DE2919530C2 - Anordnung für netzunabhängiges Widerstandsbremsen elektrischer Triebfahrzeuge - Google Patents
Anordnung für netzunabhängiges Widerstandsbremsen elektrischer TriebfahrzeugeInfo
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Description
2. Anordnung für netzunabhängiges Widerstandsbremsen elektrischer Triebfahrzeuge gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie für einen Betrieb mit eingeprägtem, nichtlückenden Zwischenkreisstrom,
insbesondere bei Drehstromantri·:- ben, gekennzeichnet durch die Kombination folgender
Merkmale:
— mindestens ein mit Zwangslöschung versehener Zweig (c. «/oder beide) der Brückenschaltung ist
bei Bremsbetrieb als Thyristorsteller für wenigstens einen Bremswiderstand (19) vorgesehen,
— der Bremswiderstand (19) verbindet den Positiv- oder den Negativausgang des Hauptthyristorzweiges
(c bzw. d) mit dem des Gleichrichterventilzweiges (a bzw. b) und ist durch
einen Schalter (17) überbrückbar, der beim Bremsbetrieb geöffnet ist,
— beide zwangslösclibaren Zweige (c und d) der
Brückenschaltung sind unter Fortfall eines gesonderten Umschwingkreises abwechselnd
als Gleichstromsteller herangezogen.
3. Anordnung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kommutierungskondensator
(7) ein Anpassungskondensator (20) parallel liegt. der durch einen in Reihe liegenden Schalter (21) zu- i>5
oder abschaltbar ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung für netzunabhängiges Widerstandsbremsen elektrischer
Triebfahrzeuge, wie sie im einzelnen dem Oberbegriff des Patentanspruches I entnehmbar ist.
Eine solche löschbare unsymmetrische Brückenschaltung
(LU B-Schaltung) ist zum Beispiel aus ZEV-Glasers AnnalenlOO (1976) Nr. 2/3, S. 68 bis 69 bekannt und
wird dort für Zweisystem-Lokomotiven mit Mischstromfahrmotoren eingesetzt Für die Bremsung wird
dort eine nur teilweise netzunabängige freniderregte
elektrische Widerstandsbremse vorgesehen, die über die Erregung der Motorfelder gesteuert oder geregelt
wird. Die vorhandenen Fahrmotorgleichrichter mit ihrer Steuerelektronik werden für die Bremsung bereits
vorteilhaft ausgenutzt Der Aufwand ist jedoch relativ hoch.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine vollkommen netzunabhängige Widerstandsbremse zu schaffen, die
die Gegebenheiten der vorhandenen LUB-Fahrschaltung
besser und konsequenter nutzt und den schaltungs- und gerätetechnischen Aufwand erheblich senkt Die
Schaltung soll dabei einfach und sicher sein.
Diese Aufgabe wird einerseits für eine Anordnung der eingangs genannten Art gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 und andererseits bei einer derartigen Anordnung für einen Betrieb mit
eingeprägtem, nichtlückenden Strom im Zwischenstromkreis und Wechselstromantrieb gemäß den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 2 gelöst Dabei wird von dem an sich bekannten Prinzip der
Verwendung von Ventilen einer vorhandenen Brückenschaltung zur Bildung von Gleichstromstellern bei
Widerstandsbremsbetrieb ausgegangen. Dieses Prinzip ist z. B. der Zeitschrift Revue Generale de Chemins de
Fer 95 (1976) Decembre, S. 769 und 770 Figuren 1 und 2 entnehmbar. Allerdings handelt es sich dort um eine,
schon für den Fahrbetrieb, völlig anders aufgebaute wesentlich aufwendigere Brückenschaltung für zwei
Motoren, und beim Bremsbetrieb erfolgt eine vollkommen andersartige Auftrennung in zwei getrennte
Motorkreise mit separaten choppergesteuerten Bremswiderständen.
Darüber hinaus ist noch eine choppergesteuerte gemeinsame Feldverstellung vorgesehen. Nachteilig ist
neben dem hohen Aufwand an Ventilen — die notwendigen steuerbaren Löschventile sind nicht
einmal mitgerechnet — die umständlichen Umschaltnotwendigkeiten an den Hauptthyristoren (elektrisches
»Umdrehen« des einen Hauptthyristors). Darüber hinaus ist für jeden Hauptthyristor eine gesonderte
Löscheinrichtung vorzusehen, d. h. es ergibt sich ein nicht unerheblicher Löschaufwand.
Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Schaltung wesentlich einfacher und übersichtlicher und kommt mit wenigen Bauelementen aus. Das ergibt sich u. a. durch die besondere Anordnung des Bremswiderstandes unter Ausnutzung der Zweigthyristoren dieser Schaltungsart als Chopperstellglieder.
Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Schaltung wesentlich einfacher und übersichtlicher und kommt mit wenigen Bauelementen aus. Das ergibt sich u. a. durch die besondere Anordnung des Bremswiderstandes unter Ausnutzung der Zweigthyristoren dieser Schaltungsart als Chopperstellglieder.
Eine besondere Löscheinrichtung ist ebenfalls nicht nötig.
Durch Einsparung sonst notwendiger besonderer Brcmssteller und durch Doppelausnutzung der von
Mischstromfahrzeugen her für Fahrbetrieb bekannten Netzgleichrichter mit Sekiorsieuerung ergibt sich so
eine wirtschaftliche Lösung. Im Bremsbetrieb kann bis in die Nähe des Stillstandes voll gebremst werden. Für
Drehstromtriebfanrzciige mit WechselstrorneinspeisuMg
kann die Erfindung in solchen Fällen Anwendung
finden, wo kein sinusförmiger Fahrleistungsstrom
erforderlich ist und ein Leistungsfaktor von Λ = 0,85 bis
0,95 ausreicht.
Bei Triebfahrzeugen mit Drehstromfahrmotoren und Versorgung über einen Gleichstromzwischenkreis wird
beim netzunabhängigen Bremsbetrieb dem Bremswiderstand allgemein die Bremsenergie über separate
Bremssteller zugeführt (z. B. Zeitschrift »Technische
Mitteilungen AEG-Telefunkert 67« (1977) 7, S. 311,312).
Für derartige Fahrzeuge ergibt sich eine besonders vorteilhafte und einfache Lösung unter den Voraussetzungen
der eingangs genannten Art und einem Betrieb mit eingeprägtem, nichtlückenden Zwischenstrom gemäß
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 2.
Eine Schaltung dieser Art kommt dann sogar ohne einen sonst notwendigen separaten Umschwingkreis
aus. Es ergibt sich ein quasi — Parallelbetrieb der Haupt- und Löschthyristoren, was sich in einem
besonders guten thermischen Verhalten ausprägt. Die Löschthyristoren übernehmen einen Teil der Stromführung.
Anhand von schematisehen Aüsführungsbeispieien
wird die Erfindung im nachstehenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine bekannte Fahrschaltung mit einem Netzgleichrichter in löschbarer unsymmetrischer Brükkenschaltung
mit einem Löschkondensator (LUB-I C-Schaltung),
F i g. 2 eine erfindungsgemäße Schaltung mit Umschwingkreis und einem in die Positivausgänge der
Brückenzweige gelegten Bremswidersiand,
F i g. 3 eine Anordnung für Betrieb mit eingeprägtem nichtlückenden Zwischenkreisstrom.
