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Elattenpresse
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Plattenpresse zum
Pressen von Preßgutlaminaten, Preßgutmatten u. dgl., - mit zumindest zwei Pressenplatten,
Dichtungseinrichtung und Einrichtung zur Druckbeeinflussung des durch die Dichtungseinrichtung
umschlossenen Volumens. - Durch die Druckbeeinflussung kann das von der Dichtungseinrichtung
umschlossene Volumen unter Unterdruck oder Überdruck gesetzt werden. Unter Unterdruck
wird dieses Volumen
insbes. dann gesetzt, wenn es sich darum handelt,
zu verhindern, daß beim Preßvorgang zwischen dicht auf dicht liegenden Laminatelementen
der Preßgutlaminate Lufteinschlüsse verbleiben. Insoweit erfolgt also gleichsam
eine Evakuierung. Aus anderen Gründen kann aber auch ein Überdruck erforderlich
sein. - Preßgut meint im Rahmen der Erfindung Laminatplatten aus kunstharzimprägnierten
Vliesen und Papieren, aus kunstharzimprägnierten Geweben, einschließlich Glasgeweben,
- alle vorgenannten Laminatplatten auch mit zwischengelegten oder aufgelegten Metallfolien
und/oder Kunststoffolien, Spanplatten und Faserplatten mit Vergütungsauflagen aus
den vorgenannten Stoffen.
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Bei den bekannten gattungsgemäßen Plattenpressen (DE-AS 19 01 778)
ist die Dichtungseinrichtung ein harmonikaartig faltbarer Dichtungsbalg, der umfangsmäßig
und der Höhe nach alle Pressenplatten umgibt. Er hängt im allgemeinen an dem oberen
Pressenholm bzw. an der oberen Pressenplatte. In Dichtungsstellung ist er abgesenkt,
in Beschickstellung wird er hochgenommen, so daß der Preßraum zwischen den Pressenplatten
beschickt und entleert werde kann.
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Das ist umständlich und macht besondere Einrichtungen zum Hochnehmen
und Absenken des Dichtungsbalges erforderlich. Hinzukommt, daß der Werkstoff des
Dichtungsbalges im Bereich der Faltkanten erhebliche Verformungen erfährt, die alsbald
Undichtigkeiten auslösen, gleichgültig aus welchem Werkstoff der Dichtungsbalg aufgebaut
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Plattenpresse
so weiter auszubilden, daß die Dichtungseinrichtung beim öffnen und Schließen der
Plattenpresse von selbst ihre Beschickstellung bzw. ihre Dichtungsstellung einnimmt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Dichtungseinrichtung
einen umlaufenden Dichtungsrahmen aufweist, der auf die untere bzw. die jeweils
untere Pressenplatte aufsetzbar ist, und daß der Dichtungsrahmen mit Hilfe einer
ebenfalls umlaufenden Dichtungsmembran an der oberen bzw. der jeweils oberen Pressenplatte
aufgehängt ist, welche Dichtungsmembran bei geöffneter Plattenpresse im Vertikalschnitt
schräg verläuft und beim Schliessen eine Schwenkbewegung erfährt. Es versteht sich
von selbst, daß der Dichtungsmembran außerhalb des Bereiches der Pressenplatten
angeordnet ist, der von den Preßgutlaminaten oder Preßgutmatten eingenommen wird.
Er läuft im allgemeinen randseitig an den Pressenplatten um.
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Dichtungsmembran bezeichnet im Rahmen der Erfindung ein Flächenprodukt
geringer oder verschwindender Biegesteifigkeit, welches praktisch nur Zugspannungen
übertragen und aufnehmen kann. Die Dichtungsmembran steht bei der beschriebenen
Anordnung zumindest bei geöffneter Plattenpresse unter Zugspannung. Sie hängt bei
geöffneter Plattenpresse, unter Aufnahme von Zugspannungen jedoch nur soweit herab,
daß in dieser ihre Beschickstellung ohne weiteres ein Beschicken und Entleeren des
Preßraumes zwischen den beiden einander zugeordneten Pressenplatten möglich ist.
