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Verfahren zur Aufzeichnung gerasteter Bilder
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reproduktion von gerasterten
Bildern im Punktschlußbereich.
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Im Rahmen der Beschreibung der Erfindung wird der Begriff "Punkt"
- wie in der Reprotechnik üblich - für die Flächenbedeckung mit einem schwarzen
Fleck unabhängig von dessen Größe verwendet.
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Beim konventionellen Rastern ist der Übergang von freistehenden Rasterpunkten
zur Punktberührung und/oder teilweisen Überdeckung,der sogenannte Punktschlußproblembehaftet.
In den Lehrbüchern wird der Punktschluß mit der Flächenbedeckung von 50% durch das
bekannte Schachbrettmuster dargestellt, wobei die Berührung der quadratischen Punkte
an den Ecken der Rasterpunkte oder, wenn die freien Stellen neben den Rasterpunkten
mit Löchern bezeichnet werden, in den Eckwinkeln der Löcher auftritt.
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Die Berührung sorte stellen für die Praxis bei der Übertragung des
Rasters auf die Druckplatte äußerst schwierig zu übertragende Stellen dar. Durch
Überstrahlungen beim Kopieren, Kornunschärfen, Oberflächenspannungen u.a. mehr ergeben
sich auf der Druckplatte tonnen- und/oder kissen-
förmige Verzerrungen,
die den Tonwert auf dem Druckerzeugnis verfälschen.
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Um den Punktschluß nicht gleichzeitig an allen vier Ecken der Schachbrettrasterpunkte
zu verursachen, ist vorgeschlagen worden, einen einseitigen Punktschluß, den sogenannten
Kettenpunkt,zu wählen. Hierbei erfolgt der erste Punkt schluß im Tonwertbereich
zwischen 20 X und 40 % und der zweite Punktschluß im Tonwertbereich zwischen 60
% und 80 %. Diese Maßnahme bewirkt, daß der beim zweiseitigen Punktschluß durch
Übertragungsfehler verursachte starke Tonwertsprung durch zwei geringere Tonwertsprünge
ersetzt wird. Diese wesentliche Verbesserung wird durch den Nachteil erkauft, daß
im Tonwertbereich zwischen den Punktschlüssen perlschnurartige Kettenpunkte vorhanden
sind, die in Bildmotiven störend sein können. Hinzu kommt, daß die einseitige Brückenbildung
vor allem wegen der unterschiedlichen Brückenbreiten sehr empfindlich gegen Übertragungsfehler
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem der
Übergang beim Punktschluß eindeutiger festgelegt werden kann und das sehr viel geringere
Tonwertsprünge beim Punktschluß bewirkt als bekannte Verfahren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Aufzeichnung
von gerasterten Halbtonbildern gelöst, mit dem eine Bildvorlage optisch - elektrisch
abgetastet und Rasterpunkte mit einem Aufzeichnungsstrahl punkt-und zeilenweise
erzeugt werden, wobei die Bedeckung durch die Anzahl der Rasterpunkte bestimmt ist
und dem Tonwert der abgetasteten Bildelemente entspricht und wobei den Abtastwerten
entsprechende,bestimmten Tonwerten zugeordnete und in einem Speicher bereitgestellte
Flächenbedeckungsprogramme
aus einem Speicher abgerufen und vom Aufzeichnungsstrahl aufgezeichnet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß im Tonwertbereich von etwa 25 % bis 75 X,vorzugsweise von 45
% bis 55 %, sich nicht berührende Punkte aufgezeichnet werden. Vorzugsweise wird
im Anschluß an die berührungslosen Bereiche der Punktschluß eindeutig in beiden
Richtungen gleichzeitig aufgezeichnet. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung
wird der Punktschluß im Anschluß an die berührungslosen Bereiche in den Richtungen
nacheinander in einem Tonwertabstand von 1 X bis 10 %, vorzugsweise von 1 X bis
5 %,aufgezeichnet.
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Dle Flächenbedeckung ohne Punktschluß oder mit definiertem, gewolltem
Punktschluß kann erzielt werden, indem bei Verwendung eines bestimmten bekannten
Rasterpunktprogramms mit dem erfindungsgemäßen Flächenbedeckungsprogramm. spitze
Ecken und/öder Winkel und/oder Krümmungen bestimmer Größe und/oder dünne @inien
und/oder dinne Spalten bestimmter Abmessungen zwischen den Rasterpursoe3, festgestellt
werden und beim Überschreiten vorgegebene Werte ein Flächenbedeckungsprograrm aus
dem Speicher aufgezeichnet wird, das dem gleichen Tonwert entspricht, bedoch noch
keinen Punktschluß, sonder stumpfere Ecken, Winkel oder Krümmungen bzw. breitere
Linien oder Spalten aufweist als die vorgegeDenen Schwellenwerte,oser bereite einen
Punktschluß erzeugt.
