DE2924249C2 - Spezifische bindungs-untersuchungsmethode zur bestimmung eines liganden in einem fluessigen medium und reagentien zur durchfuehrung dieser methode - Google Patents
Spezifische bindungs-untersuchungsmethode zur bestimmung eines liganden in einem fluessigen medium und reagentien zur durchfuehrung dieser methodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bestimmungsmethode vom homo
genen spezifischen Bindungstyp zur qualitativen oder
quantitativen Bestimmung eines Liganden in einem flüssigen
Medium und Reagentien dazu. Die Erfindung betrifft insbe
sondere spezifische Bindungs-Untersuchungsmethoden unter
Anwendung von nicht-radioisotopischen Markierungen und zwar
durch FAD. Weiterhin werden beschrieben nicht-radioisotop
markierte Konjugate für die Verwendung bei solchen Bestimmun
gen und Verfahren zu deren Herstellung.
Bei üblichen spezifischen Bindungs-Untersuchungsmethoden
wird die Testprobe mit einem Reagenz unterschiedlicher
Zusammensetzung vereint, wobei das Reagenz ein Konjugat
mit einer nachweisbaren Markierungskomponente und einer
Bindungskomponente, die mit gegebenenfalls vorhandenen
anderen Bestandteilen des Reagenzes unter Bildung eines
Bindungsreaktionssystems reagiert, unter Ausbildung von
zwei Spezies oder Formen des markierten Konjugats, nämlich
einer gebundenen Spezies und einer freien Spezies ist. Die
relativen Mengen oder Anteile des markierten Konjugats
in der gebundenen Spezies, verglichen zu denen in der
freien Spezies sind eine Funktion der Anwesenheit (oder
der Menge) des in der Probe nachzuweisenden Liganden.
Zur Erläuterung soll eine übliche kompetitive Bindungs-
Untersuchungsmethode nachfolgend beschrieben werden.
Bei einer solchen Methode besteht das Reagenz aus (1)
einem markierten Konjugat in Form des nachzuweisenden
Liganden (z. B. einem Antigen oder Hapten), wobei dieser
Ligand die Bindungskomponente des Konjugats darstellt,
chemisch verknüpft an eine Markierungskomponente, und (2)
einem spezifischen Bindungspartner für den Liganden (z. B.
einem Antikörper). Bei Vereinigung der Probe und des
Reagenzes würde der nachzuweisende Ligand und die Bin
dungskomponente des markierten Konjugats in einer im we
sentlichen nicht diskriminierenden Weise im Wettbewerb
um eine nicht kovalente Bindung an den spezifischen Bin
dungspartner stehen. Als Ergebnis kann entweder die Menge
des markierten Konjugats, die an den Bindungspartner ge
bunden würde (d. h. die Ergebnisse mit der gebundenen Spe
zies) oder die Menge die frei bleibt (d. h. die nicht an
den Bindungspartner gebunden ist und somit die freie Spe
zies ergibt) als Funktion der Menge der im Wettbewerb stehenden
vorhandenen Liganden gemessen werden. Die Menge an mar
kiertem Konjugat, die sich aus einer der beiden Spezies
ergibt, wird durch Messung, z. B. durch Überwachung der da
rin vorhandenen markierten Komponente, bestimmt.
Wenn das markierte Konjugat in der gebundenen Spezies und
das in der freien Spezies im wesentlichen durch die Mittel,
die beim Überwachen der Markierungskomponente verwendet
werden, nicht unterscheidbar sind, müssen die gebundene
Spezies und die freie Spezies physikalisch voneinander ge
trennt werden, um die Bestimmungsmethode durchzuführen.
Diese Art der Untersuchung wird als "heterogen" bezeich
net. Kann man die gebundene Spezies und die freie Spezies
des markierten Konjugats unterscheiden, so erfolgt eine
"homogene" Bestimmung, wobei die Trennstufe vermieden wird.
Die erste entdeckte Art einer hochempfindlichen spezifi
schen Bindungs-Untersuchungsmethode war die Radioimmunoassay,
bei welcher radioaktive Isotopen als Markierungskomponente
verwendet werden. Eine solche Untersuchungsmethode muß
zwangsläufig die heterogene Methode anwenden, weil der
nachweisbare Charakter der Markierung qualitativ in der
freien und in der gebundenen Spezies unverändert bleibt.
Wegen der Unbequemlichkeit und der Schwierigkeit bei der
Handhabung von radioaktiven Stoffen sind viele neue Unter
suchungssysteme entwickelt worden, bei welchen man keine
Radioisotopen für die Markierungskomponente verwendet, ein
schließlich Enzyme, Fluoreszenzmoleküle, Baktereophage,
Metall- und Organometallkomplex, Coenzyme, Enzymsubstrate,
Enzyminhibitoren, cyclische Reaktanten und chemilumineszente
Reaktanten.
Nachfolgend wird eine Reihe von heterogenen Bindungsreak
tionssystemen beschrieben, bei denen man ein Enzym als
Markierungskomponente anwendet: US-Patentschriften
36 54 090, 37 91 932, 38 39 153, 38 50 752 und 38 79 262,
J. Immunol. Methods 1 : 247 (1972) und J. Immunol. 109 : 129
(1972). In der US-PS 38 80 934 wird eine heterogene Bin
dungs-Untersuchungsmethode beschrieben, bei welcher ein
nicht-aktiver Vorläufer einer spektrofotometrisch
nachweisbaren Substanz als Markierungssubstanz verwendet
wird. Weitere Informationen hinsichtlich heterogener Un
tersuchungsmethoden finden sich in Principles of Competi
tive Protein-Binding Assays von Odell und Daughaday (J. B.
Lippincott Co., Philadelphia (1972)).
Ein enzymmarkiertes Immunoassay vom homogenen Typ wird
in US-PS 38 17 834 beschrieben, wobei man ein Ligand-
Enzym-Konjugat verwendet. Die enzymatische Aktivität des
Konjugats bei der gebundenen Spezies ist meßbar geringer
als in der freien Spezies und dadurch läßt sich eine
homogene Analyse durchführen. Die Verwendung von ganz
besonders eigenartigen Materialien als Markierungssubstan
zen, einschließlich Coenzyme, chemilumineszente Moleküle,
cyclische Reaktanten und spaltbare Fluoreszent-Enzymsub
strate bei sowohl homogenen als auch heterogenen Verfahren,
wird in den DE-OS 26 18 419 und 26 18 511 beschrieben.
Obwohl eine Reihe von durchführbaren Lösungen bei der
Suche nach nicht-radioisotopen Markierungen in Bindungs-
Untersuchungsmethoden gefunden wurden, bleibt doch noch
Raum für weitere Verbesserungen. Die enzymmarkierten
Vorschläge schienen zunächst am vielversprechendsten zu
sein, jedoch ist in der Praxis eine Reihe von Schwierig
keiten aufgetaucht. Das hohe Molekulargewicht und die he
terologe Art von Enzymen ergibt Probleme bei der Charakte
risierung, Stabilisierung und Reproduzierbarkeit der
Herstellung der markierten Konjugate. Diese Probleme wur
den überwunden durch den Einsatz der Enzymmarkierungen
durch Markierungen mit niedrigem Molekulargewicht, die
durch ihre Reaktantaktivität überwachbar sind. Diese
neuen Markierungen, einschließlich Coenzyme, Enzymkon
zentrate, cyclische Reaktanten und chemilumineszente Reak
tanten können in Untersuchungsmethoden mit hoher Empfind
lichkeit und Vielseitigkeit angewendet werden. Aber der
Nachweis dieser Markierungen macht häufig besondere
Geräte erforderlich, wie man sie nicht allgemein in klini
schen Laboratorien findet.
Es ist ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung, eine
nicht-radioisotope Bindungs-Untersuchungsmethode zu zei
gen, bei der eine neue Markierung angewendet wird, die nach
gewiesen werden kann mit den Laboratoriumsausrüstungen
in üblichen Krankenhäusern, wobei aber die Vorteile und
die Empfindlichkeit der Reaktantmarkierung und auch die
Vielseitigkeit und Leichtigkeit der Synthese und der
Charakterisierung der markierten Konjugate beibehalten
wird.
Es wurde gefunden, daß eine verbesserte spezifische Bin
dungs-Untersuchungsmethode vorliegt, wenn man einen orga
nischen prosthetischen Gruppenrest als Markierungskomponen
te in dem markierten Konjugat verwendet, und zwar im vor
liegenden Fall das Flavin-adenin-dinukleotid (FAD). Prosthetische
Gruppen sind eine bekannte Klasse von Enzymcofaktoren.
Ein Enzymcofaktor ist eine nicht-proteinische Substanz,
deren Gegenwart von einem Enzym benötigt wird, damit die
ses seine katalytische Aktivität entwickeln kann und wel
ches während des katalytischen Zyklus des in betracht
kommenden Enzyms (als Eltern-Enzym bezeichnet) eine chemi
sche Veränderung erfährt. Ein Coenzym ist ein Typ eines
Enzymcofaktors, welcher chemisch modifiziert wird im
Laufe der durch das Eltern-Enzym katalysierten Reaktion.
Die Regenerierung der ursprünglichen Form des Cofaktors
macht dessen Teilnahme in einer getrennten Reaktion, die
von einem Enzym, welches von dem Eltern-Enzym unter
schiedlich ist, katalysiert wird, erforderlich. Dagegen
ist eine prosthetische Gruppe ein Enzymcofaktor, der
chemisch modifiziert wird im Laufe der Reaktion, welche
durch das Eltern-Enzym katalysiert wird und der regene
riert wird, z. B. in seine ursprüngliche Form durch eine
zweite Reaktion, die durch das gleiche Eltern-Enzym ka
talysiert wird.
Prosthetische Gruppen sind im allgemeinen dadurch gekenn
zeichnet, daß sie relativ fest an den Proteinteil des
Eltern-Enzyms gebunden sind, wobei der Proteinteil als
Apoenzym bezeichnet wird und das katalytisch aktive El
tern-Enzym als Holoenzym bezeichnet wird. Die Gleich
gewichtsreaktion für die Reaktion zwischen einer prosthe
tischen Gruppe und einem Apoenzym läßt sich wie folgt
ausdrücken:
Nachfolgend bedeutet der Ausdruck "konjugiertes Enzym" einen Komplex,
der durch Kombination der prosthetischen Gruppe FAD mit dem
Apoenzym Apoglucoseoxidase gebildet wird, unabhängig davon,
ob ein solcher Komplex eine katalytische Aktivität auf
weist oder nicht, und der Ausdruck "Holoenzym" bedeutet nur
ein katalytisch aktives, konjugiertes Enzym. Weitere
Informationen hinsichtlich der prosthetischen Gruppen,
deren Eigenschaften und deren Reaktionen mit Apoenzymen
können aus der Literaturstelle Dixon und Webb, Enzymes,
1. Ausgabe, Longmans, Green (London 1958) entnommen
werden.
Erfindungsgemäß wird die organische prosthetische Gruppe FAD
an eine Bindungskomponente gekuppelt unter Bildung eines
markierten Konjugats für die Verwendung in Bindungs-Unter
suchungsmethoden. Ein bestimmendes Merkmal der Erfindung
liegt in der eintretenden Reaktion zwischen der konjugier
ten prosthetischen Gruppe und dem Apoenzym Apoglucoseoxidase,
die wie folgt gekennzeichnet werden kann:
Es gibt eine Reihe von möglichen Markierungs-Nachweis
schemen, von denen einige nachfolgend beschrieben wer
den und die verschiedenen homogene und heterogene Bin
dungsreaktionen anwenden. In allen Fällen besteht jedoch
die Markierungskomponente des markierten Konjugats, welches
an der Bindungsreaktion teilnimmt, aus einem organischen
prosthetischen Gruppenrest, und das Nachweisschema besteht
darin, daß man die Markierungskomponente in der gebun
denen Spezies oder in der freien Spezies oder in beiden,
je nach Fall, nachweist, basierend auf Messung der Holo
enzymaktivität.
