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Abklappbare Liege für Eisenbahnabteile
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Die Erfindung betrifft eine abklappbare Liege für Eisenbahnabteile,
die an ihrer wandseitigen Längswange in vertikalen, wandfesten Gleit- oder Rollenführungen
£efiihrt und an zwei einerseits wandseitig und ardererseits an den kopf- bzw.
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fußendigen Querwangen angelenkten Gelenkarmen gehalten ist, wobei
in der Gleit- bzw. Rollenführung den vertikalen Verstellweg der Längswange begrenzende
Anschlage vorgesehen sind, die gleichzeitig als Gegenlager zur Halterung der Liege
in der horizontalen Stellung dienen.
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Die bekannten Liegen dieser Art weisen eine Reihe von Handhabungs-
und Raumnutzungsnachteilen auf, die ihre Ursache darin haben, daß der Anlenkpunkt
der Gelenkarme an den kopf- bzw.
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fußendigen Querwangen sehr nahe an die wandseitige Längswange verlegt
werden muß, um ein Aufklappen der Liege durch unbeabsichtigte Verlagerung des Übergewichtes
in der Liegestellung in den zwischen Liegenschwenkachse und Gegenlager eingeschlossenen
Liegenbereich mit Sicherheit auszuschließen. Die sich
hieraus ergebende
Folge ist einerseits, daß für den Benutzer beim Hochschwenken der Liege aus der
horizontalen Nachtstellung in die vertikale Tagstellung das Anheben praktisch des
gesamten Liegengewichtes und dessen Verschwenken in die vertikale Lage erforderlich
wird, was schwächeren Personen insbesondere bei Benutzung der oberen Abteilliegen
häufig nicht ohne Hilfe Dritter möglich ist.
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Der weitere sich hieraus ergebende Nachteil besteht darin, daß der
wesentliche Teil des Liegengewichts in der hochgeklappten Stellung oberhalb des
Geienkpunktes liegt und damit die Liege zur Vermeidung eines unbeabsichtigten Abklappens
insbesondere unter Berücksichtigung der in Eisenbahnabteilen unvermeidbaren ltüttel-
bzw. Trägheitskräfte beim Anfahren oder beim Bremsen des Zuge gesondert mittels
Riegeln, Gurten oder dgl. gesichert werden muß, deren fehlerhafte oder versehentlich
unterbleibende Bedienung zu Verletzungen der Abteilbenutzer ihren kann, abgesehen
davon, daß auch insoweit die Handhabung insbesondere bei deri oberen Liegen dem
Benutzer häufig erhebliche Mühe bereitet, Wegen dieser Schwierigkeiten bei der ilandhabung
und insbesondere gegebenenfalls Gefährdung der Benutzer bei fehlerhafter Handhabung
ist es daher bisher erforderlich, in den sowohl für Tag- als auch für Nachtbenutzung
bestimmten Schlaf- bzw. Liegewagen Bedienungspersonal einzusetzen, das fMir eine
ordnungsgemäße Handhabung Sorge trägt. Bin weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten
Liegen besteht auch darin, daß sie infolge der einseitigen Anlenkung einen großen
- bezogen auf die Anlenkebene - Schwenkraum nach oben benötigen und damit insgesamt
funktionell zwischen Liegenlage und Tagrabestellung eine große Abteilwandfläche
für sich in Anspruch nehmen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer abklappbaren
Liege für Eisenbahnabteile der eingangs beschriebenen Art, die auch von nicht geübten
Personen ohne Kraftaufwand bedient werden kann, und bei der eine Gefährdung der
Benutzer sowohl in horizontaler Liegestellung als auch in vertikaler Aufklapplage
mit Sicherheit ausgeschlossen ist. Die Lrfindung besteht darin, daß an der Liege
ein einseitig federbelasteter
Riegel vorgeschen ist, der bei @rreichen
der horizontalen Liegestellung eine wand- bzw. gestellfeste Selbsthalterraste hintergreift
derart, daß dir Liege an ihrer wandseitigen Wange zwischen dem Anschlag der Gleitführung
und der Selbsthalterraste geklemmt gehalten ist.
