DE2915063A1 - Verfahren zur extraktion von sennosiden - Google Patents
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Description
TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER SYNTHELABO SET
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von Sennosiden.
Die Extraktion von Sennosiden wurde bislang entweder in wäßrigem Medium am Siedepunkt oder in alkoholischem
Medium, wie einem methanolisehem oder äthanolischem
Medium, durchgeführt.
Die Sennoside, die pharmakologisch interessante Produkte der verschiedenen Cassia-Arten darstellen, sind
Dianthron-Glucoside, die besonders oxidations- und hydrolyse-empfindlich sind.
Das Problem in der industriellen Extraktion besteht datin, die Sennoside mit einer guten Ausbeute und
einem ausreichenden Titer zu gewinnen. Hierzu muß man sämtliche Verfahrensbedingungen vermeiden, die
eine Hydrolyse oder eine Oxidation begünstigen können, wie hohe Temperaturen, lange Behandlungsdauern, zu
stark saure oder zu stark alkalische pH-Werte, hydrolytisch wirkende Lösungsmittel und dergleichen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit - darin, ein Extraktionslösungsmittel zu finden, das
eine sehr schnelle Extraktion der Pflanze bewirkt, und
andererseits eine Technologie anzugeben, die bei mögliehst
niedrigen Temperaturen zu arbeiten gestattet, insbesondere wenn ein polares Lösungsmittel verwendet
werden und bei einem von dem Neutralpunkt verschiedenen pH-Wert gearbeitet werden soll.
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TER MEER · MÜLLER ■ STEINMEISTER
Die Sennoside sind in apolaren Lösungsmitteln nicht oder nur sehr wenig löslich, sind in Äthanol und Methanol
praktisch unlöslich, zeigen jedoch eine steigende Löslichkeit in einem organischen, mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel, mit einem optimalen Wassergehalt von 30%. Die Lösungsgeschwindigkeit des Materials bleibt
jedoch auch hier sehr langsam.
Dennoch und trotz der Tatsache, daß die reinen Sennoside in Wasser relativ unlöslich sind, gehen sie, wenn
sie in dem nativen Zustand in der Pflanze vorliegen, sehr leicht in die wäßrige Phase über, wobei sich dieser
Übergang noch durch ein schwach bicarbonathaltiges Medium verbessern läßt.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß Hauptanspruch zur Extraktion von Sennosiden durch
schnelles Extrahieren von Sennes-Blättern bzw. -Blättchen und/oder -Samenhüllen mit kaltem Wasser in neutralern
oder schwach alkalischem Medium, gefolgt von einer Ansäuerung und einer Extraktion der Sennoside mit Butanol.
Durch Einengen der Butanolphase im Vakuum .bei einer
Temperatur von nicht mehr als 500C lassen sich die
Sennoside in kristalliner Form mit einer Reinheit von mehr als 60% gewinnen.
Die Extraktion der Sennoside in wäßrigem Medium wird erleichtert, wenn man die zu extrahierenden Blätter
zuvor mit einem Lösungsmittel, wie Äthanol, Methylenchlorid, Hexan, Benzol wäscht (um die Harze, Wachse und
das Chlorophyll zu entfernen).
Weiterhin ist es von Vorteil, vor der Extraktion der an Sennosiden reichen wäßrigen Lösung mit Butanol die
Lösung mit Äthylacetat zu behandeln. Hierdurch werden
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TER MEER - MÜLLER . STEINMEISTFR . SYNTHELABO SET
die Flavone und die freien Anthrachinonderivate entfernt
.
Wenn man das erfindungsgemäße Verfahren unter Anwendung dieser verbesserten Ausführungsformen durchführt, erhält
man die Sennoside mit einer Reinheit von mehr als 70% bis 80%.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl auf die Blätter als auch auf die Samenhüllen der Sennes-Pflanzen
anwenden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Man zieht 100 g Sennes-Pflanzen mit 1 J. normalem Wasser
aus. Dann säuert man die wäßrige Lösung mit Chlorwasserstoff säure auf einen pH-Wert von 2,5 an und extrahiert
mit 400 ml Äthylacetat. Dann extrahiert man die wäßrige Phase dreimal mit 1100 ml Butanol.
Man engt diese Butanolphase im Vakuum bei 500C auf
50 ml ein und läßt diese Lösung über Nacht stehen. Man
trennt den Niederschlag mit Hilfe eines Büchner-Filters ab und erhält in dieser Weise 2,3 g eines Extrakts,
der 72,2% reines Sennoside enthält.
Zunächst extrahiert man 100 g Sennes-Pflanzen mit absolutem
Äthanol. Die getrockneten Pflanzen werden zerrieben oder gequetscht und mit Wasser, das mit 0,25% .