Prosthetischer Gruppenrest, der erfindungsgemäß als Rest
verwendet wird, ist das Flavin-adenin-dinukleotid. Prosthe
tischer Gruppenrest/Apoenzym-Paar ist das Flavin-adenin-
dinukleotid/Apoglucoseoxidase. Das jeweils aus diesem Paar
gebildete Holoenzym läßt sich leicht durch bekannte
Wasserstoffperoxidmessungsverfahren, einschließlich colo
rimetischer und fluorimetrischer Methoden, nachweisen.
Aufgrund der katalytischen Art in dem überwachten Holo
enzym wird die Gegenwart der Markierungskomponente um ein
Vielfaches bei der Überwachungsreaktion verstärkt und
ermöglicht dadurch einen hochempfindlichen Nachweis des
Liganden bei der Untersuchung (z. B. in Mengen von ng/ml),
unter Anwendung von verhältnismäßig unempfindlichen aber
leicht verfügbaren und einfachen Geräten, wie Spektrofoto
metern. Die Kombination der Fähigkeit, prosthetische Grup
pen mit niedrigem Molekulargewicht als Komponente zu ver
wenden, durch welche die Markierung an die Bindungskompo
nente in dem markierten Konjugat gekuppelt wird und der
Fähigkeit, einen hochempfindlichen Nachweis spektrofoto
metrisch, insbesondere colorimetrisch durchzuführen, er
gibt ganz besondere Vorteile bei diesem spezifischen Bin
dungsverfahren.
Die vorliegende Nachweiseinrichtung und das Verfahren
sind dadurch gekennzeichnet, daß sie hochempfindliche
Nachweisgrenzen haben, die man leicht automatisch überwa
chen kann, indem man die Markierung mit solchen Instru
menten überwacht, wie sie üblicherweise in klinischen
Laboratories vorhanden sind und wobei man die markierten
Konjugate anwendet, die leicht reproduzierbar und leicht
synthetisierbar sind.
In der vorliegenden Beschreibung haben die nachfolgenden
Ausdrücke, wenn nicht anders angegeben, die folgende Be
deutung: "Ligand" ist die Substanz oder eine Klasse von
verwandten Substanzen, deren Gegenwart oder deren Menge
in einem flüssigen Medium bestimmt werden soll; "spezifi
scher Bindungspartner des Liganden" sind alle Substanzen
oder alle Substanzklassen, die eine spezifische Bindungs
affinität an den Liganden unter Ausschluß an andere Sub
stanzen haben; "spezifisches Bindungsanalog des Liganden"
sind alle Substanzen oder Substanzklassen, die sich im
wesentlichen wie der Ligand selbst verhalten, hinsichtlich
der Bindungsaffinität des spezifischen Bindungspartners
für den Liganden; "Rest" steht für FAD (in einem FAD-Ligand-markierten
Konjugat bedeutet FAD den Rest des prosthetischen Gruppen-
Flavin-adenin-dinukleotids); "Reagenz" ist eine Zusammen
setzung, eine Vorrichtung oder eine Untersuchungsein
richtung, welche die Reagentien zur Durchführung des
Nachweisverfahrens enthält; "Nachweisreaktion" ist
die Reaktion, mittels welcher die markierte Komponente
des markierten Konjugats durch Messung der Holoenzymakti
vität bestimmt wird; "Niedrigalkyl" ist eine geradkettige
oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
einschließlich, wie eine Methyl-, Ethyl-, Isopropyl- oder
Hexylgruppe.
Das vorliegende Nachweisverfahren kann zum Bestimmen
eines jeden Liganden verwendet werden, für welches es
einen spezifischen Bindungspartner gibt. Der Ligand ist
üblicherweise ein Peptid, Protein, Kohlenwasserstoff,
Glycoprotein, Steroid oder ein anderes organisches Mole
kül, für das in einem biologischen System ein spezifischer
Bindungspartner existiert oder synthetisiert werden
kann. Der Ligand ist, funktionell ausgedrückt, im all
gemeinen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Antigenen
und Antikörpern dazu, Haptenen und Antikörpern dazu und
Hormonen, Vitaminen, Metaboliten und pharmazeutischen
Arzneimitteln und deren Rezeptoren und Bindungssubstanzen;
spezifische Beispiele für solche Liganden, die gemäß der
Erfindung nachgewiesen werden können, sind Hormone, wie
Insulin, chorionisches Gonadotropin, Thyroidhormone und
Östriol; Antigene und Haptene, wie Ferritin, Bradykinin,
Prostaglandine und tumorspezifische Antigene; Vitamine,
wie Biotin, Vitamin B₁₂, Folsäure, Vitamin E, Vitamin A
und Ascorbinsäure; Metabiliten, wie 3′,5′-Adenosinmono
phosphat und 3′,5′-Guanosinmonophosphat; pharmazeutische
Mittel und Arzneimittel, wie Anticonvulsantien, Broncho
dilatoren, cardiovaskuläre Mittel und Drogen; Antikörper,
wie mikrosomische Antikörper und Antikörper gegenüber
Hepatitis und Allergenen; und spezifische Bindungsrezep
toren, wie thyroxinbindendes Globulin, Avidin, intrinsi
scher Faktor und Transcobalamin. Der vorliegende Nach
weis ist besonders geeignet zum Nachweis von Haptenen und
deren Analogen mit einem Molekulargewicht zwischen 100
und 1000, insbesondere der Jodothyroninthyroidhormone
Thyroxin und Liothyronin.
Das zu untersuchende flüssige Medium kann eine natür
lich vorkommende oder eine künstlich gebildete Flüssigkeit
sein, von der man annimmt, daß sie den Liganden ent
hält, und ist im allgemeinen eine biologische Flüssigkeit
oder eine Flüssigkeit, die durch Verdünnung oder eine
andere Behandlung daraus gebildet wird. Biologische
Flüssigkeiten, die erfindungsgemäß untersucht werden
können schließen Serum, Plasma, Urin, Saliva und amniotische
und cerobrospinale Flüssigkeiten ein. Andere Stoffe,
wie feste Stoffe, z. B. Gewebe, können nachgewiesen wer
den, indem man sie in eine flüssige Form bringt, z. B. durch
Auflösen dieses Feststoffs in einer Flüssigkeit oder
durch Flüssigextraktion des Feststoffs.
Die markierten Konjugate der vorliegenden Erfindung enthalten
den organischen prosthetischen Gruppenrest FAD
als Markierungskomponente und können in den beiden
Grundformen, die schematisch angegeben sind, vorkommen:
schematische Formel | |
Markierungskomponente | |
Pr-R-L | |
prosthetische Gruppenreste (Pr-) | |
Apo-Pr-R-L | Holoenzym- oder konjugierter Enzymrest (Apo-Pr-) |
worin Pr den prosthetischen Gruppenrest FAD und Apo das Apo
enzym Apoglucoseoxidase, R eine Verbindungsgruppe und L die Bindungskompo
nente des markierten Konjugats, im allgemeinen den Ligan
den oder ein Bindungsanalog davon, bedeuten. Im allge
meinen wird die Bindungskomponente und der prosthetische
Gruppenrest durch eine Bindungsgruppe an einer Stelle
der ersteren, die von deren spezifischem Bindungsort
(z. B. dem Ort an der Bindungskomponente, die an der Unter
suchungs-Bindungsreaktion teilnimmt, wie einer immunochemi
schen Bindungsstelle, wo die Bindungskomponente ein Anti
gen, Hapten oder ein Antikörper dazu ist) erfaßt ist und an einer
Stelle der letzteren, die von deren aktiven Bindungsstelle
für das Apoenzym entfernt ist, gekuppelt.
Es gibt verschiedene mögliche Verfahren zum Nachweis
der neuen markierten Konjugate gemäß der Erfindung. In
jedem Falle ist der prosthetische Gruppenrest kovalent an
die Bindungskomponente in der Markierungskomponente ge
kuppelt, und die Nachweisreaktion besteht aus einem
Messen der Holoenzymaktivität in der gebundenen Spezies,
der freien Spezies oder gegebenenfalls bei beiden.
Nur zum Zwecke der Beschreibung werden nachfolgend ver
schiedene Nachweisschemata, die auf homogenen,
kompetitiven Bindungstechniken beruhen, ange
geben, jedoch ist es klar, daß andere homogene
Techniken in der Praxis durchgeführt werden können.
In der nachfolgenden Beschreibung werden die folgenden
Abkürzungen verwendet:
In diesem Schema wird der prosthetische Gruppenrest als
Markierungskomponente dadurch nachgewiesen, daß man gleich
zeitig mit oder nach Einleiten der Bindungsreaktion ein
Apoenzym zugibt, d. h. während der Bindungsreaktion oder
nachdem die Bindungsreaktion ihr Gleichgewicht erreicht
hat, und daß man die Holoenzymaktivität in der fertigen
Reaktionsmischung mißt. Die Nachweismethode ist homogen,
indem man die Bedingungen so wählt, daß die Bindung
des Apoenzyms mit dem prosthetischen Gruppenrest für die
prosthetische Gruppe in der gebundenen Spezies inhibiert
ist. Man kann aber auch Bedingungen derartig auswählen,
daß das Apoenzym die gebundene Spezies in Form des mar
kierten Konjugats bindet, wobei der erhaltene konjugierte
Enzymkomplex dann keine enzymatische Aktivität entwickelt,
wegen der Inhibierung der Zwischenwirkung des Enzymsub
strats (diese Situation wird in dem obigen Schema nicht
gezeigt). In jedem Fall ist die Gesamtsumme der in dem System
gemessenen Enzymaktivität das Ergebnis der uninhibierten
Bindung des Apoenzyms an das freie markierte Konjugat und
ist infolgedessen eine direkte Funktion des in der Probe
zur Verfügung stehenden Liganden, im Wettbewerb mit der
Bindung des Bindungspartners. Es kann auch der Fall auf
treten (der hier nicht gezeigt wird), daß im Gegensatz
zu den obigen Schemen das markierte Konjugat (Pr-R-L) so
gebildet wird, daß die Bindung mit dem Apoenzym inhibiert
wird, daß aber beim Binden des markierten Konjugats
durch den Bindungspartner eine solche Inhibierung aufge
hoben wird und das Apoenzym in der Lage ist, sich mit der
gebundenen Spezies des markierten Konjugats unter Bildung
eines aktiven Holoenzymkomplexes zu binden. In diesem
Falle ist die Menge der in dem System entstehenden Holo
enzymaktivität eine umgekehrte Funktion der Menge des
in der Probe vorliegenden Liganden.
In diesem Schema befindet sich der prosthetische Gruppen
rest in der Markierungskomponente durch Kupplung an den
Liganden und kombinierend mit dem Apoenzym in Form eines
aktiven Holoenzymproduktes. Der prosthetische Gruppenrest
wird nachgewiesen durch Messung der Holoenzymaktivität in der
endgültigen Reaktionsmischung. Die Analysenmethode ist
homogen, indem man die Bindungen so wählt, daß beim
Binden des Bindungspartners an den aktiven Holoenzym
komplex die gebundene Spezies, die sich dabei ergibt, eine
inhibierte Enzymaktivität zeigt, wie in der Inhibierung
der Enzym-Substrat-Zwischenreaktion. Die Gesamtmenge der
in dem System gemessenen Enzymaktivität ist das Ergebnis
des ungebundenen aktiven Holoenzymkomplexes, d. h. der
freien Speziesform und infolgedessen eine direkte Funktion
der Menge des in der Probe vorliegenden Liganden.
Es kann auch vorkommen (jedoch wird dies nicht gezeigt),
daß im Gegensatz zu dem obigen Schema das markierte Kon
jugat wenig oder gar keine Enzymaktivität zeigt, jedoch
beim Binden des Bindungspartners an die gebundene Spezies
tatsächlich eine meßbare oder vergrößerte Enzymaktivi
tat aufweist. In einem solchen Falle ist die Menge der
sich ergebenden Holoenzymaktivität in dem System eine umge
kehrte Funktion der Menge des in der Probe vorliegenden
Liganden.
