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"Verfahren zur Behandlung von Abwässern
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abwässern
unter Verwendung von Fällungs- und Flockungsmitteln.
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In einigen industriellen Produktionszweigen, wie z.B. bei der Papier-
und Pappe-Herstellung oder auch in Großwäschereien werden große Mengen Wasser eingesetzt,
die - mit zum Teil erheblichen Anteilen an Inhaltsstoffen belastet - als Abwasser
anfallen. Unter ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten stellt die WiederauSbereitung
derartiger Abwässer ein Problem mit ständig zunehmender Bedeutung dar. Bei der heute
allgemein üblichen Abwasseraufbereitung erfolgt die Reinigung der Abwässer in einem
kombinierten Fäll- und Abbauprozeß. Man fällt dabei, indem man dem Abwasser Fäll-
und Flockungsmittel zusetzt, durch welche ein großer Teil der in Wasser gelösten
oder dispergierten Ballaststoffe zusammen mit den Fäll- und Flockungsmitteln in
eine leicht abtrennbare Form, meist in einen nichtschleimigen, flockigen Niederschlag
umgewandelt werden. In der Literatur ist eine Vielzahl von Fäll- und Flockungsmitteln
beschrieben. Neben organischen polymeren Verbindungen auf Basis von beispielsweise
Acrylamid werden vor allem Kalk sowie hydrolysierende Eisen- und Aluminiumsalze
und Silikate als Fällmittel für die Reinigung von Schmutzwässern beschrieben. So
ist aus der US-amerikanischen Patentschrift 2 310 009 ein Verfahren zur Wasseraufbereitung
bekannt, bei dem eine gealterte wäßrige Mischung aus einer Natriumsilikat-Lösung
und einer Aluminiumsulfat-Löswrg als Fällmittel verwendet wird.
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In der deutschen Patentschrift 971 180 werden zur Behandlung von Abwasser
saure SiO2-Sole, die Eisen- oder Aluminiumsalze enthalten, beschrieben. Ein ähnliches,
mit SiO2-ärmeren Solen arbeitendes Verfahren ist aus der britischen Patentschrift
827 586 bekannt. Die US-amerikanische Patentschrift 5 255 444 beschreibt ein Verfahren
zur Reinigung von Abwässern aus der Papierfabrikation, bei dem die Flockung durch
Zugabe von Aluminiumsulfat-Lösung und aktivierter Kieselsäure zum Abwasser vorgenommen
wird. Ebenfalls aktivierte Kieselsäure und Aluminiumsulfat zur Reinigung stark verschmutzter
Abwässer werden in "Zellstoff und Papier, LZ (1964), Seite 551 ff beschrieben, wobei
die aktivierte Kieselsäure durch Einleiten von Chlorgas in Wasserglaslösungen erzeugt
wird.
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Diese bekannten Reinigungsverfahren können nicht voll befriedigen,
weil die Wirksamkeit unzureichend ist, zudem große Fällmittelmengen benötigt werden
und die anfallenden Schlämme voluminös und wasserreich sind, wodurch eine eventuell
notwendige Nachbehandlung der Schlämme und ihre Deponierung erschwert werden.
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Die Verwendung von amorphen Alkalialumosilikat-Dispersionen, die durch
Vermischen von wäßrigen Alkalisilikat-und Aluminiumsalz-Lösungen unter starkem Scheren
hergestellt werden, ist aus der DE-OS 22 29 895 als Norwich-Verfahren bekannt. Bei
diesem Verfahren werden die Dispersionen in situ zur Fällung von Abwasserbestandteilen
eingesetzt, so daß also bei der Abwasseraufbereitungsanlage eine Herstellanlage
für diese speziellen Dispersionen betrieben werden muß. Es liegt auf der Hand, daß
durch die dabei erforderliche Abstimmung beider Anlagen aufeinander leicht Störungen
auftreten können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung eines
vereinfachten Verfahrens zur Abwasserbehandlung mit verbesserter Wirksamkeit, das
außerdem leichter handhabbare Schlämme liefert.
