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Vorrichtung zur Anbringung von Blechdurchzügen
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für Muttergewinde in Hohlprofilen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zur Anbringung von Blechdurchzügen für Muttergewinde in Hohlprofilen,
insbesondere Vierkantrohren.
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Blechdurchzüge mit Gewinde sind nach DIN 7952 Formgestaltungen, die
es ermöglichen, tragfähige Gewinde in Werkstücke aus dünnwandigem Blech einzubringen.
Sie werden dort angewendet, wo ein Muttergewinde im ebenen Blech zu kurz wäre und
wo die Festigkeit der Gewindeverbindung der Festigkeit des umgebenden Bleches entsprechen
soll.
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Bei der Anbringung von Blechdurchzügen wird zunächst ein kreisförmiges
Vorloch ausgestanzt oder gebohrt, durch welches ein im Durchmesser größerer Durchziehstempel
unter Bildung eines in eine zugehörige Matrizenbohrung eintretenden Kragens durchgestochen
wird. In den Kragen wird anschließend Muttergewinde geschnitten.
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Die Anbringung von Blechdurchzügen in Hohlprofilen bereitet wegen
der hierbei im Hohlprofil anzuordnenden Matrize Schwierigkeiten. Beispielsweise
hat man bei Vierkantrohren, in die für die Verwendung als Gasverteilerrohre eine
Reihe von Blechdurchzügen anzubringen ist, das Vierkantprofil aus zwei gleichen
Winkelprofilen zusammengeschweißt, nachdem zuvor in dem einen Schenkel eines der
beiden Winkelprofile die Blechdurchzüge mit Hilfe übl--
cher Werkzeuge
angebracht worden waren. Es liegt auf der Hand, daß dieses Verfahren wegen des Erfordernisses
der nachträglichen Vereinigung von Profilteilen aufwendig ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit deren Hilfe Blechdurchzüge direkt in der Wandung von im Querschnitt geschlossenen
Hohlprofilen angebracht werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Vorrichtung gelöst,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die in das Hohlprofil einzubringende Matrize
dornartig ausgebildet ist und auf ihrer der Stempelanordnung abgekehrten Seite eine
in Längsrichtung des Hohlprofils verlaufende Keilfläche besitzt, der ein verschiebbarer
Keil zugeordnet ist, dessen der benachbarten Hohlprofilwand zugekehrte Fläche planparallel
zu dieser Hohlprofilwand ist, wobei die Matrize und der Keil aneinanderliegend in
der Arbeitsstellung die lichte Weite des Hohlprofils in der Achse des Stempelhubes
ausfüilen.
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Bei dieser Vorrichtung wird die dornartige Matrize durch den Keil
so abgestützt, daß sie sich gegen die Unterfläche derjenigen Blechwand legt, in
welcher die Blechdurchzüge eingebracht werden sollen. Gleichzeitig stützt sich der
Keil an der gegenüberliegenden Blechwand ab, wodurch die Matrize im Zusammenwirken
mit der Stempelanordnung in eine arbeitsfähige feste Lage gebracht wird, wenn das
Hohlprofil an seiner den anzubringenden Blechdurchzügen gegenüberliegenden Wandung
von außen am Werkzeugunterteil abgestützt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie sie typisch
für die Anbringung einer Reihenanordnung von Blechdurchzügen in Gasverteilerrohren
angewendet wird, ist in der Matrize eine Mehrzahl von Matrizenbohrungen in Reihenanordnung
vorgesehen, denen eine entsprechende Anzahl und Anordnung von Stempeln zugeordnet
ist.
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Damit der Keil an der Matrize eine definierte Lage einnehmen kann,
ist es von Vorteil, wenn die Matrize zu beiden Seiten der an ihr angebrachten Keilfläche
Führungsflächen für den Keil besitzt.