Das Schema Nr. 2 ist im wesentlichen eine enzymmarkierte
Untersuchungsmethode, mit der Ausnahme, daß, im Gegensatz
zum Stand der Technik, das Enzym als solches an die Bindungs
komponente in dem markierten Konjugat durch einen prostheti
schen Gruppenrest gebunden ist. In dieser Hinsicht ergibt die
vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zur Herstellung eines
enzymmarkierten Konjugats, das durch die folgenden Stufen beschrieben werden kann:
(a) kovalentes Kuppeln der Bindungskomponentengruppe (d. h.
des nachzuweisenden Liganden oder eines Bindungsanalogen
oder eines Partners davon) an eine organische prosthetische
Gruppe, die in der Lage ist, sich mit einem Apoenzym
unter Ausbildung eines konjugierten Enzyms zu vereinen,
z. B. zu einem aktiven Holoenzym; (b) Vereinigen des er
haltenen prosthetischen gruppenmarkierten Konjugats mit
dem Apoenzym; und (c) Isolieren des erhaltenen konjugier
ten enzymmarkierten Konjugates. Es ist ersichtlich, daß
ein solches Verfahren äußerst wertvoll ist zur Herstel
lung von enzymmarkierten Konjugaten, die für Nachweismetho
den verwendet werden können wegen der kontrollierten Art
und Weise, in welcher die prosthetische Gruppe mit einem
niedrigen Molekulargewicht, die genau charakterisiert ist,
an die Bindungskomponente gekuppelt werden kann.
Aus der vorherigen Diskussion ist es ersichtlich, daß
für gewisse markierte Konjugate und Ligand/Bindungspartner-
Paare eines oder beide vorerwähnten homogenen
Schemata geeignet sind, in Abhängigkeit von mehreren
Faktoren, einschließlich der Fähigkeit des Apoenzyms,
die gebundene Spezies des markierten Konjugats zu binden
und das Binden des Bindungspartners an den konjugierten
Enzymkomplex zu beeinflussen. Wenn die gebundene Spezies
und die freie Spezies in dem markierten Konjugat eine
nicht-unterscheidungsfähige Aktivität entwickelt, so
kann eine heterogene Verfahrensweise gewählt werden, um
eine brauchbare Nachweismethode zu haben. Obwohl die
einzelnen Umstände maßgeblich sind, welche jeweiligen
manipulativen Schematas angewendet werden, ist die vor
liegende Nachweismethode doch im allgemeinen für alle üblichen
homogenen und heterogenen Methoden anwendbar.
Eine homogene Methode, d. h. eine solche, bei der keine
physikalische Trennung der gebundenen Spezies von der
freien Spezies erforderlich ist, steht zur Verfügung, wenn
durch die Reaktion zwischen der Bindungskomponente des
markierten Konjugats und einem entsprechenden Bindungs
partner eine meßbare Veränderung, entweder im positiven
oder im negativen Sinne in der Fähigkeit der Markierungs
komponente des markierten Konjugats an der Nachweis
reaktion teilzunehmen, d. h. in der Fähigkeit des markier
ten Konjugats, sich mit dem Apoenzym zu vereinen und/
oder Holoenzymaktivität zu zeigen, verursacht wird. In
einem solchen Falle kann die Verteilung der Markierungs
komponente zwischen der gebundenen Spezies und der freien
Spezies ohne Trennung der Spezies bestimmt werden. Die
Holoenzymaktivität im Reaktionsgemisch wird dann bestimmt,
indem man in wenigstens einem Teil des Gemisches die durch
ein solches Enzym katalysierte Reaktion bildet, z. B. durch
Zugabe eines Substrats, und daß man nach irgendeiner be
kannten Methode den Grad oder die aggregierte Menge der
Produktbildung oder des Verbrauchs des Reaktanten mißt.
Bei der qualitativen Bestimmung des Liganden in dem flüssi
gen Medium vergleicht man die gemessene Menge mit der
einer Nachweisreaktion in einem flüssigen Medium, wel
ches keinen Liganden enthält, und jeder Unterschied, der
dabei gefunden wird, ist ein Anzeichen für die Gegenwart des
Liganden in der zu untersuchenden Flüssigkeit. Bei der
quantitativen Bestimmung des Liganden in dem flüssigen Me
dium vergleicht man die gemessene Menge mit der einer
Nachweisreaktion in einem flüssigen Medium, welches
unterschiedliche bekannte Mengen des Liganden enthält, z. B.
indem man einen Vergleich gegenüber einer Standardprobe
macht.
Im allgemeinen kann man bei der Durchführung einer homo
genen Untersuchungsmethode die Komponenten der spezifi
schen Bindungsreaktion, d. h. das flüssige Medium, von dem
man annimmt, daß es den Liganden enthält, das markier
te Konjugat und, bei einigen Systemen (z. B. einem kompeti
tiven Bindungssystem) einen spezifischen Bindungspartner
des Liganden in allen Mengen und in jeder Art und Reihen
folge anwenden, unter der Voraussetzung, daß die Aktivi
tät der Markierungskomponente des markierten Konjugats
meßbar verändert wird, wenn das flüssige Medium den Ligan
den in einer Menge oder einer Konzentration, wie sie für
den Zweck des Nachweises von Bedeutung ist, enthält. Vor
zugsweise sind alle Komponenten in der spezifischen Bin
dungsreaktion in dem flüssigen Medium löslich.
Bekannte Variationen der vorher kurz beschriebenen homo
genen Methode und weitere Details hinsichtlich des spezi
fischen besprochenen Verfahren, einschließlich der alter
nativen Methode, die als direkte Bindungsmethode bekannt
ist, sind in der Literatur beschrieben, z. B. in der DE-OS
26 18 511 der Anmelderin.
Zahlreiche Verfahren stehen zur Verfügung, um die Bindungs
komponente des markierten Konjugats, z. B. des nachzuweisenden
Liganden, eines Bindungsanalogs davon oder eines Partners
davon, mit der prosthetischen Gruppe zu verknüpfen. Der
jeweilige chemische Charakter der Verknüpfungsgruppe
hängt von der Art der jeweils verfügbaren Verknüpfungs
stellen an der Bindungskomponenten der prosthetischen
Gruppe ab. Die wesentlichen Überlegungen bei der Auswahl
der Verknüpfungsstellen sind im allgemeinen (1) die Bei
behaltung der Fähigkeit der verknüpften Bindungskomponente,
wirksam in dem ausgewählten Bindungsnachweissystem teilzu
nehmen, (2) die Bewahrung der Fähigkeit des verknüpften
prosthetischen Gruppenrestes mit einem Apoenzym verbunden
zu werden (oder die Inhibierung einer solchen Bindungsfähig
keit, sofern solche beim Binden des markierten Konjugats
durch einen Bindungspartner aufgehoben wird - siehe bei
spielhaftes Überwachungsschema 1), wobei in beiden Fällen
das Ausmaß derart ist, daß eine wirksame Nachweismethode
sich für den jeweils in der Versuchsanordnung nachzuwei
senden speziellen Liganden ergibt und auch in Abhängigkeit
von den jeweiligen Konzentrationen und Mengen in denen der
nachzuweisende Ligand vorkommt. Im allgemeinen umfaßt
die Verknüpfungsgruppe eine chemische Bindung, gewöhnlich
eine Einfach- jedoch manchmal auch eine Doppelbindung, oder
eine Kette mit 1 bis 14 und meistens 1 bis 6 Kohlenstoff
atomen und 0 bis 5 und meistens 1 bis 3 Heteroatomen, aus
gewählt aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel.
Sowohl die prosthetische Gruppe als auch die Bindungskom
ponente bieten eine große Vielfalt von möglichen Funktio
nalitäten für die Bindung der Verknüpfungsgruppe. Funk
tionalitäten, die man normalerweise für die Verknüpfungs
gruppe als verfügbar erwarten kann, sind Amino, im all
gemeinen primäres Amin; Hydroxyl; Halogen, wie Chlor oder
Brom; Carbonsäure; Aldehyd; Keto; Isothiocyanat; Iso
cyanat und dergleichen. Die chemische Struktur der Ver
knüpfungsgruppe selbst kann stark variieren, hinsicht
lich der Endgruppen in Abhängigkeit von den an der pro
sthetischen Gruppe und der Bindungskomponente vorhande
nen Funktionalitäten und auch hinsichtlich der Gesamt
länge, wobei dies eine Frage der Wahl ist, wie man die
Eigenschaften in dem sich ergebenden Konjugat aus der
prosthetischen Gruppe und der Bindungskomponente gestal
ten will. Hinsichtlich der Länge der Verküpfungsgruppe
bei der Herstellung des Konjugats für eine homogene Nach
weisreaktion ist es im allgemeinen wünschenswert, Gruppen,
die so kurz wie möglich sind, auszuwählen, ohne daß bei
der entstehenden Bindungskomponente in dem Konjugat eine
merkliche Wechselwirkung zwischen der prosthetischen Grup
penaktivität des Konjugats verursacht wird. Wenn die Bin
dungskomponente ein niedriges Molekulargewicht hat (z. B.
ein Hapten mit einem Molekulargewicht zwischen 100 und 1000
ist) dann ist die Verknüpfungsgruppe vorzugsweise eine
chemische Bindung mit 1 bis 6 Atomen in der Kette, wie
Niedrigalkyl, Carbonyl, Alkylcarbonyl, Amido, Alkylamid
und dergleichen. Unter anderen Umständen, z. B. wenn die
Bindungskomponente in dem Konjugat ein verhältnismäßig
hohes Molekulargewicht hat, wie bei einem Polypeptid oder
Protein (z. B. bei einem Antikörper) ist es im allgemeinen
wünschenswert, längere Verknüpfungsgruppen zu haben, um
eine sterische Hinderung an den Apoenzym-Kombinations
stellen in dem Konjugat zu verhindern. In diesen Fällen
kann die Verknüpfungsgruppe im allgemeinen 1 bis 14 Kohlen
stoffatome und 0 bis 5 Heteroatome, wie vorher erwähnt,
haben. Ketten von merklich größeren Längen ergeben manch
mal Konjugate, bei denen die Bindungskomponente dazu neigt,
sich zu den Apoenzym-Kombinationsstellen zurückzufalten. Unter
Berücksichtigung dieser Überlegungen sind Beispiele für
Verknüpfungsgruppen in der nachfolgenden Tabelle 1 ange
geben. Spezielle Beispiele von Verknüpfungsgruppen wer
den anschließend gezeigt, und weitere Änderungen können
als Stand der Technik ohne weiteres vorgenommen werden.
worin X Imino, Schwefel oder vorzugsweise Sauerstoff
bedeutet; R¹ und R² unabhängig voneinander Niedrigalky
lene mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Methylen,
Ethylen, Isopropylen, Butylen oder Hexylen bedeuten.
Das Apoenzym oder der Proteinteil in dem Holoenzym, ohne
die prosthetische Gruppe, wird hergestellt, indem man das
konjugierte Enzym spaltet und das freigewordene Apoenzym
protein isoliert. Das Spalten des konjugierten Enzyms
kann durchgeführt werden in bekannter Weise, indem man
z. B. das Enzym in eine hochsaure Lösung, z. B. bei einem
pH von weniger als 2, gibt. In ähnlicher Weise kann man
das Apoenzym gewinnen, indem man es einer Vielzahl von
möglichen Methoden unterwirft, einschließlich einer
selektiven Ausfällung des Proteins oder einer selektiven
Absorption der freigewordenen prosthetischen Gruppe mit
niedrigem Molekulargewicht.
Wie bereits vorher dargelegt, ist die Apoglucoseoxidase das
Apoenzym für die vorliegende Erfindung, weil dieses Holoenzym
bei den analytisch vorteilhaften Wasserstoffperoxidreaktionen
teilnimmt. Bekannte Verfahren zum Isolieren von Apoenzymen
sind bekannt, insbesondere für Apoglucoseoxidase, siehe
Biochem. Biophys. 175 : 365 (1969) und für Apoperoxidase
J. Biol. Chem. 206 : 109 (1953) und Arkiv. Kemi. Min. O. Geol.
148 : 1 (1940).