Natriumbicarbonat versetzt worden ist, in einer Menge versetzt, die dem Zehnfachen des Pflanzengewichts entspricht.
Man- säuert die wäßrige Phase mit 60 ml Essig-
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säure auf einen pH-Wert von 3,5 an und extrahiert mit 2 1 Butanol.
Man engt die Butanolphase im Vakuum bei 5O°C auf 50 ml
ein und läßt 1 1/2 Stunden im Eisschrank bei 40C stehen.
Dann isoliert man den Niederschlag, trocknet ihn und erhält 2,800 g eines Extrakts mit einem Sennosidgehalt
von 82%.
Man extrahiert 200 g vollständige Sennes-Pflanzen mit
Wasser, das 0,25% Natriumbicarbonat enthält. Man säuert
die wäßrige Phase mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure auf einen pH-Wert von 1 an und extrahiert dann
mit 3 1 Butanol. Anschließend engt man die Butanolphase bei 70°C im Vakuum auf 150 ml ein und läßt während
2 Stunden stehen.
^ net. Man erhält 4,300 g eines Materials mit einem
Das kristallisierte Produkt wird isoliert und getrocknet. Man erhält 4,300 g
Sennosidgehalt von 64%.
Sennosidgehalt von 64%.
Man wäscht 10Og Sennes-Pflanzen mit 700 ml Hexan und
trocknet sie. Dann extrahiert man die Pflanzen mit Wasser in einer Menge, die dem Zehnfachen des Pflanzengewichts
entspricht. Man säuert die wäßrige Phase mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure auf einen pH-Wert von 2,5 an
und extrahiert mit 1,100 1 Butanol. Anschließend engt man die Butanolphase im Vakuum bei 50°C auf 100 ml ein
und läßt über Nacht stehen.
Man trennt das Produkt auf einem Büchner-Filter ab, trocknet es und erhält 2,03 g eines Materials mit
einem Sennosidgehalt von 68,5%.
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TER MEER - MÜLLER · STEINMEISTER SYNTHELABO SET
Technische Extraktion der Sennoside mit hohem Titer
Ausgangsmaterialien:
Ungewaschene und unvermahlene Sennes-Blätter 100 kg
Normales Wasser 1050 1
Butanol 600 1
Reine Chlorwasserstoffsäure 6 1.
Methode:
Man beschickt eine Extrahiervorrichtung mit Filtrierboden mit den Sennes-Pflanzen und 650 1 Wasser. Dann
führt man das Lösungsmittel mit Hilfe einer Pumpe während 3 Stunden im geschlossenen Kreislauf durch das zu
extrahierende Material .Man zieht die erhaltene Lösung ab, füllt die Extraktionsvorrichtung erneut mit 300 1 Wasser
und führt auch dieses Wasser erneut während 2 1/2 im Kreislauf.
Dann spült man die Pflanzen mit 100 1 Wasser und erhält insgesamt 900 1 Extraktionsflüssigkeit, die man
in einem Mischgefäß mit etwa 6 1 konzentrierter Chlorwasserstoff säure auf einen pH-Wert von 2,5 ansäuert.
In einem Flüssig/Flüssig-Extraktor führt man sofort die Extraktion dieser sauren Phase mit 600 1 Butanol durch.
In einer kontinuierlich betriebenen Einengvorrichtung engt man die Butanolphase bei 40°C im Vakuum ein, bis
man 50 1 eines Konzentrats erhält. Man läßt das Konzentrat während 48 Stunden stehen, isoliert den kristallinen
Niederschlag durch Absaugen über einem Büchner-Trichter und trocknet in einem Vakuumtrockenschrank.
Man erhält etwa 2 bis 2,5 kg eines Materials, das mindestens 60% saure Sennoside enthält.
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t.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit möglich,
die Sennoside mit sehr guter Ausbeute und einem hohen Rexnhextsgrad zu gewinnen.
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Claims (5)
1./ Verfahren zur Extraktion von Sennosiden aus Sennes-Blättern
und -Samenhüllen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Pflanzen schnell mit kaltem Wasser in neutralem oder schwach alkalischem
Medium extrahiert und dann ansäuert und mit Butanol extrahiert.
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ORIGINAL INSPECTED
SYNTHELABO SET
TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER
2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch g e kennz
eichnet, daß man das Wasser mit Natriumbicarbonat schwach alkalisch stellt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Ansäuern mit Chlorwasserstoffsäure bewirkt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Sennes-Blätter oder -Samenhüllen vor dem
Extrahieren mit Wasser mit einem Lösungsmittel, wie Äthanol, Methylenchlorid, Hexan oder Benzol,
wäscht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man die an Sennosiden reiche wäßrige Lösung vor der Extraktion mit Butanol (mit Äthylacetat)
behandelt.
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