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Um eine gute Anlage der Matrize an die mit Blechdurchzügen zu versehende
Wandung des Hohlprofils zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die Matrize am
Werkzeugunterteil nicht völlig starr befestigt ist, sondern in gewissen Grenzen
Bewegungen ausführen kann. Vorzugsweise ist hierbei die Anordnung so getroffen,
daß die Matrize an ihrem äußeren nicht in das aufgeschobene Hohlprofil hineinreichenden
Ende an einer Brücke des Werkzeugunterteils kardanisch angelenkt ist. Dies geschieht
zweckmäßig dadurch, daß an der Brücke parallel #ur Stempelhubrichtung ein Schwenklagerzapfen
befestigt ist, der in eine im äußeren Ende der Matrize befindliche Doppelkonusbohrung
eingreift, deren kleinster Durchmesser eine ringförmige Kippschneide bildet. Auf
diese Weise kann die Matrize sowohl um den Schwenklagerzapfen verschwenken als auch
gegenüber dem Zapfen Kippbewegungen in beiden Richtungen ausführen, ohne daß die
axiale Fixierung der Matrize verlorengeht, d.h. ohne daß Fluchtungsfehler zwischen
den Matrizenbohrungen und den zugehörigen Stempeln auftreten.
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Im Verfolg des Erfindungsgedankens ist am Werkzeugunterteil eine Druckplatte
angeordnet, die durch quer zur Stem-
pelhubrichtung verschiebbare
Keilböcke höhenverlagerbar ist und das Hohlprofil in der Arbeitsstellung von unten
her flächig unterstützt Durch diese Maßnahme wird die feste Unterstützung des Hohlprofils
und damit der Matrize während des Durchziehvorganges sichergestellt.
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Zweckmäßig ist hierbei am Werkzeugoberteil ein Keiltreiber befestigt9
der auf die Keilböcke einwirkend angeordnet ist Hierdurch werden die Keilböcke bei
der IIubbewegung des We-jtzeugoberteils automatisch verschoben.
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In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen9 daß der mit der Matrize zusammenwirkende Keil am Ende der Kolbenstange
einer am WCACzel2gunterteil angebrachten Hydraulikzylinder- und -kolbenanordnung
befestigt ist9 und daß an der Kolbenstange ein schiebewegbegrenzender Anschlag befestigt
ist, dem ein fester Anschlag am Werkzeugunterteil zugeordnet ist. Diese Jonstruktion
ermöglichst ein maschinelles Einschieben und Ziehen des Keils 9 wobei die erwähnten
Anschläge dafür sorgen, daß der Keil nur soweit in das Hohlprofil zwischen Hohlprofilwand
und Matrize eingeschoben wird9 wie es für die wirksame Unterstützung der Matrize
erforderlich ist9 ohne jedoch infolge der Selbsthemmungswirkung der Keilflächen
eine solche Verkeilung herbeizuführen9 die ein Herausziehen des Keils problematisch
machen würde.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand der ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen in weiteren ferkmalen näher erläutert. Darin zeigt: g.
1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer Exzenterpresse mit daran angebrachter
Vorrichtung9
Fig. 2 eine Schnittansicht der Vorrichtung, Fig. 3
einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt entlang
der Linie IV-IV in Fig. 2, Fig. 5 bis 7 abgebrochen gezeigte Schnittdarstellungen
einer einzelnen Stempel- und Matrizenanordnung der Vorrichtung gemäß Fig. 2 mit
unterschiedlicher Lage der Vorrichtungsteile, die diese in verschiedenen Phasen
des Herstellvorganges für Blechdurchzüge einnehmen und Fig. 8 ein abgebrochen dargestelltes
Vierkantrohr im Längsschnitt mit zwei mit Hilfe der Vorrichtung angebrachten Blechdurchzügen.
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Die Fig. 1 bis 7 veranschaulichen die Vorrichtung und Vorrichtungsteile
in schematischer Darstellungsweise. In Fig.