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Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man dem zu behandelnden Abwasser, das gegebenenfalls
auf einen schwach alkalischen bis schwach sauren pH-Wert eingestellt worden ist,
zusätzlich zu üblichen Fällungs- und Flockungsmitteln ca. 0,1 - 10 Gramm pro Liter
Abwasser ein vorzugsweise gebundenes Wasser enthaltendes, röntgenamorphes oder kristallines,
feinteiliges Alkali- und/oder Erdalkalialumosilikat der Formel x Kat2/nO Al205 y
SiO2, in der x einen Wert von 0,7 - 1,5, y einen Wert von 0,8 - 6, Kat Natrium,
Kalium, Magnesium oder Calcium und n 1 oder 2 bedeuten, zusetzt und den sich bildenden
Niederschlag vom Wasser abtrennt, Geeignete feinteilige Alumosilikate weisen praktisch
keine Teilchen mit Korngrößen über 50, vorzi:sweise über 50 » auf. Die Korngröße
liegt im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 10 ».
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Übliche Fällungsmittel sind z.B. Aluminium- oder Eisensulfat und Alkalisilikate,
die als Zusatz zu Abwässern voluminöse Niederschläge bilden, an denen Abwasser-Inhaltsstoffe
adsorbiert werden und bei der Abtrennung der Niederschläge aus dem Abwasser entfernt
werden. Durch Zusatz von Flockungsmitteln zum Abwasser wird die Wirkung
der
Fällungsmittel unterstützt. Bekannte Flockungsmittel sind beispielsweise bestimmte
anionische oder nichtionische hochmolekulare Acrylpolymere, wie die Handelsprodukte
"Hercolloc" der Firma Hercules oder "Berroacryl" der Firma Henkel, oder polymere
basische Aluminiumsalze, beispielsweise "Sachtoklar" der Firma Sachtleben Chemie.
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Die erfindungsgemäß einsetzbaren Alumosilikate lassen sich in einfacher
Weise durch Reaktion von wasserlöslichen Silikaten mit wasserlöslichen Aluminaten
in Gegenwart von Wasser herstellen. Es fallen amorphe Alumosilikate aus, die man
als Suspension oder nach dem Abtrennen und Trocknen als Pulver für das erfindungsgemäße
Verfahren verwenden kann. Die amorphen Alumosilikate kann man durch Erhitzen ihrer
wäßrigen Suspensionen in den kristallinen Zustand überführen und so entweder nach
dem Trocknen der abgetrennten Feststoffe als Pulver oder ohne Abtrennung als gegebenenfalls
mit Säure behandelte wäßrige Suspension für das erfindungsgemäße Verfahren verwenden.
Bei der Herstellung der Alumosilikate geht man im allgemeinen von den Alkaliverbindungen
aus und erhält dementsprechend Alkalialumosilikate. Wegen ihrer Verfügbarkeit in
großtechnischen Mengen werden vorzugsweise kristalline Alumosilikate, insbesondere
die aus der Literatur bekannten Zeolithe A, P, X und Y (vgl. hierzu D.W. Breck,
Zeolite Molecular Sieves, Verlag John Wiley & Sons, Inc., 1974, Seiten 48 und
49, sowie Seiten 133, 168, 176 und 177) bzw. die röntgenamorphen Verbindungen der
entsprechenden Zusammensetzung vorzugsweise in Mengen von 0,1 - 10 Gramm pro Liter
Abwasser ein. Ein Zusatz von 0,1 Gramm pro Liter Abwasser ist erforderlich, wenn
nur sehr schwach verunreinigtesWasser behandelt werden soll, während man eine Menge
von 10 Gramm pro Liter für die Behandlung von sehr stark verunreinigtem Wasser einsetzen
wird.
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0,2 bis 5,0 Gramm pro Liter sind in den meisten Fällen
ausreichend.
Für normal verschmutztes Wasser ist im allgemeinen ein Zusatz von 0,) - 5,0 Gramm
pro Liter Abwasser erforderlich. Enthält das Abwasser bereits x Gramm Alumosilikat
pro Liter Abwasser, wenn es sich also um Abwasser aus Wäschereien handelt, in denen
Alumosilikat enthaltende Waschmittel eingesetzt werden, setzt man dem Abwasser zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend weniger Alumosilikat
(0,10 - 10 Gramm pro Liter, vermindert um x Gramm pro Liter) als Pulver oder als
Suspension zu, so daß das Abwasser die oben näher erläuterten Konzentrationen an
Alumosilikat aufweist.