Sollte sich eine Wechselwirkung bei dem Nachweisverfah
ren aufgrund der Gegenwart von endogenen prosthetischen
Gruppen in der Probe ergeben oder in irgendeinem der Rea
gentien oder aufgrund von Verunreinigungen mit prostheti
schen Gruppen der Laborausrüstung, Glasgeräte oder Plastik
stoffe, können solche störenden prosthetischen Gruppen
durch verfügbare Inaktivierungsverfahren eliminiert wer
den. Zum Beispiel kann eine FAD-Störung dadurch elimi
niert werden, daß man nacheinander mit Perjodat und
Ethylenglykol-Lösungen behandelt, oder mittels anderer
FAD-Inaktivierungsverfahren.
Flavin-N⁶-aminohexyl-adenin-dinucleotid
N⁶-Trifluoracetamidohexyl-adenosin-5′-monophosphat wurde
nach dem Verfahren von Trayer et al., Biochem. J. 139 : 609
(1974) synthetisiert.
56 mg N⁶-Trifluoracetamidohexyl-adenosin-5′-monophosphat
(0,1 mmol) wurden in etwa 10 ml Wasser gelöst, und dazu
wurden 25 µl Tri-n-butylamin (0,1 mmol) gegeben. Das Was
ser wurde im Vakuum abgezogen, und der Rückstand wurde in
10 ml trockenem Dimethylformamid (DMF) gelöst, das dann
im Vakuum abgedampft wurde. Der Rückstand wurde drei
weitere Male aus trockenem DMF eingedampft. Der letzte
Rückstand wurde in 10 ml trockenem DMF gelöst. Dazu wurden
80 mg N,N′-Carbonyldiimidazol gegeben, und das Ganze wurde
1,5 h reagieren gelassen. Dann wurden 15 µl Wasser
dazugegeben, und das Lösungsmittel wurde im Vakuum ent
fernt. Der Rückstand (N⁶-Trifluoracetamidohexyl-adenosin-
5′-monophosphatimidazolid) wurde in 10 ml DMF gelöst.
47 mg Riboflavin-5′-monophosphat (0,1 mmol) wurden in
etwa 10 ml Wasser gelöst und tropfenweise zu 20 ml Aceton,
enthaltend 43 µl Tri-n-octylamin (0,1 mmol), gegeben.
Bevor die Zugabe beendet war, bildete sich ein Nieder
schlag. Das Lösungsmittel wurde auf einem Drehverdampfer
entfernt, bis sich das Riboflavin-5′-monophosphat löste.
Dann wurden 5 ml Aceton und 5 bis 10 ml DMF zugegeben,
und die Mischung wurde zur Trockene eingedampft. Der
Rückstand wurde in 15 bis 20 ml trockenem DMF gelöst
und nochmals zur Trockne eingedampft, und dieses Verfah
ren wurde dreimal wiederholt. Dann wurde der Rückstand
in 5 ml DMF gelöst und mit der vorerwähnten 10 ml
Lösung Imidazolid in DMF vereint.
Man ließ die Reaktionsmischung über Nacht bei Raumtempe
ratur stehen und entfernte dann das Lösungsmittel. Der
Rückstand wurde in 50 ml Wasser aufgenommen und auf eine
2,5×25 cm Säule aus DEAE-Zellulose in der Bicarbonat
form (Whatman DE23® Reeve Angel, Clifton, N. J., USA) ge
geben. Das Chromatogramm wurde mit einem Lineargradienten
entwickelt, wobei der Gradient erzeugt wurde mit 2 l
Wasser und 2 l 0,3 mol/l Ammoniumbicarbonat. (Es wurden
23 ml Fraktionen gesammelt.) Dünnschichtchromatografie
über Kieselgel 60 F254® (E. Merck, Darmstadt)
unter Verwendung einer 7 : 3 Volumen/Volumen (V : V)
Mischung von Ethanol-1 mol/l Triethylammoniumbicarbonat (pH
7,5) zeigte, daß die Fraktion Nr. 68 bis 73 größere
(Rf=0,75) und kleinere (Rf=0,36) gelbe Verbindungen
enthielten. Diese Fraktionen wurden zusammengegeben, und
das optische Absorptionsspektrum zeigte Maxima bei 267,
373 und 450 nm.
Aus dem vereinten Material wurde das Lösungsmittel ent
fernt, und der Rückstand wurde in etwa 5 ml Wasser gelöst.
Diese Lösung wurde mit 5 mol/l Natriumhydroxid auf pH 11,0
eingestellt und 9 h bei Raumtemperatur stehen ge
lassen. Dünnschichtchromatografie zeigte, daß die Kompo
nente mit Rf=0,75 verschwand, während ein neues gel
bes Material mit Rf=0,37 erschien. Das Reaktionsgemisch
wurde mit Chlorwasserstoffsäure auf pH 8,0 eingestellt
und auf eine 2,5×20 cm Säule aus DEAE-Zellulose in der
Bicarbonatform gegeben. Das Chromatogramm wurde mit einem
Lineargradienten, der aus 1 l Wasser und 1 l 0,2 mol/l Ammo
niumbicarbonat gebildet wurde, entwickelt. Der gelbe Ab
fluß aus der Säule wurde zusammengegeben und das Lösungs
mittel wurde entfernt. Der Rückstand wurde auf 2 g Kie
selgel adsorbiert, und diese wurden dann auf eine 50 g
Kieselgelsäule gegeben, die mit einer 9 : 2 (V : V) Mischung
aus Ethanol-1 mol/l Triethylammoniumbicarbonat (pH 7,5) ins
Gleichgewicht gebracht worden war. Die Säule wurde mit
einer 8 : 2 (V : V) Mischung aus Ethanol-1 mol/l Triethylamminium
bicarbonat (pH 7,5) eluiert und die gelbe Komponente
mit Rf=0,37 wurde gesammelt, und das Lösungsmittel wurde
entfernt. Die Ausbeute, bezogen auf eine Absorption bei
450 nm, betrug etwa 10%.
N⁶-(6-Aminohexyl)-dinitrophenyl-flavin-adenin-dinukleotid
Der obige Rückstand, enthaltend Flavin-N⁶-aminohexyl
adenin-dinukleotid, wurde chromatografisch über Sephadex®
G-10 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden) ge
reinigt. Auf eine 0,9×30 cm Säule, die ins Gleichgewicht
gebracht worden war mit 25 µmol/l Natriumbicarbonat (pH 7,5)
bei Raumtemperatur, wurde 1 ml einer annähernd 10 mmol/l
Lösung des N⁶-FAD-Derivats in Wasser gegeben. Das erste
eluierte Materialpeak, das bei 450 nm absorbierte, wurde
gesammelt und nochmals über Sephadex® G-10 chromatogra
fiert, und das erste Elutionspeak wurde nochmals gesammelt.
0,5 ml (0,63 µmol) des gereinigten N⁶-FAD-Derivats in
25 mmol/l Natriumbicarbonat (pH 7,5), wurden mit 2 ml
Ethanol vermischt, und 10 µl ³H-Dinitrofluorbenzol (6,3 µmol,
50 µCi) in Ethanol wurden zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde kon
tinuierlich über Nacht in der Dunkelheit bei Raumtempera
tur geschüttelt und dann auf eine 0,9×30 cm Kolonne
aus Sephadex® G-10, die mit 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0
enthaltend 0,1% Natriumazid) ins Gleichgewicht gebracht
worden war, gegeben. Das bei einem Einzelpeak bei 450 nm
absorbierende Material wurde gesammelt, wobei man fest
stellte, daß es 8% der radioaktiven Markierung enthielt.
Gereinigte Glucoseoxidase mit einer niedrigen Katalase
aktivität
wurde
zweimal 12 h gegen 0,5 Gewicht : Volumen (W : V) Mannit
30 Volumen jeweils) dialysiert. Aliquote der Dialysate,
enthaltend 100 mg Glucoseoxidase, wurden jeweils liophyli
siert und bei -20°C aufbewahrt.
Rinderserumalbumin (200 mg) wurde in 12 l Wasser, einge
stellt auf pH 1,6 mit konzentrierter Schwefelsäure, gelöst,
mit 150 mg Aktivkohle (RIA-Grad)
vermischt und auf 0°C gekühlt. Lyophili
sierte Glucoseoxidase (100 mg) wurde wieder in 3,1 ml Was
ser gelöst, und 3 ml wurden zu der gerührten Albumin-
Aktivkohle-Suspension gegeben, und das Rühren wurde weite
re 3 min fortgesetzt. Dann wurde die Suspension durch
ein 0,8 µm, 25 mm Durchmesser-Filter (einer
Filtervorrichtung auf einer 50 ml Plastikabsaug
flasche) filtriert. Das Filtrat wurde schnell auf pH
7,0 durch Zugabe von 2 ml 0,4 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,6) und
anschließend 5 mol/l Natriumhydroxid neutralisiert. Trockene
Aktivkohle (150 mg) wurde zugegeben, und es wurde 1 h
bei 0°C gerührt. Die erhaltene Suspension wurde zunächst
durch ein 0,8 µm Filter und dann durch ein 0,22 µm
Filter filtriert. Zu dem Filtrat wurde
Glycerin auf 25% (V : V) gegeben, und die stabilisierte Apo
glucoseoxidase-Zubereitung wurde bei 4°C gelagert.
(1) Markiertes Konjugat:
N⁶-(6-aminohexyl)-DNP-FAD wurde in 0,05 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0) auf eine Konzentration von 119 nmol/l verdünnt.
N⁶-(6-aminohexyl)-DNP-FAD wurde in 0,05 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0) auf eine Konzentration von 119 nmol/l verdünnt.
(2) Apoenzym:
Apoglucoseoxidase wurde mit 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 0,1% Rin derserumalbumin, auf eine Konzentration von 958 nmol/l FAD-Bindungsstellen verdünnt. Die FAD- Bindungsstellenkonzentration in der Apoenzym zubereitung wurde experimentell bestimmt, indem man die minimale Menge an FAD maß, die er forderlich war, um eine maximale Glucoseoxida seaktivität beim Inkubieren mit dem Apoenzym zu ergeben.
Apoglucoseoxidase wurde mit 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 0,1% Rin derserumalbumin, auf eine Konzentration von 958 nmol/l FAD-Bindungsstellen verdünnt. Die FAD- Bindungsstellenkonzentration in der Apoenzym zubereitung wurde experimentell bestimmt, indem man die minimale Menge an FAD maß, die er forderlich war, um eine maximale Glucoseoxida seaktivität beim Inkubieren mit dem Apoenzym zu ergeben.
(3) Antiserum:
Das Antiserum gegen ein Nitrophenyl- Rinderserumalbumin-Konjugat wurde um das 31fache in 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin, verdünnt.
Das Antiserum gegen ein Nitrophenyl- Rinderserumalbumin-Konjugat wurde um das 31fache in 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin, verdünnt.
(4) Standards:
Die Standardlösungen enthielten be kannte Konzentrationen an N-2′,4′-dinitrophenyl- 6-aminocaproat, hergestellt in 0,05 mol/l Phophat puffer (pH 7,0).
Die Standardlösungen enthielten be kannte Konzentrationen an N-2′,4′-dinitrophenyl- 6-aminocaproat, hergestellt in 0,05 mol/l Phophat puffer (pH 7,0).
(5) Nachweisreagenz:
Ein Glucoseoxidasereagenz wurde hergestellt durch Vermischen von 45 ml 0,1 mol/l Phosphatpuffer pH 7,0, enthaltend 15 mmol Ethylendiamintetraessigsäure, 9 ml 11,5 mmol/l 3,5 Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonat in Wasser, eingestellt auf pH 7 mit Natriumhydroxid, 9 ml 11,5 mmol/l 4-Aminoantipyrin in Wasser, enthaltend 1,25 mg/ml Peroxidase, und 6 ml 1,0 mol/l Glucose in wäßriger gesättigter Benzoesäurelösung.
Ein Glucoseoxidasereagenz wurde hergestellt durch Vermischen von 45 ml 0,1 mol/l Phosphatpuffer pH 7,0, enthaltend 15 mmol Ethylendiamintetraessigsäure, 9 ml 11,5 mmol/l 3,5 Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonat in Wasser, eingestellt auf pH 7 mit Natriumhydroxid, 9 ml 11,5 mmol/l 4-Aminoantipyrin in Wasser, enthaltend 1,25 mg/ml Peroxidase, und 6 ml 1,0 mol/l Glucose in wäßriger gesättigter Benzoesäurelösung.
