DE287874C - - Google Patents

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DE287874C
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    • GPHYSICS
    • G07CHECKING-DEVICES
    • G07CTIME OR ATTENDANCE REGISTERS; REGISTERING OR INDICATING THE WORKING OF MACHINES; GENERATING RANDOM NUMBERS; VOTING OR LOTTERY APPARATUS; ARRANGEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS FOR CHECKING NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • G07C3/00Registering or indicating the condition or the working of machines or other apparatus, other than vehicles
    • G07C3/08Registering or indicating the production of the machine either with or without registering working or idle time
    • G07C3/12Registering or indicating the production of the machine either with or without registering working or idle time in graphical form

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Length Measuring Devices By Optical Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42<#. GRUPPE
Photographische Aufzeichnung von Arbeitsbewegungen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1914 ab.
Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Einrichtung zur photographischen Aufzeichnung von mechanischen oder willkürlichen Arbeitsbewegungen eines Objektes, wie. z. B. eines Werkzeuges, eines Maschinenteiles oder der Hand des Menschen. Mit Hilfe dieses neuen photographischen Registrierverfahrens' sollen die Bestrebungen erleichtert werden, welche bezwecken, durch rechtzeitige
ίο Ausschaltung der im Bewegungskreislauf als überflüssig und nachteilig erkannten Bewegungsabschnitte eine Zeit- und Energieersparnis zu erzielen und die Leistungsfähigkeit des Arbeitsobjektes entsprechend zu steigern.
Bekannt sind bereits Registrierverfahren, bei . denen ein leuchtender Punkt an dem in Bewegung befindlichen Gegenstand angebracht wird, und bei denen sich dann die Bewegungsbahn dieses Punktes auf einem verhältnismäßig dunklen Hintergrund abzeichnet. Bei der vorliegenden Erfindung wird dieser leuchtende Punkt durch eine intensive Lichtquelle, zweckmäßig eine Glühbirne, gebildet. Durch diese Lichtquelle wird der charakteristische Punkt während der Arbeitsbewegung mit einer solchen Leuchtkraft festgelegt, daß sich auch bei Tageslicht ein brauchbares Photogramm ergibt. Aus dem Vergleich der graphischen Darstellungen der verschiedenen Bewegungsbahnen u'hält man Aufschluß über die Länge der Bew> gung bei einer bestimmten Arbeitsleistung und. kommt auf diese Weise allmählich zur Ermittlung der einfachsten und kürzesten Bewegung. Da aber die Verkürzung, Vereinfachung oder Verbcsserung der Bewegung z. B. eines Arbeiters auf den Zeitpunkt des Einsetzens der Ermüdung von Einfluß sein kann, so ist es wichtig, die Ermüdung rechtzeitig festzustellen. Zu dem Zweck wird gleichzeitig mit der Bewegungskurve die Zeit, welche für die Bewegung be- nötigt wird, aufgezeichnet. Diese Ermittlung erfolgt entweder in bekannter Weise dadurch, · daß gemeinsam mit der Lichtbahn ein sehr schnell laufender Zeitmesser mitaufgenommen wird, oder zweckmäßiger durch Benutzung einer intermittierenden Lichtquelle, die durch einen in den Stromkreis eingeschalteten Unterbrecher hervorgebracht wird. In diesem Falle wird die Bewegungsbahn des Lichtes durch einen Punktzug oder eine Reihe von Punkten und Strichen dargestellt. Da die Entfernung zweier Lichtpunkte einem ganz bestimmten und genau bekannten Zeitintervall entspricht, so ergibt sich die Länge der für den Arbeitsvorgang in Anspruch genommenen Zeit durch Abzählen der Lichtpunkte im Bilde.
Von anderen bekannten Verfahren zur graphischen Darstellung von Bewegungsphasen und Kurven, bei denen man gleichfalls mit intermittierender Lichtquelle arbeitet, unterscheidet sich die vorliegende Erfindung insbesondere dadurch, daß der durch eine intensive Lichtquelle festgelegte Lichtpunkt während der Ausführung der Bewegung derart intermittierend zum Aufleuchten gebracht wird, daß neben der Zeitdauer durch die Gestalt des Lichtpunktes auch gleichzeitig die Richtung der Bewegung im Photogramm angegeben wird.
