DE2950214C2

DE2950214C2 - Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Deckeln aus Blech für Dosen

Info

Publication number: DE2950214C2
Application number: DE2950214A
Authority: DE
Inventors: Hans-Jürgen 3301 Weddel Schlinsog; Helmuth Dipl.-Ing. 3300 Braunschweig Supik
Original assignee: Schmalbach Lubeca Ag 3300 Braunschweig; Schmalback Lubeca AG
Current assignee: Ardagh Metal Beverage Germany GmbH
Priority date: 1979-12-13
Filing date: 1979-12-13
Publication date: 1986-02-06
Also published as: US4309951A; DE2950214A1; EP0030649A2; CA1159719A; EP0030649B1; EP0030649A3; ATE7866T1

Description

zum Abtragen der Stanzgrate auszunutzen, ohne daß dazu ein gesonderter Verfahrensschritt erforderlich ist Es wird dazu !ediglich die Stromstärke des Entfettungsbades anders als für die Entfettung üblich auf einen Wert geregelt, der für das Abtragen des Stanzgrates während des Durchlaufes des Blechbandes durch das Bad ausreichend ist

Nach dem Durchlauf durch das Entfettungsbad kann das Blechband verchromt oder verzinnt werden, worauf die einzelnen Deckel ausgeformt und aus dem Blechband ausgestanzt werden.

Bei nachträglichem Aufbringen einer Lackschicht auf das Blech braucht keine Vorsorge getroffen zu werden, um die Dicke der Lackschicht zu überwachen, da die Notwendigkeit der Einbettung eines Stanzgrates in die l-ackschicht entfällt

Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Es zeigt

F i g. 1 in Draufsicht einen Deckel aus Blech für Dosen, der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt ist.

F i g. 2 im Ausschnitt und vergrößertem Maßstabe einen senkrechten Schnitt durch das Blech im Bereich eines Stanzloches unmittelbar nach dem Stanzvorgang. . F i g. 3 in ähnlicher Darstellung wie F ι g. 2 den gleichen Bereich nach der Entgratung und

F i g. 4 in Draufsicht ein Blechband, das kontinuierlich durch mehrere Stufen des neuen Herstellungsverfahrens geführt wird.

Ein in F i g. 1 in Draufsicht gezeigter Deckel 1 aus Blech weist im Deckelspiegel 5 mehrere, nach einem vorbestimmten Muster angeordnete öffnungen 2 und im Abstand von diesen mehr zur Deckelmitte hin zwei weitere kleinere öffnungen 3 auf. Die öffnungen 2 bilden den Ausgießbereich des Deckels 1, während die öffnungen 3 im wesentlichen zur Belüftung des Doseninneren während des Ausgießens dienen. Der Deckel 1 weist einen ausgeformten Deckelrand 6 auf, der beispielsweise durch Falzen mit dem Rand eines Behälterrumpfes abdichtend verbunden werden kann. Vor dem Öffnen der Dose sind die ausgestanzten öffnungen durch einen flexiblen Verschlußstreifen 4 hermetisch abgedichtet, der in F i g. 1 gestrichelt dargestellt ist Der Verschlußstreifen 4 kann durch Kleben oder Heißsiegeln mit dem Deckelblech verbunden sein.

Der in F i g. 1 gezeigte Deckel 1 wird mit vielen weiteren gleichartigen Deckeln 1 aus einer Blechtafel oder einem Blechband hergestellt Das Ausgangsmaterial kann Aluminiumblech, bevorzugt aber Eisenblech oder Stahlblech sein, das die für die Herstellung von Deckeln I üblichen Qualitäten aufweist

Beim Ausstanzen der öffnungen 2,3 wird das Stanzwerkzeug von der Oberseite des Bleches aus durch das abgestützte Blech gedrückt. Dabei entsteht auf der Oberseile des Bleches im Bereich der öffnung 11 eine scharfe Kante 12 und an der Unterseite des Bleches 10 ein Stan/.grat 13.

