DE2907524A1 - Prothesengelenk - Google Patents
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Description
DIPX.-ING. HANS W. GROENING
PATENTANWALT 9 Q Π 7 B 2 L
J/Co 10-166
Codman & Shurtleff, Inc.
Randolph, Massachusetts,
ü. S. A.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Prothesengelenk, insbesondere auf ein solches der Gelenkbauart, das zum Ersatz
eines natürlichen Gelenkes im menschlichen Körper dient, insbesondere dann, wenn die relative Bewegung
der Bestandteile der Verbindung sich im allgemeinen in eiier Ebene befindet.
Der Ersatz von beschädigten, abgenutzten oder in anderer Weise unwirksamen natürlichen Gelenken durch mechanische
prothetische Vorrichtungen findet eine stärkere Verbreitung, seit bei der spezifischen Konstruktion solcher
Prothesen und der chirurgischen Techniken zum Implantieren derselben in dem Patienten Fortschritte erzielt wurden.
Einzelpersonen, die Gelenke mit begrenzter oder keiner Bewegbarkeit haben und unter Schmerz und Unbequemlichkeiten
leiden, wie z. B. unter schwerer rheumatischer Arthritis, können sich einer chirurgischen Behandlung unterwerfen,
um das betroffene Gelenk zu ersetzen, was solche Behandlung, wie die künstliche Bildung eines neuen Gelenks nach
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Resektion des alten Gelenks, einschließen kann. Ih diesem Fall werden die
Gelenkteile des natürlichen Gelenks entfernt, wobei die Knochen so präpariert werden, daß sie die Prothese als
einen Ersatz für das betreffende Gelenk aufnehmen können. Dies geschieht in der Erwartung, daß neben der Beseitigung
der Schmerzen und der Unannehmlichkeiten der·Patient
durch die Prothese das kranke Gelenk in einer Weise wieder benutzen kann, die soweit wie möglich der Benutzung und
der Wirkungsweise des ursprünglichen natürlichen Gelenkes entspricht. Faktoren, wie die relative Bewegbarkeit,
Stabilität, Festigkeitsvereinbarkeit mit dem menschlichen Körper, Dauerhaftigkeit und dergleichen, müssen bei der
Konstruktion der Prothese in Betracht gezogen werden. Das Konstruktionsziel einer solchen Prothese besteht in
der Erzielung eines mechanischen Gelenkes, das, obwohl es einen Ersatz darstellt, in seiner Funktion dem natürlichen
Gelenk, das es ersetzt, im wesentlichen äquivalent .ist. Bei einer Anzahl von Gelenken im menschlichen Körper sind
die Knochenbestandteile, die das Gelenk bilden, in bezug aufeinander im allgemeinen in einer Ebene bewegbar, d. h.
daß ein Knochen in einer Drehbewegung in bezug auf den anderen scharnierartig geschwenkt wird. Diese Art der Bewegung
findet sich z. B. in den Fingergelenken, wie dem körpernahen interpljalangealen Gelenk. Obwohl in dem natürlichen
körpernahen interphalangealen Gelenk eine gewisse Schaukel- oder Wippbewegung oder -wirkung vorhanden sein
kann, findet die Drehbewegung der das Gelenk bildenden Knochen im allgemeinen in einer Ebene statt. Viele Prothesen,
die dem Ersatz z. B. des körpernahen interphalangealen Gelenkes oder eines ähnlich aufgebauten Gelenkes dienen,
weisen eine Achse auf, die dazu verwendet wird, die Bestandteile des Gelenkes miteinander zu verzapfen und dadurch
eine scharnierartige Drehbewegung der Bestandteile zu er-
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möglichen. Bei diesen scharnierartigen Prothesen verläßt man sich nicht nur auf die Achse oder den Zapfen als
Schwenkpunkt, sondern auch als Lagerfläche zur Aufnahme der Belastungskräfte des in Gebrauch befindlichen Gelenkes.
Solch ein Prothesengelenk, bei dem eine Achse für Scharnierzwecke und auch als ein lasttragendes Organ
verwendet wird, ist in der US-PS 3 879 766 beschrieben. Insoweit es sich bei der Achse um ein im allgemeinen
schlankes Organ handelt, ist es unzweckmäßig, sich auf die Achse als Träger unerwartet großer Belastungskräfte
oder zur Gewährleistung einer ausreichenden Lebensdauer während der Implantationszeit der Prothese zu verlassen.
