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Der Teer, der als Nebenprodukt bei der Herstellung von Resor-
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cin oder Resorcin und Hydrochinon über das Hydroperoxid von m-Diisopropylbenzol
oder einer Kombination aus m- und p-Diisopropylbenzolen (im folgenden: m,p-Diisopropylbenzol)
anfällt, enthält m-substituierte phenolische Bestandteile oder eine Kombination
aus m- und p-substituierten phenolischen Bestandteilen (im folgenden: m,p-substituierte
phenolische Bestandteile) als Hauptkomponenten. Unter diesen Bestandteilen sind
m- oder p-Isopropenylphenol, -Isopropylphenol, -Hydroxyphenyldimethylcarbinol, -Hydroxyacetophenon,
-Acetylphenyl -dimethylcarbinol, -Diisopropenylbenzol und Dimere sowie höhere Oligomere
von m- oder p-Isopropenylphenol identifiziert worden.
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Bisher fand dieser Nebenproduktteer keine praktische Anwendung, sondern
wurde verworfen oder verbrannt oder höchstens als Brennmaterialzusatz verwendet.
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Intensive Untersuchungen über die praktische Verwendbarkeit dieses
Nebenproduktteeres haben nun überraschenderweise gezeigt, daß bei der Polymerisation
des Nebenproduktteers feste Kunstharze entstehen, die für zahlreiche Anwendungsbereiche
geeignet sind, und daß Epoxidharze, die sich von diesem Nebenproduktteer ableiten
als Überzugsmassen, Klebstoffe, Form-und Preßmassen und dergleichen verwendbar sind.
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Gegenstand der Erfindung sind feste Kunstharze, die aus den vorstehenden
Nebenproduktteer als Ausgangsmaterial hergestellt worden sind, Epoxidharze, die
sich von diesem Nebenproduktteer oder seinem Polymerisationsprodukt ableiten, Kunstharzmassen,
daraus hergestellte gehärtete Produkte und Beschichtungsmaterialien, die das Kunstharz
oder das Epoxidharz enthalten, so-
wie Verfahren zur Herstellung
der genannten Produkte.
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Der erfindungsgemäß verwendete Teer ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung
von Resorcin oder Resorcin und Hydrochinon über das Hydroperoxid von m-Diisopropylbenzol
oder m,p-Diisopropylbenzol und enthält m-substituierte phenolische Bestandteile
oder m,p-substituierte phenolische Bestandteile als Hauptkomponenten. Beispiele
für seine Zusammensetzung sind in Tabelle I genannt. Die Zusammensetzung ändert
sich jedoch je nach den Herstellungsbedingungen von Resorcin oder Resorcin und Hydrochinon,
so daß selbstverständlich auch Nebenproduktteere mit anderen Zusammensetzungen als
den in Tabelle I genannten verwendet werden können.
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Ferner sind Nebenproduktteere geeignet, aus denen die destillierbaren
Komponenten ganz oder teilweise abgestreift oder hochmolekulare Komponenten ganz
oder teilweise entfernt worden sind.
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Tabelle I
Teer [I] Teer [II] Teer [III] Teer [IV] Teer [V] Teer [VI] |
(%) (%) (%) (%) (%) (%) |
m-Isopropenylphenol 5 17 23 - - - |
m,p-Isopropenylphenol - - - 2 7 12 |
m-Isopropylphenol 21 7 8 - - - |
m,p-Isopropylphenol - - - 20 6 7 |
m-Hydroxyphenyldimethyl- |
10 8 10 - - - |
carbinol |
m,p-Hydroxyphenyldimethyl- |
- - - 11 9 11 |
carbinol |
m-Hydroxyacetophenon 1 3 2 - - - |
m,p-Hydroxyacetophenon - - - 1 3 2 |
m-Acetylphenyldimethyl- |
3 5 6 - - - |
carbinol |
m,p-Acetylphenyldimethyl- |
- - - 3 5 5 |
carbinol |
m-Diisopropenylbenzol 6 4 4 - - - |
m-p-Diisopropenylbenzol - - - 5 4 4 |
Dimer von m-Isopropenylphenol 23 27 15 - - - |
Dimer von m-Isopropenyl- |
- - - 25 32 19 |
phenol |
andere (harzige Substanz) 31 29 32 33 34 40 |
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen festen Kunstharzes wird der
Nebenproduktteer gewöhnlich bei 20 bis 2400C in Gegenwart oder Abwesenheit eines
Lösungsmittels polymerisiert. Obwohl die Polymerisation beim alleinigen Erhitzen
abläuft und ein Polymerisationsinitiator nicht unbedingt notwendig ist, wird vorzugsweise
ein Initiator angewandt, um die Polymerisationsgeschwindigkeit zu erhöhen. Für diesen
Zweck eignen sich herkömmliche Polymerisationsinitiatoren für die kationische Polymerisation.