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1 ist die Vorrichtung beispielsweise an einer üblichen Exzenterpresse
1 angebracht. Die Vorrichtung besteht grundsätzlich aus dem Werkzeugoberteil 2 und
dem Werkzeugunterteil 3. Diese Teile sind in üblicher Weise an der Exzenterpresse
befestigt, nämlich das Werkzeugoberteil 2 am Bär 4 und das Werkzeugunterteil 3 am
Tisch 5 der- Presse. Fig. 1 zeigt die Lage der Teile in ihrer Stellung unmittelbar
vor Anbringung der Blechdurchzüge in der oberen Wandung 6 des auf die dornartige
Matrize 8 aufgeschobenen Hohlprofils 7, das im gezeigten Beispiel ein Vierkantrohr
ist. Die Matri-
ze 8 wird von dem in das Hohlprofil 7 eingeschobenen
Keil 9 in ihrer Lage gehalten. Zur näheren Erläuterung der Vorrichtung wird nunmehr
auf die Fig. 2 bis 4 Bezug genommen. Das Werkzeugoberteil 2 besitzt eine Kopfplatte
10, mit der es am Bär 4 der Exzenterpresse 1 befestigt ist. An der Kopfplatte 10
ist eine Stempeldruckplatte 11 befestigt, an welcher wiederum eine Stempelhalteplatte
12 angebracht ist. Die Stempelhalteplatte 12 besitzt im gezeigten Beispiel mit gleichen
Abständen nebeneinanderliegende Aussparungen zur Aufnahme von vier Stempeln 13.
Es können aber auch mehr oder weniger als vier Stempel 13 vorgesehen sein. Am unteren
Ende sind die Stempel 13 in einer Niederhalteplatte 14 verschiebbar geführt, die
als Federboden ausgebildet ist, d. h. sich über Druckfedern 15 an der Stempelhalteplatte
und planparallel dazu abstützt.
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Das Werkzeugunterteil 3 besitzt eine Grundplatte 16, mit deren Hilfe
das Werkzeugunterteil auf dem Tisch 5 der Exzenterpresse 1 befestigt ist. Auf der
Grundplatte 16 ist ein Lagerbock 17 befestigt, der mit zwei Lagervorsprüngen 18
(Fig. 4) die Brücke 19 trägt. Der Lagerbock 17, die Lagervorsprünge 18 und die Brücke
19 begrenzen eine durchgehende Aussparung 20, welche die dornartige Matrize 8 und
den Keil 9 mit Spiel aufnimmt. Zur kardanischen Befestigung der Matrize 8 an der
Brücke 19 ist an der Brücke der Schwenklagerzapfen 21 befestigt, welcher in die
in der Matrize befindliche Doppelkonusbohrung 22 hineinreicht. Der kleinste Durchmesser
dieser Doppelkonusbohrung 22 bildet die ringförmige Kippschneide 23. Aufgrund dieser
Anlenkanordnung kann die Matrize 8 um ein bestimmtes Winkelmaß um den Schwenklagerzapfen
21 in einer
im wesentlichen horizontalen Ebene verschwenken. Die
Kippschneide 23 ermöglicht aber auch beschränkte Schwenkbewegungen in vertikalen
Ebenen.
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An der Grundplatte 16 ist ein Ausleger 24 befestigt, der im gezeigten
Beispiel einen Hydraulikzylinder 25 trägt, in dem ein beidseitig wirksamer Hydraulikkolben
verschiebbar ist, dessen Kolbenstange 26 mit dem Keil 9 in fester Verbindung steht.
An der Kolbenstange 26 ist der schiebewegbegrenzende Anschlag 27 befestigt, der
bei der in Fig. 2 gezeigten Stellung der Teile dem festen Anschlag 28 anliegt, der
sich am Ausleger 24 befindet. Der Keil 9 ist in einer entsprechenden Ausnehmung
29 im festen Anschlag 28 verschiebbar geführt.
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Die in Fig. 2 gezeigte Relativlage von Werkzeugoberteil 2 und Werkzeugunterteil
3 ist unmittelbar nach Anbringung der Blechdurchzüge gegeben. Hierbei ist der Keil
9 in seiner ganzen wirksamen Länge zwischen die untere Wandung 30 des Vierkantrohres
7 und der Matrize 8 eingeschoben. Die obere Fläche des Keils 9 liegt der Keilfläche
31 der Matrize 8 an. Die untere Fläche des Keils 9 ruht auf der zugekehrten Innenfläche
der Wandung 30. Die obere #Fläche der Metrize 8 liegt der Innenfläche der oberen
Wandung 6 flachig an. Es ist ersichtlich, daß in dieser Arbeitsstellung die Matrize
8 und der Keil 9 die lichte Weite des Hohlprofils 7 in der Achse des Stempelhubes
vollständig ausfüllen, was auch aus Fig. 3 hervorgeht. Das Vierkantrohr 7 ist bis
zum Anschlag an den Lagerbock 17 und die Brücke 19 auf die Matrize 8 aufgeschoben.