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Zweckmäßigerweise können die Flächenbedeckungsprogramme aus der Kombination
von mindestens zwei Rastetsystemen mit gleich geformten Rasterpunkten unterschiedlirher
Größe oder ungleich geformten. Rasterpunktgi gleicher und/vder ungleicher Größe
bestehen. Zusätzlich kann das zweite bzw. weitere Rastersystem gewinkelt zum ersten
Rastersystem angeordnet sein, d.h. mit einer anderen Rastersystemachse in das erste
Rastersystem eingefügt
sein. Darüber hinaus kann die Symmetrieachse
der Rasterpunkte zur Rastersystemachse gedreht sein.
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Mit diesen Mitteln gelingt es, eine Flächenbedeckung bis zum angegebenen
Tonwertbereich ohne Punktschluß aufzuzeichnen, wobei die Abstände zwischen den Rasterpunkten
so gewählt werden, daß bei der Übertragung auf die Druckplatte die Stege zwischen
den Rasterpunkten,ohne Schwierigkeiten bei der Übertragung befürchten zu müssen,
noch übertragen werden können. Insofern richten sich die Schwellenwerte im wesentlichen
nach der Art des verwendeten Kopierverfahrens; sie können empirisch ermittelt werden.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können an sich bekannte
Vorrichtungselemente,z.B. Halbton-bzw.Rasterscanner, verwendet werden. Beispielsweise
ist es bei der gerasterten Reproduktion von Halbtonbildern bekannt, die Bildvorlage
punkt- und zeilenweise optisch-elektrisch abzutasten und die Bedeckungselemente
mittels eines Aufzeichnungsstrahls zu erzeugen, deren Bedeckung dem Tonwert der
abgetasteten Bildelemente entspricht. Dabei ist allen Tonwerten ein eigenes Bedeckungselement
zugeordnet, in dem die für den Tonwert reprasentative Bedeckung einem durch eine
Vorlage vorgegebenen Muster entspricht und die Daten all dieser je einem Tonwert
zugehörigen Bedeckungselemente in einem Speicher zum Abruf bereitgestellt sind.
Bei der Abtastung der Halbtonbildvorlage werden die Aufzeichnungsdaten der Bedeckungselemente,
deren Bedeckung dem bei der Abtastung vorgefundenen Tonwert entspricht, aus dem
Speicher gelesen und von dem Aufzeichnungsstrahl in nebeneinander liegenden Bildlinien
aufgezeichnet. Der Rasterpunkt ist dabei aus Kleinstelementen aufgebaut, dessen
Gestalt einem Quadrat,Vieleck, Kreis oder einem auf der: Spitze stehenden Rhombus
angenähert ist.
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Der Abstand der Mittelpunkte benachbarter Raßterfelder ist festgelegt
und beträgt gleich der Hälfte ihrer Breite.
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Zudem ist auch der Abstand aufeinanderfolgender Rasterzeilen festgelegt
und beträgt die Hälfte der Rasterfeldhöhe.
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Jedes Rasterfeld, das der Maximalgröße des Rasterpunkts entspricht,
ist in eine große Anzahl von Flächenelementen unterteilt, von denen jedes einzelne
besetzt oder unbesetzt sein kann. Dies ermöglicht eine nahezu beliebige, gegebenenfalls
auch unregelmäßige Formgebung der Rasterpunkte.
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In einer solchen bekannten Anlage, die unter anderem in der DE-PS
1 597 773 beschrieben wird, könnten also Flächenbedeckungsprogramme der erfindungsgemäßen
Art gespeichert und abgerufen werden. Bekannte Aufzei7hnungsanordnungen können,
wie oben ausgeführt, Rasterpunmte unterschiedlicher Größe und Form erzeugen. Insofern
ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren, das die Vewendung eines Flächenbedeckungsprogramms
mit der Kombination zweier Rastersysteme mit gleichgeformten Rasterpunkten unterschiedlicher
Größe oder ungleich geformter Rasterpunkte gleicher und/oder ungleicher Größe vorsieht,
durch die Kombination bekannter Vorrichtungsanordnungen zur gerasterten Reproduktion
von Halbtonbildern zu verwirklichen.
