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Vorrichtung zum Entwerten von Fahrtausweisen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwerten von Fahrtausweisen,
mit einem gegenüber einer Unterlage verstellbaren Entwerter wie einem Druckwerk
und einem vom zu entwertenden Fahrtausweis zu betätigenden, berührungslos arbeitenden
Schalter zum Auslösen des Entwerters.
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Im öffentlichen Verkehr und insbesondere im Nahverkehr ist es in Jüngerer
Zeit aus Gründen der Personaleinsparung ueblich, die Fahrtausweise von den Fahrgästen
selbst vor Fahrtantritt entwerten zu lassen. Zu diesem Zweck werden auf den Bahnhöfen,
an Haltestellen und dergleichen Selbstentwertegeräte aufgestellt, die einen Schlitz
zum Einstecken der zu entwertenden Fahrtausweise enthalten und in denen ein vom
eingesteckten Fahrtausweis auszulösender Entwerter wie ein Druckwerk untergebracht
ist.
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Es ist bekannt (DE-GM 7 0008 367), in der Einstecköffnung des Selbstentwertegerätes
einen vom eingesteckten Fahrtausweis zu betätigenden mechanischen Schalter anzuordnen,
der den Entwertevorgang auslöst, nämlich den eingesteckten Fahrtausweis gegen ein
Druckwerk drückt. Dazu benötigt man Jedoch verhältnismäßig steife Fahrtausweise,
welche den mechanisch arbeitenden Schalter auszulösen in der Lage sind. Auch aus
verhältnismäßig steifem Papier bestehende, Jedoch beispielsweise verknitterte oder
sonstwie abgenutzte Fahrtausweise sind vielfach nicht in der Lage, beim Einstecken
den Schalter zu betätigen und damit den Entwertevorgang auszulösen.
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Weiterhin ist es bekannt (DE-OS 1 925 381),den Entwertevorgang mittels
einer Lichtschrankensteuerung auszulasen, indem deu entwertende Fahrtausweis zwischen
eine Lichtquelle und einen Fotowiderstand eingesteckt wird. Dabei kann an zwar auch
aus dünnem Papier bestehende und/oder stark abgenutzte und verknitterte Fahrtausweise
zum Auslösen des Entwertevorganges benutzen, Jedoch sind derartige Geräte in der
Praxis sehr störanfällig, weil sie durch Papierstaub und andere, von außen in den
Einsteckschlitz gelangende Verunreinigungen schnell verschmutzen und dann nicht
mehr zuverlässig oder Uberhaupt nicht mehr arbeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entwerten
von Fahrtausweisen der. eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche auch aus
dUnnem und/oder zerknittertem Material bestehende Fahrtausweise zuterlälg entwertet
und äußerst robust und störunanfällig ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der vom eingesteckten
Fahrtausweis zu betätigende Schalter wenigstens ein Elektromagnet mit einem a:eitgehend
geschlossenen Ferrit-Kern aus weichmagnetischem material und einer auf ihm angeordneten,
an elektrische Wechselspannung 2u legenden Erregerspule ist. Der Schalter besteht
also aus wenigstens einem Elektromagneten mit nahezu vollständig geschlossenem Kern.
Durch Anlegen einer elektrischen Spannung an die auf dem Kern sitzende elektrische
Erregerspule wird im Kern ein Magnetfluß erzeugt, der auch Uber die offene Stelle
des Kernes, nämlich den Luftspalt, hinweggeht. Steckt nan in den Luftspalt einen
Gegenstand, wird der magnetische Widerstand in diesem Spalt verändert. Diese änderung
kann gemessen und als Auslösesignal fUr die Betätigung des Entwerters wie eines
Druckwerkes benutzt werden. Dabei ist es gleichgultig, ob das Druckwerk auf den
Fahrtausweis oder der Fahrtausweis gegen das Druckwerk gedruckt wird.
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Zweckmäßig ist die auf dem Kern befindliche Drahtspule eine Primärspule,
der eine induktiv mit ihr gekoppelte Sekundärspule zugeordnet ist. Die beiden Spulen
sind also nach dem Transformatorprinzip miteinander gekoppelt. Ändert sich der Magnetfluß
im Kern der Magnetspule, so verändert sich der Spannungswert in der Sekundärspule.
Dadurch wird der Arbeitspunkt des Magneten in der Hystereseschleife verlagert, was
als Schaltfunktion zum Auslösen des Druckwerkes ausgenutzt werden kann.