Die Keilfläche 31 an der Matrize 8 liegt vertieft, wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht,
so daß seitliche Führungsflächen 32 für den Keil 9 gebildet werden.
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Am Werkzeugunterteil 3 ist die zur Anlage an die Unterfläche des Vierkantrohres
7 bestimmte durch Federn 33 unter Spannung gehaltene Druckplatte 34 angeordnet,
die mit Hilfe der ihr von unten anliegenden Keilböcke 35 höhenverlagerbar ist. Die
Keilböcke 35 sind quer zur Stempelhubrichtung in Führungen 36 verschiebbar, die
unter Zwischenlage gehärteter Zwischenplatten 37, auf denen sich die Keilböcke 35
verschieben, an der Grundplatte 16 befestigt. Die Keilböcke 35 stützen sich über
Druckfedern 38 an Widerlagern 39 ab, die an der Grundplatte 16 befestigt sind. Die
Keilböcke 35 wirken jeweils mit dem Keiltreiber 40 zusammen (Fig. 3), der an der
Kopfplatte 10 des Werkzeugoberteils befestigt ist. Der Keiltreiber 40 ist bei 41
am Werkzeugunterteil 3 geführt und besitzt eine Keilfläche 42, mit deren Hilfe die
Keilböcke 35 über daran angebrachte entsprechende Keilflächen 43 gegen die Kraft
der Federn 38 verschoben werden, wenn das Werkzeugoberteil den Arbeitshub vollzieht,
d. h. sich nach unten bewegt.
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Entsprechend den beim Ausführungsbeispiel vorgesehenen vier Stempeln
13 sind in der Matrize 8 vier damit fluchtende Matrizenbohrungen 44 vorgesehen.
Die Stempel 13 und die Matrizenbohrungen 44 können in bekannter Weise so ausgebildet
sein, daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung Blechdurchzüge gemäß DIN 7952
hergestellt werden können. Bei diesen genormten Blechdurchzügen entsteht in Durchzugsrichtung
gesehen ausgehend von der ebenen Blechoberfläche stets ein mehr oder weniger ausgeprägter
Einzugstrichter, an den sich die im wesentlichen zylindrische Durchzugsöffnung im
gebildeten Kragen anschließt. Die so entstandene Formgestaltung erlaubt zwar
die
Anbringung eines tragfähigen Gewindes und damit die kraftschlüssige Verschraubung
von Bauteilen, eine Abdichtung der Verschraubung, wie es für die Aufrechterhaltung
eines Druckunterschiedes zwischen zwei durch eine Blechwand mit Blechdurchzügen
getrennten Räumen erforderlich wäre, stößt jedoch bei diesen genormten Blechdurchzügen
auf Schwierigkeiten. Diese Blechdurchzüge sind daher für die Anbringung abgedichteter
Schraubverbindungen an den Hohlprofilen nicht verwendbar, weil auch unter Zwischen'age
eines Dichtungsringes zwischen dem Kopf der üblicherweise in Durchzugsrichtung in
den Blechdurchzug eingeschraubten Schraube und der ebenen durch den erwähnten Einzugstrichter
verkleinerten Blechauflagefläche eine sichere Abdichtung nicht erzielbar ist. Wenn
daher die Blechdurchzüge in einer Wandung des Hohlprofils nicht lediglich der mechanischen
Verbindung von Bauteilen dienen sollen, sondern abgedichtete Schraubverbindungen
ergeben sollen, werden in das Hohlprofil Blechdurchzüge eingebracht, wie sie nachfolgend
beschrieben werden.
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Nachfolgend werden nunmehr anhand der Fig. 5 bis 7 die Werkzeuge näher
erläutert, mit deren Hilfe die vorstehend erwähnten besonderen Blechdurchzüge hergestellt
werden.
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Die Fig. 5 bis 7 stellen vergrößerte Ausschnitte aus der Zeichnung
gem. Fig. 2 dar. Der Stempel 13 besteht aus einem zentralen Durchziehstempel 45
und einem dazu konzentrischen Prägestempel 46. Beide Stempel bewegen sich bei der
Hubbewegung des Werkzeugoberteils 2 gemeinsam.