Spezielle Beispiele sind anorganische Säuren und Salze, wie die Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure und Kaliumhydrogensulfat, feste Säuren, wie Siliciumdioxid/Aluminiumoxid,
saure Tonerde und aktivierte Tonerde, organische Säuren, wie Ameisensäure, Oxalsäure,
Mono-, Di-und Trichloressigsäure, Benzolsulfonsäure und p-Toluolsulfonsäure, Phosphorhalogenide,
wie Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid und Phosphoroxychlorid, sowie Friedel-Crafts-Katalysatoren,
wie Aluminiumchlorid, Eisenchlorid, Zinkchlorid und Magnesiumchlorid.
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Vorzugsweise führt man die Polymerisation bei einer Temperatur von
100 bis 2400 C in Abwesenheit eines Lösungsmittels durch.
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Temperaturen oberhalb 2400C sollten vermieden werden, da dann die
thermische Zersetzung des entstandenen Polymerisats einsetzt.
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Bei Verwendung eines Polymerisationsinitiators unterliegt die Menge
keiner bestimmten Beschränkung, beträgt jedoch gewöhnlich 0,01 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht -des Nebenproduktteers.
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Der Erweichungspunkt des bei der Polymerisation des Nebenproduktteeres
erhaltenen festen Kunstharzes läßt sich je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck
über die Katalysatormenge, die Temperatur und andere Polymerisationsbedingungen
regeln.
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Ublicherweise liegt er jedoch im Bereich von 50 bis 1200C.
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Die Polymerisation kann in Abwesenheit von Lösungsmitteln durchgeführt
werden, indem man eine Reaktionstemperatur wählt, bei der die Reaktionsprodukte
in flüssigem Zustand vorliegen.
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Alternativ kann aber auch in Gegenwart unpolarer Lösungsmittel, wie
Benzol, Toluol, Xylol oder Chlorbenzol, gearbeitet werden Bei der Polymerisation
in einer Inertgasatmosphäre, wie Stickstoff, werden Reaktionsprodukte von verbesserter
Farbe erhalten.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Epoxyharze werden der Nebenproduktteer
oder das bei der Polymerisation des Nebenproduktteers erhaltene feste Kunstharz
gegebenenfalls nach Abstreifen von niedrigsiedenden Bestandteilen mit einem Spihalogenhydrin
in Gegenwart einer Alkalibase nach foigendem Verfahren umgesetzt, das den Herstellungsverfahren
für herkömmliche Epoxidharze sehr ähnlich ist: Der Nebenproduktteer oder das feste
Kunstharz werden mit einem Epihalogenhydrin in einer Menge von 0,6 bis 10 Mol pro
Hydroxylgruppe in dem Nebenproduktteer oder dem festen Kunstharz versetzt, worauf
man das erhaltene Gemisch in einer Dehalogenierungs-Ringschlußreaktion in Gegenwart
einer Alkalibase umsetzt.
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Als Epihalogenhydrin wird gewöhnlich Epichlorhydrin verwendet, jedoch
eignen sich auch andere Epihalogenhydrine, wie Epibromhydrin und Methylepichlorhydrin.
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Als Alkalibasen eignen sich z.B. Alkalimetallhydroxide, wie Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid, sowie Alkalimetallsalze, wie Natriumsilikat, Natriumaluminat
und Natriumzinkat.