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Darüber hinaus ist aus der DE-PS 1 901 101 ein Verfahren zur punkt-
und zeilenweisen, gerasterten Aufzichrng der durch Abtastung von Halbtonbildern
gewonnenen Bildsignale mit gegen die Aufzeichnungsrichtung gedrehtem Raster bekannt.
Dabei werden die Bild- und Rastersignale einander überlagert und der Raster in feinerer
Auf lösung als der Bildinhalt aufgezeichnet. Mit dem bekannten
Verfahren
sollen gerasterte Farbauszüge auch auf Trommelscannern und alle Farbauszüge desselben
Bildes gleichzeitig hergestellt werden, wobei zur Vermeidung von Moire'e-Bildung
die Raster der zur gerasterten Reproduktion eines mehrfarbigen Bildes erforderlichen
Farbauszugsdruckformen um bestimmte Winkel gegeneinander verdreht sein müssen. Das
bekannte Verfahren zeigt somit einen Weg auf, einen Rasterdrehwinkel mit rationalem
Tangens zu wählen und Rastersignale zu erzeugen, die dem Strukturinhalt eines dem
gewählen, gedrehten Raster entnommenen Ausschnitts entsprechen. Die Begrenzungslinien
des Ausschnitts liegen in Aufzeichnungs- und in Vorschubrichtung,und er enthält
die Grundperiode der Struktur des gedrehten Rasters bezüglich jeder dieser beiden
Richtungen. Die Rastersignale können mit für das Bildformat hinreichender Häufigkeit
periodisch wiederholt werden. Bei diesem bekannten Verfahren können die Konturen
der Rasterpunkte detailliert wiedergegeben werden, indem der Raster in feinerer
Auflösung als der Bildinhalt aufgezeichnet wird. Dies ist mit an sich bereits bekannten
Geräten möglich, welche jeden Rasterpunkt einzeln,aus mehreren Teillinien zusammengesetzt,
aufzeichnen. Wenn man derartige bekannte Aufzeichnungsanordnungen kombiniert und
für die Zwecke des erfindungsgemäßen Flächenbedeckungsprogramms verwendet, dann
ist es auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren zu verwirklichen, das die Winklung
der beiden Rastersysteme vorsieht. Die Winklung des Rasterpunktes zum Rastersystem
ist durch die entsprechende Formgebung des Punktes mit den bekannten Aufzeichnungsgeräten
durchführbar.
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Die verwendbaren bekannten Anordnungen der Reproduktionstechnik brauchen
nicht näher erläutert zu werden, weil sie in den angegebenen Druckschriften ausreichend
beschrieben worden sind. In diesem Zusammenhang soll
jedoch noch
ein Verfahren erwähnt werden, das in der DE-PS 2 G12 728 beschrieben wird,und das
die Möglichkeit von echten Rasterdrehungen der bei der Reproduktion verwendeten
Raster aufzeigt.
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Dabei werden dem Original mehrere Rasternetze bezüglich Weite und
Winkel ihrer Rasterlinien so zugeordret, daß durch Zusammenfassen von Kreuzungspunkten
sämtlicher Raster die Endpunkte rechteckiger Parzellen kongruenter Struktur entstehen.
Diese Parzellen oder aus diesen durch Unterteilung entstandene, ebenfalls rechteckige
Parzellenelemente werden zur Reproduktion abgetastet.
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Bei Verwendung von 4 Rasternetzen bildet eines derselben mit zumindest
einigen seiner Linien die Parzellen und schneiden die Linien eines zweiten unter
45° geneigten Rasternetzes die Mitten der Parzellenseiten und die Linien der anderen
beiden Rasternetze die Seiten der Parzellen in 1/3 bzw. 2/3 ihrer Länge. Dieses
bekannte Verfahren ist nicht nur anwendbar auf die bei der Rc-produktionstechnik
vorzugsweise benutzten Kreuzraster, sondern erstreckt sich auch auf Rasternetze,
deren Maschen nicht quadratische Vielecke, beispielsweise Dreiecke, Rhomben,Sechsecke,
usw. darstellen. Voraussetzung für die Durchführung des bekannten Verfahrens ist,
daß alle Rasterpunkte gleich groß und gleich geformt sind. Dennoch sind für die
Zwecke der Erfindung die Elemente der bekannten Aufzeichnungsanordnung verwendbar,
die die Rasterdrehung bewirken.