In dieser Hinsicht haftet den scharnierartigen Prothesen, die eine Achse oder einen Zapfen zum Zusammenhalten der
Bestandteile sowie als Lagerflächen zur Verteilung der Belastungskräfte des Gelenkes aufweisen,aus dem Gesichtswinkel
der Gelenkfestigkeit eine gewisse Schwäche an. Es ist verständlich, daß deshalb die Entwicklung mechanischer
Ersatzmittel für besondere natürliche Gelenke insoweit fortschreitet, als Verbesserungen ihrer Konstruktion
noch erwünscht sind.
Das Prothesengelenk gemäß der Erfindung besteht aus drei Grundbestandteilen. Ein erster Bestandteil ist dem ersten
Knochen zugeordnet und besitzt an einem Ende eine gewölbte Lagerfläche. Dieser erste Bestandteil umfaßt Mittel,
damit dieser auf der Lagerfläche verschwenkbar ist. Ein zweiter Bestandteil wirkt mit einem zweiten, dem ersten
Knochen benachbarten Knochen zusammen. Dieser zweite Bestandteil besitzt ein Ende, das der Lagerfläche des ersten
Bestandteils zugekehrt ist. Dieses Ende weist starre Wangen auf, die ein nach einem Ende hin offenes Zapfenlager bilden,
wobei die Wangen mit die Schwenkbarkeit ermöglichenden Mitteln des ersten Bestandteils zusammenarbeiten, damit der
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erste Bestandteil in bezug auf den zweiten Bestandteil schwenkbar ist. Ein dritter Bestandteil hat eine gewölbte
Lagerfläche, die mit der gewölbten Lagerflache des ersten Bestandteils in Eingriff steht. Der dritte Bestandteil
ist in dem einseitig offenen Zapfenlager des ersten Bestandteils so angeordnet, daß die Wangen desselben
diesen umgreifen, so daß die in Eingriff stehenden Lagerflächen zur Aufnahme der Belastungskräfte des Gelenkes
zusammenwirken.
In der bevorzugten Ausführungsform des Prothesengelenkes gemäß der Erfindung sind der erste und der zweite Bestandteil
zum Einsetzen in die innerhalb des Knochens gelegenen Kanäle schaftförmig ausgebildet bzw. so prä-,
pariert, daß sie die Knochen aufnehmen können. Der erste schaftförmige Bestandteil besitzt ein im wesentlichen
zylindrisches Organ an einem Ende, wobei die Umfangsflache
desselben eine konvex gewölbte Lagerfläche bildet. Das zylindrische Organ weist eine Querbohrung auf. Eine
Hülse ist in die Querbohrung fest eingesetzt und besitzt ein sich durch sie hindurch erstreckendes, konzentrisch
zu der konvexen Lagerfläche angeordnetes Loch. Dieses Loch dient zur Aufnahme der Achse, so daß der erste schaftförmige
Bestandteil um das Loch herum schwenkbar ist. Der zweite schaftförmige Bestandteil besitzt ein paar
starre, im Abstand voneinander angeordnete Wangen, die das nach einem Ende offene Zapfenlager bilden. Jede Wange
weist eine öffnung auf, die auch zur Aufnahme der Achse dient, wobei die Öffnungen miteinander fluchten und vor
dem Loch in der Hülse angeordnet sind. Die Achse verbindet den ersten und zweiten schaftförmigen Bestandteil des
Gelenkes und erstreckt sich durch das Loch in der Hülse sowie in jede der öffnungen in den festen Wangen, so daß
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der erste Bestandteil gegenüber dem zweiten Bestandteil
verschwenkt werden kann. Diese Achse ist so bemessen,
daß sie genügend Zwischenraum in dem Loch beläßt, so
daß die Lagerflächen der Bestandteile während der Belastung des in Gebrauch befindlichen Gelenkes miteinander
in Eingriff stehen, wodurch sie zur Aufnahme der Belastungskräfte zusammenwirken. Bei dieser Ausführungsform besitzt
der dritte Bestandteil eine konkave Lagerfläche, die mit der konvexen Lagerfläche in Eingriff steht.