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Beträgt die verwendete Epihalogenhydrinmenge mehr als 1 Mol pro Hydroxylgruppe
in dem Nebenproduktteer oder dem festen Kunstharz, so entsteht ein halbfestes oder
festes Epoxidharz
mit niedrigem Molekulargewicht, wenn man den Nebenproduktteer
oder das feste Kunstharz in dem Epihalogenhydrin oder einer Lösung des Epihalogenhydrins
in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittels, wie Aceton oder Methanol, löst, hierauf
gegebenenfalls die Luft durch Stickstoff verdrängt, eine Alkalibase als Feststoff
oder konzentrierte Lösung in einer Menge zugibt, die einer Hydroxylgruppe äquivalent
oder etwas überschüssig ist, die Reaktion bei 20 bis 1200C ablaufen läßt und schließlich
das Wasser und die als Nebenprodukte entstandenen Salze abtrennt.
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Andererseits erhält man bei Verwendung des Epihalogenhydrins in einer
Menge von 1 Mol oder weniger pro Hydroxylgruppe in dem Nebenproduktteer oder dem
festen Kunstharz ein festes Epoxidharz mit hohem Molekulargewicht, wenn man den
Nebenproduktteer oder das feste Kunstharz in einer niedrig konzentrierten wäßrigen
Lösung löst, die eine Alkalibase in einer Menge enthält, die etwas größer ist als
die 1 Mol des Epihalogenhydrins äquivalente Menge, wobei diese Lösung gegebenenfalls
mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, wie Toluol, Xylol, Methylisobutylketon
oder Methyläthylketon, vermischt ist, hierauf das Epihalogenhydrin zugibt, die Reaktion
bei 20 bis 1200C durchführt und schließlich das Wasser und die Salze, die als Nebenprodukte
entstanden sind, abtrennt.
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Bei der Reaktion mit dem Epihalogenhydrin kann das Reaktionssystem
gegebenenfalls auch mit einem Additionskatalysator versetzt werden, z.B. einem tertiären
Amin, um ein Additionsprodukt zu bilden, das dann in einer Dehalogenierungs-Ringschlußreaktion
in Gegenwart einer Alkalibase zu dem Epoxidharz umgesetzt wird.
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Ferner kann anstelle des Nebenproduktteers oder des festen Kunstharzes
ein Gemisch aus dem Nebenproduktteer oder dem festen Kunstharz mit anderen geeigneten
mehrwertigen Phenolen
verwendet werden, z .B. z.B. Bis-(4-hydroxyphenyl)-dimethylmethan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, Resorcin, Hydrochinon und Novolak-Harzen.
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Das erfindungsgemäße feste Kunstharz eignet sich für zahlreiche Anwendungsgebiete.
Die Anpassungsfähigkeit des Kunstharzes an die verschiedenen Anwendungserfordernisse
beruht auf seiner Reaktivität, die ihm von der Hydroxylgruppe und anderen ungesättigten
Gruppen verliehen werden. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist die Modifizierung
von Phenolharzen. Mischt man z.B. das feste Kunstharz einem Novolak-Harz zu, das
durch Umsetzen eines Phenols mit Formaldehyd unter sauren Bedingungen erhalten worden
ist, und härtet die erhaltene Masse mit einem Formaldehyd-Abspalter, wie Hexamethylentetramin,
so entsteht ein gehärtetes Produkt von verbesserter Hitzebeständigkeit. Außerdem
kann das feste Kunstharz als Teerkomponente für Beschichtungsmaterialien auf Teer-Epoxidbasis
verwendet werden. Die erhaltenen Überzüge besitzen ausgezeichnete physikalische
Eigenschaften und zeigen im Gegensatz zur Verwendung von herkömmlichem Teer keine
Ausblutungserscheinungen.
