DE2900353C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine pneumatische Hebevorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine Hebevorrichtung der genannten Art ist aus der DE-AS 11 99 953 bekannt. Diese Hebevorrichtung besteht aus einem oder mehreren übereinander gelagerten, fest oder voneinander lösbar angeordneten, luftgefüllten Ringschläuchen zum Anheben von Lasten, wobei der Innenraum jedes Ringes durch luftdichte Abdeckplatten eine weitere separate Luftkammer bildet, die ge­ trennt von dem ihn umgebenden Schlauchkörper gefüllt und entleert werden kann. Die Füllung des Innenraumes kann von außen her durch einen den Schlauchkörper durchlaufenden Zu­ führungsschlauch oder vom Schlauchkörper aus durch ein ge­ eignetes Überdruckventil erfolgen. Die Luftkammern verschie­ dener Schlauchkörper sind nicht untereinander verbunden und jeder Schlauchkörper ist separat aufblasbar.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hebevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher während des Aufblasens in allen Kammern zwangsläufig gleicher Druck existiert.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Hebevorrichtung hat den Vorteil, daß das Aufblasen sehr gleichmäßig erfolgt und dadurch die Stabilität der zu hebenden Last aufrechterhalten und ein Kippen dieser Last vermieden wird. Eine Einrichtung zum Zuführen von Luft braucht nur an einem Kissen vorgesehen werden, wodurch das Aufblasen der Vorrichtung vereinfacht ist.

Die Kissen können an mehreren horizontal voneinander beab­ standeten Stellen angeordnet sein (Anspruch 2). Dadurch können sie an unterschiedlichen Stellen unter einer Last angeordnet werden.

Vorzugsweise ist in diesem Fall ein Steuerventil zum unter­ schiedlichen Aufblasen der horizontal voneinander beabstande­ ten Kissen vorgesehen (Anspruch 3). Dabei kann durch Steuerung der Luftzufuhr für jedes Kissen der Winkel der Last relativ zu einer Grundfläche verändert werden. Die einfachste Ausbildung dieser Ausführungsform weist zwei Kissen auf, die entweder über separate Steuerventile oder über ein einziges Differentialven­ til mit Preßluft gespeist werden. Die beiden Kissen können bei­ spielsweise unter zwei Seiten einer Last angeordnet sein, die durch Betätigung des oder der Steuerventile zur einen oder zur anderen Seite gekippt werden kann. Als weiteres Beispiel können vier Kissen vorgesehen sein, die mit einer gemeinsamen Preß­ luftquelle über ein Vierwegeventil verbunden sein können. Dieses kann dann mit einem Steuerhebel so betätigt werden, daß die Neigung der Last relativ zur Grundfläche einfach und direkt verstellt werden kann.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung weist eine Lastauflagefläche und einen die Kissen tragenden Grundrahmen auf, der mit der Lastauflagefläche zur zusätzlichen Stabilisierung der Last durch vertikale Füh­ rungen verbunden ist (Anspruch 4). Bei dieser Ausgestaltung werden die Kissen im Ruhezustand der Vorrichtung gegen Be­ schädigungen geschützt und die Auflagefläche wird im ange­ hobenen und teilweise angehobenen Zustand relativ zum Rahmen stabilisiert.