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Eine in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildete Liege ist in der
horizontalen Liegelage geklemmt und damit in beiden Drehrichtungen um die Gelenkachse
unverschwenkbar gehalten, so daß der Anlenkpunkt des Gelenkarmes an der Liege anstelle
in einer Randlage mehr in einer Mittellage, vorteilhaft in der Achse des indifferenten
Gleichgewichts der Liege angeordnet werden kann, ohne daß hierdurch bei einseitiger
Gewichtsbelastung die Gefahr des unbeabsichtigten Aufschwenkens in eine Schräglage
bzw. die vertikale Aufklapptuge besteht. Infolge der Lagerung der Liege mehr in
der Achse des indifferenten Gleichgewichts erfordert die Bedienung sowohl in der
einen als auch der anderen Schwenkrichtung einen lediglich fiir die Überwindung
der Reibkräfte erforderlichen Kraftaufwand und kann daher auch von schwächeren Personen
ohne Hilfe Dritter bewerkstelligt werden. Es ergibt sich darüberhinaus infolge der
Anlenkung der Liege im Bereich ihrer Mitteilängsachse eine wesentlich günstigere
Raumaufteilung im Verhältnis zur Abteilhöhe für die übereinander liegenden Liegenebene
infolge der besseren Nutzung der jeweils unterhalb der Achsebene gelegenen Wandfläche
als Anlagefläche der Liegen in Tagstellung. Die indifferente Lagerung der Liege
in ihrer vertikalen Tagstellung hat darüberhinaus den weiteren Vorteil, daß eine
besondere Arretierung in der hochgeklappten Stellung nicht erforderlich ist, da
aufgrund dieser Lagerung für ein einseitig fallendes ESeraufklappen unter Schwerkra
P Lw irkung aufgrund ungleicher Gewichtsverteilungen die Grundlage fehlt. Es kann
daher lediglich zur Vermeidung von im Fahrbetrieb unvermeidbaren kurzhubigen Schwingbewegungen
und gegebenenfalls hieraus resultierenden Klappergeräuschen zweckm?jßlg sein, eire
Tagarretierung vorzunehmen, deren Fehlen oder fehlerhafte Bedienung jedoch keine
Gefihrdung der Abteilbenutzer im Gefolge haben würde.
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In einer vorteilhnften Ausführungc form d er Erfindung kann an der
Querwange des Liegengestelles eine geführte, einseitig federbelastete Schub- bzw.
Zugstange vorgesehen sein, die im Bereich der wandseitigen Wange mit einem mit der
gestellfesten Raste zusammenwirkenden Riegelzapfen und weiterhin an ihrem freien
Ende mit einem Bctitigungsgriff versehen ist Die in dieser Weise ausgebildete Verriegelung
ist bei Abschwenken der Liege aus der vertikalen Taglage in die horizontale Liegelage
selbstarretierend und bedarf daher keiner Bedienung, während die Entriegelung zum
Zwecke des Aufschlfenkens der Liege aus der Nacbtstellung in die Tagstellung horizontal,
d.h. in der für den Benutzer giinstigsten Wirkungsrichtung erfolgt.
