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Doppelgewebebahn
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Die Erfindung betrifft eine Doppelgewebebahn lit zwei parallel zueinander
liegenden Gewebelagen, die über abwechseln@ in die eine und die andere Gewebelage
eingebundene zusätzliche Kettfäden untereinander verbunden sind.
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In der nicht vorveröffentlichten älteren Patentanmeldung P 28 04 231.1
der Anmelderin ist ein Behältnis beschrieben, das aus einem doppellagigen flexiblen
Gewebe besteht, wobei die beiden Gewebelagen mittels zusätzlicher Kettfäden untereinander
verbunden sind, welche sich unter zugspalnzflg langen können, so daß die ursprUnglich
dicht aufeinander liegenden beiden Gewebelagen einen Abstand zueinander einnenen
können, der den gewUnschten Abmessungen des fertigen Behältnisses entspricht. Die
Kettfäden sind dabei Zweikomponentenfäden, deren eine Komponente bei einer bestimmten
Zugspannung bricht, während die andere Komponante eine höhere Festigkeit und eine
begrenzte Dehnbarkeit aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppelgewebebahn zu
schaffen, deren beide Gewebelagen mittels eine einheitliche Festigkeitkeit aufweisenden
Kettfäden so miteinander verbunden sind, daß sie zunächst dicht aufeinander liegen
und erst nach Überschreiten einer bestimmten Belastung gegeneinander verschoben
werden kannen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Doppelgewebebahn der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß di. Kettfäden zwischen den .inz.lnen
dauerhaften Einbindungsstellen bar in die beiden Gewebebahnen eingebunden sind.
Die zusätzlichen
*ttfSden sind also auf zwei verschiedene Weisen
mit den beiden Gewebelagen verbunden, nämlich einmal dauerhaft und zum anderen lösbar,
wobei 3eweils zwischen zwei dauerhaften Einbindungsstellen eine oder mehrere lösbare
Einbindungssteilen liegen. Sind die zusätzlichen Kettfäden sowohl dauerhaft als
auch lösbar in die beiden Gewebelagen eingebunden, liegen diese dicht und gegenseitig
praktisch unverschiebbar aufeinander, so daß Außenbeschichtungen angebracht oder
sonstige Bearbeitungen vorgenommen werden können, was sich bei einer gegenseitigen
Verschiebbarkeit der beiden Gewebelagen nur schwer oder praktisch Uberhaupt nicht
durchiU;hren läßt. Vird auf die zusätzlichen Kettfäden jedoch eine bestimmte Mindestbelastung,
insbesondere eine bestimmte Zugeblastung ausgeübt, lösen sich die lösbaren Einbindungen,
so daß diese zuzusätzlichen Kettfaden die beiden Gewebelagen nur noch ueber die
dauerhaften Einbindungastellen verbinden, d.h. es verbleiben weniger Verbindungsstellen.
Dementsprechend ist die freie länge der Kettfäden zwischen dem einzelnen Gewebelagen
vergrößert, so daß die Gewebelagen einen größeren Abstand zueinander einnehmen können.
Die Kettfäden selbst behalten Jedoch ihre ursprüngliche Form und Belastbarkeit,
d.h. sie werden nicht teilweise gebrochen, um den größeren Abstand zwischen den
beiden Gewebelagen zuzulassen. Vielmehr sind die lösbaren Eindingungsstellen als
Bruchstellen ausgebildet.
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Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der Erfindung
sind die zusätzlichen Kettfäden über die Außenseiten der beiden Gewebelagen flottierend
in diese dauerhaft eingebunden, während die Gewebelagen zusätzliche Schußfäden enthalten,
in die die zusätzlichen Kettfäden ebenfalls eingebunden sind und die eine geringere
Bruchfestigkeit wie die normalen Schußfäden der beiden Gewebelagen haben. Die zusätzlichen
Schußfäden bilden also die lösbaren Einbindungsstellen für die zusätzlichen Kettfäden
und brechen, wenn auf die Kettfäden eine bestimmte Mindestbelastung
ausgeübt
wird, so daß die Kettfäden nur noch ueber die AuBenseiten der beiden Gewebelagen
flottierend abwechselnd eingebunden sind. Diese Art der Einbindung läßt eine gewisse
Verschiebung der zusätzlichen Kettfäden im Bereich der Einbindungsstellen derselben
gegenüber den betreffenden Gewebelagen zu.
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Zweckmäßig sind die zusätzlichen Kettfäden zwischen Jeder dauerhaften
Einbdinungsstelle abwechselnd in mehrere zusätzliche Schußfäden der binden Gewebelagen
eingebunden.
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Dadurch läßt sich die nach Brechen dieser zusätzlichen Schußfäden
erzielbare freie Länge der zusätzlichen Kettfäden zwischen den dauerhaften Einbindungsstellen
derselben vergrößern und dementsprechend auch der erzielbare Abstand zwischen den
beiden Gewebelagen.
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Die zusätzlichen Kettfäden sind dabei vorzugsweise V-bindig in die
zusätzlichen Schußfäden eingebunden, d.h. mittels einer einfachen Bindung, so daß
die zusätzlichen Kettfäden zwischen den dauerhaften Einbindungsstellen derselben
sofort frei werden, wenn die sie zunächst haltenden zuzusätzlichen Schußfäden brechen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind beide Govebelagen
auf der Außenseite mit einer luft- und wasserdichten Appretur oder Beschichtung
versehen. Diese Appretur oder Beschichtung wird angebracht, solange die zusätzlichen
Kettfäden die beiden Gewebelagen dicht aneinander halten, so daß sich dieselben
bei der Bearbeitung nicht gegeneinander verschieben können.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgeiäßen Doppelgewebebahn dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 einen Gewebe-Tejiquerschnitt dadurch die Doppelgewebebahn
im urspr0nglichen Zustand, Fig. 2 einen ähnlichen Teilquerschnitt wie in Fig. 1,
wobei Jedoch die die beiden Gewebelagen verbindenden zu-Sätzliohen Kettfäden mit
den Gewebelagen nur noch Uber die dauerhaften Einbindungsstellen verbunden sind
und die beiden Gewebelagen dementsprechend einen größeren Abstand voneinander einnehmen,
und Fig. 3 einen Gewebe-Teilquerschnitt einer abgewandelten Ausführungform der Doppelgewebebahn.