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Bei der Verwendung als Härterkomponente in Urethan- und Ep-Epoxidharzen
verbessert das erfindungsgemäße feste Kunstharz die Hitzebeständigkeit der daraus
hergestellten Überzüge, Formkörper und Schichtstoffe. Neben den Anwendungsgebieten,
in denen die Reaktivität genutzt wird, kann das feste Runstharz auch in Schmelzklebern
oder kautschukartigen Klebern eingesetzt werden, um die Klebrigkeit zu verbessern.
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Das erfindungsgemäße feste Kunstharz findet in zahlreichen Gebieten
Anwendung, z.B. für Uberzugs- und Formmassen, Schichtstoffe, Klebstoffe, Bindemittel
für Gießereisand und Schleifmittel.
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Die erfindungsgemäßen Epoxidharze können z.B. auf dem Gebiet der Beschichtungsmaterialien,
Baumaterialien, Klebstoffe und
elektrischen Vorrichtungen angewandt
werden, indem man sie ähnlich wie herkömmliche Epoxidharze vom Bisphenol-Typ mit
Härtungsmitteln, z.B. aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder cyanäthylierten
Polyaminen, Glycidyläther-Polyamin-Addukten, Polyamiden, mehrwertigen Carbonsäuren
oder deren Anhydriden, Metallhalogeniden vom Friedel-Crafts-Typ oder Phenol-Formaldehyd-Prekondensaten,
härtet. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet sind Beschichtungsmaterialien und Bau-
sowie Konstruktionsmaterialien, insbesondere Beschichtungsmaterialien auf Teer-Epoxidbasis.
Die das erfindungsgemäße Epoxidharz enthaltenden Beschichtungsmaterialien auf Teer-Epoxidbasis
eignen sich hervorragend für Schutzüberzüge im maritimen und industriellen Bereich.
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Die Epoxidharze der Erfindung können gegebenenfalls in ombination
mit anderen bekannten Epoxidharzen verwendet werden, z B. Polyglycidyläthern von
mehrwertigen Phenolen oder Alkoholen, epoxidierten Fettsäuren und deren Derivaten,
epoxidierten Dienpolymerisaten, Cyclohexenepoxidderivaten und Cyclopentadienepoxid.
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Die Epoxidharze der Erfindung können durch Umsetzen mit herkömmlichen
Epoxid-Modifikationsmitteln modifiziert werden.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile beziehen sich auf
das Gewicht, falls nichts anderes angegeben ist.
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Beispiel 1 Ein mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und Rückflußkühler
ausgerüsteter Reaktor wird mit 600 Teilen des Nebenproduktteers (III) beschickt.
Hierauf tropft man unter Rühren bei 110 bis 1200C innerhalb 30 Minuten 5 Teile 10pro
zentige Salzsäure zu und läßt die Reaktion ablaufen. Anschließend neutralisiert
man das Reaktionsgemisch mit loprozentiger wäßriger Natronlauge und destilliert
das Wasser sowie niedrig siedende Komponenten ab. Hierbei werden
570
Teile eines dunkelbraunen Kunstharzes mit einem Erweichungspunkt von 920C erhalten.
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Beispiel 2 Ein mit Thermometer, Rührer und Rückflußkühler ausgerüsteter
Reaktor wird mit 500 Teilen des Nebenproduktteers (I) und 10 Teilen saurer Tonerde
beschickt. Hierauf setzt man das Ge misch 60 Minuten bei 130 bis 1500C um und engt
dann 60 Minuten bei derselben Temperatur und einem Druck von 5 Torr- ein, -wobei
ein festes Kunstharz mit einem Erweichungspunkt von 920C erhalten wird.
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Nachstehend ist ein Beispiel wiedergegeben, in dem eine Phenolharz-Formmasse
mit dem erhaltenen festen Kunstharz modifiziert wird.
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1) Zusammensetzung der Formmasse: Es wird eine Masse der in Tabelle
II genannten Zusammensetzung (Gewichtsteile) hergestellt.
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Tabelle II
Nr. 1 2 |
festes Kunstharz 20 0 |
Phenol-Novolak 80 100 |
Siliciumdioxid 250 250 |
Calciumstearat 3 3 |
Hexamethylentetramin 15 15 |
2) Herstellen und Pressen der Formmasse Die Bestandteile der Masse werden 5 Minuten
in einem Zweiwalzenstuhl bei 90 bis 1000C gemahlen, dann abgekühlt und pulverisiert.
