DE2905077C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zündverzögerungsschaltung, insbeson­ dere für einen Marschtreibsatz, bei der ein Speicherkondensator vor dem Abschuß über zwei Anschlüsse aus einer ortsfesten Span­ nungsquelle geladen wird, bei der der Speicherkondensator nach dem Abschuß einen Zündkondensator eines ihm parallelgeschalteten RC-Gliedes lädt, bei der der Zündkondensator das Zünden eines Zündmittels steuert und bei der der Zündkondensator vor dem Ab­ schuß über einen Leitungszweig kurzgeschlossen ist, der einer­ seits am Spannungspol des Zündkondensators und andererseits am ersten der Anschlüsse liegt.

Eine derartige Schaltung ist aus der DE-PS 5 53 024 bekannt. Bei dieser Schaltung wird das Kurzschließen des Zündkondensators während der Ladung des Speicherkondensators durch einen Lade­ stecker erreicht. Dieser weist einen zusätzlichen Kontakt auf, welcher den Kurzschluß-Leitungszweig an Masse legt. Dadurch ist erreicht, daß während des Aufladens des Speicherkondensators der Zündkondensator ohne Ladung bleibt. Erst nach dem Ziehen des Ladesteckers beginnt der Umladevorgang.

Der Kontakt in dem zur Vermeidung von Frühzündungen wesentlichen Kurzschluß-Leitungszweig stellt ein gewisses Risiko dar. Schließt der Kontakt nicht, dann ist eine Frühzündung unvermeidbar. Öffnet der Kontakt nicht, dann ist das Geschoß ein Blindgänger. Darüber hinaus ist eine derartige Kontaktierung des Kurzschluß-Leitungs­ zweiges bei solchen Zündverzögerungsschaltungen nicht einzusetzen, die über Drähte von der Spannungsquelle geladen werden, welche erst beim Abschuß, nach Verlassen des Rohres, abreißen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltung der eingangs ge­ nannten Art vorzuschlagen, bei der eine sichere Funktion auch bei etwaigen Kurzschlüssen der Abreißdrähte gewährleistet ist.

Die Erfindung ist bei einer Zündverzögerungsschaltung der ein­ gangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungs­ quelle mit den Anschlüssen über Drähte verbunden ist, die beim Abschußabreißen, daß zwischen dem ersten Anschluß und einem gemeinsamen Pol der Kondensatoren eine erste Diode liegt, die für eine Entladung des Zündkondensators in Sperrichtung ge­ polt ist, und daß wenigstens eine weitere Diode an einen der Anschlüsse geschaltet ist, die bei Kurzschluß der Drähte vor dem Leitungszweig in Sperrichtung für die Entladung des Speicher­ kondensators liegt. Dadurch ist ohne mechanische Schaltkontakte erreicht, daß einerseits vor dem Abschuß der Zündkondensator kurzgeschlossen ist und er sich andererseits nach dem Abschuß nicht unerwünscht entlädt und er außerdem bei einem etwaigen Kurzschluß der Abreißdrähte nicht verfrüht über den Leitungs­ zweig geladen wird.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung liegt die weitere Diode zwischen dem ersten Anschluß und dem Kurzschluß-Leitungs­ zweig, und eine dritte Diode ist zwischen den zweiten Anschluß und den Speicherkondensator geschaltet. Damit ist eine zusätz­ liche Sicherheit gegeben. Es ist verhindert, daß dann, wenn etwa einer der abgerissenen Drähte mit einem elektrisch leiten­ den Teil des Geschosses in Verbindung kommt, sich das Ladungs­ potential verschieben kann.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch das Abreißen der Drähte der Zeitpunkt des Beginns der Verzögerung bis zur Zündung exakt festgelegt ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.

Die Figur zeigt die elektronische Zündverzögerungsschaltung eines Geschosses.

Eine Zündverzögerungsschaltung 1 eines Marschtreibsatzes weist zwei Anschlüsse 2 und 3 auf. Vor dem Abschuß sind die Anschlüsse 2 und 3 über Drähte 4 und 5 mit Polen 6 und 7 einer Spannungs­ quelle 8 verbunden, die Bestandteil einer nicht näher darge­ stellten Abschußeinrichtung ist.

Die Zündverzögerungsschaltung 1 weist einen Speicherkondensa­ tor C 1 und ein diesem parallelgeschaltetes RC-Glied, bestehend aus einem Widerstand R 1 und einem Zündkondensator C 2 auf. Der gemeinsame Pol der Kondensatoren C 1 und C 2 liegt über eine Serienschaltung einer Diode D 1 und einer weiteren Diode D 2 am Anschluß 2. Der andere Pol des Kondensators C 1 ist über eine Diode D 3 mit dem Anschluß 3 verbunden. Zwischen den Dioden D 1 und D 2 ist ein Kurzschluß-Leitungszweig 9 zu dem Spannungspol 10 des Zündkondensators C 2 geführt.

Am Spannungspol 10 liegt der Steuereingang eines Schwellwert­ schalters 11, der beispielsweise von einem integrierten Schalt­ kreis TCA 345 (Siemens) gebildet sein kann. Dem Ausgang des Schwellwertschalters 11 ist die Basis eines Transistors T 1 eines Schaltverstärkers nachgeschaltet, der von einer Darlington- Schaltung gebildet wird, welche aus dem Transistor T 1 und einem weiteren Transistor T 2 besteht. Die Reihenschaltung der Kollek­ tor-Emitter-Strecke des Transistors T 2 und eines Zündmittels 12 liegt parallel zum Speicherkondensator C 1. Zwischen die Basis des Transistors T 1 und dem Spannungspol des Kondensators C 1 ist ein Widerstand R 2 geschaltet, über den der für die Durch­ steuerung der Darlington-Schaltung notwendige Strom fließen kann.