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Die Doppelgewebebahn 1 weist zwei parallel zueinander verlaufende
Gewebelagen 2 und 3auf, die Jeweils aus Kettfäden 4 und Schußfäden 5 gebildet sind.
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Die beiden Gewebelagen 2 und 3 sind Uber zusätzliche Kettfäden 6 untereinander
verbunden, welche abwechselnd in die eine und die andere Gewebelage mit über die
Außenseite derselben verlaufender Flottierung 6a eingebunden sind.
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Die Flottierungen 6a verlaufen beim dargestellten Ausfunrungs.
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beispiel Jeweils über zwei parallele Schußfäden 5, können Jedoch auch
über mehr oder weniger Schußfäden verlaufen.
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Sie bilden sogenannte dauerhafte Einbindungsstellen.
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Die zusätzlichen Kettfäden 6 sind außerdem V-bindig in zusätzliche
Schußfäden 7 der beiden Gewebelagen 2 und 3 eingebunden, wie Fig. 1 zeigt. Diese
zusätzlichen Schußfäden 7 haben eine geringere Bruchfestigkeit als die normalen
Schußfäden 5 der beiden Gewebelagen 2 und 3 und dienen dazu, die zusätzlichen Kettfäden
6 zwischen den dauerhaften Einbindungsstellen lösbar an die Gewebelagen 2 und 3
zu binden, damit diese wenigstens vor Gebrauch der Doppelgewebebahn dicht aufeinanderliegend
gehalten werden. In Fig. 1 sind lediglich zum Zwecke der besseren Anschaulichkeit
die beiden Gewebelagen 2 und 3 in einem geringen Abstand voneinander gezeichnet.
Tatsächlich werden
sie von den zweifach eingebundenen zusätzlichen
Kettfäden 6 in Kontakt miteinander gehalten. 293 3 2 6 3 Vird 3edoch auf die Kettfäden
6 bzw. die Gewebelagen 2 und 3 eine einen bestimmten Betrag Ubersteigende Belastung
ausge-Ubt, brechen die schwächeren zusätzlichen Schußfäden 7, so daß die elwgrößere
Bruchfestigkeit aufweisenden zusätzlichen Kettfäden 6 hier ihre Bindung an die betreffenden
Gewebelagen 2 und 3 verlieren und die Gewebelagen gemäß Fig. 2 einen durch die Lunge
der freien Abschnitte der zusätzlichen Kettfäden 6 bestimmten Abstand voneinander
einnehmen können.
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Die zusätzlichen Kettfäden 6 haben eine ausreichende Festigkeit, um
die beiden Gewebelagen 2 und 3 in der aus Fig. 2 erkennbaren parallelen Abstandslage
zueinander zu halten.
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Beim in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfghrungsbeispiel ist die Gewebelage
2 auf der Außenseite mit einer Beschichtung 8 versehen, weiche eine luft- und wasserdichte
Beschichtung oder auch eine Appretur sein kann. Diese Beschichtung 8 ist in der
Praxis innig mit der Gewebelage 2 verbunden, d.h.
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sie dringt wenigstens teilweise in die Gewebelage 2 ein.
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Die Beschichtung 8 ist in der Zeichnung lediglich aus Grunde der besseren
Erkennbarkeit als rein oberflächliche Beschichtung und nur auf der Gewebelage 2
gezeichnet, in der Praxis aber auch auf der Gewebelage 3 vorgesehen.
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Die zusätzlichen Schußfäden 7 werden nach Anbringen der Beschichtung
8 gebrochen , indem man zwischen die beiden Gewebelagen 2 und 3 unter Druck stehendes
Gas oder Flüssigkeit wie Luft oder Wasser ein-leitet. Dadurch lösen sich die zusätzlichen
Kettfäden von den beiden Gewebelagen und halten diese einem durch die gelösten Verbindungen
und die Flottierungen bestimmten Abstand, so daß ein kissenartiger flacher Behälter,
der mit Gas oder Flüssigkeit gefüllt werden kann, entsteht.In
dieser
Form ist die Gewebebahn als Htille ilir Traglufthallen, für die Herstellung von
Luftmatratzen oder, was ein bevorzugtes Ausffflirgsbeispiel bildet, zur Herstellung
von Rettungsschlauchbooten oder aufblasbaren Schwimmwesten für Piloten geeignet.
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Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
vom Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 dadurch, daß die zusätzlichen Kettfäden
6 zwischen den dauerhaften Einbindungsstellen zunächst doppelt, nämlich an zwei
parallel im Abstand voneinander verlaufenden schwächeren zusätzlichen Schußfäden
7 gebunden sind, so daß die beiden Gewebelagen 2 und 3 nach dem Reißen dieser Schußfäden
7 einen größeren Abstand als in Fig. 2 gezeichnet einnehmen. Außerdem flottieren
die zusätzlichen Kettfäden 6 an den dauerhaften Einbindungsstellen 3eweils Uber
insgesamt vier normale Schußfäden 5. Eine Beschichtung oder Appretur ist bei dieser
Ausfuhrungsform nicht dargestellt.
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L e e r s e i t e