Methode Nr. 1:
Die folgenden Bestandteile wurden hintereinander in getrennte Reaktions küvetten gegeben: 0,1 ml der markierten konju gierten Lösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml einer Antiserumlösung, 2,0 ml des Nachweisreagenzes und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 30 min bei 30°C inkubiert, und die Absorption bei 520 nm wurde gemessen.
Die folgenden Bestandteile wurden hintereinander in getrennte Reaktions küvetten gegeben: 0,1 ml der markierten konju gierten Lösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml einer Antiserumlösung, 2,0 ml des Nachweisreagenzes und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 30 min bei 30°C inkubiert, und die Absorption bei 520 nm wurde gemessen.
Methode Nr. 2:
Die folgenden Substanzen wur den nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,1 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml der Antiserumlösung und 0,1 ml der Apoenzym lösung. Jede Reaktionslösung wurde 20 min bei Raumtemperatur inkubiert, und dann wurden je weils 2,0 ml des Nachweisreagenzes zugegeben. Nach weiterer Inkubierung während 15 min bei 30°C wurde die Absorption bei 520 nm in je der Küvette gemessen.
Die folgenden Substanzen wur den nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,1 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml der Antiserumlösung und 0,1 ml der Apoenzym lösung. Jede Reaktionslösung wurde 20 min bei Raumtemperatur inkubiert, und dann wurden je weils 2,0 ml des Nachweisreagenzes zugegeben. Nach weiterer Inkubierung während 15 min bei 30°C wurde die Absorption bei 520 nm in je der Küvette gemessen.
Methode Nr. 3:
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten ge geben: 0,1 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Antiserumlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei Raumtemperatur inkubiert, und dann wurden 2,0 ml des Nachweisreagenz und 0,1 ml der Apoenzymlösung jeweils zugegeben. Nach weiterer 30minütiger Inkubierung bei 30°C wurde die Absorption bei 520 nm in jeder Küvette gemessen.
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten ge geben: 0,1 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Antiserumlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei Raumtemperatur inkubiert, und dann wurden 2,0 ml des Nachweisreagenz und 0,1 ml der Apoenzymlösung jeweils zugegeben. Nach weiterer 30minütiger Inkubierung bei 30°C wurde die Absorption bei 520 nm in jeder Küvette gemessen.
Methode Nr. 4:
Die folgenden Bestandteile wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten ge geben: 0,1 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Antiserumlösung. Jedes Reaktionsge misch wurde 20 min bei Raumtemperatur inku biert, und dann wurden jeweils 0,1 ml der Apo enzymlösung zugegeben. Nach weiterer 20minüti ger Inkubierung wurden zu jeder Küvette je weils 2,0 ml des Nachweisreagenz gegeben. Dann wurde jede Reaktionsmischung 15 min bei 30°C inkubiert, und die Absorption bei 520 nm wurde in jeder Küvette gemessen.
Die folgenden Bestandteile wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten ge geben: 0,1 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Antiserumlösung. Jedes Reaktionsge misch wurde 20 min bei Raumtemperatur inku biert, und dann wurden jeweils 0,1 ml der Apo enzymlösung zugegeben. Nach weiterer 20minüti ger Inkubierung wurden zu jeder Küvette je weils 2,0 ml des Nachweisreagenz gegeben. Dann wurde jede Reaktionsmischung 15 min bei 30°C inkubiert, und die Absorption bei 520 nm wurde in jeder Küvette gemessen.
In der folgenden Tabelle 2 werden die Ergebnisse der vier
Untersuchungsverfahren beim Messen von N-2′,4′-Dinitro
phenyl-6-aminocaproat gezeigt. Die Konzentrationen an
N-2′,4′-Dinitrophenyl-6-aminocaproat werden ausgedrückt als
Konzentrationen in den endgültigen 2,35 ml Reaktionsmi
schungen-Volumina. Die Absorptionsergebnisse werden als
Durchschnitt von doppelten Ansätzen, die um die Resten
zymaktivität die Hintergrundabsorption der Reagentien
korrigiert waren, ausgedrückt. Der Korrekturfaktor wird
für jede Nachweismethode am Ende der Tabelle 2 angegeben
und wurde experimentell bestimmt durch Ansätze, bei denen
man 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0) anstelle der markierten
Konjugatlösungen, der Standardlösungen und der Antiserum
lösungen verwendet hatte.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die vorliegende Erfindung
eine spezifische Bindungs-Untersuchungsmethode zur Ver
fügung stellt vom homogenen Typ, bei dem das Apoenzym ent
weder vor oder nach der Einleitung der Bindungsreaktion
zugegeben wird.
6-(6-Aminohexyl)-amino-9-(2′,3′-0-isopropyliden-β-D-ribo
furanosyl)-purin
16,0 g (50 mmol) 6-Chlor-9-(2′,3′-0-isopropyliden-b-D-
ribofuranosyl)-purin (Hampton et al., J. Am. Chem. Soc.
83 : 1501 (1961)) wurde unter Rühren zu einer geschmolzenen
Probe (70°C) von frisch destilliertem 1,6-Diaminohexan
(58 g, 500 mmol) gegeben. Die erhaltene Mischung wurde
unter Argon bei 40°C 18 h gerührt. Das überschüssige
Diamin wurde durch Destillation unter vermindertem Druck
(60°C, 0,013 mbar) abdestilliert. Der zurückbleibende
schwach-gelbe Rückstand wurde auf 150 g Kieselgel 60
absorbiert und
zu einer chromatografischen 9 : 1 (V : V) Mischung aus absolutem
Ethylalkohol und Triethylaminobicarbonat (pH 7,5, 1 mol/l)
gegeben. Die Säule wurde mit der obigen 9 : 1 (V : V) Lösungs
mittelmischung eluiert, und es wurden 920 ml Fraktionen
gesammelt. Die Fraktionen wurden durch Dünnschichtchromato
grafie (TLC) über Kieselgel 60 durch Eluieren mit einer
7 : 3 (V : V) Mischung aus absolutem Ethylalkohol und Diethyl
aluminiumbicarbonat (pH 7,5, 1 mol/l) eluiert. Die Fraktionen
Nr. 391 bis 900 aus der Säulenchromatografie wurden ver
eint und im Vakuum eingedampft, wobei 15,0 g eines glasarti
gen Rückstandes (74%ige Ausbeute) zurückblieben. Eine
1 g Probe dieses glasartigen Rückstandes wurde in einem
kleinen Volumen an Methylalkohol gelöst und auf eine Säule
aus 80 g Sephadex®LH-20 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala,
Schweden), vorgequollen in Methylalkohol, gegeben. Die Säule
wurde mit Methylalkohol eluiert. Insgesamt wurden 90
8 ml Fraktionen gesammelt. Die Fraktionen wurden durch TLC
über Kieselgel 60 unter Eluierung mit einer 7 : 3 (V : V) Mi
schung aus absolutem Ethylalkohol und Triethylammoniumbi
carbonat (pH 7,5, 1 mol/l). Die Fraktionen 19 bis 27 aus der
Säulenchromatografie wurden vereint und im Vakuum einge
dampft, wobei 910 mg (91% Rückgewinnung) eines weißen,
glasartigen Stoffes zurückblieben.
Analyse für C₁₉H₃₀N₆O₄:
Berechnet: C 56,14, H 7,44, N 20,68
Gefunden: C 53,91, H 7,33, N 19,18
Berechnet: C 56,14, H 7,44, N 20,68
Gefunden: C 53,91, H 7,33, N 19,18
NMR (60 MHz, CDCl₃) δ 1,40 (s, 3H, Isopropyliden), 1,63
(s, 3H, Isopropyliden), 5,98 (d, 1H,
1′-Ribose), 7,92 (s, 1H, Purin),
8,36 (s, 1H, Purin)
Optische Drehung [α] = -50,11° (c 1,0, Methylalkohol)
N-{6-[N-Trifluoracetyl)-3,3′,5,5′-tetrajodothyronyl]-amino
hexyl}-2′,3′-O-isopropyliden-adenosin
Eine Lösung aus 4,36 g (5,0 mmol) α-(N-Trifluoracetyl)-
amino-β-[3,5-dÿodo-4-(3′,5′-dÿodo-4′-hydroxyphenoxy)-
phenyl]-propansäure
und 2,24 g (5,5 mmol) 6-(6-Aminohexyl)-amino-9-(2′,3′-O-
isopropyliden-β-D-ribofuranosyl)-purin in 100 ml
trockenem Dimethylformamid wurde unter einer trockenen Ar
gonatmosphäre bei -20°C hergestellt. Zu dieser kalt ge
rührten Lösung wurde eine Lösung aus 1,52 g (5,5 mmol) Di
phenylphosphorylazid in 50 ml trockenem Dimethylformamid
gegeben, und anschließend wurden 0,8 mg (5,5 mmol) trockenes
Triäthylamin zugegeben. Die Lösung wurde 22 h bei
Raumtemperatur stehen gelassen. Dann wurde die Lösung tropfen
weise zu 600 ml kaltem (0°C) Wasser unter Rühren gegeben.
Der erhaltene weiße Niederschlag wurde durch Filtrieren
gesammelt und im Vakuum (60°C) getrocknet, wobei man 4,90 g
(78%ige Ausbeute) eines weißen Feststoffs erhielt.
Eine Probe dieses Feststoffes wurde aus einer Mischung
aus Aceton und Wasser umkristallisiert und ergab einen
weißen Feststoff, F 205 bis 207°C (Zersetzung).
Analyse für C₃₆H₃₈F₃J₄N₇O₈:
Berechnet: C 34,28, H 3,04, N 7,77
Gefunden: C 34,22, H 2,99, N 7,41
Analyse für C₃₆H₃₈F₃J₄N₇O₈:
Berechnet: C 34,28, H 3,04, N 7,77
Gefunden: C 34,22, H 2,99, N 7,41
Massenspektrum (20 ma) m/e: 1262 [H⁺], 1164 [⁺ minus COCF3- ]
Optische Drehung [a] = -21,89° (c 1,0, Pyridin)
N-{6-[N-(Trifluoracetyl)-3,3′,5,5′-tetrajodothyronyl]-amino
hexyl}-2′,3′-O-isopropyliden-5-adenylsäure-monotriethyl
aminsalz-monohydrat
Eine Lösung aus 1,89 g (1,5 mmol) N-{6-[N-(Trifluoracetyl)-
3,3′,5,5′-tetrajodothyronyl]-aminohexyl}-2′-3′-O-isopropyli
denadenosin in 15 ml trockenem Triethylphosphat wurde
in einer trockenen Argonatmosphäre bei -10°C hergestellt.
Zu der kalt gerührten Lösung wurden 0,68 ml (7,5 mmol)
Phosphoroxychlorid gegeben. Die erhaltene Lösung wurde 18 h
bei -15°C gehalten und dann tropfenweise unter Rühren
zu 1,5 l Eiswasser gegeben. Der Niederschlag wurde durch
Filtrieren gesammelt und im Vakuum getrocknet, wobei man
1,9 g (87%ige Ausbeute) eines weißen Feststoffs erhielt.
Der Feststoff wurde in 10 ml Methylalkohol gelöst, und dazu
wurden 0,38 ml (2,6 mmol) Triethylamin gegeben. Diese
Lösung wurde im Vakuum eingedampft, und der erhaltene Rück
stand wurde aus einer Mischung aus Methylalkohol und
Ethylether umkristallisiert, wobei man 720 mg (33%ige
Ausbeute) eines weißen Feststoffs, F 151 bis 154°C (Zer
setzung) erhielt.