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Dieser Schalter arbeitet besonders dann sehr zuverlässig und genau,
wenn die zu entwertenden Fahrtausweise magnetische Eigenschaften haben, beispielsweise
mit einem magnetische Eigenschaften aufweisenden Farbaufdruck versehen sind.
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Schiebt man einen derartigen Fahrtausweis, der aus beliebigem Material
und auch aus sehr dünnem Papier bestehen kann, in den Luftspal tes Magnetkernes,
wird der Magnetfluß im Kern verstärkt und dementsprechend in der Sekundärspule eine
höhere Spannung erzeugt. Dadurch ergibt sich das den Entwertevorgang auslösende
Steuersignal. Die Sekundärspule arbeitet also als Signalspule.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet berührungslos und äußerst
betriebssicher, denn ihre Arbeitsweise wird durch Papierstaub und andere Verunreinigungen
nicht beeinträchtigt.
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Der durch den Luftspalt des Magnetkernes hindurchgehende Magnetfluß
wird von auf dem Magnetkern oder Teilen desselben möglicherweise abgelagertem Staub
oder sonstigen Verunreinigungen nicht spürbar beeinflußt, Jedenfalls wesentlich
geringer als durch Einstecken eines magnetische Eigenschaften auf>reisenden Gegenstandes
in den Luftspalt des Magnetkernes, worauf die zuverlässige und wartungsfreie Arbeitsweise
der rfindungsgemäßen Vorrichtung zurtlckzuftlhren ist. Auch abgenutzte und stark
verknitterte Fahrtausweise verändern den Magnetfluß im Elektromagneten ausreichend,
um das den Entwertevorgang auslösende Steuersignal zu erzeugen. Dabei
spielt
es keine Rolle, ob der eingeschobene Fahrtausweis ir Luftspalt mit den gegenUberliegenden
Enden des Magnetkernes in Kontakt kommt oder völlig berilhrungsfrei eingesteckt
wird. Entscheidend ist, daß der eingesteckte Fahrtausweis den magnetischen Widerstand
im Luftspalt verändert.
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Der magnetische Eigenschaften aufweisende Aufdruck der Fahrtausweise
kann auch bestimmte Informationen enthalten, beispielsweise Hinweise auf das betreffende
Verkehrsunternehmen, so daß Fahrtausweise anderer Verkehrsunternehmen oder gefälschte
Fahrtausweise nicht entwertet werden können.
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Zu diesem Zweck kann der Aufdruck in einzelne Abschnitte unterteilt
sein, die zusammen einen optisch nicht ohne weiteres erkennbarenCode bilden, der
nur von einem darauf abgestimmten Schalter erkannt und verarbeitet werden kann.
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Der Schalter ist dabei zweckmäßig ebenfalls in einzelne entsprechende
Abschnitte unterteilt und besteht vorzugsweise aus mehreren nebeneinander angeordneten
Elektromagneten, deren Signal- oder Sekundärspulen in Reihe geschaltet sind.
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Die Elektromagnete können dabei als scheibenförmige Elemente gleicher
Dicke ausgebildet sein, wobei zwischen einzelnen bonachbarten Elektromagneten wenigstens
ein Abstandselement angeordnet sein kann und die einzelnen Elektromagneten und Abstandselemente
gleiche Dicke aufweisen. Dementsprechend können aus Elektromagneten und neutralen
Abstandselementen verschiedenartige Impulsblöcke aufgebaut werden, so daß iUr verschiedene
Verkehrsbetriebe Jeweils ein spezielles Impulstelegramm aus wenigen Bauelementen
zusammenzustellen ist, dem der Aufdruck auf den Fahrtausweisen entspricht. Nur wenn
die Iipulsblöcke des betreffenden Schalters und das auf die Fahrtausweise aufgedruckte
Impulstelegramm Ubereinstimmen, wird der Entwertevorgang ausgelöst.
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In der Zeichnung sind zwei AusfUhrungsboispiolo der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der wichtigsten
Teile der Vorrichtung mit aus einem Elektromagneten bestehenden Schalter, Fig. 2
eine Draufsicht auf das vordere Ende eines zu entwertenden Fahrtausweises, Fig.
3 eine schematische Darstellung eines aus mehreren Elektromagneten und Abstandselementen
bestehenden Schalters und Fig. 4 das Schaltbild des Schalters aus Fig. 3.