Durch das schnelle Aufflammen und langsame Abflauen der erlöschenden Lichtquelle erhält der Lichtpunkt eine birnenförmige Gestalt, deren Spitze in die Bewegungsrichtung fällt
Um die im Räume durcheinanderlaufenden Bewegungsbahnen mehrerer beweglicher Teile in einem Photogramm auseinanderzuhalten, werden die Unterbrechungen für jede Bahn veränderlich gemacht. Wird z. B. die Lichtbahn der linken Hand einfach, die der rechten doppelt unterbrochen, so kann man durcheinandergehende Bewegungen der beiden Hände absondern und einzeln verfolgen, obwohl sie im
ιό gleichen Bilde vereinigt sind.
Auch kann die Einrichtung so getroffen werden, daß die Zahl der Lichtblitze mit fortschreitender Bewegung allmählich abnimmt. Dadurch werden die Wege der einzelnen Kreisbahnen deutlich unterschieden. Ermöglicht wird dies durch entsprechende Anordnung der Kontakte an der Kontaktvorrichtung oder durch allmähliche. Abnahme der Geschwindigkeit der Kontaktvorrichtung. Natürlich kann die gewünschte Unterscheidung auch durch allmähliche Zunahme der Licht blitze mit fortschreitender Bewegung oder in anderer Weise, z. B. durch Änderungen in den Punkten und Strichen des Linienzuges herbeigeführt werden. Aus diesen Verschiedenheiten der Lichtblitze in dem Linienzug läßt sich unabhängig von der Gestalt der den einzelnen Blitzen entsprechenden Zeichen die Richtung der Bewegung ersehen.
Die Bewegungskurven können sowohl stereoskopisch als auch kinematographisch aufgenommen werden. Will man eine einzelne Bewegung untersuchen, dann eignet sich das Stereoskop besser, weil man die Bewegungsaufnahme in einem einzigen ruhenden Bilde vor sich hat.
Muß man aber mehrere Bewegungen hintereinander aufnehmen, dann werden die Zyklographenbilder, d. s. die Bilder der aufgenommenen Bewegungsbahnen, undeutlich, weil der die Bewegung ausführende Teil an bestimmten Stellen ruht und dann an den Ruhepunkten eine Deckung der Lichtpunktbilder erfolgt, die das Bild undeutlich macht. Diese Ruhepunkte bzw. Umkehrpunkte im Bewegungskreislauf zieht die kinematographische Kamera auseinander und klärt sie auf.
Um die Bewegung im Photogramm messen zu können, wird zur Aufnahme zweckmäßig ein an sich bekannter, netzartig eingeteilter Hintergrund angewendet. Man kann zur Hervorbringung des Netzbildes auch die Aufnahme in zwei Teile zerlegen und den ersten Teil zur Festlegung der relativen Lage im Raum benutzen, indem man einen schwarzen Schleier mit weißen Linien, die ein Netzwerk bilden, vor der zu beobachtenden Person auf kurze Zeit herunterläßt, eine Aufnahme macht und dann den Schleier schnell wieder hochzieht und nunmehr mit der langen Lichtaufnahme beginnt, um die zyklographische Kurve zu erhalten.
In der Zeichnung sind verschiedene Beispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. ι zeigt einen an einer Bohrmaschine beschäftigten Arbeiter, welcher in einem Kasten enthaltene Scheiben der Bohrmaschine zuführt.
Fig. 2 ist eine Draufsicht und zeigt schematisch die Stellungen der Gegenstände der Fig. 1 in bezug auf die Kamera.
Fig. 3 ist ein Diagrammbild einer Bewegung, wobei die schwarze Linie eine Kopie der auf der Photographic durch ein ständig leuchtendes, an der Hand des Arbeiters der Bohrmaschine angebrachtes Licht hervorgerufenen weißen Linie darstellt.
Fig. 4 ist ein anderes Bewegungsdiagramm aus zwei gebrochenen Linienzügen, welche durch Lichtblitze von veränderlicher Dauer an beiden Händen des Arbeiters erzeugt sind.
Fig. 5 zeigt ein von einem aufblitzenden Licht beschriebenes Diagrammbild, bei welchem die Geschwindigkeit des Unterbrechers allmählich abnimmt, so daß die ineinanderliegenden Kreisläufe sich deutlich voneinander unterscheiden.
Fig. 6 ist ein Bewegungsdiagramm, welches von einem an einem schnell vibrierenden Mechanismus befestigten Licht beschrieben und auf einen beweglichen Film aufgenommen ist.