Das Ausstanzen der öffnungen 2 und 3 bzw. 11 erfolgt nach F i g. 4 in einer Stanzstation 32, durch die das von einem Coil abgewickelte Blechband 30 entsprechend dem Pfeil 31 in F i g. 4 geführt wird. Die ausgestanzten öffnungen sind in F i g. 4 mit 33 bezeichnet. I3ie in das Blechband eingezeichneten gestrichelten Kreise sollen lediglich die Linie andeuten, in der in einer späteren Verfahrensstufe aus dem Blechband 30 bzw. ;ius von ilem Blechband abgetrennten Blechquerstreifen die kreisförmigen Blechronden ausgestanzt werden.

Nach Durchlaufen der Stanzstation 32 wird das Blechband 30 durch eine Station 34 geleitet in der das Blechband 30 durch ein elektrochemisches Reinigungs- und Entfettungsbad geführt wird. In der Station 34 wird die Stromstärke des elektrolytisch arbeitenden Entfettungsbades so eingestellt daß das Blechband 30 nicht nur entfettet sondern der Stanzgrat 13 abgetragen und die Stanzkante 12 entkantet wird, wie dies F i g. 3 am Beispiel der öffnung 21 zeigt Das dort mit 20 bezeichnete Blech weist auf seiner Oberseite und auf seiner Unterseite jeweils abgeschrägte oder abgerundete Kanten 22 bzw. 23 im Bereich der öffnung 21 auf.

Die Einstellung der Stromstärke erfolgt dabei in Abis hängigkeit von der Verweilzeit des Blechbandes innerhalb des elektrolytischen Bades.

Das so eiektrolytisch gereinigte und von scharfen Kanten und Stanzgraten befreite Blechband 30 wird dann durch die Station 35 geleitet in der im vorliegenden Beispiel angenommen wird, daß das Blechband 30 verzinnt oder verchromt wird. Von dort wird das Blech einer Trennstation 37 zugeleitet, in der entweder entsprechend den gestrichelten Kreisen 36 die Blechronden ausgestanzt oder zunächst vom Blechband quer verlaufende Blechstreifen abgetrennt werden. Der Verfahrensverlauf wird anhand des nachfolgenden Beispiels noch einmal verdeutlicht:

a) Geöltes Feinstblech in Form von Coils wird vom Walzwerk bezogen.

b) Aus dem ebenen Blech werden, z. B. mit einem Mehrfachwerkzeug, die Ausgießöffnungen nach einem vorbestimmten Lochmuster ausgestanzt

c) Das Blech wird — ggf. nach einer Vorentfettung in einem alkalischen Tauchbad und anschließender Bürstung zur mechanischen Entfernung von dem Blech anhaftenden festen Schmutzpartikeln — elektrolytisch entfettet. Dazu kann das an sich bekannte Mittelleiterverfahren angewandt werden.

Durch entsprechende Erhöhung der Stromstärke des elektrolytischen Bades werden die scharfen Lochkanten und Stanzgrate abgetragen.

Die Größe des zu entfernenden Stanzgrates, welcher mechanisch abgetastet wird, wird in eine elektronische Stromregeleinrichtung eingegeben.

d) Das Blech wird danach abgespült, gebeizt, nochmals gespült und gebürstet

so e) Das Blech wird anschließend verchromt oder verzinnt Hierbei werden die abgetragenen Lochkanten vollständig mit überzogen.

f) Das Blech wird mit einem Schutzlack, z. B. im Walzlackierverfahren, lackiert

g) Durch Formstanzen wird das Deckelprofil erzeugt und gleichzeitig der einzelne Deckel aus dem Blech ausgestanzt Statt dessen können quer zum Coil verlaufende Blechstreifen mit einer Reihe von Dekkelronden abgetrennt, und danach die einzelnen

Deckel ausgestanzt werden.