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß man auch die Erdalkaliverbindungen
der oben genannten Alumosilikate für das erfindungsgemäße Verfahren verwenden kann;
es ist allerdings nicht zweckmäßig, daß man die Alkalialumosilikate etwa durch Basenaustausch
in die Erdalkalisilikate umwandelt, da man durch den Einsatz der Erdalkalialumosilikate
gegenüber den Alkalialumosilikaten keinen Vorteil erzielt. Vielmehr liegen die Alumosilikate
dann zumindest teilweise als Erdalkaliverbindungen vor, wenn man Abwässer behandelt,
die Flotten von alumosilikathaltigen Waschmitteln enthalten. Man kann die Alumosilikate
in Form von feinteiligem Pulver einsetzen; dabei können die Alumosilikate Je nach
der Art der angewandten Trocknungsbedingungen entweder kein oder unterschiedliche
Mengen an gebundenem Wasser oder anhaftender Feuchtigkeit enthalten.
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Auf die Wirksamkeit hat der Wassergehalt keinen Einfluß.
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Da die Alumosilikate aber von der Synthese her gewöhnlich gebundenes
Wasser und eventuell anhaftende Feuchtigkeit enthalten und erst die Anwendung hoher
Temperaturen bei ihrer Trocknung zu wasserfreien Produkten führt, werden gebundenes
Wasser enthaltende Alumosilikate bevorzugt. Eine andere Form, in der die Alumosilikate
dem zu behandelnden Abwasser zugesetzt werden können, ist die einer wäßrigen
Suspension.
Besonders wirksam sind Alumosilikat-Suspensionen, wenn man die normalerweise stark
alkalischen Suspensionen durch Säurezugabe auf einen pH-Wert zwischen etwa 3,5 und
5,0 einstellt. Weiterhin ist es zur Erhöhung der Wirksamkeit bevorzugt, das zu behandelnde
Abwasser auf einen pH-Wert zwischen ca. 5,0 und 10,0 einzustellen. Falls Wäschereiabwässer
gereinigt werden sollen, ist zur pH-Wert-Einstellung der alkalireichen Abwässer
ebenfalls ein Säurezusatz erforderlich. Bewährt hat sich zur pH-Wert-Einstellung
sowohl der Alumosilikat-Suspension als auch der Abwässer ein Zusatz einer leicht
zugänglichen starken, umweltunbedenklichen Mineralsäure, insbesondere der Schwefelsäure.
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Durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise erzielt man im Vergleich
zu den bekannten Verfahren höhere Schmutz-Eliminierungsraten und/oder geringeren
Fällmittelbedarf.
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Die ausgeschiedenen Abwasserinhaltsstoffe fallen gegenüber den herkömmlichen
Verfahren mit ausschließlicher Verwendung üblicher Fällungs- und Flockungsmittel
in größeren Flocken an, die schneller sedimentieren und sich leichter, beispielsweise
durch Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren abtrennen lassen. Die abgetrennten
Schlämme enthalten zudem weniger Wasser, was ihre Deponierung erleichtert. Die zuzusetzenden
Alumosilikate sind in großen Mengen billig verfügbare Handelsprodukte; sie lassen
sich im Vergleich zu bekannten Verfahren, die mit instabilen SiO2-Solen arbeiten,
problemlos handhaben. Das erfindungsgemäße Verfahren ist unkritisch hinsichtlich
der Einhaltung von Verfahrensparametern;diese können in weiten Grenzen schwanken,
ohne daß dadurch das Behandlungsergebnis oder die übrigen Vorteile des Verfahrens
beeinflußt werden.
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Man kann eine derartige Behandlung dort vornehmen, wo das Abwasser
anfällt und dadurch die kommunalen Abwasseraufbereitungsanlagen erheblich entlasten.
Wo es gewünscht wird, kann man wegen des großen erzielbaren Effekts bei der erfindungsgemäßen
Behandlung das Abwasser soweit reinigen, daß man es erneut und sogar mehrere Male
als Brauchwasser wieder einsetzen kann, so daß man lediglich Wasserverluste ausgleichen
muß. Hierdurch lassen sich Prozesse mit großem Wasserverbrauch in der Wirtschaftlichkeit
erheblich verbessern; zudem führt man so den kommunalen Wasseraufbereitungsanlagen
mengenmäßig erheblich weniger und zudem weniger stark verschmutztes Wasser zu.