Fig. 7 zeigt einen in die richtige Form der Bewegungsbahn der Hand des Arbeiters gebogenen und zur Instruktion des Arbeiters in richtiger Stellung an der Bohrmaschine angeordneten Draht.
In Fig. ι und 2 ist ein Arbeiter 0 an der Vorderseite einer Bohrmaschine 1 dargestellt. Es ist angenommen, daß er mit seiner linken Hand immer eine Scheibe 2 aus einem Kasten 3 entnimmt, sie nach dem Werktisch 4 des Bohrers bringt und das fertiggebohrte Stück in den Kasten 5 ablegt, von dem seine Hand nach dem Kasten 3 zur Herausnahme einer anderen Scheibe geht. Mit seiner rechten Hand bedient er gleichzeitig den Bohrer. Die bei diesem Arbeitsvorgang von seiner linken Hand ausgeführte Bewegung ist durch die Linie 6 angedeutet. Diese Linie wird photographisch aufgenommen. Um einen charakteristischen Punkt der Bewegungskreisbahn für die Aufnahme zu erhalten, sind entweder an einer oder, wenn die Bewegungsbahn beider Hände aufgenommen werden soll, an beiden Händen Glühlampen 10 und 11 befestigt. Von diesen ist die Glühlampe 10 an einen Stromkreis 12 angeschlossen, der nach den Klemmen 13 eines Schalters 14 führt; die Lampe 11 dagegen ist an einen Stromkreis 15 angeschlossen, der nach den Klemmen 16 eines Schalters 17 führt. Vermittels der Schalter können die Lampen unabhängig voneinander ein- oder ausgeschaltet werden. Von den Schaltern sind die Stromkreise nach Rheostaten 18 und ig und von dort zur Batterie oder einer anderen elektrischen Stromquelle geleitet. Der zur Aufnahme dienende
Apparat ist bei 9 aufgestellt. Die Aufnahme erfolgt zweckmäßig stereoskopisch, so daß der Arbeitsvorgang in drei Dimensionen abgebildet wird. In diesem Fall werden zur Aufnähme zwei synchron betätigte Kameras benutzt. Außerdem ist bei 8 ein Spiegel angeordnet, welcher infolge der Reflexionswirkung die Bewegungen in drei Richtungen zeigt. Um den aufgenommenen Arbeitsvorgang aus dem Bild abmessen zu können, wird mit dem Bild ein hinter dem Bohrer angeordneter, netzartig eingeteilter Hintergrund 7 aufgenommen. Stattdessen können auch die zur Aufnahme verwendeten Platten, entsprechend liniiert oder eingeteilt sein. Oder es kann zunächst ein schwarzer Schleier mit weißen Linien, die ein Netzwerk bilden, vor dem zu beobachtenden Arbeitsobjekt auf kurze Zeit heruntergelassen, eine Aufnahme gemacht, der Schleier alsdann schnell wieder hochgezogen und nunmehr mit der langen Lichtaufnahme begonnen werden, um die Bewegungsbahn auf der nunmehr rasterartig eingeteilten Platte zu erhalten.
Auf dem Tisch 22 sind Zeitmesser 23 und 24 mit weißen Zifferblättern 25 und schwarzen Zeigern 26 dargestellt, die beim Ingangsetzen des Uhrwerks sehr rasch umlaufen. Diese Zeitmesser sind so eingerichtet, daß sie jeden Augenblick in Gang gesetzt werden können (Stoppuhren). Sie werden mit der übrigen Anordnung photographiert, und die von den schwarzen Zeigern durchlaufene Strecke erscheint im Bild als Fleck auf dem Zifferblatt.
Bei der Aufnähme der Photographien wird der Raum zweckmäßig verhältnismäßig dunkel gehalten, so daß das Licht deutlich sichtbar ist. Ruhende Gegenstände werden möglicherweise auf der Photographic erscheinen, besonders wenn die Aufnahm'..zeit verhältnismäßig lang ist. Bewegliche Teile, mit Ausnahme der Lampen, werden dagegen nicht auf dem Bild erscheinen oder höchstens nur als ein unbestimmter Fleck wahrgenommen werden. Der Lichtzug wird scharf heraustreten.