Es wird auch entsprechend vorgegangen, wenn von einem bereits werkseitig verchromten Feinstblech in Form eines Coils ausgegangen wird. Hier erfolgt nach dem elektrolytischen Entgraten der Kanten lediglich ein Nachverchromen des Bleches zur Abdeckung der Stanzkanten. Auch bei bandförmigem Aluminiumblech kann die im aufgezeigten Beispiel dargelegte Verfah-

rensweise beibehalten werden, wobei statt der Verzinnung oder Verchromung ein Passivieren des Bleches und der abgetragenen Lochkanten tritt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

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gen wurde bisher so vorgegangen, daß zunächst aus

Patentanspruch: einem tafel- oder bandförmigen Blech Deckelrohlinge

ausgestanzt wurden. Aus diesen wurden im Ausgießbe-

Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von reich dann eine oder mehrere öffnungen ausgestanzt. Deckeln aus Blech für Dosen, bei dem im Deckel- 5 Die Deckel wurden dann mit einer entsprechenden spiegel Ausgieß- und Belüftungsöffnungen nach ei- Schutzschicht und einem flexiblen Verschlußstreifen nem vorbestimmten Muster ausgestanzt und durch versehen.

einen gesonderten flexiblen, durch Kleben oder Es ist bei der Herstellung von Deckeln grundsätzlich

Heißsiegeln fest aufgebrachten Verschlußstreifen auch bekannt, die Deckelrohlinge während des Durchabdichtend abgedeckt werden, dadurch ge- 10 laufensdurch mehrere Bearbeitungsstationen möglichst kennzeichnet, daß in dem Blechband zunächst lange mit dem Blech, aus dem sie ausgestanzt werden, die Löcher ausgestanzt werden und das Blechband wenigstens bereichsweise im festen Zusammenhang zu danach durch ein elektrolytisches Entfettungsbad belassen, um so die Durchführung durch die Stationen, geführt wird, wobei in diesem Entfettungsbad durch die Ausrichtung auf die Werkzeuge und dgL zu erleichausreichende Stromstärke der Stanzgrat abgetragen 15 tern. Hierdurch wird beispielsweise auf die DE-OS wird. 27 47 377 verwiesen, die die Herstellung von Blechdek-

keln zeigt, bei denen jedoch keinerlei ausgestanzte öff-

nungen im Deckel vorgesehen sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, das Verfahren mit den 20 Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs ί so weiterzubilden, daß die aufgezeigten, durch die Stanzgrate

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuier- bedingten Schwierigkeiten ohne die Notwendigkeit der liehen Herstellen von Deckeln aus Blech für Dosen mit Einbettung der Stanzgrate in eine schützende Lackden Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. schicht auf einfache Weise und ohne erhöhten Aufwand

Es sind Dosendeckel aus Blech mit voreingestanzten 25 und ohne Erhöhung der Anlagekosten zu ermöglichen, öffnungen zum Ausgießen und/oder Belüften des Do- Die Aufgabe wird durch die im Anspruch angegebene

seninneren in verschiedenen Ausführungsformen be- Erfindung gelöst

kannt So zeigt z. B. die DE-OS 19 36 420 einen Dosen- Das Entgraten von gestanzten Werkstücken auf elek-

deckel mit in radialer Richtung langgestreckter ausge- trochemischem Wege ist seit langem bekannt (vgl. CH-stanzter Öffnung, die sowohl zum Ausgießen wie zum 30 Z. Technische Rundschau, Bern Nr. 40,2. OkL 1979, Seite Belüften dient (vgl. auch DE-PS 15 86 545). Es ist aber 61; DE-Zeitschrift für industrielle Fertigung, 1978, Heft auch bekannt, Ausgießöffnung und Belüftungsöffnung 10, Seite 637; CH-Z. Technica, vom 14. Nov. 1979, Seite als getrennte Öffnungen in dem Deckelblech auszustan- 2140). Dabei erfolgt der Abtrag des Materials zum Emzen (vgL DE-PS 14 32 136). fernen der Grate rein elektrolytisch und ohne mechani-