Gemäß der Erfindung unterscheidet sich die Konstruktion dieses Prothesengelenkes erheblich von bekannten Prothesengelenken,
vor allem der Scharnierbauart. In dieser Hinsicht dient bei dem Prothesengelenk gemäß der Erfindung nicht
die Achse als die lastverteilende Lagerfläche, wie dies bei bekannten Vorrichtungen der Fall ist, obwohl das erfindungsgemäße
Prothesengelenk eine Achse oder einen Zapfen zur Erleichterung der Schwenkbarkeit der Bestandteile aufweist.
Stattdessen enthält das vorliegende Prothesengelenk in Eingriff stehende, gewölbte Lagerflächei der beiden Bestandteile,
die zur Aufnahme der Belastungskräfte des in Gebrauch befindlichen Gelenkes zusammenwirken. Die Achse
dient der Verbindung der beiden Bestandteile, der Aufrechterhaltung ihrer Verbindung nach der Implantation sowie als
Schwenkpunkt, um den ein Bestandteil gegenüber dem anderen verdreht werden kann.
Ein bemerkenswerter Vorteil der Erfindung beruht auf der
Festigkeit und Lebensdauer der neuen Konstruktion sowie zusätzlich auf einem gewissen Spiel, das das Gelenk aufweist.
Dieses Spiel hindert das Gelenk an einer zu großen Starrheit sowie: an der Entwicklung übermäßiger Beanspruchungen
während der Belastung des Gelenkes. Die Stabilität des Gelenkes ergibt sich auch aus der zusammenwirkenden Anord-
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nung der Bestandteile gemäß der Erfindung.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der bevorzugten Ausführungsform des Prothesengelenkes gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der Bestandteile des Prothesengelenkes gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Verriegelungsanordnung des zweiten soaaftförmigen Bestandteils
sowie des Lagerpolsters; und
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Schnittlinie 4-4 in Fig. 1.
Während die Erfindung in verschiedenen. Ausf ührungsf prmen
verwirklicht werden kann, ist in den Zeichnungen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die
nachstehend im einzelnen beschrieben wird, wobei diese Beschreibung nur beispielsweise die Grundgedanken der
Erfindung erläutert und nicht als Beschränkung der Erfindung auf die dargestellte Ausführungsform zu verstehen
ist. Der Schutzumfang der Erfindung geht aus den beigefügten Ansprüchen hervor.
Unter besonderem Hinweis auf die Fig. 1 bis 3 ist ein Prothesengelenk 10 dargestellt, das die Erfindung verkörpert.
Das Prothesengelenk 10 besteht aus folgenden Elementen: einem ersten schaftförmigen Bestandteil 12;
einem zweiten schaftförmigen Bestandteil 14; einem Lagerpolster 16; einer Hülse 18 und einer Achse 19.
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Der erste schaftförmige Bestandteil 12 umfaßt einen sich
längs erstreckenden schlanken Schaft 21, der vorzugsweise eine aufgerauhte Oberfläche für eine bessere Verbindung
mit dem Knochenzement aufweist- Dieser Schaft wird in den Innenkanal eines Knochens, wie des Mittelfingerknochens
eingesetzt, der zur Aufnahme des Schaftes chirurgisch präpariert worden ist. In Abhängigkeit von dem besonderen
natürlichen Gelenk, das das Prothesengelenk 10 ersetzt, können sich die Länge, der Querschnitt und die
Kontur des Schaftes 21 ändern; außerdem bestimmen die Eigenschaften der Knochen unterschiedlicher Einzelpersonen,
in die die Prothese eingesetzt wird, eine Anzahl von Schaftunterschieden- Wenn es beabsichtigt ist, den Schaft 21
in den Mittelfingerknochen einzusetzen, ist er bevorzugt geradlinig und besitzt einen Querschnitt in Form eines
Halbkreises 22, der der Form des normalen Knochenkanals entspricht und eine Drehung verhindert, wenn der Schaft
an Ort und Stelle festliegt. An einem Ende des Schaftes 21 befindet sich ein im wesentlichen zylindrisches Organ
24, dessen ümfangsflache eine konvexe gewölbte Lagerflache
25 bildet. Die gewölbte Lagerfläche 25 ist glatt poliert, um die Schwenkbewegung des ersten Gelenkbestandteils während
des Gebrauchs zu erleichtern und auch eine unnötige Reibung bei der Bewegung des Gelenkes und somit den Verschleiß
des Lagerpolsters 16 zu vermindern. Eine Querbohrung
26 erstreckt sich durch das zylindrische Organ 24. Bei der beschriebenen Ausführungsform dient die Querbohrung
26 zur Aufnahme einer Hülse 18, die in die Querbohrung
so fest eingesetzt wird, daß sie darin fest verbleibt. Die Hülse 18 besteht im allgemeinen aus einem
Hohlzylinder mit .einem Loch 28, das sich durch diesen hindurch erstreckt. Wenn die Hülse in die Querbohrung 26
eingesetzt wird, wird das Loch 28 konzentrisch zu der kon-
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vexen Lagerfläche 25 ausgerichtet, so daß, wenn der erste Bestandteil 12 verschwenkt wird, die gewölbte
Lagerfläche 25 die üauptlasttragende Fläche bildet. Zur Erleichterung dieser Verschwenkung nimmt das Loch
28 die Achse 19 auf, mittels welcher die Bestandteile
miteinander verzapft werden.