45. Zur Untersuchung der aufgenommenen Bewegung sei willkürlich beim Punkt α (Fig. 3) der Linie, der der Stellung des Bohrwerkzeugs entspricht, begonnen. Die Linie verläuft von hier aus verhältnismäßig gleichmäßig bis zum , 50 Punkt b. An dieser Stelle ist die Hand des Arbeiters über dem Kasten 5, und hier gibt er das gebohrte Stück, das er bis hierher gebracht hat, ab. Das scharfe Aufsteigen der Linie bei b zeigt die durch die Freigabe des Stückes auf die Hand hervorgerufene Reflexwirkung. Von b verläuft die Linie nach c, wo sie sich über dem Kasten 3 befindet. Hier muß der Arbeiter ein anderes Stück für den Bohrer aussuchen. Die Kurvenbildungen der Linie bei c zeigen die durch Entschlußlosigkeit oder geistige Trägheit des Arbeiters entstandene Verzögerung in der Bewegung, bis er eine neue Scheibe herausgesucht hat. Bei d ist eine sackartige Ausbiegung in der Linie, welche von dem Gewicht der Scheibe herrührt, und von dort verläuft die Linie verhältnismäßig gleichmäßig nach dem Punkt a, mit Ausnahme der Stellen bei e, wo leichte Schwankungen in der Linie erscheinen, die von muskulösen oder ner- ' vösen Störungen des Arbeiters herrühren.
Wird die Bewegung sehr oft ausgeführt, so. wird der von der ersten Ausführung herrührende Linienzug von dem aus der letzten herrührenden in manchen Beziehungen differieren. Es kann z. B. eine geringe Verzögerung bei d sich einstellen, oder es kann sich, wenn der Arbeiter nicht ermüdet war, eine bessere Beherrschung der Muskeln und Nerven herausstellen. War der Arbeiter ermüdet, so kann das Umgekehrte eintreten. Ausbiegungen oder kleine Wellen in der Linie sind ein Anzeichen dafür, daß es dem Arbeiter an Kraft oder an den nötigen Ruheperioden fehlt. Ist die Linie richtig dargestellt, besonders wenn sie in drei Dimensionen abgebildet ist, so wird sich zeigen, ob die Stellung des Arbeiters in bezug auf die Werktischausrüstung, die Materialien, die Entnahme- und Ablegebehälter die richtige ist oder ob andere Anordnung der Stellungen oder Änderungen des Arbeitsvorganges zweckmäßig erscheinen. Dies ergibt sich daraus, daß jeder Teil der Linie sowohl in bezug auf die Entfernung als auch auf die beanspruchte Zeit gemessen und verlorene Zeit oder Energie dabei festgestellt werden kann.
In Fig. 4 sind zwei Linienzüge oder Arbeitsvorgänge dargestellt, wovon der eine von dem an der linken Hand des Arbeiters befindlichen und der andere von dem an der rechten Hand des Arbeiters befindlichen Licht.beschrieben ist. Diese Linien übergreifen sich und laufen ineinander. Um sie auseinanderzuhalten, besteht der eine Linienzug aus aneinandergereihten Punkten oder kurzen Strichen und der andere aus Punkten und längeren Strichen. Jeder dieser Linienzüge ist von einem aufflammenden Licht beschrieben. Zur Hervorbringung dieser Lichtblitze dienen in die Stromkreise der beiden Lampen eingeschaltete Unterbrecher 20 (Fig. 1), die im vorliegenden Falle verschiedene Unterbrechungszahl besitzen.
Die Lichtpunkte, welche das Aufleuchten der Lampe anzeigen, sind infolge des langsamen Abflauens der Lichtquelle von konischer oder keilförmiger Gestalt. Diese Gestalt ist in den Zeichnungen absichtlich etwas übertrieben, doch unterscheiden sich die einzelnen Lichtpunkte auf den wirklichen Photographien vollständig ausreichend. Bei jedem Lichtblitz wird der breite oder schwere Teil des Striches zuerst j aufgezeichnet, und dann, sobald das Licht schwächer wird, wird der Strich schmäler. Die
Striche verlaufen also keilförmig in der Bewegungsrichtung des Lichtes. Hieraus läßt sich die Richtung, in welcher die Bewegung vor sich geht, feststellen.