Ferner ist es bekannt, die Ausgießöffnung durch eine 35 sehe Einwirkung. Es wird dabei so verfahren, daß das Mehrzahl von nach einem vorbestimmten Muster ange- Werkstück und eine Werkzeugelektrode so angeordnet ordneten kleineren öffnungen zu bilden (vgl. US-PS werden, daß sie durch einen schmalen Arbeitsspalt ge-32 92 828 oder DE-AS 25 19 709). trennt bleiben, der mit einer schnellströmenden Elektro-

Bei all diesen Deckeln aus Blech werden die öffnun- lytlösung angefüllt wird. Durch dieses System wird ein gen mit einem flexiblen Verschlußstreifen verschlossen, 40 Gleichstrom geschickt, wobei das Werkstück anodisch der eine Grifflasche aufweist und zum öffnen vom Dek- und die Werkzeugelektrode kathodisch gepolt sind. Bei kel abgerissen werden kann. Das Aufbringen des Ver- kleinem Abstand erreicht man mit elektrischer Gleichschlußstreifen erfolgt durch Kleben oder Heißsiegeln. spannung hohe Ströme und damit hohe Abtragsleistun-Bei der Herstellung solcher Deckel treten im Bereich gen in kurzen Bearbeitungszeiten. Dabei kommt der der Stanzlöcher Stanzgrate auf, die Anlaß zu erhebli- 45 sicheren Aufnahme und Fixierung der Werkstücke bechen Schwierigkeiten bieten. Einmal stellen diese Kan- sondere Bedeutung zu. Dabei eignet sich diese Art des ten nach dem öffnen eine Gefahr für Verletzungen des Entgratens besonders für relativ komplizierte Werk-Benutzers dar. Durch die scharfen Grate können auch zeuge, die auf andere Weise nur schwer zu entgraten die Verschlußstreifen verletzt und damit undicht wer- sind, z. B. weil die Stanzgrate im Inneren von Werkzeuden. Vor allem aber führt der Grat im Zusammenwirken 50 gen liegen.

mit dem Füllgut zu einer frühzeitigen Korrosion des Demgegenüber geht es bei dem neuen Verfahren dar-

Blechdeckels und damit zum Unbrauchbarwerden des um, bei der Massenfertigung von Dosendeckeln aus Füllgutes. Blech die elektrochemische Entgratung so vorzusehen.

Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt, bei vorge- daß gegenüber den üblichen Herstellungsverfahren stanzten Stahlblechdeckeln auf die Seite des Deckelble- 55 praktisch kein erhöhter Aufwand und keine Erhöhung ches, auf der die Stanzgrate liegen, eine entsprechend der Anlagekosten erforderlich sind. Das neue Verfahren dicke Lackschicht aufzutragen, um so den Stanzgrat in ermöglicht es, den Vorgang des Entgratens so in das dem Lack einzubetten. Eine ruverlässige Einbettung er- normale Herstellungsverfahren eines Deckels einzureicht man jedoch nur bei genauer ständiger Überwa- bauen, daß das auf Massenfertigung ausgelegte Verfah-] i chung des Aufbringungsvorganges für den Lack. Da- 60 ren dadurch nicht verteuert wird.

&| durch ist das Verfahren aufwendig. Bei Deckeln aus Wesentlich ist dabei, daß das Ausstanzen der Löcher

» Stahl- oder Eisenblech, die verzinnt oder verchromt und das nachfolgende elektrolytische Entfetten erfol-

; j werden sollen, ist dagegen eine zuverlässige und im Hin- gen, solange die Blechronden noch nicht aus dem Blech- :'!^: blick auf die Massenproduktion auch kostengünstige band oder dgl. ausgestanzt sind. Der Ausstanzschritt für j? Vermeidung der Korrosionserscheinungen im Bereich 65 die Löcher wird somit in einen Bereich des Herstellu des Stanzgrates bisher praktisch noch nicht gelungen. lungsverfahrens vorverlegt, bevor das Blechband durch

If Bei der Herstellung der Deckel aus Blech mit nach das Entfettungsbad läuft. Dadurch wird zugleich die

>; einem vorbebestimmten Muster ausgestanzten öffnun- Möglichkeit geschaffen, das Entfettungsbad zusätzlich