DE2930110C2 - Verfahren zur Abtrennung von Kupferionen aus starke komplexbildner- und kupferionenhaltigen Abwässern - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Kupferionen aus starke komplexbildner- und kupferionenhaltigen AbwässernInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5272—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using specific organic precipitants
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abrennung von Kupferionen aus starke komplexbildner- und
kupferionenhaltigen Abwässern, bei dem dem Abwasser bei einem pH-Wert von 4 bis 11 eine einen
schwerlöslichen, kupferhaltigen Niederschlag bildende Stickstoffverbindung zugegeben und der Niederschlag
aus dem Abwasser abgefiltert wird.
In der Oberflächentechnik werden Komplexbildner,
wie Ammonium-, Cyanid-, Phosphatverbindungen, sowie Triäthanolamin, Älhylendiamin, Nitriloessigsäure,
Äthylendiamintetraessigsäure (ÄDTA), Weinsäure, Zitronensäure
und Gluconsäure verwendet Solche Komplexbildner gehen mit Metallionen wasserlösliche
Verbindungen ein. Aus solchen Verbindungen lassen sich die Metalle durch die in der Abwassertechnik
üblichen Aufbereitungsverfahren nur unvollständig oder überhaupt nicht entfernen. Es führen also die an
sich bei der Oberflächenbehandlung vorteilhaften Komplexbildner zu Schwierigkeiten bei der Abwasseraufbereitung.
Es wird hierzu beispielsweise auf die Literaturstelle »Galvano-Technik, 1972, Nr. 6, Seiten
514 ff und Nr. 7, Seiten 606 ff« sowie »Galvano-Technik,
1975, Nr. 5, Seiten 366 ff« verwiesen.
Kupfer läßt sich aus ammoniakalischen Lösungen bereits durch die Zugabe von Calciumsalzen oder
Schwefelverbindungen entfernen. In Gegenwart von starken Komplexbildnern, wie beispielsweise ÄDTA, ist
bei der Sulfidfällung zunächst eine Umkomplexierung durch Zugabe von Eisen-III-Salzen notwendig. In der
DE-AS 26 42 23« ist ein Verfahren zur Abtrennung von
Kupferionen aus Abwässern beschrieben, bei dem die Ausfällung mittels einer mercaptohaltigen Triazinverbindung
erfolgt Diese Verbindung erlaubt es nicht das Kupfer in starken Komplexbildnern direkt auszufällen=
Es ist deshalb vorgeschlagen, eine Umkomplexierung mit Eisen vorzunehmen. Im Prinzip wird dabei also das
Kupfer durch Eisen ausgetauscht. Die Gesamtmetallfracht des Abwassers wird also nicht gesenkt. Um das
Eisen aus dem Abwasser zu entfernen, sind zusätzliche Verfahrensschritte erforderlich. Ein solches Verfahren
erfordert einen hohen apparativen und imeßtechnischen
Ayfwand, da Oberschüsse an Fällungsmittel vermieden werden sollen.
Eine Zerstörung des Komplexbildners alleine durch starke Oxidations- bzw. Reduktionsmittel ist nur mit
> hohen Chemikalienüberschüssen und bei entsprechend
langen Reaktionszeiten, möglich. Die Verwendung starker Reduktionsmittel beispielsweise Natriumdithionit,
führt im alkalischen oder neutralen Bereich nicht zum Erfolg.
lu In saurem Medium dagegen ist eine Kupferentfernung
möglich, wenn man lange Verweilzeiten in Kauf nimmt Allerdings kann hier eine Ausgasung von SO2
stattfinden, was unerwünscht ist Außerdem tritt durch die erforderlichen hohen Chemikalienüberschüsse eine
unerwünschte Aufsalzung des Abwassers auf.
In Römpps-Chemie-Lexikon, 7. AufL, Seite 341 ist
Benzotriazol als Reagenz auf Kupfer erwähnt Die Anwendung von Benzotriazol bei Abjv issern mit
starken Komplexbildnern führt jedoch nicht zur gewünschten Ausfällung. Hierfür muß vielmehr das
zweiwertige Kupfer zunächst zu einwertigem Kupfer reduziert werden.
Die Möglichkeit der Entfernung des Kupfers aus komplexbildnerhaltigen Lösungen mit Hilfe eines
Ionenaustauschers ist durch die Stabilität des gebildeten Komplexes stark eingeschränkt
Aufgrund der genannten Schwierigkeiten besteht in der Praxis häufig die Notwendigkeit die anfallenden
Abwässer an eine Sonderaufbereitungsanlage abzuge-
jo ben, was mit beträchtlichen Kosten verbunden ist
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das ohne hohe
Chemikalienüberschüsse schnell abläuft wobei beim Vorliegen starker Komplexbildner keine Umkomplexie-
Erfindungsgemäß wird obige Aufgabe dadurch gelöst, daß das zweiwertige Kupfer zunächst mittels Natriumdithionit
reduziert und dann dem Abwasser 1,23,-Benzotriazol
zugegeben wird.
Die Ansprüche 2 und 3 beinhalten Ausgestaltungen der Erfindung.
In allen Fällen hat es sich als günstig erwiesen, vor der
Reduktion eine dem Komplexbildner entsprechende Menge von Calcium- bzw. Magnesiumionen zuzugeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es einstufig in neutralem Medium abläuft Die
Gesamtsalzbelastung und die Gesamtmetallbelastung des Abwassers ist damit gering. Reduktion und Bildung
des unlöslichen Niederschlags sind in wenigen Minuten abgeschlossen. Außerdem ist die Wirksamkeit des
Verfahrens im Gegensatz zu anderen Fällen nicht durch die Art und durch die Konzentration der Komplexbildner
eingeschränkt. Eine Umkomplexierung ist nicht erforderlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert keinen großen apparativen Aufwand. Es kann ohne weiteres in
bestehenden Neutralisationsanlagen durchgeführt werden.