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Beispiele Die Arbeitsweise und Wirksamkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens soll durch die folgenden Beispiele erläutert werden. Das für die Versuche
benutzte Abwasser stammte aus Waschprozessen; dementsprechend enthielt es Waschmittelbestandteile
(z.B. Tenside, Elektrolyte, Waschmittelphosphate und sonstige organische Gerüststoffe)
und Schmutz (löslichen und unlöslichen, z.B. Pigmente, Farbstoffe, Eiweiß, Fett).
Die zur Reinigung durchgeführten Fällungen wurden im Labor in Rührbehältern mit
Jeweils 250 ml Schmutzwasser bei ca. 30 bis 35 0C unter Rühren mit einem Propellerrührer
(500 bis 700 U/min.) vorgenommen. Die ausgefällten Niederschläge wurden durch Filtrieren
über Faltenfilter (Selecta Nr. 597 1/2, ß 185 mm) abgetrennt. Zur besseren Flockenbildung
wurde dem Schmutzwasser in allen Beispielen neben den in den einzelnen Beispielen
angegebenen Fällungsmitteln ein handelsübliches Flockungsmittel (ein hochmolekulares,
stark anionisches Acrylpolymeres mit einem Molekulargewicht von 8 - 10 . 106 Hercorloc
82111, Hercules Powder) in einer Konzentration von ca. 10 ppm zugesetzt.
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Die Schmutzbelastung des eingesetzten Schmutzwassers und des gereinigten
Wassers wurde durch Ermittlung des CSB-Wertes (chemischer Sauerstoffbedarf in mg
02/1), z.B. beschrieben in Vom Wasser", 46 (1976), Seite 139 ff und durch Bestimmung
des Phosphat-Gehaltes nach der Molybdat-Methode angegeben.
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Ein bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benutztes
Alumosilikat ist beispielsweise das Handelsprodukt HAB A 40" der Firma Degussa,
mit der Zusammensetzung 1,03 Na20 . 1 Al203 . 1,94 SiO2. Die Partikelgröße dieses
Produktes lag zu 100 % unter 20 jc und zu 98,6 ffi unter 10)L. Der mittlere Teilchendurchmesser,
bestimmt mit dem Coulter-Counter (Volumen-Verteilung) lag bei 3,8 . In den Beispielen
1 bis 21 bedeutet die Angabe "Alumosilikat" dieses Handelsprodukt.
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Die Versuchsdaten für die folgenden Beispiele 1 bis 11 sind nachstehend
in der Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel Al-sulfat polym.Al- Alumo- CSB-Wert (mg O2/l) P2O5-Gehalt
(mg/l) Trübg. Fil- |
(mg Al/l) Chlorid silikat trier- |
(mg Al/l) (g/l) vor nach Elim. vor nach Elim. bark. |
Sachtoklar % % |
1 405 - - 2155 839 61 506 121 76 ++ schlecht |
2 405 - 0,5 2050 574 72 486 72 83 - gut |
3 640 - 0,5 2050 370 82 486 23 95 - gut |
4 - 505 2 1980 307 84 495 24 95 - sehr |
gut |
5 - 485 0,5 1980 314 84 495 24 95 - sehr |
gut |
6 - 552 - 2150 409 81 515 25 95 + mäßig |
7 - 504 2 ¹) 2100 296 86 515 25 95 - gut |
8 - 464 0,5¹) 2100 315 84 515 25 95 - sehr |
gut |
9 - 500 1,5³) 2200 352 84 870 43 95 - gut |
10 400 - 1,5³) 2180²) 858 61 / / / - |
11 - 400 1,5³) 2180²) 484 78 / / / - |
Tabelle 1 ¹) Alumosilikat mit H2SO4 auf pH 4 in wäßriger Suspension eingestellt
²) pH-Wert des Abwassers mit H2SO4 auf ca. 9 eingestellt ³) ca. 1/3 dieser Alumosilikat-Menge
im Abwasser stammte aus alumosilikathaltigem Waschmittel
Beispiele
1 - ) Beispiel 1 ist ein Beispiel für ein Verfahren des Standes der Technik, bei
dem als Fällhilfsmittel Aluminiumsulfat eingesetzt wurde.