Der Kondensator C 1 ist unter Berücksichtigung der von der Span­ nungsquelle gelieferten Gleichspannung so dimensioniert, daß er nach dem Abschuß erstens die Versorgungsspannung für die Schal­ tung, zweitens die Energie zur Ladung des Kondensators C 2 bis zum Erreichen des Schwellwerts, bei dem der Schwellwertschalter 11 anspricht, und drittens die notwendige Zündenergie für das Zündmittel 12 liefert.

Die Funktionsweise der beschriebenen Schaltung ist im wesent­ lichen folgende:

Vor dem Abschuß wird der Speicherkondensator C 1 über die Dioden D 3, D 1 und D 2 aus der Spannungsquelle 8 geladen. Der über den hochohmigen, beispielsweise 2 MOhm, Widerstand R 1 fließende Strom fließt über den Leitungszweig 9 und die Diode D 2 ab. Der Zünd­ kondensator C 2 wird dabei nicht geladen. Am Ende des Ladevor­ gangs steht am Zündkondensator C 2 höchstens die Durchlaßspannung der Diode D 1, welche der positiven Spannung, bei der der Schwell­ wertschalter 11 ansprechen kann, entgegengerichtet ist.

Beim Abschuß reißen dann, wenn das Geschoß das Rohr der Abschuß­ einrichtung verläßt, die Drähte 4 und 5 ab. Abreißstellen sind in der Figur mit 13 bezeichnet. Es ist nicht auszuschließen, daß sich die Drähte nach dem Abreißen an den Abreißstellen kontak­ tieren. Dies stört jedoch die weitere Funktion der Verzögerungs­ schaltung nicht. Durch die Dioden D 3 und D 2 ist vermieden, daß der Speicherkondensator C 1 über den Leitungszweig 9 den Zündkondensator C 2 unter Umgehung des zusammen mit dem Zündkon­ densator C 2 die Zündverzögerung bestimmenden Widerstandes R 1 auflädt. Außerdem verhindern die Dioden D 3, D 2 und D 1 eine Kurz­ schlußentladung des Kondensators C 1, die zu einem Blindgänger führen würde.

An sich würde für die beschriebene Funktion eine der Dioden D 2 oder D 3 genügen. Beide Dioden zu verwenden, bringt jedoch eine zusätzliche Sicherheit in dem Fall, daß einer der Drähte an ein auf einem anderen Potential als die Schaltung liegendes Geschoß­ teil gelangt, was zu einer unkontrollierbaren Verschiebung des Spannungspotentials führen könnte.

Mit dem Abreißen der Drähte 4 und 5 lädt der Speicherkondensator C 1 den Zündkondensator C 2 über den Widerstand R 1 auf. Ein Ab­ fließen der Ladung des Zündkondensators C 2 über den Leitungs­ zweig 9 auf den gemeinsamen Pol von C 1 und C 2 ist durch die Diode D 1 vermieden.

Sobald der Zündkondensator C 2 die Schwellwertspannung des Schwell­ wertschalter 11 erreicht hat, schaltet dieser die Darlington- Stufe T 1, T 2 durch und das Zündmittel 12 zündet.

Mit der beschriebenen Schaltung ist eine hohe Zuverlässigkeit ohne mechanische Schalter oder Schaltkontakte und ohne zusätz­ liche Schaltleitungen erreicht. Die Erfindung läßt sich bei zahlreichen anderen Ausführungsbeispielen einsetzen.

Claims (3)

1. Zündverzögerungsschaltung, insbesondere für einen Marsch­ treibsatz, bei der ein Speicherkondensator vor dem Abschuß über zwei Anschlüsse aus einer ortsfesten Spannungsquelle geladen wird, bei der der Speicherkondensator nach dem Ab­ schuß einen Zündkondensator eines ihm parallelgeschalteten RC -Gliedes lädt, bei der der Zündkondensator das Zünden eines Zündmittels steuert und bei der der Zündkondensator vor dem Abschuß über einen Leitungszweig kurzgeschlossen ist, der einerseits am Spannungspol des Zündkondensators und anderer­ seits am ersten der Anschlüsse liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle (8) mit den Anschlüssen (2, 3) über Drähte (4, 5) verbunden ist, die beim Abschuß abreißen, daß zwischen dem ersten Anschluß (2) und einem gemeinsamen Pol der Kondensatoren (C 1, C 2) eine erste Diode (D 1) liegt, die für eine Entladung des Zündkondensators (C 2) in Sperrichtung gepolt ist, und daß wenigstens eine weitere Diode (D 2 oder D 3) an einen der Anschlüsse (2 oder 3) geschaltet ist, die bei Kurzschluß der Drähte (4, 5) vor dem Leitungszweig (9) in Sperrichtung für die Entladung des Speicherkondensators (C 1) liegt.

2. Zündverzögerungsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die weitere Diode (D 2) zwischen dem ersten Anschluß (2) und dem Leitungszweig (9) liegt.

3. Zündverzögerungsschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine dritte Diode (D 3) zwischen den zwei­ ten Anschluß (3) und den Speicherkondensator (C 1) geschaltet ist.