Analyse für C₄₂H₅₆F₃J₄N₈O₁₂P
Berechnet: C 34,54, H 3,86, N 7,67
Gefunden: C 35,24, H 3,88, N 7,75
Berechnet: C 34,54, H 3,86, N 7,67
Gefunden: C 35,24, H 3,88, N 7,75
Massenspektrum (20 ma) m/e: 1342 [MH⁺], 1244 [M⁺ minus COCF₃]
Optische Drehung [α] = -17,20° (c 1,0, CH₃OH)
N-{6-[N-(Trifluoracetyl)-3,3′,5,5′-tetrajodothyronyl]-amino
hexyl}-5′-adenylsäure
600 mg (0,41 mmol) N-{6-[N-(Trifluoracetyl)-3,3′,5,5′-
tetrajodothyronyl]-aminohexyl}-2′,3′-O-isopropyliden-5′-
adenylsäure-monotriethylaminsalz-monohydrat wurden in
0,6 ml Wasser (0°C) suspendiert, und dazu wurden 6 ml Tri
fluoressigsäure tropfenweise unter Rühren zugegeben.
Nach 50 min erhielt man eine klare Lösung. Die Lösung
wurde bei 0°C weitere 15 h gehalten und dann im Va
kuum bei 30°C eingedampft. Der erhaltene Rückstand wurde
im Vakuum fünfmal aus 20 ml Volumina an wasserfreiem Me
thylalkohol eingedampft und dann mit 30 ml Wasser trituriert
und mit einem geringen Volumen Methylalkohol gewaschen.
Der erhaltene weiße Feststoff (430 mg) wurde aus Methyl
alkohol umkristallisiert, wobei man 290 mg (54,6%ige
Ausbeute) als weißen Feststoff, F 180 bis 183°C (Zer
setzung) erhielt.
Analyse für C₃₃H₃₅F₃J₄N₇O₁₁P
Berechnet: C 30,46, H 2,71, N 7,54
Gefunden: C 30,77, H 2,55, N 7,29
Berechnet: C 30,46, H 2,71, N 7,54
Gefunden: C 30,77, H 2,55, N 7,29
Massenspektrum (20 ma) m/e: 1302 [MH⁺], 1204 [M⁺ minus COCF3]
Flavin-adenin-dinukleotid-Thyroxin-Konjugat
130,13 mg (0,1 mmol) N-{6-[N-(Trifluoracetyl)-3,3′,5,5′-
tetrajodothyronyl]-aminohexyl}-5′-adenylsäure wurden
in eine Argonatmosphäre gebracht. Zu dieser Probe wurde
eine Lösung aus 14 µl (0,1 mmol) Triethylamin in 1 ml
trockenem Dimethylformamid gegeben, und anschließend wurde
eine Lösung aus 16,2 mg (0,1 mmol) 1,1′-Carbonyldiimidazol in
1 ml trockenem Dimethylformamid gegeben. Nach 24 h
wurde ein zweites Äquivalent an 1,1′-Carbonyldiimidazol
(16,2 mg) in 1 ml trockenem Dimethylformamid zugegeben. Diese
Reaktionsmischung ließ man insgesamt 48 h unter Aus
schluß von Feuchtigkeit bei Raumtemperatur reagieren.
Eine Probe aus 47,3 mg (0,1 mmol) des Ammoniumsalzes von
Riboflavin-5′-monophosphat wurde
in das entsprechende Tri-n-octylaminsalz über
führt. Dieses Salz wurde in 3 ml trockenem Dimethylformamid
gelöst und der obigen Lösung, enthaltend das Phosphorimida
zolidat des Adenylsäure-Zwischenproduktes, zugegeben.
Die erhaltene Lösung ließ man in der Dunkelheit bei
Raumtemperatur unter Ausschluß von Feuchtigkeit 24 h
stehen. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum abgedampft,
und der erhaltene Rückstand wurde über einer Säule (2,5×78 cm),
hergestellt aus 100 g Sephadex®LH-20, das zuvor
18 h vorgequollen worden war, in einer 19 : 1 (V : V) Mi
schung aus Dimethylformamid und Trimethylammoniumbicarbo
nat (1 mol/l, pH 7,5) chromatographiert. Die Säule wurde mit
der obigen 19 : 1 (V : V) Mischung eluiert, und es wurden 5 ml
Fraktionen gesammelt. Der Abfluß aus der Säule wurde über
wacht durch Elution über Kieselgel 60-silanisierten RP-2®
TLC-Platten (E. Merck, Darmstadt). Die
TLC-Platten wurden entwickelt unter Verwendung einer 40 : 40 : 25 : 1 : 1
(V : V) Mischung aus Aceton, Chloroform, Methylalkohol, Was
ser und Triethylamin.
Die Fraktionen 24 bis 38 aus der Säulenchromatografie wur
den vereint und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wurde
über einer Säule (2,5×85 cm), hergestellt aus 125 g Se
phadex LH-20®, die zuvor 18 h in 0,1 mol/l Ammoniumbicar
bonat vorgequollen worden war, chromatografiert. Die Säule
wurde mit einem linearen Gradienten, erzeugt aus 2 l 0,1 mol/l
Ammoniumbicarbonat und 2 l Wasser, eluiert, und es wurden
23 ml Fraktionen gesammelt. Der Abfluß wurde durch Ultra
violettabsorption (244 nm) überwacht. Die Elution wurde fort
gesetzt mit 2 l 0,2 mol/l Ammoniumbicarbonat, und es wurden ins
gesamt 23 ml Fraktionen gesammelt. Insgesamt wurden 257
Fraktionen gesammelt. Die Fraktionen 70 bis 110 wurden ver
eint und im Vakuum eingedampft, wobei man das markierte
Konjugat (8) als gelb-orangen Rückstand erhielt. Eine alka
lische wäßrige Lösung aus diesem Rückstand zeigte Ultra
violettabsorptionsmaxima bei den folgenden Wellenlängen:
270 nm, 345 nm und 450 nm. Die Ausbeute, geschätzt für die
Absorption bei 450 nm, betrug etwa 5%.
Eine Phosphodiesterase-Zubereitung,
isoliert aus Schlangengift
(Crotalus Adamanteus), hydrolysierte das obige Produkt zu
Riboflavin-5′-monophosphat und die Thyroxin-substituierte
5′-Adenylsäure (7), in welcher die Trifluoracetylblockierungs
gruppe entfernt worden war.
Eine weitere Beschreibung der Herstellung der markierten
Konjugate dieser Art findet sich in der DE-OS 29 24 332.
Glucoseoxidase wurde wie in Teil B von Beispiel 1 dialy
siert und lyophilisiert. Ein Teil der lyophilisierten Glu
coseoxidase (80 mg) wurde in 20 ml 30% (V : V) Glycerin
bei 4°C gelöst, und die Lösung wurde durch Zugabe von kon
zentrierter Schwefelsäure (H₂SO₄) auf pH 1,4 eingestellt.
Die Lösung wurde 2 h bei 4°C inkubiert und dann über
eine Säule aus Sephadex® G-50 bei 4°C, ins Gleichgewicht ge
bracht mit 30% (V : V) Glycerin, das auf pH 1,4 mit konzen
trierter H₂SO₄ eingestellt worden war, gegeben. Der eluierte
Proteinpeak wurde gesammelt (27 ml, enthaltend 74 Gew.-%
des der Säule zugeführten Materials) und in dem gesammel
ten Eluat wurden 200 mg Rinderserumalbumin gelöst. Aktiv
kohle (600 mg; RIA-Grad)
wurde hinzugegeben, und zu der Mischung wurden
4,0 ml eines 0,4 mol/l Phosphatpuffers (pH 8,0) zur Neutra
lisierung gegeben und eine ausreichende Menge an 2 mol/l Na
triumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes auf 7,0.
Die Mischung wurde 60 min bei 4°C gerührt und dann
hintereinander durch 0,8 µm und 0,22 µm Filter
filtriert. Dann wurde Natriumazid (10% W : V) bis zu einer
Endkonzentration in der Mischung von 0,1% zugegeben.
(1) Markiertes Konjugat:
N⁶-(6-Aminohexyl)-thyroxin- FAD wurde in 0,1 mol/l Phosphatpuffer, enthaltend 0,1% (W : V) Rinderserumalbumin (pH 7,0) in einer Konzentration von 400 nmol/l verdünnt.
N⁶-(6-Aminohexyl)-thyroxin- FAD wurde in 0,1 mol/l Phosphatpuffer, enthaltend 0,1% (W : V) Rinderserumalbumin (pH 7,0) in einer Konzentration von 400 nmol/l verdünnt.
(2) Apoenzym:
Apoglucoseoxidase wurde in 0,1 mol/l Phosphatpuffer, enthaltend 0,1% (W : V) Rinder serumalbumin (pH 7,0), bis zu einer Konzentra tion von 4,0 nmol/l FAD-Bindungsstellen (siehe Teil C(2) vom Beispiel 1) verdünnt.
Apoglucoseoxidase wurde in 0,1 mol/l Phosphatpuffer, enthaltend 0,1% (W : V) Rinder serumalbumin (pH 7,0), bis zu einer Konzentra tion von 4,0 nmol/l FAD-Bindungsstellen (siehe Teil C(2) vom Beispiel 1) verdünnt.
(3) Antiserum:
Gesättigte Ammoniumsulfatlösung (7,5 ml) wurde bei Raumtemperatur zu 15 ml Ka ninchenantithyroxin-Antiserum (0,1 ml/min) ge geben, wobei auf einem Eisbad gerührt wurde. Die erhaltene Suspension wurde 2 h bei 4°C ohne Rühren stehen gelassen. Der Niederschlag wurde durch Zentrifugieren gesammelt, in 3 ml eiskaltem 50 mmol/l Boratpuffer (pH 8,6) gelöst und über Nacht gegen 1 l 50 mmol/l Boratpuffer (pH 8,6) dialysiert. Die Immunoglobulin-Lösung wurde dann auf das ursprüngliche Antiserumvolumen durch Zugabe von 50 mmol/l Boratpuffer (pH 8,6) aufgefüllt. Dann wurde die Immunoglobulin- Lösung weiter mit 0,1 mol/l Phosphatpuffer enthaltend 0,1% (W : V) Rinderserumalbumin (pH 7,0), verdünnt, um in dem Untersuchungsverfahren, das nachfolgend beschrieben wird, in den ange gebenen Anteilen verwendet zu werden.
Gesättigte Ammoniumsulfatlösung (7,5 ml) wurde bei Raumtemperatur zu 15 ml Ka ninchenantithyroxin-Antiserum (0,1 ml/min) ge geben, wobei auf einem Eisbad gerührt wurde. Die erhaltene Suspension wurde 2 h bei 4°C ohne Rühren stehen gelassen. Der Niederschlag wurde durch Zentrifugieren gesammelt, in 3 ml eiskaltem 50 mmol/l Boratpuffer (pH 8,6) gelöst und über Nacht gegen 1 l 50 mmol/l Boratpuffer (pH 8,6) dialysiert. Die Immunoglobulin-Lösung wurde dann auf das ursprüngliche Antiserumvolumen durch Zugabe von 50 mmol/l Boratpuffer (pH 8,6) aufgefüllt. Dann wurde die Immunoglobulin- Lösung weiter mit 0,1 mol/l Phosphatpuffer enthaltend 0,1% (W : V) Rinderserumalbumin (pH 7,0), verdünnt, um in dem Untersuchungsverfahren, das nachfolgend beschrieben wird, in den ange gebenen Anteilen verwendet zu werden.
(4) Standard:
Thyroxin-natriumsalz wurde als 1 mg/ml Vorratslösung verwendet, die zu einer Lösung in destilliertem Wasser mit 2 mol/l Natriumhydroxid bis zu einem End-pH von 10,2 titriert wurde. Standards wurden hergestellt durch Verdünnung dieser Vorratslösung in 0,1 mol/l Phosphatpuffer, enthal tend 0,1% (W : V) Rinderserumalbumin (pH 7,0).
Thyroxin-natriumsalz wurde als 1 mg/ml Vorratslösung verwendet, die zu einer Lösung in destilliertem Wasser mit 2 mol/l Natriumhydroxid bis zu einem End-pH von 10,2 titriert wurde. Standards wurden hergestellt durch Verdünnung dieser Vorratslösung in 0,1 mol/l Phosphatpuffer, enthal tend 0,1% (W : V) Rinderserumalbumin (pH 7,0).
