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Einrichtung für den nahezu reibungsfreien Transport
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von losem blattförmigem Material Die Erfindung bezieht sich auf eine
Einrichtung für den nahezu reibungsfreien Transport von losem blattförmigem Material,
wie Papierblätter, Filmblätter, Folienblätter und ähnlichem, längs einer im wesentlichen
horizontalen Transportstrecke.
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In elektrographischen Kopiermaschinen zwischen Röntgenaufnahmeeinrichtungen
und Filmentwicklungsmas chinen und anderen Einrichtungen, bei denen Papier- oder
Filmblätter behandelt oder bearbeitet werden, müssen diese unter Umständen bis zu
mehrere Meter weit transportiert werden. Dabei ist es insbesondere bei Röntgenfilmblättern
aber auch bei anderen Blättern, die Aufnahmen enthalten, von großer Wichtigkeit,
daß diese Blätter beim Transport nicht beschädigt werden. Zu diesem Zweck ist es
bereits bekannt, solche Blätter zwischen beidseitig an ihren Rändern anliegenden
Rollen zu transportieren.
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Solche Rollenbannen sind jedoch nur für ein bestimmtes
Blattformat
verwendbar. Sie erfordern darüber hinaus auch eine aufwendige, definierte Einfädelung
der einzelnen Blätter an ihrem Anfang. Der Aufwand für solche Rollenbahnen ist daher
nicht unbeachtlich.
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Es ist durch die DE-OS 23 51 542 auch schon ein Röntgenuntersuchungsgerät
mit kippbarer Aufnahmeeinrichtung bekannt geworden, bei dem eine trichterförmig
gewölbte Rinne zur Weiterleitung der Filmblätter verwendet ist, In der Wandung dieser
Rinne sind zur Weiterbeförderung der Filmblätter Düsen eingelassen worden, durch
die Druckluft in die Rinne eingeblasen wird.
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Bei dieser Vorrichtung, die auch aus verschiedenen Kipplage der Aufnahmeeinrichtung
schräg eingeworfene Filmblätter transportieren muß, ist es jedoch unvermeidlich,
daß die Filmblätter mit ihren zur Transportrichtung seitlichen Rändern an der Wandung
der Rinne entlangschleifen. Daher sind mit dieser Einrichtung nur Gefällstrecken
mit deutlichem Gefälle zu überbrücken. Auch ist, insbesondere bei großformatigen
Filmblättern, ein beträchtlicher Iuftdurchsatz für die Beförderung der Filmblätter
erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
bei der die Papier- und Filmblätter möglichst schonend und ohne allzugroßen Aufwand
über längere, nahezu horizontale Strecken transportiert werden können. Dabei sollte
insbesondere jegliche Reibung an den zu transportierenden Blättern so weit wie möglich
vermieden und gleichzeitig der zu treibende technische Aufwand so gering wie möglich
gehalten werden.
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Bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art ist daher erfindungsgemäß
ein im Querschnitt im wesentlichen
U-förmiger Transportkanal mit
einem ebenen Bodenbereich und mindestens einen den Bodenbereich in seiner gesamten
Breite beaufschlagenden Zuluftschlitz verwendet. Diese Konstruktion hat den besonderen
Vorteil, äußerst einfach in der Herstellung zu sein. Solche U-förmige Transportkanäle
sind durch einfaches, zweimaliges Biegen von Blechtafeln herstellbar. Darüber hinaus
ermöglicht es die über die gesamte Breite des Transportkanals ebene Ausbildung des
Bodenbereichs in Verbindung mit dem die gesamte Breite des Bodenbereichs beaufschlagenden
Zuluftschlitz ein gleichmäßiges Luftpolster unter dem am Zuluftschlitz vorbeitransportierten
Papier- oder Filmblatt zu erzeugen. Dieses Luftpolster verhindert eine direkte Berührung
des Blattes mit dem Boden des Transportkanals und ermöglicht daher bei stark verringerter
Reibung einen Transport längs nahezu horizontaler Strecken.
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Längere Transportweiten sind zu überbrücken, wenn in zweckmäßiger
Weiterbildung der Erfindung der Boden des Transportkanals stufig ausgebildet ist
und Zuluft schlitze in den Stirnseiten der Stufen eingelassen sind. Hierdurch wird
erreicht, daß das an einer Stufe vorbeistreichende Filmblatt unter der Stufe beim
Vorbeistreichen zusätzliche luft aus dem Zuluftschlitz ansaugt und das luftpolster
zwischen sich und dem Boden des Transportkanals erneuert. Auf diese Weise lassen
sich, ein geringes Gefälle von nur wenigen Prozenten vorausgesetzt, beliebig lange
Transportkanäle erstellen. Der hierfür erforderliche Aufwand ist praktisch vernachlässigbar,
weil es genügt, den Kanal aus mehreren U-förmig gebogenen Kanalabschnitten aufzubauen,
die stufenförmig ineinander geschachtelt sind.
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Dabei bilden sich die die ganze Breite des Bodenbereichs beaufschlagenden
Zuluftschlitze von selbst.
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In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann ein Gebläse
für die Zuluft vorgesehen sein. In vielen Verarbeitungsmaschinen für blattfilmartiges
Material, wie in Entwicklungsmaschinen und den meisten elektrographischen Geräten,
ist ohnedies ein Gebläse vorhanden. Dessen Abluft kann in diesen Fällen in den Transportkanal
geblasen werden. Die so erzeugte künstliche luft strömung erlaubt den Transport
der Filmblätter längs horizontaler und sogar längs leicht ansteigender Transportkanäle.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand zweier in den Figuren
dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen gebläsefreien,
leicht abschüssigen Transportkanal, und Fig. 2 einen an ein Gebläse angeschlossenen
horizontalen Transportkanal.