Das ist eine Frage der Bemessung der Dichtungsmembran, die insoweit auch als Einrichtung
für die Aufhängung des Dichtungsrahmens fuiiktioniert.
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Es versteht sich von selbst, daß die Anordnung im ganzen so getroffen
ist, daß sich der Dichtungsrahmen unter dem Einfluß des auf die Dichtungsmembran
wirkenden Vakuums nicht abhebt. Handelt es sich um eine Einetagen-Plattenpresse,
so sind in der beschriebenen Weise nur zwei Pressenplatten vorgesehen und mit der
Dichtungseinrichtung
kombiniert, die zwischen den beiden Pressenplatten angeordnet ist. Handelt es sich
um eine Mehretagen-Plattenpresse, so wird die erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung,
soweit erforderlich, in allen Pressenetagen vorgesehen. Die Schwenkbewegung, die
die Dichtungsmembran beim Schließen der Plattenpresse durchzuführen hat, bewirkt
nur verhältnismäßig geringe Verformunden, so daß verformungsbedingte Undichtigkeiten
bei der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung praktisch nicht auftreten.
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Im einzelnen bestehen mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung
und Gestaltung. So kann im einfachsten Falle die Dichtungsmembran unmittelbar an
der oberen bzw. an der jeweils oberen Pressenplatte befestigt sein. Es besteht aber
auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß an die obere Pressenplatte
bzw.
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an die jeweils oberen Pressenplatten über einen umlaufenden Abstandsrahmen,
der im Vertilsalschnitt von der zugeordneten Pressenplatte schräg nach außen verläuft,
ein Befestigungsrahmen für die Dichtungsmembran angeschlossen ist, und daß die Dichtungsmembran
von diesem Befestigungsrahmen zum Dichtungsrahmen hin nach innen geführt ist. Ob
man die eine oder die andere Ausführungsform verwirklicht, hängt auch davon ab,
wie weit im geöffneten Zustand ein Freiraum für die Beschickung bzw. Entleerung
des Preßraumes zwischen den Pressenplatten verwirklicht werden soll.
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Der Werkstoff für die Dichtungsmembran der erfindungsgemäßen Plattenpressen
ist grundsätzlich beliebig. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besteht
die Dichtungsmembran aus einem durch Beschichtung mit Kunststoff o. dgl. abgedichteten
Gewebe. Es kann sich dabei um ein textiles Gewebe, um ein Glasfasergewebe
oder
auch um ein Metallgewebe bzw. ein textiles Gewebe mit verstärkenden Einlagen handeln.
Im Rahmen der Erfindung liegt es jedoch auch, für die Dichtungsmembran eine Metallfolie
oder eine Kunststoffolie, gegebenenfalls eine faserarmierte Kunststoffolie, einzusetzen.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen
Plattenpresse die Dichtungseinrichtung beim Öffnen und Schließen der Presse von
selbst ihre Dichtungsstellung bzw. ihre Beschickstellung einnimmt. Das Auftreten
von Undichtigkeiten ist kaum zu befürchten, da bei der erfindungsgemäßen Plattenpresse
ein Dichtungsbalg, der in Faltenkanten erhebliche Verformungen erfährt, nicht mehr
verwirklicht ist. Überraschenderweise wird so eine ausreichende Abdichtung erreicht
und durch Uberdruck im umschlossenen Volumen werden die auf den Dichtungsrahmen
wirkenden Kräfte durch den Überdruck noch vergrößert, durch Unterdruck im umschlossenen
Volumen werden sie wegen der Anordnung einer Dichtungsmembran zumindest nicht störend
beeinträchtigt. Es versteht sich von selbst, daß die Dichtungsmembran an die Pressenplatte
bzw. an den Dichtungsrahmen abgedichtet und unter Vermeidung von störenden Abknickungen
angeschlossen ist, wozu im allgemeinen mit entsprechenden Klemmleisten oder Klemmrahmen
gearbeitet wird.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer DarstelLung Fig. 1 im Vertikalschnitt einen
Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Plattenpresse, Presse geöffnet,
Fig.