Die Hülse 18 ist vorzugsweise so in die Konstruktion dieser Ausführungsform eingebaut, daß sie eine längere
Lebensdauer, eine längere Verschleißfestigkeit und eine geringere Reibung der schwenkbaren Bestandteile gewährleistet.
Es ist jedoch verständlich, daß die Hülse 18 weggelassen werden kann, wenn die Querbohrung 26 im
zylindrischen Organ 24 die Achse 19 aufnimmt. In diesem Fall ist die Querbohrung 26 konzentrisch zu der gewölbten
Lagerfläche 25 ausgerichtet, um zu gewährleisten, daß die Lagerfläche 25 die die Last aufnehmende Oberfläche
während der Verschwenkung des ersten Bestandteils 12 bildet.
Es wird jetzt auf den zweiten schaftförmigen Bestandteil
14 Bezug genommen, der einen sich längs erstreckenden schlanken Schaft 31 aufweist, der in vielfacher Hinsicht
dem Schaft 21 des ersten (Bestandteils gleicht; der Schaft 31 muß in den Innenkanal eines zweiten, dem ersten Knochen
benachbarten Knochens eingesetzt werden, so daß eine gelenkige Verbindung hergestellt werden kann. Dieser zweite Knochen
kann z. B. der körpernahe Fingerknochen zur Bildung eines Gliedes des körpernahen Mittelfingergelenkes bilden, er
kann aber auch während der Operation zur Aufnahme des Schaftes 31 des zweiten Bestandteils dienen. Während der
Schaft 31 eine veränderliche Länge, Querschnittsform und Kontur aufweisen kann, wenn er als ein körpernaher Fingerbestandteil
verwendet wird, ist der Schaft vorzugsweise
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geradlinig und besitzt einen Querschnitt in Form eines Halbkreises 32, der der normalen Knochenkanalform entspricht
und eine Drehung verhindert, wenn er an Ort und Stelle festgelegt ist.
An einem Ende des Schaftes 31 befindet sich ein Endteil 34, das eine im wesentlichen flache Rückseite 35
aufweist, von der sich der Schaft 31 weg erstreckt und auf der der Knochen abgestützt und in seiner Lage
fixiert ist. ist die Verbindung hergestellt, ist der
Endteil 34 der konvexen Lagerfläche 25 zugekehrt und mit
einem Paar sich davon weg erstreckender starrer Wangen versehen. Diese Wangen 36 sind im Abstand voneinander
angeordnet und bilden ein nach einem Ende hin offenes Zapfenlager. Zur Gewährleistung einer höchst möglichen
Festigkeit sind die starren Wangen 36 vorzugsweise ein
einheitlicher Bestandteil des Endteils 34, z. B. " in U-Form. Die Festigkeit : - -■ "
dieser Wangen ist bemerkenswert, da sie die Achse T8 in
der Verbindung der Bestandteile miteinander verankern. Die Urefangsränder der starren Wangen können, wie dargestellt,
abgerundet, rechtwinklig oder in anderer Weise geformt sein, wie es erwünscht ist. Die dem Schaft 31
abgekehrte Seite 38 des Endteils 34 zwischen den starren Wangen 36 ist vorzugsweise flach ausgebildet, wobei an
dieser Seite das Lagerpolster 16 anliegt. Eine Durchbrechung
39 in dem Endteil 34 erstreckt sich vollständig von der ebenflächigen Seite 38 zur Rückseite 35. Die Durchbrechung
39 besteht aus einem im wesentlichen sich längserstreckenden Schlitz, der die von dem Lagerpolster 16
vorstehende Leiste 41 aufnimmt, die nachstehend erläutert wird. Eine im wesentlichen kreisförmige öffnung 40 befindet
sich in jeder Wange 36, wobei die öffnungen sich im Abstand
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gegenüberliegen und miteinander fluchten und zur Aufnahme der Achse 19 zum Zwecke der Verzapfung der Teile dienen.