(5) Nachweisreagenz:
Ein Glucoseoxidase-Unter suchungsreagenz wurde hergestellt durch Vermi schen von 11 Teilen 0,15 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 1,8% (W : V) Rinderserumalbumin, 2 Teile 2,0 mmol/l 4-Aminoantipyrin, enthaltend 0,6 mg/ml Peroxidase, 2 Teile 20 mmol/l 3,5-Dichlor- 2-hydroxybenzolsulfonat in 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0) und 2 Teile 1,0 mol/l Glucose in wäßriger gesättigter Benzoesäurelösung.
Ein Glucoseoxidase-Unter suchungsreagenz wurde hergestellt durch Vermi schen von 11 Teilen 0,15 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 1,8% (W : V) Rinderserumalbumin, 2 Teile 2,0 mmol/l 4-Aminoantipyrin, enthaltend 0,6 mg/ml Peroxidase, 2 Teile 20 mmol/l 3,5-Dichlor- 2-hydroxybenzolsulfonat in 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 7,0) und 2 Teile 1,0 mol/l Glucose in wäßriger gesättigter Benzoesäurelösung.
(1) Untersuchung aller Reagentien ohne Vorinkubie
rungsstufe
Die folgenden Komponenten wurden nacheinander getrennten Reaktionsküvetten zugegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml einer 1 : 4 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer, 1,7 ml des Nachweisreagenz und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 30 min bei 20°C inkubiert, und dann wurde die Absorption bei 520 nm gemessen.
Die folgenden Komponenten wurden nacheinander getrennten Reaktionsküvetten zugegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml einer 1 : 4 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer, 1,7 ml des Nachweisreagenz und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 30 min bei 20°C inkubiert, und dann wurde die Absorption bei 520 nm gemessen.
(2) Vorinkubierung mit Antiserum
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konjugat lösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml einer 1 : 16 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phos phatpuffer. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden nacheinander 1,7 ml des Nachweisreagenz und 0,1 ml der Apoenzymlösung zu jeder Lösung zugegeben. Nach weiterem Inkubieren während 30 min bei 20°C wurde die Absorption bei 520 nm in jeder Küvette gemessen.
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konjugat lösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml einer 1 : 16 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phos phatpuffer. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden nacheinander 1,7 ml des Nachweisreagenz und 0,1 ml der Apoenzymlösung zu jeder Lösung zugegeben. Nach weiterem Inkubieren während 30 min bei 20°C wurde die Absorption bei 520 nm in jeder Küvette gemessen.
(3) Vorinkubierung mit Apoenzym
Die folgenden Substanzen wurden hintereinander in getrenn te Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wur de 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden 0,1 ml einer 1 : 2 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphat puffer und 1,7 ml des Nachweisreagenz nacheinander jeweils zugegeben. Nach weiterer Inkubierung während 30 min bei 20°C wurde die Absorption in jeder Küvette bei 520 nm gemessen.
Die folgenden Substanzen wurden hintereinander in getrenn te Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konjugatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wur de 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden 0,1 ml einer 1 : 2 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphat puffer und 1,7 ml des Nachweisreagenz nacheinander jeweils zugegeben. Nach weiterer Inkubierung während 30 min bei 20°C wurde die Absorption in jeder Küvette bei 520 nm gemessen.
(4) Aufeinanderfolgende Vorinkubierung mit zuerst
Antiserum und dann Apoenzym
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml einer 1 : 32 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden zu jeder Lösung 0,1 ml der Apoenzymlösung gegeben. Nach weiterem Inkubieren bei 20°C während 20 min wurden zu jeder Küvette 1,7 ml des Nachweisreagenz gegeben, und in jeder Küvette wurde nach 30minütiger Inkubierung bei 20°C die Absorption bei 520 nm gemessen.
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml einer 1 : 32 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden zu jeder Lösung 0,1 ml der Apoenzymlösung gegeben. Nach weiterem Inkubieren bei 20°C während 20 min wurden zu jeder Küvette 1,7 ml des Nachweisreagenz gegeben, und in jeder Küvette wurde nach 30minütiger Inkubierung bei 20°C die Absorption bei 520 nm gemessen.
(5) Aufeinanderfolgende Vorinkubierung mit zuerst
Apoenzym und dann Antiserum
Die folgenden Substanzen wurden hintereinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden 0,1 ml einer 1 : 32 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer zu jeder Mischung gegeben. Nach weiterer Inkubierung während 20 min bei 20°C wurden 1,7 ml des Nachweis reagenzes zu jeder Küvette zugegeben, und nach 30minü tiger Inkubierung bei 20°C wurde in jeder Küvette die Absorption bei 520 nm gemessen.
Die folgenden Substanzen wurden hintereinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung und 0,1 ml der Apoenzymlösung. Jede Reaktionsmischung wurde 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden 0,1 ml einer 1 : 32 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer zu jeder Mischung gegeben. Nach weiterer Inkubierung während 20 min bei 20°C wurden 1,7 ml des Nachweis reagenzes zu jeder Küvette zugegeben, und nach 30minü tiger Inkubierung bei 20°C wurde in jeder Küvette die Absorption bei 520 nm gemessen.
(6) Vorinkubierung mit sowohl Antiserum als auch
Apoenzym
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml der Apoenzymlösung und 0,1 ml einer 1 : 32 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer. Jede Reaktions mischung wurde während 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden zu jeder Mischung 1,7 ml des Nachweis reagenzes gegeben. Nach einer weiteren Inkubierung während 30 min bei 20°C wurde die Absorption bei 520 nm in jeder Küvette gemessen.
Die folgenden Substanzen wurden nacheinander in getrennte Reaktionsküvetten gegeben: 0,05 ml der markierten Konju gatlösung, 0,05 ml einer ausgewählten Standardlösung, 0,1 ml der Apoenzymlösung und 0,1 ml einer 1 : 32 Verdünnung der Antiserumlösung in dem Phosphatpuffer. Jede Reaktions mischung wurde während 20 min bei 20°C inkubiert, und dann wurden zu jeder Mischung 1,7 ml des Nachweis reagenzes gegeben. Nach einer weiteren Inkubierung während 30 min bei 20°C wurde die Absorption bei 520 nm in jeder Küvette gemessen.
E. Ergebnisse
Die Untersuchungen wurden jeweils doppelt ausgeführt und auch Blindproben. Es wurde festgestellt, daß bei den Methoden 1 bis 3 die Konzentration an Thyroxin in der Standardlösung in direkter Beziehung zur Glucoseoxidase aktivität stand, während bei den Methoden 4 bis 6 die Thyroxinkonzentration im umgekehrten Verhältnis zu der Enzymaktivität stand. Bei den Methoden 1 bis 3 in Abwesen heit von Thyroxin, wurde die Enzymaktivierung inhibiert, während bei den Methoden 4 bis 6 die Enzymaktivierung verstärkt wurde. Es wurde festgestellt, daß die Methoden 4 bis 6 etwas empfindlicher für den Thyroxinnachweis wa ren als die anderen Methoden. Der oder die Gründe, warum die Enzymaktivierung unterschiedlich inhibiert oder ver größert wurde, in Abhängigkeit von der Reaktionsfolge, ist noch nicht ganz klar, jedoch zeigen die Ergebnisse, daß die vorliegende Erfindung eine homogene spezifische Bin dungs-Untersuchungsmethode zum Nachweis von Thyroxin unter Verwendung einer großen Vielzahl von Reaktionssequenzen ermöglicht.
Die Untersuchungen wurden jeweils doppelt ausgeführt und auch Blindproben. Es wurde festgestellt, daß bei den Methoden 1 bis 3 die Konzentration an Thyroxin in der Standardlösung in direkter Beziehung zur Glucoseoxidase aktivität stand, während bei den Methoden 4 bis 6 die Thyroxinkonzentration im umgekehrten Verhältnis zu der Enzymaktivität stand. Bei den Methoden 1 bis 3 in Abwesen heit von Thyroxin, wurde die Enzymaktivierung inhibiert, während bei den Methoden 4 bis 6 die Enzymaktivierung verstärkt wurde. Es wurde festgestellt, daß die Methoden 4 bis 6 etwas empfindlicher für den Thyroxinnachweis wa ren als die anderen Methoden. Der oder die Gründe, warum die Enzymaktivierung unterschiedlich inhibiert oder ver größert wurde, in Abhängigkeit von der Reaktionsfolge, ist noch nicht ganz klar, jedoch zeigen die Ergebnisse, daß die vorliegende Erfindung eine homogene spezifische Bin dungs-Untersuchungsmethode zum Nachweis von Thyroxin unter Verwendung einer großen Vielzahl von Reaktionssequenzen ermöglicht.
Zu einer Lösung aus 2,4 µmol Flavin-N⁶-aminohexyl-adenin-
dinukleotid, hergestellt gemäß A von Beispiel 1, wurden
200 µl Dimethylsulfoxid unter Argongas, 0,9 mg 1,3-Dimethyl-
5,6,7,8-tetrahydropyrido[1,2-e]-purin-2,4,9(3H)-trion
(3,62 µmol), hergestellt nach dem Verfahren von Cook et al.,
Res. Comm. in Chem. Pathol. and Pharm. 13 : 497 (1976), ge
geben, und 4 h nach der Zugabe wurden weitere 1,8 mg
(7,3 µmol) der gleichen Verbindung zugegeben. Dann wurde
über Nacht gerührt und das Lösungsmittel im Vakuum (0,13 mbar)
abgedampft und der Rückstand chromatografisch über eine
2,5×90 cm LH-20 Sephadex®-Säule chromatografiert und mit
0,3 mol/l Triethylammoniumbicarbonatpuffer (pH 7,8) eluiert.
Das zwischen 210 und 246 ml eluierte Rohprodukt wurde ge
sammelt und auf eine 20×20 cm×1000 µm Kieselgelplatte
gegeben und mit einer 8 : 2 Ethanol : 1 mol/l Triethylamminium
bicarbonatpuffer (pH 7,8)-Mischung eluiert. Die das ge
wünschte Produkt (Rf=0,77) enthaltende Bande wurde von
der Platte abgeschraubt, mit 1 mol/l Triethylammoniumbicarbonat
puffer (pH 7,8) extrahiert, filtriert und konzentriert.
Die Endreinigung erfolgte durch nochmalige Chromatografie
über einer LH-20 Sephadex®-Säule und Eluieren mit dem Puffer
bei 0,3 mol/l und ergab 1,26 µmol des markierten Konjugats,
wie durch Absorptionsmessung bei 450 nm festgestellt wur
de. Die Ausbeute betrug 53%.
Ein Antikörper wurde in Kaninchen gegen Immunogen-8-
(3-carboxypropyl)-1,3-dimethylxanthin-BSA nach dem Verfah
ren von Cook et al., Res. Comm. in Chem. Pathol. Pharm.
13 : 497 (1976) entwickelt. Die Antikörper-Bindungsreaktion
wurde bei Raumtemperatur in 0,1 mol/l Natriumphosphatpuffer
(pH 7,0) durchgeführt, und die Messung der Glucoseoxidase
aktivität wurde im gleichen Puffer bei 20°C vorgenommen.
Die bei diesem Versuch verwendeten Reagentien waren die
folgenden:
Reagenz | |
Zusammensetzung | |
A | |
0,1 mol/l Natriumphosphatpuffer (pH 7,0) | |
B | 565 Theophyllin-FAD₆-markiertes Konjugat oder 160 nmol/l N⁶-(6-Aminohexyl)-FAD (das FAD-Derivat) |
C | Antiserum gegenüber Theophyllin (10fach verdünnt in Reagenz A) |
D | Apoglucoseoxidase (50 nmol FAD-Bindungsstellen pro ml) |
E | Nachweisreagenz: 200 µg Peroxidase/ml; 0,71 mmol/l 4-Aminoantipyrin; 7,1 mmol/l 3,5-Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonat; 353 mmol/l Glucose und 35 mg BSA/ml |
Die Reagentien A, B und C wurden in getrennten Reaktions
küvetten in den in Tabelle 4 angegebenen Anteilen vereint.
Dann wurde Reagenz D (100 µl) und Reagenz E (283 µl)
schnell und nacheinander zu jeder Reaktionsmischung zu
gegeben, und dann wurde 30 min bei 20°C inkubiert. In
jeder Küvette wurde die Absorption bei 520 nm gemessen.