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Beispiel 2 beschreibt einen Versuch nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
bei dem zusätzlich zum Aluminiumsulfat Alumosilikat verwendet wurde. Durch Einsatz
von zusätzlich 0,5 g/l Alumosilikat steigt die Eliminierungsrate des Schmutzes,
ausgedrückt durch den CSB-Wert, von 61 % auf 72 %, was einer durch den Alumosilikat-Zusatz
bedingten Verbesserung der Reinigung des Schmutzwassers um 18 % entspricht. Dieser
Effekt kann noch gesteigert werden, wenn man den Aluminiumsulfat-Gehalt erhöht (Beispiel
3).
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Ohne Alumosilikat-Zuatz sind die Fällprodukte wasserreich (90 % Wassergehalt),
schlecht filtrierbar, und es treten Nachfällungen auf; setzt man Alumosilikat zu,
sinkt der Wassergehalt der Fällprodukte auf ca. 60 %, und es bilden sich gut filtrierbare
Makroflocken aus, ohne daß Nachfällungen beobachtet werden. Auch die Ausfällung
von Phosphaten wird durch den Alumosilikat-Zusatz günstig beeinflußt: Die Eliminierungsraten
steigen von ursprünglich 76 bis auf 95 % an. Dies gilt ebenso für die Ubrigen Versuche.
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Beispiele 4 und 5 Noch etwas bessere Ergebnisse erhält man nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren, wenn man statt des Aluminiumsulfats als Flockungsmittel
ein basisches polymeres Aluminiumchlorid ("Sachtoklar", Sachtleben Chemie GmbH)
verwendet. Die Niederschläge sind bei gleichzeitig hohen Eliminierungsraten sehr
gut filtrierbar.
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Beispiele 6 bis 8 Beispiel 6 ist ein Beispiel des Standes der Technik.
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Die Beispiele 7 und 8 sind Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren
und zeigen, daß bei Verwendung von Alumosilikat als Fällmittel die Menge an polymerem
Aluminiumsalz bei gleicher Phosphat-Eliminierung und höheren Eliminierungsraten
für oxidierbare Wasserinhaltsstoffe sogar noch verringert werden kann. In den Beispielen
7 und 8 wurde das Alumosilikat in Form einer mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert
von 4 eingestellten wäßrigen Suspension eingesetzt.
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Beispiele 9 bis 11 Enthält das Schmutzwasser bereits vom Waschen her
Alumosilikat, wie dies der Fall ist, wenn es sich um Abwässer von Wäschereien oder
Haushalten handelt, in denen Alumosilikat enthaltende Waschmittel verwendet werden,
erhält man vergleichbare Ergebnisse. In den Beispielen 10 und 11 wurde dabei das
stark alkalische Abwasser, das ca. 0,5 g Alumosilikat pro Liter Abwasser aus dem
Einsatz von alumosilikathaltigen Waschmitteln enthielt, mit Schwefelsäure vor dem
Zusatz von Aluminiumsulfat bzw. von polymerem Aluminiumchlorid auf einen pH-Wert
von ca. 9 eingestellt.
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Bei der Verwendung von Alumosilikat in Waschmitteln liegt das Alumosilikat
nach dem Waschvorgang mindestens teilweise in Form von Ca- bzw. Mg-Alumosilikat
vor. Diese Erdalkali-Alumosilikate haben, wie die Beispiele 9 bis 11 zeigen, die
gleiche günstige Auswirkung auf die Wasserreinigung wie die Alkali-Alumosilikate
der Beispiele 1 bis 8. Dies wird in den Beispielen 12 bis 15 ebenfalls gezeigt.
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Beispiele 12 bis 15 In diesen Beispielen wird gezeigt, daß bei gemeinsamer
Verwendung von Aluminiumsulfat (440 mg Al/l) und kristallinem Alkali-Alumosilikat
(Beispiel 12), amorphem Alkali-Alumosilikat (Beispiel 13), Ca-Alumosilikat (Beispiel
14) und Ca/Mg-Alumosilikat (Beispiel 15), jeweils in einer Einsatzkonzentration
von 1 g/l gleich günstige Reinigungseffekte erhalten werden. Die Versuchsdaten sind
in Tabelle 2 enthalten.