Bei der hergestellten Verbindung liegen die miteinander fluchtenden öffnungen 40 jeweils vor dem Loch 28 in der
Hülse 18, so daß die Bestandteile sofort miteinander verbunden werden können.
Das Lagerpolster 16 ist zwischen den starren Wangen 36 in einem vorzugsweise festen engen Sitz angeordnet» Die
Rückseite 42 des Lagerpolsters 16 ist im wesentlichen ebenflächig und liegt an der ebenflächigen Seite 38 des
Endteils des zweiten Bestandteils an. Von der Rückseite 42 ragt eine Leiste 41 vor, die in die Durchbrechung
39 eingesetzt wird. Somit ist das Lagerpolster 16 nicht, nur in dem am Ende offenen Zapfenlager fest angeordnet,
sondern auch durch die in die Durchbrechung eingreifende Leiste gegenüber dem zweiten Bestandteil fest verriegelt.
Es ist ersichtlich, daß verschiedene Kombinationen von vorstehenden Leisten, Rillen und diesen entsprechenden
Ausnehmungen zur Herstellung dieser Verriegelung verwendet werden können.
Die der mit der Leiste versehenen Seite gegenüberliegende
Seite des Lagerpolsfeers 16 ist konkav gekrümmt und bildet eine gewölbte Lagerfläche 44. Diese gewölbte Lagerfläche
44 besitzt einen solchen Krümmungsradius, daß sie im wesentlichen mit der konvex gewölbten Lagerfläche 25 des
ersten Bestandteils zusammenpaßt. Im montierten Zustand stehen die konkav gewölbte Lagerfläche 44 und die konvex
gewölbte Lagerfläche 25 in Eingriff miteinander und wirken als Lagerflächen für die Hauptlast zusammen, so daß die
von dem Gelenk während seines Gebrauchs ausgeübten Kräfte ■von diesen aufgenommen werden. Außerdem ermöglichen die
in Eingriff stehenden gewölbten Flächen eine weiche und
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sofortige Schwenkbewegung des ersten Bestandteils 12 gegenüber dem zweiten Bestandteil 14, so daß unabhängig
von der Ausrichtung dieser beiden Bestandteile die Belastungskräfte
auf die gewölbten Lagerflächen ausgeübt werden.
Die Achse 19 dient zur Verbindung des ersten Bestandteils 12 und des zweiten Bestandteils 14. Die Achse 19 besteht
aus einer im wesentlichen glatten, zylindrischen Stange, die sich durch das Loch 28 in der Hülse 28 erstreckt und
in jeder der beiden öffnungen 40 in den starren Wangen 36 endet. Durch Krimpen der Enden der Achse 19 in dem
Loch 40 wird die Achse an Ort und Stelle festgelegt, wobei der erste Bestandteil 12 um die Achse frei schwenken
kann.
Um zu gewährleisten, daß die gewölbten Lagerflächen 25
und 44 und nicht die Achse 19 die Belastungskräfte des
in Gebrauch befindlichen Gelenkes aufnehmen, ist die Achse 19 so bemessen, daß in dem Loch 28 genügend Zwischenraum
verbleibt, so daß die entsprechenden Lagerflächen ineinandergreifen können. Diese Dimensionierung sowie
der Eingriff der Lagerflächen ist deutlicher in Fig. 4 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß der Zwischenraum
zwischen der Achse 19 und der diese Achse umgebenden Wandung
des Loches 28 dem ersten Bestandteil 12 ein gewisses
Spiel vermittelt. Der erste Bestandteil 12 kann daher geringfügig einwärts und auswärts bewegt werden, wodurch
die Starrheit des Gelenkes sowie etwaige auftretende Belastungskräfte vermindert werden können. Wenn jedoch
das Gelenk z. B. beim Drücken, Greifen oder dergleichen belastet wird, greift die konvexe Lagerfläche 25 an dem
ersten schaftförmigen Bestandteil in die konvexe Lagerfläche 44 an dem Lagerpolster ein, um die Kräfte aufzu-
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nehmen und zu absorbieren, die entlang dem belasteten Gelenk übertragen werden. Die Achse 19 berührt im wesentlichen
nicht die Wand der Hülse 18, wenn-.das Gelenk gelastet
wird. Falls die Achse die Hülse in der belasteten Stellung berühren sollte, wird hierdurch, jedoch nur
sekundär, die Aufnahme der Belastungskräfte unterstützt. Wenn natürlich der erste Bestandteil 12 gegenüber dem
zweiten Bestandteil 14 geschwenkt wird, wie es in Fig. gezeigt ist, dienen die entsprechenden gewölbten Lagerflächen
weiterhin als die die Hauptlast tragenden Flächen. Der Schwenkbereich des ersten Bestandteils gegenüber dem
zweiten Bestandteil ändert sich entsprechend dem spezifischen natürlichen Gelenk, das durch das Prothesengelenk
ersetzt wird.