Anschließend preßt man die Masse 2 Minuten bei 1600C und 180 kg/cm2..
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3) Physikalische Eigenschaften des Preßlings: Tabelle III
Nr. 1 2 |
Formbeständigkeit (OC) 169 160 |
Barcol-Härte 91 89 |
Biegefestigkeit (kg/mm2) 16 14 |
Siedewasserabsorption (%) 0,04 0,06 |
Beispiel 3 Ein mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und Rückflußkühler ausgerüsteter
Reaktor wird mit 300 Gewichtsteilen des Nebenproduktteers (II) beschickt. Hierauf
tropft man unter Rühren bei 120 bis 1300C 6 Teile 10prozentige Schwefelsäure zu.
Das Gemisch wird 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten und dann mit lOprozentiger
wäßriger Natronlauge neutralisiert. Beim Abstreifen von Wasser und niedrigsiedenden
Komponenten aus dem Reaktionsgemisch erhält man ein festes Kunstharz mit einem Erweichungspunkt
von 850C.
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30 Teile dieses festen Kunstharzes und 70 Teile eines handelsüblichen
Phenol-Novolaks werden mit 3000 Teilen Quarzsand Nr. 7 vermischt, der auf 1500C
vorerhitzt worden ist.
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Nach Zugabe von 60 Gewichtsteilen einer 20prozentigen wäßrigen Lösung
von Hexamethylentetramin wird das Gemisch nochmals gemischt. Sobald die Sandmasse
locker geworden ist, gibt man 10 Gewichtsteile Calciumstearat zu . Der erhaltene
kunstharzbeschichtete Sand wird auf seine Eignung als Gießereisand für den Schalenguß
untersucht, wobei die Beziehung zwischen der Dauer der Wärmebehandlung bei 2500C
und der Heißfestigkeit bei 2500C geprüft wird.
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Beim Vergleich mit einem Gießereisand, der auf ähnliche Weise aus
einem Phenol-Novolak und Hexamethylentetramin hergestellt worden ist, zeigt der
mit dem erfindungsgemäßen Kunstharz
beschichtete Sand bei geringeren
Hexamethylentetraminmengen ausreichende Festigkeit. Die Versuchsergebnisse sind
nachstehend wiedergegeben.
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1) Harzzusammensetzung (Gewichtsteile) Tabelle IV
Nr. 1 2 3 4 |
Restes Kunstharz 30 - | - | - |
Phenol-Novolak 70 100 100 100 |
examethylentetramin 8 8 12 16 |
2) Festigkeit des gebundenen Sandes (Warmbiegefestigkeit, kg/cm2) Tabelle V
Nr. 1 2 3 4 |
20 9 4 7 8 |
Dauer der |
Wärmebehand- 40 18 10 15 17 |
lung (sec) |
60 31 22 ; 28 32 |
B e i s-p i e 1 4 Ein mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und Rückflußkühler
ausgerüsteter Reaktor wird mit 600 Teilen des Nebenproduktteers (IV) beschickt.
Hierauf tropft man unter Rühren bei 110 bis 1200C innerhalb von 30 Minuten 5 Teile
10prozentige Phosphorsäure zu und läßt die Reaktion ablaufen. Das Reaktionsgemisch
wird dann mit loprozentiger wäßriger Calciumhydroxidlösung neutralisiert und durch
Destillation von Wasser und niedrig siedenden Kompo-
nenten befreit.
Hierbei werden 570 Teile eines bräunlich schwarzen Kunstharzes mit einem Erweichungspunkt
von 900C erhalten.
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Beispiel 5 Das Verfahren von Beispiel 4 wird unter Verwendung des
Nebenproduktteers (V) wiederholt. Es werden 570 Teile eines bräunlich schwarzen
Kunstharzes mit einem Erweichungspunkt von 900C erhalten.