F i g. 1 zeigt die vorbekannte Grundschaltung für »Fahren« von der erläuternd ausgegangen wird. Der
Ladezweig ist nicht dargestellt. Diese Schaltung entspricht der bereits genannten Schaltung nach
ZEV-Glasers Analen 100 (1976), Nr. 2/3, S. 69, Bild 9
(bzw. DE-OS 2126 111, Fig. 3). Diese Schaltung verwendet eine löschbare, unsymmetrische Gleichrichterbrücke
ais Netzgleichrichter mit einem einzigen Löschkondensator, d.h. eine sogenannte LUB-I
C-Schaitung. Sie weist zwei Zweige a und b mit ungesteuerten Gleichrichterventilen 1 und 2 und zwei
Zweige cund 6 mit steuerbaren Hauptthyristoren 3 und
4 auf. Die Gleichrichterventile 1 und 2 der Zweige a und b liegen dabei gleichsinnig in Reihe unö parallel zu den
ebenfalls gleichsinnig in Reihe geschalteten Hauptthyristoren 3 und 4 der Zweige c und d. Die beiden
Hauptthyristoren 3 und 4 sind durch parallelliegende, reihengeschaltete Löschthyristoren 5 und 6 gleicher
Durchlaßrichtung sowie einen Kommutierungskondensator 7 löschbar ausgeführt. Letzterer ist zwischen den
Hauptthyristoren 3 und 4 und den Löschthyristoren 5 und 6 quergeschaltet. Gespeist wird die Gleichrichierbrücke
über einen Schalter 9 von einer Wechselspannungsquelle, hier von einem Transformator 8. Mit 10 ist
eine Glättungsinduktivität, mit 11 ein Verbraucher, hier
z. B. ein Motor, bezeichnet. w
Ein Löschen des leitenden Hauptthyristors 4 erfolgt durch Zünden des parallelliegenden Löschthyristors 6,
wobei sich der Kondensator 7 auf die in Klammern angegebene Polarität umlädt. In der nachfolgenden
Halbwelle der Netzspannung wird der Hauptthyristor 3 gezündet. Dieser kann später über den Löschthyristor 5
und den auf die Kla.timerwerie umgeladenen Kondensator
7 wieder gelöscht werden. Dabei schwingt der Kondensator 7 erneut zur folgenden Löschung des
Thyristors 4 um. Schaltungen mit zwei und drei Kondensatoreinheiten sind in der Funktionsweise
vergleichbar.
Damit besteht die Möglichkeit, aus der Netzspannung Spannungssektoren mit nahezu beliebiger Lage innerhalb
einer Sinushalbwelle durch Anschnitt- und Abschnittswinkelsteuerung herauszuschneiden und somit
neben dem Steuern der Antriebsleistung die Phasenlage des aufgenommenen Netzstromes mit dem
Ziel der Leistungsfaktorverbesserung zu beeinflussen.
Die Erfindung nutzt diese bekannte Schaltung auch für netzunabhängige Widerstandsbremsung, wobei die
wesentlichen Schaltungselemente erhalten bleiben. Für diese gleichgebliebenen Schaltungselemente wurden im
folgenden die gleichen Bezugszeichen weiterverwendet.
In Fig.2 ist zusätzlich noch ein parallel zum
Löschthyristor 6 liegender Umschwingkreis vorgesehen. Er besteht aus einer Umschwinginduktivität 14 mit
reihengeschaltetem Umschaltthyristor 18. Ober einen eingefügten Schalter 17 ist darüber hinaus noch die
Verbindung der Zweige a und cam Ρο''-.ivausgang der
Gleichrichterbrückc auftrcnnbar. Ein parallel geschalteter
Bremswiderstand 19 kann durch öffnung des Schalters eingeschaltet werden. Für den Bremsbetrieb
sind wieder die Schalter 9 und 17 geöffnet. In der ersten Phase sind alle Haupt- und Löschthyristoren gesperrt
und der Kommutierungskondensator 7 soll sich in der klammerlosen Polarität befinden. Der Bremsstrom von
Motor Ii durchläuft zunächst die ungesteuerten Brückenzweige b und a mit den Gleichrichterventilen 2
und 1 und den Bremswiderstand 19. In der zweiten Phase werden die Hauptthyristoren 3 und 4 gezündet
und der Strom verläßt den Widerstandspfad und verläuft über den gebildeten Freilauf der Brückenzweige
rf und c. In der dritten Phase wird der Löschthyristor
6 gezündet, und der Energieinhalt von Kommutierungskondensator 7 löscht den Hauptthyristor 4. Anschließend
wird der Kommutierungskondensator 7 vom Strom Id wieder über den Löschthyristor 6 auf die
eingeklammerte Polarität aufgeladen. Mit steigender Spannung am Kondensator verläuft der Bremsstrom
wieder über den Bremswiderstand 19 und die ungesteuerten Brückenzweige a und b, während der Strom
zum Kommutierungskondensator 7 zu Null geht. Wird der Hauptthyristor 4 erneut gezündet, dann geht der
Strom /rf wieder auf den Freilaufkreis über. Gleichzeitig
erfolgt nach Zündung des Umschwingthyristors 18 eine Umladung des Kommutierungskondensators 7 über die
Umladeinduktivität 14. Der Kommutierungskondensator 7 weist dann wieder die klammerlose Polarität auf
und ist zur Löschung des Hauptthyristors 4 bereit.