Darüber hinaus weist eine vorteilhafte Ausgestaltung der er­ findungsgemäßen Vorrichtung ein Überdruckventil für die Kissen auf (Anspruch 5). Diese Ausgestaltung eignet sich besonders für die Anwendung zur Lagerung einer Last in einem nicht druckge­ regelten Raum, beispielsweise dem Frachtraum eines Flugzeugs, bei dem im Steigflug und damit verbundener Außendruckabnahme die Luft aus dem Luftkissen über das Überdruckventil entweichen kann. Beim Sinkflug kann der Druck in dem Luftkissen mittels eines Sensors zur Überwachung der Luftmenge in den Kissen wieder aufgebaut werden. Der Sensor kann beispielsweise mit einem Steuerventil verbunden sein, das zwischen dem Kissen und einem Preßluftbehälter angeordnet ist. Wenn der Sensor eine Abnahme der Luftmenge oder der Lasthöhe feststellt, steuert er automatisch die Nachlieferung von Preßluft aus dem Preßluftbe­ hälter. Ein derartiger Sensor ist auch günstig, wenn die er­ findungsgemäße Hebevorrichtung zur Langzeitlagerung von Lasten eingesetzt wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch teilweise aufge­ blasen werden, so daß sie als elastische Lagerung für die Last dient. Hierbei werden jegliche Stöße oder Vibrationen von der Last ferngehalten.

Auf der Vorrichtung kann ein Behälter, beispielsweise ein Frachtbehälter, eine Palette oder eine tragbare Kabine vor­ gesehen sein.

Ein Kissen besteht aus einem luftundurchlässigen Material, das elastisch oder auch für hohe Druckwerte verstärkt sein kann. Geeignete Stoffe sind Gummi-Polymere oder andere synthetische Folien mit oder ohne Verstärkungsfasern sowie luftundurchlässig gemachte Gewebe. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß im all­ gemeinen relativ niedrige Druckwerte ausreichen. So erzeugt beispielsweise ein auf 0,14 bar Überdruck aufgeblasenes Kissen eine Hebekraft von 130 kg für jeweils 9,3 dm² Kontaktfläche mit der Last.

Die Kammern eines Kissens können über das Kissen verlaufen und durch Querkanäle miteinander verbunden sein. Solche Kammern sind weitgehend zylindrisch, wenn sie ohne Belastung aufge­ blasen sind. Das Kissen kann jedoch auch in anderer Weise in Kammern unterteilt sein, beispielsweise durch Bildung von Nähten, so daß die Kammern dann etwa quadratisch oder rautenförmig ausgebildet sein können.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an­ hand der Figuren beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungs­ beispiels einer Luftkissen-Hebevorrichtung nach der Erfindung,

Fig. 2 den Querschnitt der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung im Betrieb,

Fig. 3 den Querschnitt eines Ausführungsbeispiels,

Fig. 4 einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 5 in vergrößer­ ter Darstellung,

Fig. 5 einen weiteren Teil der in Fig. 5 gezeigten Vorrich­ tung in vergrößerter Darstellung,

Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Aus­ führungsbeispiels.

Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, umfaßt eine pneumatische Hebevorrichtung ein aufblasbares Kissen 1, das in fünf aufblasbare Kammern 2 unterteilt ist. Jede Kammer 2 ver­ läuft über die volle Länge des Kissens 1 und ist mit benachbarten Kammern 2 über Luftkanäle 3 verbunden. Das Kissen 1 ist mit einer Druckluftquelle, beispiels­ weise mit einer Preßluftflasche oder einem Kompressor, über eine Luftzuführungsvorrichtung verbunden, die aus einer flexiblen Zuführungsleitung 4 besteht, in der ein Steuerventil 5 angeordnet ist. Beim Betrieb der Vorrich­ tung wird das Kissen 1 zwischen eine Last 6 und eine Auflagefläche 7 gebracht, und das Steuerventil 5 wird ge­ öffnet, wodurch die Last 6 über die Fläche 7 stabil ange­ hoben wird. Wenn die Last 6 auf die gewünschte Höhe ge­ bracht ist, wird das Steuerventil 5 geschlossen, und die Last 6 wird dann von dem Kissen 1 oberhalb der Fläche 7 getragen. Das Kissen 1 kann mit einem Überdruckventil (nicht dargestellt) versehen sein.