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In der Figur 1 erkennt man ein elektrographisches Gerät 1, dem ein
Auffangkasten 2 für die eingeworfenen Papierblätter 3, 4, 5 zugeordnet ist. Der
Zwischenraum zwischen den Auswerferrollen 6, 7 im elektrographischen Gerät und dem
Auffangkasten für die Papierblätter ist durch einen Transportkanal 8 überbrückt.
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Dieser besteht aus mehreren U-förmig gebogenen Kanalabschnitten 9,
10, 11, 12, die dachziegelartig ineinander hineinragen, wobei der in Transportrichtung
vorausgehende Kanalabschnitt jeweils etwa 10 mm in den in Transportrichtung folgenden
Kanalabschnitt hineinragt.
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Die Eanalabschnitte sind so ineinander geschachtelt, daß im Bodenbereich
des Transportkanals jedesmal eine Stufe entsteht, die einen über die gesamte Breite
des
Bodens des Transportkanals reichenden, etwa 10 mm hohen Schlitz
13, 14, 15 frei läßt.
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Wird ein Papierblatt 3 aus den Auswerferrollen 6, 7 des elektrographischen
Gerätes 1 ausgeworfen, so fällt dieses in den darunterliegenden ersten Kanalabschnitt
9. Dieser ist so angeordnet, daß sein Boden eine in Transportrichtung schräge Ebene
bildet. Das Papierblatt 4 gleitet auf einem dünnen luftpolster der Schwerkraft folgend
längs des Bodens in den nächstfolgenden Kanalabschnitt. Beim Vorbeistreichen an
einer Stufe zwischen zwei Kanalabschnitten saugt es durch-den dort vorhandenen Schlitz
14 frische Zuluft an. Das luftpolster erneuert sich dabei über die gesamte Breite
des Papierblattes. Dies geschieht bei jeder Stufe von neuem.
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Die Neigung der nachfolgenden Kanalabschnitte ist so vorzunehmen,
daß die Papierblätter mit einer Geschwindigkeit von ca. 1 m pro Sekunde den Transportkanal
8 hinabgleiten. Bei zu geringer Kanalneigung und zu geringer Transportgeschwindigkeit
wird zu wenig frische Zuluft angesaugt. Das Papierblatt kann dann mit dem Kanalboden
in Berührung kommen, verkratzen oder gar stecken bleiben. Bei zu hoher Transportgeschwindigkeit
werden dagegen größere Höhendifferenzen benötigt und könnten im Auffangkasten 2
zusätzliche Einrichtungen zur Abbremsung der Papierblätter erforderlich werden.
Schließlich könnte das Papierblatt bei offenen Transportstrecken und zu großer Transportgeschwindigkeit
nach oben aus dem Kanal herausgewirbelt werden.
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In der Figur 2 wird ein an einer Entwicklungsmaschine 16 angeschlossener
zwangsbelüfteter Transportkanal 17 gezeigt. Der Transportkanal ist horizontal ausgeführt
und auf seiner Oberseite geschlossen. Unter der Stelle,
an der die
Filmblätter 18, 19, ?0, 21 von den Auswerfer rollen 22, 23 in den Transportkanal
befördert werden, ist am Boden eine an einem Gebläse 24 angeschlossene, über die
gesamte Breite des Bodens reichende Flachdüse 25 angebracht. Zwischen der Flachdüse
und dem Einwurfweg des Filmblattes ist ein verstellbares, um eine Achse 26 drehbares
Abstandsblech 27 vorgesehen. Der geschlossene Transportkanal mündet unmittelbar
in einen Auffangkasten 28. Der Auffangkasten ist unmittelbar unter der Mündungsstelle.
des Transportkanals mit luftöffnungen 29, 30 versehen.
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Die eingeworfenen Filmblätter werden von dem aus der Flachdüse 25
austretenden luftstrom in den Transportkanal 17 herabgesaugt, weitergeblasen und
gleiten auf einem luftpolster längs des Bodens des Transportkanals.
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Nach diesem Prinzip können auch durch Hitze vorgewölbte Blätter transportiert
werden. Im Gegensatz zum Transportkanal 8 gemäß der Figur 1 wird der Vortrieb der
Filmblätter durch den luftstrom selbst besorgt. Die Filmblätter können so längs
einer horizontalen oder gar leicht ansteigenden Transportstrecke befördert werden.
Auch bei diesem Transportkanal 17 würde sich das luftpolster zwischen dem Filmblatt
19 und dem Boden des Transportkanals mit der Zeit abbauen. Daher empfiehlt es sich,
bei längeren Transportstrecken, ähnlich wie in der Figur 1 angedeutet, Zuluftschlitze
anzuordnen und diese am Gebläse anzuschließen. Das Abstandsblech 27 an der Einwurfstelle
des Transportkanals 17 ist im Ausführungsbeispiel der Figur 2 um die Achse 26 drehbar
gelagert. Es hat die Aufgabe zu verhindern, daß die Filmblätter zu nahe an der Flachdüse
25 vorbeigeführt und von dieser dann angesaugt werden können.
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Die exakte Stellung des Abstandsbleches 27 ist Je nach Strömungsgeschwindigkeit
und Querschnitt des Zuluftschlitzes experimentell einzustellen.
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Die beiden Ausführungsbeispiele eignen sich, da sie jede Berührung
mit den Boden der Transportstrecke verhindern, auch besonders gut, um belichtete,
unentwickelte Filmblätter aus einer Aufnahmeeinrichtung in einen Entwicklungsautomaten
zu befördern.