Die in Tabelle 4 gezeigten Ergebnisse sind die Durchschnitt
werte aus Doppelansätzen.
Die Ergebnisse der Reaktionen 2 bis 5 zeigen, daß das
Antiserum die Aktivität des FAD-Derivats (d. h. des nicht
an Theophyllin gekuppelten) nicht beeinflußte. Die Reak
tionen 6 bis 11 zeigen, daß ansteigende Mengen an Theo
phyllin-Antiserum die Aktivität des markierten Konjugats
im Hinblick auf seine Fähigkeit, sich mit dem Apoenzym
zu vereinen, verminderten.
Diese Reaktionen wurden gemäß Teil B durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß die angegebenen Mengen an Theophyllin
mit den Reagentien A und B vor der Zugabe von Reagenz C
vereint wurden und daß anstelle von Reagenz C eine 100fache
Verdünnung des Antiserums verwendet wurde. Die Er
gebnisse werden in der Tabelle 5 gezeigt.
Reaktionen 1 bis 3 waren Kontrollversuche, die zeigten,
daß der Antikörper zu Theophyllin die Fähigkeit des mar
kierten Konjugats, sich mit dem Apoenzym zu vereinen, ver
minderte. Reaktionen 4 bis 9 zeigen, daß die FAD-Aktivi
tät im Verhältnis zu dem Theophyllinniveau in der Reak
tionsmischung ansteigt.
Zu 4,24 mg Flavin-N⁶-aminohexyl-adenin-dinukleotid, her
gestellt gemäß Teil A von Beispiel 1, wurden 2,5 mg
Dimethyladipimidat-dihydrochlorid in 1 ml Wasser, und
5 µl Triethylamin gegeben. Das Gemisch wurde bei Raum
temperatur 10 min gerührt, und dann wurden 40 mg
Human-Immunoglobulin (IgG) in 1 ml 0,1 mol/l Natriumpyrophos
phatpuffer (pH 8,5), zugegeben. Nach weiterem 3stündigen
Rühren bei Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung
auf eine 2,5×50 cm G-25 Sephadex®-Säule, die mit 0,1 mol/l
Natriumphosphatpuffer (pH 7,0) ins Gleichgewicht gebracht
und eluiert worden war, gegeben. Die Fraktionen aus dem
ersten Eluierungspeak mit einer Absorption von 450 nm
wurden gesammelt und hintereinander gegen 4 l 0,1 mol/l Na
triumphosphatpuffer (pH 7,0) während 16 h, 4 l
0,1 mol/l Natriumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 1 mol/l
Natriumchlorid, während 24 h, und 0,1 mol/l Natrium
phophatpuffer (pH 7,0) während 48 h dialysiert. Dann
wurde Natriumazid bis zu 0,1% (W : V) zugegeben. Das Reak
tionsmaterial wurde durch einen 0,22 µm-Filter
filtriert und gelagert.
Die bei dieser Untersuchung verwendeten Reagentien waren
die folgenden:
Reagenz | |
Zusammensetzung | |
A | |
0,1 mol/l Natriumphosphatpuffer (pH 7,0) | |
B | 10 mmol/l 4-Aminoantipyrin |
C | 1,0 mol/l Glucose |
D | 25 mmol/l 3,5-Dichlor-4-hydroxybenzolsulfonat in Reagenz A |
E | 1,2 mg/ml Meerrettichperoxidase in Reagenz A |
F | 30% (W : V) Rinderserumalbumin |
G | IgG-FAD-markiertes Konjugat in Lösung gelagert, wie vorher angegeben |
H | Apoglucoseoxidase |
I | Kaninchen-Antiserum gegen Human-IgG |
J | Standard: Human-IgG in Reagenz A in vorbestimmten Mengen |
Reagenzmischungen wurden wie folgt hergestellt:
Mischung Nr. 1:
180 µl Reagenz A, 20 µl Reagenz B, 100 µl Reagenz D und 5 µl Reagenz G (5,4 µmol)
180 µl Reagenz A, 20 µl Reagenz B, 100 µl Reagenz D und 5 µl Reagenz G (5,4 µmol)
Mischung Nr. 2:
0,3 ml Gesamtvolumen von verschiedenen
Anteilen, enthaltend das Volumen von Rea
genz I, wie in Tabelle 6 nachfolgend
angegeben, wobei das Restvolumen mit dem
Reagenz A aufgefüllt wurde.
Mischung Nr. 3:
80 µl Reagenz D, 50 µl Reagenz E, 33 µl Reagenz F, 137 µl Reagenz A und 1,6 µl Reagenz H (4,2 µmol/l FAD-Bindungsstellen)
80 µl Reagenz D, 50 µl Reagenz E, 33 µl Reagenz F, 137 µl Reagenz A und 1,6 µl Reagenz H (4,2 µmol/l FAD-Bindungsstellen)
Zu 300 µl von Mischung Nr. 1 wurden 300 µl der Mischung
Nr. 2 und 300 µl von Reagenz A in einzelnen Reagenzkü
vetten zugegeben. Nach einer wenigstens 10minütigen In
kubation bei Raumtemperatur wurden zu jeder Mischung
300 µl der Mischung Nr. 3 gegeben. Nach einer weiteren
Inkubierung während 30 min bie 20°C wurde die Absorp
tion bei 520 nm in jeder Küvette gemessen. Folgende Er
gebnisse wurden erzielt:
Volumen an Antiserum, das zur Herstellung von Mischung Nr. 2 zugegeben wurde | |
Absorption bei 520 nm | |
0 | |
0,859 | |
2 | 0,750 |
4 | 0,602 |
6 | 0,494 |
8 | 0,443 |
10 | 0,415 |
12 | 0,408 |
14 | 0,392 |
16 | 0,375 |
Die Ergebnisse zeigen, daß mit zunehmender Menge an
Antikörper die Glucoseoxidaseaktivität, die durch das
FAD-markierte Konjugat an IgG erzeugt wurde, abnahm.
Diese Reaktionen wurden unter Verwendung der in Teil B
angegebenen Reagentien durchgeführt. Vorbestimmte Mengen
an Human-IgG in 300 µl Volumina von Reagenz A wurden
mit Mischung Nr. 1 in getrennten Reaktionsküvetten ver
mischt. Dann wurde eine Mischung aus 12 µl von Reagenz I
und 288 µl von Reagenz A zu jeder Mischung zugegeben.
Nach 10 min wurden 300 µl von Mischung Nr. 3 zugege
ben und die Reaktionsmischungen wurden 30 min bei
20°C inkubiert. Nach dieser Zeit wurde die Absorption bei
520 nm in jeder Küvette gemessen. Folgende Ergebnisse
wurden erzielt.
Menge an zugegebenem Human-IgG (µg) | |
Absorption (520 nm) | |
0 | |
0,579 | |
4 | 0,653 |
8 | 0,751 |
12 | 0,844 |
16 | 0,986 |
24 | 1,06 |
Es wurde gezeigt, daß die vorliegende Erfindung eine
spezifische Bindungs-Untersuchung ermöglicht, zur Be
stimmung von hochmolekulargewichtigen Liganden, Human-
IgG, in flüssigen Medien.
Wie für den auf diesem Gebiet arbeitenden Fachmann aus
der Beschreibung und den Beispielen ersichtlich ist,
können die Reagenzvorrichtungen zur Durchführung der vor
liegenden Erfindung in verschiedener Form vorliegen.
Insbesondere können solche Reagenzvorrichtungen in Form
von einheitlichen Testzusammensetzungen, wie geeigne
ten Feststoffzusammensetzungen oder flüssigen Formulie
rungen, vorliegen. Ein Beispiel hierfür ist eine Test
zusammensetzung zur Bestimmung eines Liganden gemäß
der vorliegenden Erfindung aus (a) einem markierten Kon
jugat, das eine organische prosthetische Gruppe, ge
kuppelt an den Liganden oder ein Bindungsanalog davon
enthält, (b) einem spezifischen Bindungspartner an dem
Liganden, und (c) einem Apoenzym, das sich mit der pro
sthetischen Gruppe unter Ausbildung eines Holoenzyms ver
einigen kann. Eine solche Testzusammensetzung kann auch
Reagentien zum Messen der Aktivität des Holoenzyms ent
halten, und unter gewissen Umständen können das markierte
Konjugat und das Apoenzym auch in Form eines konjugierten
Enzymkomplexes angewendet werden. Selbstverständlich
können übliche Verdünnungsmittel, Pufferstoffe, Stabilisa
toren und dergleichen in den Testzusammensetzungen ent
halten sein.
Die Reagenzvorrichtungen können auch in Form eines Test
kits vorliegen, z. B. in einer Verpackungskombination aus
Behältern, in denen die erforderlichen Reagentien vor
handen sind. Als Beispiel kann ein solcher Testkit zur
Bestimmung eines Liganden gemäß der vorliegenden Erfin
dung aus einem oder mehreren Behältern bestehen, wie
(a) einem markierten Konjugat aus einer organischen pro
sthetischen Gruppe, gekuppelt an den Liganden oder ein
Bindungsanalog davon, (b) einem spezifischen Bindungs
partner an den Liganden und (c) einem Apoenzym, das
fähig ist, sich mit der prosthetischen Gruppe unter Aus
bildung eines Holoenzyms zu verbinden. Ein solcher Test
kit kann auch in einem oder mehreren gleichen oder ver
schiedenen Behältern Reagentien zum Messen der Aktivität
des Holoenzyms enthalten, und gewünschtenfalls kann
auch das markierte Konjugat und das Apoenzym in Form
eines konjugierten Enzymkomplexes vorliegen. Gemäß einer
Ausführungsform besteht das Testkit aus wenigstens zwei
getrennten Behältern, von denen der eine das markierte
Konjugat und gewünschtenfalls Reagentien zum Messen
der Holoenzymaktivität enthält und der andere den Bin
dungspartner und das Apoenzym. Natürlich können in dem
Testkit auch weitere Reagentien bekannter Art enthalten
sein, wie sie für den Verbraucher aus praktischem Interesse
wünschenswert sind, wie Puffer, Verdünnungsmittel, Stan
dards und dergleichen.
Claims (6)
1. Spezifische, homogene Bindungs-Untersuchungsmethode zur
Bestimmung einer chemischen Substanz (Ligand) in einem
flüssigen Medium, durch
- a) Inberührungbringen des flüssigen Mediums mit einem Apo enzym und einem markierten Konjugat, bestehend aus einem an den Liganden oder einen Bindungs-Analogen des Liganden oder an einen spezifischen Bindungspartner des Liganden gekuppelten Rest eines Coenzyms als Markierungskomponente und, wenn das markierte Konjugat den Liganden oder das Analoge des Liganden enthält, auch mit dem spezifischen Bindungspartner des Liganden, wobei durch den Kontakt ein Bindungs-Reaktionssystem erzeugt wird, in welchem eine gebundene Spezies und eine freie Spezies des markierten Konjugates gebildet werden, und das Verhältnis des mar kierten Konjugats in den beiden gebildeten Spezies eine Funktion der Gegenwart des Liganden in dem flüssigen Medium ist, und
- b) Bestimmung des Anteils der markierten Komponente in den beiden ge bildeten Spezies,
dadurch gekennzeichnet, daß als Markierungskomponente ein
Rest des Flavin-adenin-dinukleotids und als Apoenzym
Apoglucoseoxidase verwendet werden und das Verhältnis
des markierten Konjugats in den beiden gebildeten Spezies
durch Messung der Glucoseoxidase-Aktivität im Reaktions
gemisch bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
zu bestimmende Ligand ein Immunoglobulin oder ein Antikörper
ist.
3. Reagenz zur Ausführung der Methode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es
- a) ein markiertes Konjugat bestehend aus einem an den Liganden oder Analogen des Liganden oder einen spezifischen Bin dungspartner des Liganden gekuppelten Rest eines Flavin- adenin-dinucleotids als Markierungskomponente,
- b) wenn das markierte Konjugat den Liganden oder Analogen des Liganden enthält, den spezifischen Bindungspartner des Li ganden und
- c) Apoglucoseoxidase
enthält.
4. N⁶-(6-Aminohexyl)-dinitrophenyl-flavin-adenin-dinukleotid.
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