Die Vorrichtung nach Fig. 3 weist einen Stapel von drei Kissen 1, die jeweils in vier Kammern 2 unterteilt sind, auf. Die Kammern 2 sind in vertikaler Richtung über Öff­ nungen 10 miteinander verbunden. Eine solche Öffnung ist in Fig. 4 in ihren Einzelheiten dargestellt. Jede Kammer 2 hat eine derartige Öffnung, die durch einen Metallring 12 eingefaßt ist. Die Öffnungen einander benachbarter Kissen 1 sind durch Einfassungshülsen 11 miteinander ver­ bunden, die aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material bestehen. Wenn eine Last 6 auf den Luftkissenstapel aufge­ bracht wird, so bringt die dadurch nach unten gerichtete Kraft die Wandungen der Kammern 2 im Bereich der Öffnungen 10 in Kontakt mit der mittleren Hülsenscheibe 13, wodurch eine Luftabdichtung erreicht wird. Das oberste und das unterste Kissen 1 können an der Oberseite bzw. der Unter­ seite Öffnungen aufweisen, die durch Scheiben 14 aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material gemäß Fig. 5 verschlos­ sen sind. Die Kissen 1 können somit in jeder gewünschten Anzahl gestapelt werden, um eine vorgegebene Höhe zu er­ reichen.

Wie aus Fig. 6 hervorgeht, kann eine pneumatische Hebevorrich­ tung sechst Stapel von jeweils sechs aufblasbaren Kissen 1 aufweisen. Die Kissen 1 sind vertikal untereinander gemäß Fig. 3 verbunden, und jeder Stapel ist mit einem Kompressor über ein Steuerventil 5 verbunden, das Druckluft vorzugs­ weise den Stapeln an jedem Ende der Last zuführt, wodurch die Neigung der Last von einer Bedienungsperson eingestellt werden kann. Es hat sich gezeigt, daß dieses Ausführungs­ beispiel eine Last von 1180 kg bei einem Arbeitsdruck von 0,112 kg/cm² und einer Hebefläche von 2,5 m² anheben kann. Die Last 6 kann auf eine Höhe von 0,5 m in einer Zeit von 2,5 min angehoben werden, wozu ein Luftgebläse mit einer Strömungsleistung von 0,28 m³/min verwendet wird.

Die Kissenstapel sind in einem Grundrahmen 15 angeordnet, der die Lastauflagefläche 16 aufnimmt, wenn die Kis­ sen 1 leer sind. Auf diese Weise werden die Kissen 1 im Ruhezustand der Vorrichtung gegen Beschädigungen geschützt. Vier Schienen 17 sind vertikal am Umfang des Grundrahmens 15 vorgesehen, und die Auflagefläche 16 ist mit vier Führungen 18 versehen, die jeweils auf einer Schiene 17 geführt sind. Auf diese Weise wird die Auflagefläche 16 relativ zum Grundrah­ men 15 im angehobenen und teilweise angehobenen Zustand stabi­ lisiert.

Claims (5)

1. Pneumatische Hebevorrichtung mit mehreren übereinander ange­ ordneten, aufblasbaren Hohlkörpern, die in zusammenhängende und durch Luftkanäle verbundene Kammern unterteilt sind, da­ durch gekennzeichnet, daß die übereinander angeordneten aufblasbaren Hohlkörper aus einzelnen stapelbaren Kissen (1) bestehen, und daß übereinanderliegende Kammern (2) benachbarter einzelner Kissen (1) durch eine in Öffnungen (10) dieser Kammern (2) einsetzbare Einfassungshülse (11) vertikal miteinander in Verbindung stehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kissen (1) an mehreren horizontal voneinander beabstandeten Stellen angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Steuerventil (5) zum unterschied­ lichen Aufblasen der horizontal voneinander beabstandeten Kissen (1) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lastauflage­ fläche (16) und durch einen die Kissen (1) tragenden Grund­ rahmen (15), der mit der Lastauflagefläche (16) zur zusätz­ lichen Stabilisierung der Last (6) durch vertikale Führungen (17, 18) verbunden ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Überdruckventil für die Kissen (1).