Fig.3 zeigt noch eine Variante für netzunabhängige
Widerstandsbremsung in einer Ausführung für einen Beirieb mit eingeprägtem, nichtlückenden Zwischenkreisstrom.
Ein solcher Betrieb ist zum Beispiel bei Drehstromantrieben unter Verwendung von Phasenfoigewechselrichtern
möglich. Hierbei kann auch noch der Umladekreis mit Umschwingthyristor 18 und Umladeinduktivität
14 entfalten. Es sind jedoch beide löschbaren Zweige der Stromri.hterbrücke zu verwenden, und
beide Löschthyristoren 5 und 6 sind abwechselnd zur Löschung der Hauptthyristoren heranzuziehen. Die
Funktion verläuft ähnlich zu der nach Fig. 3, nur mit
dem Unterschied, daß nach der beschriebenen Wiederaufladung des Kondensators 7 auf die eingeklammerte
Polarität nun der Löscndivrislor 5 gezündet wird. Mit
ihm wird der Hauptthyristor 3 gelöscht. Der Strom ld
verläuft kurzzeitig über Hauptthyristor 4 und Löschthyristor 5 unter Wiederaufladung des Kommutierungskondensators 7 auf die klainmerlose Polarität. Mit
steigender Spannung am Kondensator wächst der Strom über den Bremswiderstand 19, während der
Ladestrom zu Null wird. Danach wird Hauptthyristor 4 wieder gelöscht usw. Wechselweise löschen sich die
zugeordneten steuerbaren Haupt- und Löschthyristoren, so daß die Funktionsbenennung nicht mehr
eindeutig ist. Die Löschthyristoren übernehmen einen Teil der Stromführung. Es ergibt sich dadurch quasi ein
Parallelbetrieb mit besonders guter (niedriger) thermischer Belastung der Einzelventile.
Über einen Schalter 21 kann noch eine Anpassung der Kommulierungskapazität im Stellerbetrieb vorgenommen
werden. Ein Anpassungskondensator 20, der dem Kommutierungskondensator 7 parallelgeschaltet ist,
kann damit zu- oder abgeschaltet werden.
Durch die Erfindung kann eine kostensparende einfache Mehrfachausnutzung der im Fahrbetrieb
vorhandenen Bauelemente der LUB-I C-Schaltung für eine wirksame, zusätzliche Widerstandsbremsung erfolgen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Anordnung für netzunabhängiges Widerstandsbremsen elektrischer Triebfahrzeuge, die im Fahrbe-
trieb über eine einphasige lösc'nbare unsymmetrische
Brückenschaltung (LUB) gespeist werden, bestehend aus einem löschbaren Hauptthyristorzweigpaar
mit zwei seriengeschalteten Hauptthyristoren, dem ein nichtsteuerbares Gleichrichterven-
tilzweigpaar mit zwei seriengeschalteten Gleichrichterventilen gleichsinnig parallel geschaltet ist,
sowie einem gleichsinnig parallel geschalteten steuerbaren Löschthyristorzweigpaar mit zwei seriengeschalteten
Löschthyristoren und einem zwisehen den Hauptthyristoren und den Löschthyristoren
quergeschalteten Kommutierungskondensator, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
20
— mindestens ein mit Zwangslöschung versehener
Zweig (c, «/oder beide) der Brückenschaltung ist
bei Brembsbetrieb als Thyristorsteller für wenigstens einen Bremswiderstand (19) vorgesehen,
— der Bremswiderstand (19) verbindet den Positiv- oder den Negativausgang des Hauptthyristorzweiges
(c bzw. d) mit dem des Gleichrichterventilzweiges (a bzw. b) und ist durch
einen Schalter (17) überbrückbar, der bei Bremsbetrieb geöffnet ist,
— dem Kommutierungskondensator (7) ist ein Umschwingkreis aus einer Umschwinginduktivität
(14) mit seriengeschaltetem Umschwingthyristor (i8) zugeordnet, der einem der
Löschthyristoren (6) geguisinnig parallel geschaltet
ist.
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ID=6070761
Family Applications (1)
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