Sowohl der erste als auch der zweite schaftförmige Bestandteil
und die diese verzapfende Achse sind vorzugsweise aus Metall, wie z. B. einer Kobalt-Chromlegierung,
einem für medizinische Zwecke geeigneten rostfreien Stahl, einer für medizinische Zwecke geeigneten Titanlegierung
hergestellt, jedoch können auch andere metallische oder aus festem Kunststoff bestehende Materialien verwendet
werden, die für den menschlichen Körper bio-verträglich sind. Aus Metall bestehende Bestandteile werden bevorzugt,
weil sie dem Gelenk die erforderliche Festigkeit und Verschleißfestigkeit über eine ausgedehnte Zeitdauer vermitteln.
Sowohl das Lagerpolster als auch die Hülse sind vorzugsweise aus einem bio-verträglichen, bruch- und verschleißfesten sowie
starren Kunststoffmaterial, wie z. B. einem Polyäthylen
hohen Molekulargewichts, hergestellt, obwohl auch andere ähnliche Materialien verwendet werden können. Das feste
Kunststoffmaterial weist eine minimale Reibung gegenüber
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den Oberflächen auf, die relativ zueinander bewegbar oder drehbar sind und haben zusätzlich ein geringes
Gewicht bei guten Verschleißeigenschaften.
Das erfindungsgemäße Prothesengelenk kann somit im menschlichen Körper als Ersatz für ein natürliches
Gelenk implantiert werden, wobei die von dem Prothesengelenk während seiner Benutzung aufgenommenen Belastungskräfte von den in Eingriff stehenden lasttragenden
Flächen 25, 44, nicht aber von der. Achse 19 aufgenommen werden, welche die Bestandteile 12, 14 des Gelenkes miteinander
verbindet.
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Leerseite
Claims (15)
- DIPL.-IN Gr. KANS VV. OROENINGPATENTANWALTJ/Co 10-166Patentansprüche,/ Prothesengelenk/ gekennzeichnet durch einen ersten Gelenkteil (12) mit einem Schaft (21) zum Einsetzen in den inneren Kanal eines ersten Knochens, wobei ein Ende dieses ersten Gelenkteiles eine konvex gewölbte Lagerfläche (25) sowie eine Querbohrung (26) zur Aufnahme einer Verzapfung aufweist, um die der erste Gelenkteil (12) schwenkbar ist, daß die Querbohrung (26) und die konvexe Lagerfläche (25) konzentrisch zueinander angeordnet sind, daß ein zweiter Gelenkteil (14) mit einem Schaft (31) zum Einsetzen in den inneren Kanal eines zweiten, dem ersten Knochen benachbarten Knochens vorgesehen sowie mit einem Endteil (34) an seinem der konvexen Lagerfläche (25) zugekehrten Ende versehen ist, daß der Endteil (34) mit einem Paar im Abstand voneinander angeordneter Wangen (36 versehen ist, die zusammen ein in Richtung ihrer Enden offenes Zapfenlager bilden, daß die Wangen (36) mit je einer Öffnung (40) zur Aufnahme der Verzapfung versehen sind, daß die öffnungen (40) mit der Bohrung (26) des ersten Gelenkteils (12) fluchten und beidseitig vor dieser angeordnet sind, daß ein Lagerpolster (16) mit einer konkavenSIEUEUTSTE. 4 · 8000 HÜKCHEN SQ · POB 800 3-tO · KABEL: RIIEIXPATBNT TEL. (089) 47J07B · TELEX 5-23d59gewölbten Lagerfläche (44) der konvex gewölbten Lagerfläche (25) auf dem ersten Gelenkteil (12) angepaßt ist und mit dieser zusammenwirkt, wobei das Lagerpolster (16) zwischen den starren Wangen (36) angeordnet ist, die das Lagerpolster umgreifen, das die Verzapfung im ersten und zweiten Gelenkteil (12, 14) miteinander verbindet und sich durch die Querbohrung (26) sowie in jede der beiden öffnungen (40) in den starren Wangen (36) erstreckt, so daß der erste Gelenkteil (12) in bezug auf den zweiten Gelenkteil (14) schwenkbar ist, daß die Verzapfung so bemessen ist, daß genügend Zwischenraum in der Querbohrung (26) vorhanden ist, so daß die Lagerflächen (25, 44) während der Belastung des im Gebrauch befindlichen Prothesengelenks zusammenpassen und infolgedessen zur Aufnahme der unter der Belastung ausgeübten Kräfte zusammenwirken".