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Beispiel 6 Das Verfahren von Beispiel 4 wird unter Verwendung des
Nebenproduktteers (VI) wiederholt. Hierbei erhält man 570 Teile eines bräunlich
schwarzen Kunstharzes mit einem Erweichungspunkt von 1010C.
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Beispiel 7 100 Teile des Kunstharzes aus Beispiel 4 werden in 34
Teilen Xylol gelöst. Die erhaltene Lösung wird gründlich mit 134 Teilen "Sumi-Epoxy
ELA-172X-75":Xylollösung (Feststoffgehalt 75 %) eines Bisphenol A-Epoxidharzes,
das mit Dimersäure (Polymerisationsprodukte von Fettsäuren; Handelsprodukt "Versadime
216" von Henkel) modifiziert worden ist; Handelsprodukt der Sumitomo Chemical Co.7
gründlich vermischt. Nach Zugabe von 25 Teilen "Sumicure ML-2" (Härter vom Typ eines
modifizierten aromatischen Polyamins; Handelsprodukt der Sumitomo Chemical Co.)
wird das Gemisch gründlich vermengt und auf ein mit Sandpapier poliertes Flußeisenblech
aufgestrichen. Nach einwöchigem Stehenlassen bei Raumtemperatur untersucht man die
physikalischen Eigenschaften des über zu ges, wobei die in Tabelle VI (Nr. 1) genannten
Ergebnisse erhalten werden.
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Beispiel 8 100 Teile des Kunstharzes aus Beispiel 5 und 100 Teile
des Epoxidharzes aus Beispiel 12 werden in 68 Teilen Xylol gelöst. Nach Zugabe von
17 Teilen "Sumicure P-740" (Polyamid-
Härter von der Sumitomo Chemical
Co.) wird das Gemisch gründlich vermengt und auf ein mit Sandpapier poliertes Flußeisenblech
aufgestrichen. Nach einwöchigem Stehenlassen bei Raumtemperatur untersucht man die
physikalischen Eigenschaften des Überzuges, wobei die in Tabelle VI (Nr 2) genannten
Ergebnisse erhalten werden.
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Beispiel 9 Ein Gemisch aus 500 Teilen des Epoxidharzes aus Beispiel
12 und 100 Teilen Dimersäure('lVersadime 216" von der Henkel Co.) werden 3 Stunden
bei 1200C in Gegenwart von 0,3 Gewichtsteil 2-Äthyl-4-methylimidazol zu einem Dimersäure-modifizierten
Epoxidharz mit einem Epoxid-Äquivalent von 700 umgesetzt. 100 Gewichtsteile des
erhaltenen Epoxidharzes und 100 Gewichtsteile des Kunstharzes aus Beispiel 6 werden
in 68 Teilen Xylol gelöst. Nach Zugabe von 22 Teilen "Sumicure ML-2" und gründliches
Vermischen wird das Gemisch auf ein mit Sandpapier poliertes Flußeisenblech aufgestrichen.
Nach einwöchigem Stehenlassen bei Raumtemperatur untersucht man die physikalischen
Eigenschaften des Uberzuges, wobei die in Tabelle VI (Nr. 3) genannten Ergebnisse
erhalten werden.
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B e i s p i e 1 10 100 Teile des Kunstharzes aus Beispiel 2 und 100
Teile "Sumi-Epoxy ELA-134" (Epoxidharz auf Basis von Bisphenol A mit einem Epoxid-Äquivalent
von 250; Handelsprodukt der Sumitomo Chemical Co.) werden in 50 Teilen Xylol gelöst.
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Nach Zugabe von 50 Teilen 'gSumicure P-740" und gründlichem Vermengen
wird das Gemisch auf ein mit Sandpapier poliertes Flußeisenblech aufgestrichen.
Nach einwöchigem Stehenlassen bei Raumtemperatur untersucht man die physikalischen
Eigenschaften des überzuges, wobei die in Tabelle VI (Nr. 4) genannten Ergebnisse
erhalten werden.