Wenn man die Anzahl der sekundlichen Unterbrechungen kennt, so kann die für einen gegebenen Teil der Tätigkeit in Anspruch genommene Zeit und die Geschwindigkeit der Bewegung durch Abzählen der aufgezeichneten
ίο Lichtblitze oder durch Abzählen der Unterbrechungen der Kontaktvorrichtung bestimmt werden. Ist die Geschwindigkeit des Unterbrechers konstant, so läßt sich die für einen gegebenen Wegabschnitt beanspruchte Zeit durch Abmessen des Abstandes zwischen den einzelnen Lichtblitzen bestimmen. Die Abmessungen werden dabei zweckmäßig von dem stärkeren Ende der Striche gemacht, weil die Länge des Striches und die Stellung seines auslaufenden Endes oft unbestimmt und ver-. änderlich ist, was von der Stärke des Lichtes herrührt. Die Zeit zwischen den Lichtblitzen kann auch bestimmt werden, indem man die Aufnahmezeit durch die Anzahl der Lichtblitze dividiert. Das Aufblitzen erfolgt zweckmäßig in solchen Zwischenräumen, daß kein gänzliches Erlöschen des Glühfadens eintritt. Die Geschwindigkeit, mit der die einzelnen Lichtblitze aufeinander folgen, soll so sein, daß jeder Lichtblitz unabhängig registriert werden kann, ohne Rücksicht auf die Geschwindigkeit des Arbeitsvorganges. Ruhepausen in der Tätigkeit werden durch die Helligkeit des Lichtes an der betreffenden Stelle des Bewegungskreislaufes angezeigt, und die Intensität des Lichtes kann als ein Maß zur Bestimmung der Länge der Ruhezeit benutzt werden.
Um genaue Zeitmessungen zu erhalten, empfiehlt es sich, als Unterbrecher eine Stimmgabel zu benutzen, von der entweder nur einer oder beide Schenkel Kontakten gegenüberstehen. Die Stimmgabel läßt sich auf eine unveränderliche Schwingungszahl einstellen, die auf 1Z60, V100 Sekunde usw. abgestimmt werden kann. Die erreichte Zeit kann man dadurch eichen, daß man mit einem der üblichen Verfahren die Zahl der Schwingungen auf eine größere Zeit zählt. Wenn jetzt die Stimmgabel erregt wird, so kann sich zwar ihre Amplitude ändern, nicht aber die Schwingungszahl. Man hat also aus der Zahl der Lichtpunkte gleichzeitig die genaue Zeit, welche dieser Teil des Arbeitsvorganges beansprucht. Durch die Möglichkeit, an den Schenkeln der Stimmgabel durch einen einfachen und doppelten Kontakt in eine Schwingung eine einfache und eine doppelte Unterbrechungsstelle einzuschalten, kann man gleichzeitig mit einem Unterbrecher zwei Kurven erhalten, die z. B. als gestrichelte und strichpunktierte Linien erscheinen, und die es dadurch z. B. möglich machen, die in der Werkstatt so häufig vorkommende gleichzeitige Benutzung der beiden menschlichen Hände im Raum scharf zu unterscheiden.
Wo Zeitmesser, wie z. B. 23 und 24 in Fig. 1, benutzt werden, kann die totale Zeit des Arbeitsvorganges von einem einzigen Zeitmesser angegeben werden, oder es können zwei oder mehrere Zeitmesser benutzt werden, um die Zeiten von verschiedenen Teilen des Arbeits-Vorganges aufzunehmen.
Die Fig. 5 zeigt nur eine einzige Linie, welche die Bewegung nur einer Hand des Arbeiters darstellt. Der Arbeitsvorgang setzt sich hier aus einer Anzahl ineinander übergehender Kreisbahnen zusammen. Um diese voneinander unterscheiden und die Bewegungsbahn ohne Schwierigkeiten verfolgen zu können, ist die Einrichtung so getroffen, daß die Zahl der Lichtblitze mit fortschreitender Bewegung allmählich abnimmt. Dadurch werden die Wege der einzelnen Kreisbahnen deutlich unterschieden. Natürlich kann die gewünschte Unterscheidung auch durch allmähliche ,Zunahme der Lichtblitze mit fortschreitender Bewegung oder in anderer Weise, z. B. durch Änderungen in den Punkten und Strichen des Linienzuges, herbeigeführt werden. Aus diesen Verschiedenheiten der Lichtblitze in dem Linienzug läßt sich unabhängig von der Gestalt der den einzelnen Blitzen entsprechenden Zeichen die Richtung der Bewegung ersehen.
