von Hand so eingestellt werden kann, daß in der Zeitspanne, in
welcher der Gasspeicherbehälter 20 seinen vorbestimmten Luftdruck erreicht, bei
welchem der Druckschalter 38 anspricht, gerade die erforderliche vorbestimmte Flüssigkeitsmenge
in die Zumessleitungen 18 geflossen ist.
-
Der Gasspeicherbehälter 20 fasst etwa 500 ml Druckluft und wird auf
etwa 7 bar aufgeladen, bevor der Druckschalter 38 anspricht. Dies führt zu einem
Druck von etwa 4 bar an den Abgabedüsen 16, wenn der letzte Rest der Reinigungsflüssigkeit
ausgetrieben
wird. Die restliche Druckluft aus dem Gasspeicherbehälter 20 wird durch die Abgabedüsen
16 ausgeblasen und dient dazu, die Scheinwerfer 12 trocken zu blasen.
-
In dem Gasspeicherbehälter 20 ist weiterhin ein hier nicht dargestelltes
Druckbegrenzungsventil vorgesehen, welches den Druck in dem Gasspeicherbehälter
20 auf ungefähr 8 bar begrenzt. Die Druckluft von der Gasquelle 22 kann den Gasspeicherbehälter
20 innerhalb von etwa 15 Sekunden auf 7 bar aufladen.
-
In diesen 15 Sekunden müssen die Zumessleitungen 18 mit 74 ml Reinigungsflüssigkeit
aus dem Flüssigkeits-Vorratsbehälter 14 gefüllt werden. Nach 15 Sekunden spricht
der Druckschalter 38 an und öffnet seine Kontakte, so daß der Elektromagnet 34 entregt
wird und die Rückstellfeder 36 das Mehrwegeventil 24 in die zweite Schaltstellung
nach Fig. 2 bewegt. Hierdurch kann Druckluft von dem Gasspeicherbehälter 20 in die
Zumessleitungen 18 fließen und die darin befindliche Reinigungsflüssigkeit austreiben.
Die Abgabevorrichtung verbleibt in dieser entregten Ausgangsstellung nach Fig. 2,bis
sie wieder ausgelöst wird.