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Vergleichsbeispiel Unter Verwendung von l'Sumi-Epoxy ELA-1341' und
l'ELA-172X-75" werden die in Tabelle VI genannten Teer-Epoxidharz-Überzugsmassen
hergestellt. Jede der Massen wird auf ein mit Sandpapier poliertes Flußeisenblech
aufgestrichen. Nach einstündigem Stehenlassen bei Raumtemperatur untersucht man
die physikalischen Eigenschaften des Überzuges, wobei die in Tabelle VI (Vergleichsbeispiele
1 und 2) genannten Ergebnisse erhalten werden.
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Tabelle VI Physikalische Eigenschaften der Überzüge (Schichtdicke
50 bis 80 µm)
Nr. erfindungsgemäß Vergleich |
1 2 3 4 1 2 |
Kunstharz aus Beispiel 4 100 |
Kunstharz aus Beispiel 5 100 |
Kunstharz aus Beispiel 6 100 |
Kunstharz aus Beispiel 2 100 |
Teer1) 100 100 |
Sumi-Epoxy ELA-172X-75 134 134 |
Epoxidharz aus Beispiel 12 100 |
Epoxidharz aus Beispiel 9 100 |
Sumi-Epoxy-ELA-134 100 100 |
Xylol 34 68 68 50 10 20 |
Sumicure ML-2 25 22 25 |
Sumicure P-740 17 50 50 |
Bleistifhärte HB 3H H HB 5B 5B |
Biegefestigkeit (mm) 8 10 10 8 2 6 |
Du Pont-Schlagfestigkeit 10-25 10-25 10-25 10-25 10-25 10-25 |
(mit Unterlage; kg-cm) |
Tabelle VI-Fortsetzung
Erichsen-Test (mm) > 8 > 8 > 8 > 8. > 8 >
8 |
a) mit O @) Q 160/100 100/100 100/100 100/100 100/100 |
(Anzahl der Schnittstücke) |
oo |
c\ o |
A ò o i) |
o |
rl |
0 (20 Tage) Qo Oo Bluten B1utn |
O |
0F |
rr o O @ e O |
H |
A o o O o @) ) |
I |
N |
W |
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S X fi B O e n M |
g U « |
n Xo < H W § W W |
o < N n X Z :¢i Ra X |
z N H b x o ¢ |
X a; tq g U H g |
Anmerkung: 1) "BITU-RESIN UPX-100" von der Usagida, Chemical co.
-
Bewertung: # ausgezeichnet; # gut; # eiige Blasen; X viele Blasen.
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B e 1 5 p 1 e 1 11 Ein mit Thermometer, Ruhrer, Tropftrichter und
Wasserauffangvorrichtung ausgerüsteter Reaktor wird mit 250 Teilen des Nebenproduktteers
(I) mit einem Hydroxyl-Äquivalent von 250 sowie 462,5 Teilen Epichlorhydrin beschickt.
Zu dem siedenden Gemisch werden innerhalb 2 Stunden unter Rühren 87,5 Gewichtsteile
48prozentige wäßrige Natronlauge getropft, wobei das entstehende Wasser aus dem
Reaktionssystem abgetrennt wird. Anschließend filtriert man das Natriumchlorid ab
und engt das Filtrat ein. Hierbei werden 310 Gewichtsteile eines braunen halbfesten
Epoxidharzes mit einem Epoxid-Äquivalcnt von 369 erhalten.
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B e i 5 p i e 1 12 Ein mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und
Wasserauffangvorrichtung ausgerüsteter Reaktor wird mit 270 Teilen des festen Kunstharzes
aus Beispiel 3 (Hydroxyl-Äquivalent 270) und 462,5 Teilen Epichlorhydrin beschickt.
Zu dem siedenden Gemisch werden innerhalb 2 Stunden unter Rühren 87,5 Teile einer
48,5prozentigen wäßrigen Natronlauge getropft, während das Wasser aus dem Reaktionssystem
abgetrennt wird. Hierauf filtriert man das Natriumchlorid ab und engt das Filtrat
ein.
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Es werden 325 Teile eines braunen Epoxidharzes-mit einem Erweichungspunkt
von 530C und einem Epoxid-Äquivalent von 377 erhalten.