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Der Prägestempel 46 ist mit seiner zylindrischen Außenfläche in einer
entsprechenden Zylinderbohrung 47 der Niederhalteplatte 14 verschiebbar geführt.
Der Durchziehstempel 45 ist an seiner Spitze abgerundet, um das Eindringen in das
im Durchmesser kleinere Vorloch 48
in der oberen Wandung 6 des
Hohlprofils 7 zu erleichtern.
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Der Prägestempel 46 besitzt an seiner der Matrize 8 zugekehrten ebenen
Fläche 49 konzentrisch zum Durchziehstempel 45 einen flachen kgelstumpfförmigen
Vorsprung 50, in welchem eine flache kegelstumpfförmige Zentralvertiefung 51 angeordnet
ist, die zusammen mit dem Vorsprung 50 eine Ringschneide 52 definiert.
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Die Matrize 8 besitzt in ihrer dem Prägestempel 46 zugekehrten Fläche
53 eine kegelstumpfförmige Vertiefung 54, die konzentrisch zur Matrizenbohrung 44
angeordnet ist und dem Vorsprung 50 des Prägestempels 46 entspricht.
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An der Stelle des kleinsten Durchmessers der kegelstumpfförmigen Vertiefung
54 beginnt ein flacher kegelstumpfförmiger Vorsprung 55, der ebenfalls konzentrisch
zur Matrizenbohrung 44 angeordnet ist,-der Zentralvertiefung 51 im Prägestempel
46 entspricht und gemeinsam mit der kegelstumpfförmigen Vertiefung 54 eine Ringrille
56 definiert. Der Vorsprung 55 steht nach außen über die Matrizenfläche 53 vor.
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Die Matrizenbohrung 44 weist einen äußeren zylindrischen Bohrungsabschnitt
57 und einen inneren zylindrischen Bohrungsabschnitt 58 auf, die sich im Durchmesser
unterscheiden. Während der äußere Bohrungsabschnitt 57 etwa den äußeren Durchmesser
des zu bildenden Kragens besitzt, entspricht der innere Bohrungsabschnitt 58 im
Durchmesser etwa dem Durchmesser des Durchziehstempels 45. Durch die Durchmesserabstufung
wird eine Ringschulter 59 in der Matrizenbohrung 44 gebildet. Am Übergang zwischen
der zylindrischen Innenwandung des äußeren Bohrungsabschnitts 47 und dem Kegelstumpfmantel
des Vorsprungs 55 befindet sich die Ziehringkante 60. Die axiale Länge des äußeren
Bohrungsabschnittes 57 entspricht der Höhe des zu bildenden Kragens.
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Bei der in Fig. 5 gezeigten Stellung der Vorrichtungselemente befinden
sich diese in ihrer Ruhestellung, welche das Aufschieben des Hohlprofils 7 auf den
dornartigen Stempel 8 bis zum Anschlag an den Lagerbock 17 und die Brücke 19 (Fig.
2) ermöglicht. In die obere Wandung 6 des Ilohlprofils 7 ist das kreisförmige Vorloch
48 gebohrt, dessen Durchmesser in bekannter Weise geringer ist als der Durchmesser
des Durchziehstempels 45. Das Vorloch 48 fluchtet mit dem Durchziehstempel 45 und
der Matrizenbohrung 44. Wie Fig. 5 sonst noch zu erkennen gibt, ist der Keil 9 noch
nicht vollständig eingeschoben und die die untere Wandung 30 des Hohlprofils 7 unterstützende
Druckplatte 34 liegt noch nicht dem Keilbock 35 auf.