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Die im einzelnen nicht näher dargestellte Vorrichtung zum Selbstentwerten
von Fahrtausweisen enthält gemäß Fig. 1 ein als Walze dargestelltes Druckwerk 1
und eine diesem gegentiberliegende, gegen es anstellbare Auflageplatte 2 und einen
Magnetschalter 3. Zwischen diese Teile kann ein Fahrtausweis 4, der beispielsweise
aus Papier besteht, eingesteckt werden.
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Der Schalter 3 weist einen aus weichmagnetischem Material bestehenden
Kern 5 mit einem geschlosssenen Joch 6, zwei rechtwinklig dazu verlaufenden Schenkeln7
und 8 und zwei dicht voneinander endenden Ansätzen 9 und 10, zwischen denen ein
enger Luftspalt 11 frei bleibt, auf. Auf dem geschlossenen Joch 6 ist eine Erregerspule
12 angeordnet, deren Enden 13 und 14 an eine nicht dargestellte Wechselspannungsquelle
angeschlossen sind. Mit dieser als Primärspule wirkenden Erregerspule ist nach dem
Transformatorprinzip eine Sekundärspule 15 induktiv gekoppelt, deren Enden 16 und
17 mit einer in Fig. 1 nicht dargestellten Einrichtung verbunden sind, welche den
Entwertevorgang auslöst.
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Wird ein Fahrtausweis 4 in den Luftspalt 11 des Kernes 5 eingesteckt,
ändert sich der von der Primärspule 12 induzierte Magnetfluß im Kern, so daß sich
auch die Spannung in der Sekundärspule 15 ändert. Die Änderung der Spannung wird
als Steuerfunktion benutzt, um die Auflageplatte 2 und damit den eingesteckten Fahrtausweis
4 gegen das Druckwerk 1 zu drUcken und die oben liegende Seite des eingesteckten
Fahrtausweises mit einem Entwertungsaufdruck zu versehen.
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Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß am äußeren Ende des Fahrtausweises 4
sich ein Abschnitt 18 befindet, der mit einer magnetische Eigenschaften aufweisenden
Druckfarbe bedruckt ist. Gelangt dieser Abschnitt 18 in den Luftspalt 11, wird der
Magnetfluß im Kern 5 deutlich verstärkt, so daß ein ein deutig identifizierbares
Steuersignal zum Betätigen der Auflageplatte 2 ausgelöst wird, selbst wenn der Abschnitt
18 nicht im Spalt 11 angehalten werden sollte.
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Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß der Abschnitt 18 des Fahrtausweises
4 in einzelne Teilabschnitte 18a, 18b, 18c, 18d und 18e unterteilt ist, wobei die
Abschnitte 18a, 18c und 18e magnetische Eigenschaften aufweisen, die Abschnitte
18b und 18d hingegen magnetisch neutral sind. Der Aufdruck des Abschnittes 18 enthält
also ein unsichtbar4s Impulstelegramm bzw. einen Code, so daß nur ein speziell auf
dieses Impulstelegramm abgestimmter Schalter auf einen eingesteckten Fahrtausweis
4 anspricht. Der Schalter 19 ist dementsprechend in einzelne Impulsblöcke 19a, 19c
und 190 unterteilt, zwischen denen sich Abstandsscheiben 20 befinden. Der Inpulsblock
19a besteht aus zwei unmittelbar nebeneinanderliegenden Elektromagneten 21, während
die Impulsblöcke 19c und 19e Jeweils von einem scheibenfönnie ausgebildeten Elektromagneten
21 gebildet sind. Die scheibenförmigen Abstandselemente 20 haben gleiche Dimensionen
wie die einzelnen Elektromagnete 21.
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Aus Fig. 4 ist erkennbar, daß Jeder Elektromagnet 21 aus einer Erregerspule
bzw. Primärspule 12 und einer Sekundärspule 15 besteht, die nach dem Transformatorprinzip
gekoppelt sind. Die Sekundärspulen 15 sind in Reihe geschaltet und mit einem Schaltelement
22 verbunden, während die einzelnen Primärspulen 12 Jeweils an eine Wechselspannungsquelle
23 angeschlossen sind.
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Die Fahrtausweise können Jede beliebige Form und Größe haben.
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Auch können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Fahrtausweise entwertet
werden, die hintereinander mehrere zu entwertende Abschnitte aufweisen und an der
Jeweils richtigen Stelle entwertet werden, wnn man die zu entwertenden Abschnitte
abknickt oder zurtickfaltet.
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