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Unter Verwendung der Epoxidharze aus den Beispielen 11 und 12 sowie
"Sumi-Epoxy ELA-134" und "ESA-011" (Epoxidharze auf Basis von Bisphenol A mit Epoxid-Äquivalenten
von 250 bzw. 470; HandelsErodukte der Sumitomo Chemical Co.) als Vergleich werden
die in Tabelle VII genannten Teer-Epoxidharzüberzugsmassen hergestellt. Die Massen
werden mit einem Stabbeschichter auf ein mattes Flußeisenblech aufgetragen. Nach
eintägigem Stehenlassen bei Raumtemperatur und anschließendem eintägigem Härten
bei 800C untersucht man die physikalischen Eigenschaften der ueberzüge, wobei die
in Tabelle VIII genannten Ergebnisse erhalten werden.
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Tabelle VII Teer-Epoxidharz-Überzugsmassen
erfindungsgemäß Vergleich |
Nr. 1 2 1 2 |
Beispiel 11 Beispiel 12 Sumi-epoxy Sumi-epoxy |
epoxidharz (Epoxid-Äquivalent) |
(369) (377) ELA-134 (250) ESA-011 (470) |
Hauptkom- Epoxidharz 40 40 40 40 |
ponente |
Toluol : n-butanol = 1 : 1 5/5 5/5 5/5 5/5 |
Teer 1) 47 47 67 47 |
Härter Sumicure P-7402) 7 7 20 7 |
Sumicure D3) 4,7 4,7 6 4.7 |
Xylol 10 10 5 10 |
Anmerkung: 1( "BITU-RESIN UPX-100" von der Usagida Chemical Co.
-
2) Härter auf Polyamidbasis von der Sumitomo Chemical Co.; Aminzahl
340 3) 2,4,6-Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol von der Sumitomo Chemical Co.
-
Tabelle VIII Physikalische Eigenschaften der Überzüge (Schichtdicke
50 bis 70 µm)
0 |
0 |
o 1, |
,{ -- ----------- 2 1 2 |
al o 2H SB 5B |
b O |
k Ln rf |
g rl FP \O » ò x x 6 10 |
Du Pont-Schlagfestigkeit 10-2 10-25 10-25 5 |
(mit Unterlage;. rt |
Erichsen-Test (mm) >8 >8 >8 1 |
0 |
Schnittstucke) |
CM Zu H T.ag) (mit 10/15 10/15 x 10/20 |
H Klebstreifen abgezogene 0 -I |
tl NaCl) Salztauchtest (1 Monat) x. 0 |
n . |
b |
b õ uo |
F: 5% to ( 1 g) 0 Co A |
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Anmerkung: Bewertung: # ausgezeichnet, # gut, # einige Blasen, X viele Blasen.
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B e 1 5 p i e 1 13 Ein mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und
Rückflußkühler ausgerüsteter Reaktor wird mit 270 Teilen des festen Kunstharzes
aus Beispiel 3, 40 Teilen lOprozentiger wäßriger Natronlauge und 300 Gewichtsteilen
Methylisobutylketon beschickt. Unter Rühren gibt man dann 92,5 Teile Epichlorhydrin
zu und erhitzt das Gemisch 90 Minuten bei 95 bis 1000C unter Rückfluß. Anschließend
entfernt man das Natriumchlorid aus dem Reaktionsgemisch durch Waschen mit Wasser
und engt ein.
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Hierbei werden 306 Teile eines braunen Epoxidharzes mit einem Erweichungspunkt
von 870C und einem Epoxid-Äquivalent von 1700 erhalten.
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Unter Verwendung dieses Epoxidharzes bzw. "Sumi-epoxy ESA-017" (Epoxidharz
auf Basis von Bisphenol A mit einem Epoxid-Äquivalent von 1900; Handelsprodukt der
Sumitomo Chemical Co.) als Vergleich werden ähnlich wie in Beispiel 12 Härtungsprüfungen
durchgeführt. Hierbei zeigt sich, daß das erfindungsgemäße Kunstharz bessere physikalische
Uberzugseigenschaften ergibt.