Die mögliche Aufsalzung des Abwassers durch Chemikalien ist bei der Erfindung im Vergleich zu anderen bekannten Verfahren gering, da die Reaktionen im neutralen Medium ablaufen.
Die mögliche Aufsalzung des Abwassers durch Chemikalien ist bei der Erfindung im Vergleich zu anderen bekannten Verfahren gering, da die Reaktionen im neutralen Medium ablaufen.
Im folgenden sind einige Versuchsbeispiele beschrieben,
bei denen sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben.
1. Beispiel
Es wurde von 1 I einer wäßrigen Lösung ausgegan-
Es wurde von 1 I einer wäßrigen Lösung ausgegan-
29 30 UO
gen, die 1 mmol zweiwertiges Kupfer und \ mmol
Athylendiamintetnr*sigslure (ÄDTA) enthielt. Dieser
Lösung wurde bei einem pH-Wert von 9 1,5 mmol
Natriumdithionit sowie 1,5 mmol 1A3,-Benzotriazol
unter Rühren zugegeben. Nach Zugabe eines Flokkungshilfsmittels
und einer Sedimentationszeit von 1 Stunde wurden in der Klarphase 0,7 mg/1 Kupfer
gemessen.
2. Beispiel
Es wurde 11 einer Lösung mit 1 mmolKupfer und
10 mmol Äthylendiamintetraessigsäure (ÄDTA) entsprechend Beispiel 1 aufbereitet. Nach einer Sedimentationszeit
von 1 Stunde wurde in der Klarphase 0,8 mg/1 Kupfer gemessen.
3. Beispiel
Es wurde 1 I einer Lösung mit 1 mmol Kupfer und 10 mmol Weinsäure entsprechend Beispiel 1 aufbereitet
Nach einer Sedimentationszeit von 1 Stunde wurde in der Klarphase 0,3 mg/1 Kupfer gemessen.
4. Beispiel
Es wurde 11 einer Lösung mit 1 mmol Kupfer und
. 10 mmol Triäthanolamin entsprechend Beispiel 1 aufbereitet Nach einer Sedimentationszeit von I Stunde
wurde in der Klarphase ein Gehalt von 0,4 mg/Γ Kupfer in gemessen.
Bei diesen Beispielen ist Benzotriazol für die
Ausfällung des Kupfers eingesetzt Es zeigt sich, daß der Wirkungsgrad je nach Kupfergehalt über 99,9% für die
Abtrennung Hegt. Mit Sicherheit können Restkonzentrationen
eingehalten werden, die kleiner als 1 mg/1 Kupier sind. Beim Vorliegen starker Komplexbildner,
wie ÄDTA, Weinsäure oder Triäthanolamin wurden die günstigen Ergebnisse durch Zugabe von Natriumdithionit
als Reduktionsmittel erreicht
Claims (4)
1. Verfahren zur Abtrennung vor Kupferionen aus starke komplexbildner- und kupferionenhaltigen
Abwässern, bei dem dem Abwasser bei einem pH-Wert von 4 bis 11 eine einen schwerlöslichen,
kupferhaJtigen Niederschlag bildende Stickstoffverbindung zugegeben und der Niederschlag aus dem
Abwasser abgefiltert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweiwertige Kupfer zunächst mittels Natriumdithionit reduziert und dann dem
Abwasser 1£3,-Benzotriazol zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren bei einem pH-Wert von 6,5 bis 8,5 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion
und das anschließende Ausfällen im gleichen Behälter durchgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Abwasser vor der Reduktion Calcium- oder Magnesiumionen zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2930110A DE2930110C2 (de) | 1979-07-25 | 1979-07-25 | Verfahren zur Abtrennung von Kupferionen aus starke komplexbildner- und kupferionenhaltigen Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2930110A DE2930110C2 (de) | 1979-07-25 | 1979-07-25 | Verfahren zur Abtrennung von Kupferionen aus starke komplexbildner- und kupferionenhaltigen Abwässern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2930110A1 DE2930110A1 (de) | 1981-02-05 |
DE2930110C2 true DE2930110C2 (de) | 1983-06-09 |
Family
ID=6076715
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2930110A Expired DE2930110C2 (de) | 1979-07-25 | 1979-07-25 | Verfahren zur Abtrennung von Kupferionen aus starke komplexbildner- und kupferionenhaltigen Abwässern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2930110C2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3347385A1 (de) * | 1983-12-29 | 1985-07-11 | Inovan-Stroebe GmbH & Co KG, 7534 Birkenfeld | Verfahren zur behandlung metallhaltiger abwaesser |
DE4012099A1 (de) * | 1990-04-14 | 1991-10-17 | Meyer Fa Rud Otto | Verfahren zur selektiven abtrennung von zweiwertigen metallionen aus waessrigen loesungen |
DE4136939A1 (de) * | 1990-11-22 | 1992-05-27 | Sandoz Ag | Verfahren zur reinigung von kupfer-enthaltenden industrieabwassern |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2642238C3 (de) * | 1976-09-20 | 1980-01-17 | Deutsche Gold- Und Silber-Scheideanstalt Vormals Roessler, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Abtrennung von Cu+ + -Ionen aus Abwässern und wäßrigen Lösungen |
-
1979
- 1979-07-25 DE DE2930110A patent/DE2930110C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2930110A1 (de) | 1981-02-05 |
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