- 2. Prothesengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerpolster (16) gegenüber dem zweiten Gelenkteil (14) verriegelbar ist.
- 3. Prothesengelenk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung aus einer Rippe (41) an dem Lagerpolster (16) und einer Durchbrechung (39) in dem Ende des zweiten Gelenkteils (14) besteht, die zur Aufnahme der Rippe im Sinne einer Verriegelung des zweiten Gelenkteiles (14) und des Lagerpols'ters (16) in einer Stellung dient.
- 4. Prothesengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konvex gewölbte Lagerfläche (25) die Umfangsflache eines im wesentlichen zylindrischen Organs (24)909837/0611ist, durch das sich die Querbohrung (26) erstreckt.
- 5. Prothesengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hülse (18) in die Querbohrung (26) des ersten Gelenkteils (12) fest eingesetzt ist und ein Loch (28) aufweist, das sich durch die Hülse konzentrisch zu der konvexen Lagerfläche (25) erstreckt sowie zur Aufnahme der Verzapfung für die Verbindung des ersten und zweiten Gelenkteils (12, 14) dient.
- 6. Prothesengelenk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (18) aus festem Kunststoff hergestellt ist.
- 7. Prothesengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzapfung aus einer zylindrischen Achse (19) besteht, deren Enden in die öffnungen (40) in den Wangen(36) des zweiten Gelenkteils (14) fest eingesetzt sind.
- 8. Prothesengelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Gelenkteil (12, 14) sowie die Verzapfung aus Metall, und das Lagerpolster (16) aus festem Kunststoff bestehen, wobei alle diese Werkstoffe bio-verträglich sind.
- 9. Prothesengelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erste, in einem ersten Knochen einsetzbare Gelenkteil (12) mit einer gewölbten Lagerfläche (25) an einem Ende desselben versehen sowie um diese Lagerfläche schwenkbar ist, daß der zweite, in einen zweiten, dem ersten Knochen benachbarten Knochen einsetzbare Gelenkteil (14) mit einem der gewölbten Lagerfläche (25) zugekehrten Ende versehen ist, das starre Wangen (36) unter Bildung eines nach einem Ende offenen Zapfenlagers aufweist, die mit den Schwenkmitteln des ersten909837/0611Gelenkteils (12) im Sinne einer Schwenkbarkeit des ersten Gelenkteils gegenüber dem zweiten Gelenkteil zusammenwirken, und daß eine gewölbte Lagerfläche (44) eines dritten Bestandteils (16) mit der gewölbten Lagerfläche (25) an dem ersten Gelenkteil (12) zusammenwirkt, wobei der dritte Bestandteil in dem nach einem Ende offenen Zapfenlager angeordnet ist, so daß die Wangen (36) den dritten Bestandteil umgreifen, wobei die ineinanderpassenden Lagerflächen (25,- 44) zur Aufnahme der Belastungskräfte des Gelenks während seiner Benutzung zusammenwirken.
- 10. Prothesengelenk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gewölbte Lagerfläche (25) an dem ersten Gelenkteil (12) konvex gekrümmt ist, wobei die hiermit zusammenpassende gewölbte Lagerfläche (44) an dem Lagerpolster (16) konkav gekrümmt ist.