Ist der Arbeitsvorgang sehr kompliziert oder der zu untersuchende Fall schwierig oder besonders wichtig, so können vorteilhaft Bewcgungsabschnitte oder einzelne Teile des Arbeitsvorganges gesondert auf eine Platte oder ein Feld bzw. einen Abschnitt eines Films und die folgenden Teile auf eine andere Platte oder ein anderes Filmfeld aufgenommen werden. In diesem Falle kann der Film bei der Aufnahme in gleicher Weise wie in einem Kinematographenaufn ahme apparat bewegt werden, so daß stets aufeinanderfolgende Teile desselben für die Aufnahme bereit sind. Aus der bekannten Zeitdauer der Filmaufnahme läßt sich die Zeit bestimmen, welche für die Ausführung des aufgenommenen Arbeitsvorganges erforderlich war.
Sollen die Schwingungen eines Maschinenteiles oder einer anderen mechanischen Vorrichtung untersucht werden, so wird es oft zweckmäßig sein, eine kinematographische Aufnahme zu machen und dabei den Film ziemlich schnell zu bewegen, weil diese Schwingungen außerordentlich rasch vor sich g hen oder auf eine kleine Fläche derart beschränkt sind, daß sie sich nicht voneinander unterscheiden lassen, wenn sie auf ein ruhendes Bild aufgenommen werden. Diese nahe aneinanderliegenden Bewegungsabschnitte werden durch den bewegliehen Film auseinandergezogen und aufgeklärt, auch wenn die Schwingungen noch so
klein sind oder noch so rasch vor sich gehen mögen. Fig. 6 ist eine Aufzeichnung einer derartigen Schwingung. Die an dem schwingenden Teil anzubringenden Lampen . können beliebig klein sein.
Um die aus einer aufgenommenen Bewegungsstudie gewonnenen Eindrücke nutzbar zu verwerten und den die Bewegung ausführenden Arbeiter über die richtige Ausführung
ίο der Bewegungen zu unterrichten, ist an der Maschine bzw. dem Gegenstand, an dem der Arbeitsvorgang ausgeführt wird, ein der richtigen Bewegungsbahn entsprechend gestalteter Draht angeordnet. Der Arbeiter folgt mit seiner Hand dem Draht und gewöhnt sich dann von selbst an die richtigen Bewegungen. Die Erläuterung der einzelnen Bewegungsstudien kann mit Hilfe der Kinematographie erfolgen, wobei einzelne Bewegungsdetails aus dem Bild herausgenommen und für sich gesondert erläutert werden können. Zur Erläuterung kann auch in Verbindung mit Films ein Phonograph benutzt werden, oder die Erläuterung kann auf die Platte oder den Film oder die Photographie geschrieben werden.

Claims (5)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Photographische Aufzeichnung von Arbeitsbewegungen, bei denen das die Arbeitsbewegung ausführende Organ an passender Stelle mit einem intensiv leuchtenden Punkt, z. B. einer Glühbirne, versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt während der Ausführung der Bewegung derart intermittierend zum Aufleuchten gebracht wird, daß durch das Bild der Lichtquelle im Photogramm auch gleichzeitig die Richtung der Bewegung angegeben wird.
  2. 2. Photographische Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekenrfzeich.net, daß mehrere Lichtpunkte, die gleichzeitig verschiedene Kurven. liefern, zwecks Unterscheidung ihrer im Raum durcheinanderlaufenden Kurven oder Teile derselben in verschiedenen Zeitintervallen unterbrochen werden.
  3. 3. Photographische Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtstärke eines Lichtpunktes während der Ausführung der Arbeitsbewegung zwecks Festlegung der Bewegungsrichtung kontinuierlich verändert wird.
  4. 4. Photographische Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Lichtpunkte während einer Arbeitsbewegung allmählich verändert wird, um die im Raum nebeneinanderliegenden Teile der entstehenden Kurve voneinander unterscheiden zu können.
  5. 5. Photographische Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechungen des Lichtpunktes durch eine in den Stromkreis eingeschaltete Stimmgabel· erfolgen, deren Schenkeln einfache und mehrfache Kontakte gegenüberstehen, die bewirken, daß die gleichzeitig erhaltenen Bewegungskurven im Photogramm verschieden gestaltet erscheinen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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