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Nach der Erfindung sollen,wie oben ausgeführt, die Flächenbedeckungsprogramme
gewechselt werden, wen bestimmte spitze Ecken oder Winkel und/oder dünne Linien
und Spalten zwischen den Rasterpunkten auftreten. Dies kann beispielsweise mit den
in der Praxis bekannten Laserscannern erfolgen, indem die Spuren eines freistehenden
Laserstrichs
bzw. eines einzelnen nicht geschriebenen Laserstrichs
als dünne Linien bzw. Spalten gelten.
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Spitze Ecken und Winkel können damit bestimmt werden, indem mehrere
Laserstriche abgeschaltet und direkt benachbarte Laser striche eingeschaltet werden.
Anhand der Fig. 1 wird diese Möglichkeit näher erläutert.
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Die Ziffer 1 verdeutlicht ein Laserstrahlteilstück, mit dem eine dünne
Linie bestimmt werden kann. Die Ziffer 2 zeigt zwei breitere Laserstrahlteilstücke,
zwischen denen eine dünne Spalte 3 gebildet wird.
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Schließlich verdeutlicht die rechte Seite der Fig. 1 drei Laserstrahlteilstücke
4, die bei einem bestimmten Niveau abgeschaltet worden sind,und rechts davon die
beim gleichen Niveau eingeschalteten benachbarten Laserstreifen 5. Zwischen diesen
benachbarten Laserstreifen 4 und 5 bildet sich ein spitzer Winkel 6, während die
sich gegenüberliegenden Kanten jeweils spitze Ecken 7 erzeugen.
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Anhand der Fig. 2, die ein Blockschaltbild einer zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbaren Reproduktionseinrichtung zeigt, wird
die Erfindung näher erläutert. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäen
Verfahrens besteht aus einem Abtastsystem im Auflicht oder Durchlicht mit einer
Lampe 8, Vorlagenwalze 9, Fotozelle 10 und vorzugsweise einem logarithmischen Verstärker
11. Die Vorlage (nicht dargestellt) wird - wie üblich - aufgespannt und gescannt.
Die Meßwerte werden vorzugsweise mit einer Taktsteuerungsanlage 12 taktgesteuert,
im Analog/ Digital-Wandler 13 digitalisiert und im Speicher 14 gespeichert. Mit
der Rasterprogrammeinheit 15, die als PROM ausgeführt sein kann, wird aus den zeilenweise
abgetasteten Halbtonwerten über die Steuerschaltung 16 die Rasterbelichtung auf
der Schreibwalze 17
vcrgenor.lmen. Die Walzen 9 und 17 rotieren
synchron, was z. B. durch Winkelkodierer 12 und 18 erreicht werden kann. Lurch gezielte
Wahl der Walzendurohmesser und der Vorschubgeschwindigkeit an Vorlagenwalze 9 und
Schreibwalzt 17 ergibt sich außerdem ein vorgegebner Vergrcßerungsmaßstab.
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Wie bei einem in der Praxis bekannte Gerät kann die Belichtung auf
die Schreibwalze durch mehrere, parallel angeordnete Schreibsysteme 19 erfolgen,
die über getrennte Kanäle von der Steuerschaltung 16 angesteuert werden. Die im
Mehrfarbendruck notwerdige unterschiedliche Rasterwinkelung kann durch gezieltes
Versetzen der Rasterpunkte in notwerdigen Grenzen im Rasterprogramm 15 vorgegeben
werden. Weiterhin ist es möglich, alle vier Rasterauszüge (Cyan, Magenta, Gelb und
Schwarz) gleichzeitig zu schreiben.
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In Fig. 3 ist beispielsweise eine Möglichkeit aufge.
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den Punktschluß bei einem Tonwert von 50 % (Fig. 3 a) zu z vermeiden.
Die Fig. 3 a stellt den Tonwert von 50 % des Schachbrettmusters mit Punktschluß
dar. In Fig. 3 b wird der gleiche Tonwert ohne Punktschluß durch Drehen der Symmetrieachse
um 450 erreicht. Gemäß Fig. 3 c wird ebenfalls ein Tonwert von 50 % ohne Funktschluß
erzielt, wobei jedoch lediglich die spitzen Ecken der Punkte nach Fig. 3 a abgerundet
sind. Schließlich kann der gleiche Tonwert von 50 % mit Punktschluß und freistehenden
L;-chern erreicht werden, wobei die spitzen Winkel zwichen den Löchern abgerundet
sind. In der Fig. 3 sind die Löcher mit der Ziffer 20 und die Punkte mit der Ziffer
21 bezeichnet.