- 11. Prothesengelenk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkmittel des ersten Gelenkteils (12) aus der Querbohrung (26) bestehen, die im Querschnitt im wesentlichen kreisförmig ausgebildet sowie konzentrisch zur konvexen Lagerfläche (25) angeordnet ist.
- 12. Prothesengelenk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenwirkenden Schwenkmittel des zweiten Gelenkteils (14) zwei öffnungen (40) in den Wangen (36) des nach einem Ende offenen Zapfenlagers umfassen, wobei die öffnungen sich im Abstand gegenüberliegen sowie miteinander fluchtend vor der Querbohrung (26) in dem ersten Gelenkteil (12) angeordnet sind.909837/0611
- 13. Prothesengelenk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich durch den Querkanal (26) sowie in jede der beiden Öffnungen (40) in den Wangen (36) erstreckende Achse (19) vorgesehen ist, derart, daß der erste Gelenkteil (12) um den zweiten Gelenkteil (14) schwenkbar ist.
- 14. Prothesengelenk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkmittel eine Hülse (18) umfassen, die in den ersten Gelenkteil (12) eingesetzt ist und eine sich durch diese erstreckende Öffnung (281) aufweist, die konzentrisch zu der konvexen i^agerflache (25) verläuft sowie zur Aufnahme der Achse (19) im Sinne einer gegenseitigen Verbindung des ersten und zweiten Gelenkteils (12, 14) sowie einer Schwenkbarkeit des ersten Gelenkteils (12) in bezug auf den zweiten Gelenkteil (14) dient. "
- 15. Prothesengelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Bestandteil (12) mit einem Schaft; (21) zum Einsetzen in den Innenkanal eines ersten'Knochensvorgesehen sowie mit einem im wesentlichen zylindrischen Organ (24) an einem Ende versehen ist, wobei die Umfangsflache desselben eine konvex ■gewölbte Lagerfläche (25) bildet, daß das zylindrische Organ (24) mit einer Querbohrung (26) versehen ist, daß eine Hülse (18) in die Querbohrung (26) fest eingesetzt ist und ein sich durch diese hindurch erstreckendes Loch (28J aufweist, das konzentrisch zu der konvexen Lagerfläche (25) verläuft sowie zur Aufnahme der Achse (19) diente so daß der erste :schaftförmige Bestandteil (12) um die Achse 1191 schwenkbar ist, daß der zweite schaftförmige Bestandteil 114) mit einem Schaft (31J zum Einsetzen in den Xnnenkanal eines zweiten,,
dem ersten Knochen benachbarten Knochens vorgesehen sowiemit einem der konvexen Lagerfläche (25) zugekehrten Ende (34) versehen ist, das ein Paar starrer, im Abstand voneinander angeordneter Wangen (36) vorgesehen ist, die zusammen ein nach einem Ende hin offenes Zapfenlager bilden, wobei jede Wange (36) eine Öffnung (4OJ zur Aufnahme der Achse (19) aufweist, und die Öffnungen miteinander fluchten sowie vor der Querbohrung (28) der Hülse (18) angeordnet sind, daß das Ende (34) mit einer Ausnehmung (39) versehen ist, daß ein Lagerpolster (16) mit einer konkav gewölbten, mit der konvex gewölbten Lagerflache (25) an dem ersten schaftförmigen Bestandteil (12) zusammenpassenden Lagerfläche (44) versehen ist, daß das Lagerpolster (16) zwischen den festen Wangen (36) angeordnet ist, die das Lagerpolster umgreifen, welches eine Rippe (41) aufweist, die in die Durchbrechung (29) des zweiten schaftförmigen Bestandteils (14) im Sinne einer Verriegelung des Lagerpolsters (16) und des zweiten schaftförmigen Bestandteils (14) einsetzbar ist, daß die Achse den ersten und zweiten schaftförmigen Bestandteil (12, 14) miteinander verbindet, daß die Achse (19) öich durch das Loch (28) in der Hülse (18) sowie in jede der öffnungen (40) der starren Wangen (36) erstreckt, so daß der erste schaftförmige Bestandteil (12) gegenüber dem zweiten schaftförmigen Bestandteil (14) schwenkbar ist, wobei die Achse (19) genügend Zwischenraum in dem Loch (28) beläßt, so daß die Lagerflächen (25, 45) während der Belastung des Gelenkes im Gebrauch in Eingriff stehen und zur Aufnahme der unter der Belastung ausgeübten Kräfte zusammenwirken.06?
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