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Tabelle 2
Beispiel Alumosilikat CSB-Wert (mgO2/l) |
vor nach % Elim. |
12 Alkali-Alumo- 2100 273 87 |
silikat, krist. |
13 Alkali-Alumo- 2100 513 85 |
silikat, amorph |
14 Ca-Alumosilikat 2100 315 85 |
15 Ca/Mg-Alumo . 2100 294 86 |
silikat |
Tabelle 3
Beispiel Al-Sulfat polym. Alumo- CSB-Wert |
(mg Al/l) Al-Salz silikat (mgO2/l) |
(mg Al/l) (g/l) vor nach % Elim. |
16 48,5 - - 170 64 62 |
17 65,0 - 1 170 28 84 |
18 - 70,5 - 170 33 81 |
19 - : 6,3 2 17Q 23 87 |
Beispiele 16 bis 19 In den bisherigen Beispielen wurden hochbelastete
Abwässer mit hohen CSB-Werten gereinigt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber
ebenso, zur Reinigung niedrig belasteter Wässer geeignet, wie in den Beispielen
16 - 19 der Tabelle 5 gezeigt wird.
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Beispiele 20 und 21 Zur Demonstration der Verbesserung der Filtrierbarkelt
der Fällprodukte dienten die Beispiele 20 und 21, wobei das Beispiel 20ein Vergleichsversuch
für ein Verfahren des Standes der Technik darstellt, während Beispiel 21 ein Beispiel
für das erfindungsgemäße Verfahren darstellt.
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In den Beispielen 20 und 21 wurden jeweils 250 ml hochbelastetes Schmutzwasser
mit üblichen Fäll- und Flockungsmitteln entsprechend der vorherigen Beispiele versetzt.
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Dem Schmutzwasser von Beispiel 21 wurden zusätzlich 0,5 g/l Alumosilikat
zugesetzt. Beide Wasserproben wurden anschließend 90 sec. lang mit 500 U/min. gerührt
und auf ein Faltenfilter MN 614/1/4 mitteischnell filtrierend gegeben und die Filtriergeschwindigkeit
gemessen. Hierbei zeigte sich, daß sich die Wasserprobe mit dem Alumosilikat-Zusatz
etwa zwei- bis dreimal schneller filtrieren ließ als die Alumosilikat-freie Wasserprobe.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 4 enthalten.
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Tabelle
Beispiel CSB-Wert (mgO2/l) Filtratmenge Zeit Alumo- |
silikat |
vor nach (ml) (sec.) (guß) |
20 2180 850 50 95 0 |
100 95 |
150 135 |
200 215 |
220 295 |
21 2180 330 50 15 0,3 |
100 35 |
150 55 |
200 8o |
230 150 |
Entsprechende Versuche in größerem Maßstab (einige m3) mit Wäschereiabwässern, durchgeführt
bei 4Q bis 55 °C in Rührbehältern mit einem MIG-Rührer mit 5 Stromstörern, wobei
das Durchmesserverhältnis von Rührer zu Rührbehälter 0,8 und die Rührerdrehzahl
zwischen 50 und 70 U/min.
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lag, führten zu vergleichbaren Ergebnissen. Es zeigte sich weiterhin,
daß im Temperaturbereich zwischen 20 und 60 °C keine nennenswerten Unterschiede
in den Elimini-erungsraten auftraten. Eine Absenkung des pH-Wertes des Schmutzwassers
bis auf etwa 6 lieferte hinsichtlich Eliminierungsrate und Filtrationsverhalten
ausgezeichnete Ergebnisse. Durch mehrfache Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
(bis zu 25mal hintereinander) konnten ca. 75 % des eingesetzten Wassers nach der
Aufbereitung wieder als Waschwasser zurückgewonnen werden, ohne daß eine nennenswerte
Verschlechterung des Waschergebnisses beobachtet wurde.
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Beispiel 22 In diesem Beispiel wurde als Fällhilfsmittel ein Zeolith
vom Typ X der molaren Zusammensetzung 1,06 Na2O . Al2O3 . 2,48 SiO2 in einer Menge
von 1 g pro Liter Abwasser eingesetzt. Als Flockungsmittel wurde ein basisches polymeres
Aluminiumchlorid (1Sachtoklar der Firma Sachtleben) entsprechend einer Al-Konzentration
von 612 mg pro Liter Abwasser verwendet. Das Abwasser wurde mit Schwefelsäure auf
einen pH-Wert von 6,2 eingestellt. Der Ausgangs-CSB-Wert des Abwassers betrug 2640
mg 02 pro Liter; nach der Abtrennung des leicht filtrierbaren Niederschlags war
der CSB-Wert des gereinigten Wassers auf 154 mg 02 pro Liter zurückgegangen, was
einer Eliminierungsrate von 94>2 % entspricht.