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Fig. 6 veranschaulicht die Stellung der Vorrichtungsteile nach Vollendung
des Blechdurchzuges. Da der Durchziehstempel 45 über den Prägestempel 46 vorsteht,
erfolgt beim Durchziehvorgang zunächst die Bildung des Kragens 61 bevor auch der
Prägestempel auf die obere Fläche des hohlprofils 7 aufsetzt. Hierbei dringt die
Ringschneide 52 und der Vorsprung 5 des Prägestempels 46 in das Blech ein und drücken
dieses in die Vertiefung 54 der Matrize 8. Bei diesem Ringkerbvorgang werden gleichzeitig
Blec-hmaterial teils radial einwärts und teils der Durchzugsrichtung entgegengerichtet
verdrängt, wodurch in der Zentralvertiefung 51 des Prägestempels 46 ein Ringwulst
62 entstanden ist. Die Fläche 49 des Prägestempels 46 und die Fläche 53 der Matrize
8 liegen den beiden planparallelen Flächen der oberen Wandung 6 des Hohlprofils
7 an. Der Ringwulst 62 steht über die obere Fläche der oberen Wandung 6 vor.
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In Fig. 7 sind die Vorrichtungsteile nach dem Entformen
des
Blechdurchzuges dargestellt. Bei der Entformung hebt zunächst der Prägestempel 46
von dem Hohlprofil ab, bevor der Durchziehstempel 45 aus dem Kragen 61 herausgezogen
wird. Bei diesem Vorgang bleibt die Niederhalteplatte 14 aufgrund der Wirkung der
Druckfedern 15 in Kontakt mit dem Hohlprofil. Nach dem Ziehen des Keils 9 hebt die
Druckplatte 34 das Hohlprofil 7 an, wobei der Durchzug, d.h. der Kragen 61 aus dem
äußeren Bohrungsabschnitt 57 der Matrizenbohrung 44 austritt.
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Wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich ist, wird der über die Blechfläche
vorstehende Ringwulst 62 von einer konzentrischen Ringkerbe 63 umgeben. Zur Fertigstellung
des Blechdurchzuges wird nur noch in den Kragen 61 in an sich bekannter Weise Muttergewinde
eingeschnitten, wie bei den beiden in Fig. 8 dargestellten Blechdurchzügen angedeutet
ist. In Fig. 8 bezeichnet die Bezugszahl 64 das Vorsprungsmaß, mit welchem der Ringwulst
62 über die obere Fläche des Hohlprofils 7 vorsteht.
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In den einen Blechdurchzug gem. Fig. 8 ist eine Maschinenschraube
65 unter Zwischenlage eines Dichtungsringes 66 eingeschraubt. Der Dichtungsring
66 ist zwischen dem Sechskantkopf 67 der Maschinenschraube 65 und der oberen Wandung
6 des Hohlprofils 7 eingespannt, wobei der Dichtungsring 66 infolge des Ringwulstes
62 und der Ringkerbe 63 eine erhebliche Deformation erfahren hat. Hierdurch kommt
es zu einer vollständigen Abdichtung der Schraubverbindung, sowohl gegenüber Gasen
als auch gegenüber Flüssigkeiten.
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Die Arbeitsschrittfolge der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie
folgt:
Zunächst wird auf die Matrize 8 das Vierkantrohr 7 bis zum
Anschlag an den Lagerbock 17 und die Brücke 19 aufgeschoben. Danach wird der Keil
9 durch entsprechende Beaufschlagung des Hydraulikzylinders 25 bis zum Auftreffen
des Anschlages 27 auf den festen Anschlag 28 in das Vierkantrohr eingeschoben, wonach
das Vierkantrohr in seiner Lage in der Vorrichtung fixiert ist.
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Sodann wird das Werkzeugoberteil 2 nach unten gefahren, wobei der
Keiltreiber 40 die Keilböcke 35 unter die Druckplatte 34 verschiebt, damit das Vierkantrohr
beim Durchziehvorgang von der Druckplatte 34 von unten her gestützt werden kann.
Nach vollständiger Verschiebung der Keilböcke 35 setzt die Niederhalteplatte 14
auf das Vierkantrohr auf, und spannt das Vierkantrohr zwischen der Niederhalteplatte
14 und der Druckplatte 34 ein. Nunmehr erfolgt der bereits vorstehend beschriebene
Durchziehvorgang, bei welchem zunächst die Durchziehstempel in die entsprechenden
Vorlöcher eintreten und diese unter Kragenbildung durchstechen, bevor die Prägestempel
die Ringkerben eindrücken und die Ringwülste bilden. Der Entformungsvorgang und
die Freigabe des Vierkantrohres erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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