2 den Gegenstand nach Fig. 1 in einem geschlossenen Zustand der Plattenpresse und
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 in einem anderen geschlossenen Zustand der Plattenpresse.
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Die in den Figuren dargestellte Plattenpresse dient zum Pressen von
Preßgutlaminaten 1, Preßgutmatten o. dgl. Im Ausführungsbeispiel sind Preßgutlaminate
1 gezeichnet. Es mag sich dabei um die Herstellung von sog. Leiterplatten handeln,
wie sie in der elektronischen Industrie benötigt werden. Zur Plattenpresse gehören
zumindest zwei Pressenplatten 2, 3,eine Dichtungseinrichtung 4 und eine Einrichtung
5 zur Druckbeeinflussung des durch die Dichtungseinrichtung 4 umschlossenen Volumens
6. Von dieser Einrichtung 5 zur Druckbeeinflussung ist lediglich ein Kanal gezeichnet
worden, der mit einer entsprechenden Leitung verbunden wird und gleichsam im Innenraum
des genannten Volumens 6 mündet.
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Die Dichtungseinrichtung 4 besitzt einen umlaufenden Dichtungsrahmen
7, der auf die untere bzw. die jeweils untere Pressenplatte 3 aufsetzbar ist. Der
Dichtungsrahmen 7 ist ein starrer Metallrahmen mit eingesetztem Dichtungsmittel
8. Dieser Dichtungsrahmen 7 ist mit Hilfe einer ebenfalls umlaufenden Dichtungsmembran
9 an der oberen bzw. der jeweils oberen Pressenplatte 2 aufgehängt, welche Dichtungsmembran
9 bei geöffneter Plattenpresse im Vertikalschnitt schräg verläuft und beim Schließen
eine Schwenkbewegung erfährt. Wie diese Schwenkbewegung erfolgt, erkennt man unmittelbar
aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1, 2 und 3. - Daß
der
Dichtungsrahmen 7 sowie die Dichtungsmembran 9 umlaufen, bedeutet, daß wie es in
den Figuren geschnitten gezeichnet, Bauteile an beiden Längsseiten und an den Stirnseiten
der Plattenpresse ohne Unterbrechung umlaufend geführt sind. Grundsätzlich könnte
man die Dichtungsmembran 9 unmittelbar an der oberen bzw. an den jeweils oberen
Pressenplatten 2 befestigen. Gezeichnet ist jedoch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß an die obere Pressenplatte 2
bzw. an die jeweils obere Pressenplatte 2 über einen umlaufenden Abstandsrahmen
10, der im Vertikalschnitt von der zugeordneten Pressenplatte 2 schräg nach außen
verläuft, zunächst ein Befestigungsrahmen 11 angeschlossen ist. An diesen Befestigungsrahmen
11 ist in der dargestellten Weise die Dichtungsmembran 9 angeschlossen, die dann
von diesem Befestigungsrahmen 11 zum Dichtungsrahmen 7 hin nach innen geführt ist.
- Die Befestigung der Dichtungsmembran 9 am Dichtungsrahmen 7, an der Pressenplatte
2 bzw. am Befestigungsrahmen 11 erfolgt über Klemmrahmen bzw. Klemmleisten 12 in
an sich bekannter Weise und ausreichend abgedichtet, wobei grundsätzlich an diesen
Stellen noch Dichtungsmittel zwischengelegt sein können. Die Dichtungsmembran 9
selbst mag aus einem durch Beschichtung mit Kunststoff o. dgl. abgedichtetem Gewebe,
aus einer Kunststoffolie oder aus einer Metallfolie bestehen.