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Zum Zwecke einer Verriegelung auch in der Tagstellung kann an der
Schubstange ein weiterer :tiegelzanfen angeordnet und eine weitere gestellfeste
Raste vorgesehen sein, die im Zusammenwirken mit dem Riegelzapfen die Liege in ihre
Hochklapplage arretiert. Hierbei ist vorteilhaft die der Verrasterung der Liege
in der Horizontalstellung diendende Raste als Federriegelraste ausgebildet, wobei
die beiden Riegel zapfen mit der Federriegelraste derart zusammenwirken, daß die
Liege in der horizontalen Stellung zwischen dem Anschlag und der Raste im Zusammenwirken
mit dem einen der Riegelzapfen verklemmt und die Liege in der vertikalen Einklapplage
mittels des anderen, zwischen der Raste und dem Federriegel gehaltenen Riegelzapfens
arretiert gehalten ist. In diesem Falle erfolgt die Verrasterung bzw. Arretierung
in beiden Lagen in einem einzigen Beschlag, wobei die Bedienung zum Zwecke der Entriegelung
in beiden Fällen in der für den Benutzer günstigsten Wirkungsrichtung (horizontaler
Zug) erfolgt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Wangen des
Liegengestelles als Hohlprofil ausgebildet und die Schubstange im Innern des Hohlprofils
geführt gelagert, derart, daß die Schubstange einerseits flächig an den Wandungen
des Hohlprofils gleitend anliegt und andererseits mit ihren Zapfen Langlochbohrungen
in der Außenwandung des Hohlprofils
in Gleitsitz durchragt. Auf
diese Weise ist die Schubstange ohne weitere Lagerung sicher geführt un@ vermag
die zum Teil crheblichen Vertikal- und Horizonta@krä@te ohne besondere Lager- und
Führungselemente aufzunchmen. Hierbei ist das Hohlprofil zweckmäßig aus zwei an
ihren Längskanten flächig aneinander liegenden, Schweißflächenstege bildende Flachprofilen
gebildet, wobei die Schweißflächenstege seitlich iiber den Hohlprofilquerschn ist
hinausragen derart, daß eine der Schweißflächendoppelstege glc ichzeitig als Auflager
für die Liegenauflage und der andere Schweißflächendoppelsteg als Halteschiene für
eine aufgeschobene Polsterschutzleiste dient. Die Ausbildung der Liegenwangen als
in dieser Weise ausgebildetes Hohlprofil ergibt @inige er@ebliche Vorteile sowohl
herstellungstechnischer als auch funktionstechnischer Art. So ermöglicht es zunächst
in einfachster Weise die Einbringung der Schubstange bzw. Betätigungsteile für den
Riegelmechanismus in das ein geschlossenes Gehäuse bildende Hohlprofil, wodurch
einerseits dos optische Aussehen der Liege verbessert und andererseits die Betätigungsteile
dem Zugriff Dritter entzogen sind. Die Riegel- bzw. Riegelbetätigungseinrichtung
kann auf einfachste Weise im Hohlprofil montiert werden. Zu diesem Zwecke -nd zweckmäßig
die Schubstange mit Gewindebohrungen versehen und die Riegelzapfen als Gewindebolzen
ausgebildet. Es bedarf in diesem Falle lediglich des Einschiebens der Schubstange
in das hohlprofil und der Gegensehraubung der Riegelzapfen durch die Langlochbohrungen
hindurch. Ein weiterer Vorteil besteht auch darin, daß gleichzeitig mit der Profilverschweißung
ohne weitern Arbeitsgang die funktionell erforderlichen Auflagen für die Liegenböden
in einer allen Anforderungen genügenden Stärke und darüberhinaus eine Halterung
fiir eine dem Schutz des Benutzers gegen Verletzungen dienende Polsterleiste auf
den dem Benutzer zugekehrten offen liegenden Netallteilen geschaffen wird. Das in
dieser Weise gebildete Hohlprofil weist darüberhinaus infolge der parallel z beiden
Längsebenen überstehenden, infolge der Materialverdoppelung starren Kanten eine
große Biege- und Verwindungssteifigkeit auf und kann daher unter entsprechender
Material-
und Gewichtseinspc.rung ohne Einbußen an Stabilität aus sehr dienen Blechen hergestellt
werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
erlFiutert. Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht einer @bklappbaren Liege gemäß Erfindung
Fäg. 2 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform einer Liege Fig. 3 die perspektivische
Ansicht eines Liegengestellrallmens Fig. 4 die Schnitt- Sprengdarstellung des Gestellprofils
Fig. 5 die perspektivisch Darstellung der teilaufgebrochenen Querwange des Gestellrahmens
Fig. 6 einen Schnitt nach V-V durch Fig. 5 In der Zeichnung ist mit 1 eine abklappbare
Liege für Eisenbahnabteile als Ganzes bezeichnet, die an ihrer wandseitigen Längswange
2 - Fig. 3 - in vertikalen, wandfesten Gleit- oder Rollenführungen 3 geführt wird
und an zwei einerseits wandseitig und andererseits an den kopf- bzw. fußendigen
Querwangen 4 der Liege angelenkten Gelenkarmen 5 gehalten ist, wobei in der Gleit-
bzw. Rollenführung den vertikalen Verstellweg der Längswange begrenzende Anschläge
6 vorgesehen sind, die gleichzeitig als Gegenlager. zur Halterung der Liege in der
horizontalen Stellung dienen.
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An der Liege ist ein einseitig mittels einer Feder 7 - Fig. 5 -belasteter
Riegel 9 vorgesehen, der bei Erreichen der horizontalen Liegestellung eine wand-
bzw. gestellfeste Selbsthalterraste 10 - Fig. 1, 2 - hintergreift derart, daß die
Liege an ihrer wandseitigen Wange 2 zwischen dem Anschlag 6 der Gleitfiihrung 3
und der Selbsthalterraste 10 geklemmt gehalten ist.
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hierbei ist - Fig. 5 - an der Querwange 4 des Liegengestelles eine
geführte durch die Feder 7 einseitig belastete, den Hiegelzapfen 9 tragende Zugstange
11 vorgesehen, die im Bereich
der wandseitigen Wange mit der gestellfesten
Raste 10 - Fig. 1 - zusammenwirkt und an ihrem freien Ende mit einem Betätigungsgriff
12 versehen ist.
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Die Wangen des Liegengestelles sind als Hohlprofil ausgebildet und
die Schubstange 11 im Innern des Hohlprofils gefiihrt derart, daß die Schubstange
11 einerseits flächig an den Innenwandungen de£ Hohlprofils gleitend anliegt und
andererseits der Riegelsapfen 9 eine Langlochbohrung 13 in der Außenwandung des
ifohlprofils in Gleitsitz durchragt, so daß die Schubstange allseits gelagert ist.
Das Hohlprofil ist - Fig. 4 - aus zwei an ihren Längskanten 14a, b; 15a, b flächig
aneinanderliegenden, Schweißflächenstege bildende Flachprofilen 14, 15 gebildet,
wobei die Schweißflächenstege 14a,b; 15a,b seitlich über den Hohlprofilquerschnitt
14, 15 hinausragen derart, daß der einc- der Schweißflächenstege 14b, 15b gleichzeitig
als Auflager für die Liegenauflage 16 und der andere Schweißflächensteg 14a, 14b
als Halteschiene für eine aufgeschobene Polsterschutzleiste 17 dient.
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Zum Zwecke der Verriegelung auch in der Tagstellung ist an der Schubstange
11 ein weiterer, eine Langlochdurchbrechung 10 der Querwaage durchragender Riegel
zapfen angeordnet, der im Falle der Ausführungsform nach Fig. 1 von dem gesondert
angebrachten Zapfen 20 und im Falle der Fig. 5 von dem Achsauge des Betätigungsgriffes
12 gebildet ist und in diesem Fall mit einer gesondert gestellfest angeordneten
Raste 21 - F3g.
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1 - zusammenwirkt. Vorteilhaft ist jedoch die der Verraste rung der
Liege in der Horizontalstellung dienende Raste wie im Falle der Fig. 2 als kombinierte
Federriegelraste 22, 23 ausgebildet, wobei die beiden Riegelzapfen 9, 20 mit der
Fede-rriegelraste 22, 23 derart zusammenwirken, daß die Liege in der horizontalen
Stellung zwischen dem Anschlag 6 und der Raste 22 im Zusammenwirken mit dem einen
der Riegelzapfen 9 verklemmt und die Liege in der vertikalen Einklapplage mittels
des anderen, zwischen der Raste 22 und der Feder 23 gehaltenen Riegelzapfens 20
arretiert gehalten ist. In diesem
Falle erfolgt die Verrasterung
bzw Arretierung in beiden Lagen in einem einzigen Beschlag, wobei die Bedienung
zum Zwecke der Entriegelung in beiden Fällen in der für den Benutzer günstigsten
Wirkungsrichtung (horizontaler Zug) erfolgt.