DE2856351A1 - Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von schlaemmen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von schlaemmenInfo
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Description
2356351
Anlage zum Patentgesuch der - 5 - H 78/99
Klöekner-Humboldt-Deutz Gr/Wr
Aktiengesellschaft
vom 21. Dezember 1978
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Aufbereitung von Schlämmen, insbesondere von Kohleschlämmen.
Die fortschreitende Mechanisierung bei der Kohlegewinnung, insbesondere der Steinkohle, sowie ständig wachsende Anforderungen
an die Aufbereitung der Kohle, führen zu einem fortlaufend größer werdenden Schlammanfall, insbesondere von
Schlämmen im Feinkorn und Feinstkornbereich. Da der Wassergehalt solcher fein- und feinstkörniger Aufbereitungserzeugnisse
bekanntlich außerordentlich hoch ist, gelingt es mit den bisher eingesetzten konventionellen Verfahren und Vorrichtungen zur
Entwässerung vielfach nicht, das Wertprodukt auf einen verbrauchsgerechten Wert einzustellen.
Ein großer Anfall von Schlamm ergibt sich beispielsweise auch bei der Pipeline-Förderung der Kohle.
Dabei wird üblicherweise eine Trübe mit einem Feststoffgehalt von annähernd 650 g/l verwendet. In einem konkreten Falle liegt
beispielsweise eine Korngrößenverteilung zwischen 3,5 mm und 50 Mikron wie folgt vor:
- 6-Q3Ö02Ö/008-3
Kornklasse | 1,0 |
(mm) | 0,5 |
3,5 | 0,125 |
1,0 | 0,063 |
0,5 | 0 |
0,125 - | |
0,063 - | |
Anteil (G-Ji)
8 16 48 12 16
KHD H 78/99
Es ist ferner eine bekannte Tatsache, daß der Aschegehalt in der Kohle mit zunehmender Feinheit überproportional ansteigt.
Beispielsweise wurden in einer Ruhr-Steinkohle folgende Aschegehalte festgestellt:
Körnung | + | 10,0 | Anteil | Asche |
(mm) | 10,0 - | 6,3 | (G-Ji) | (G-%) |
6,3 - | 3,15 | 1,1 | 2,1 | |
3,15 - | 1,0 | 4,3 | 2,1 | |
1,0 - | 0,5 | 5,9 | 2,7 | |
0,5 - | 0,315 | 23,2 | 3,8 | |
0,315 - | 0,125 | 14,0 | 5,5 | |
0,125 - | 0,063 | 11,5 | 10,1 | |
0,063 - | 0 | 7,9 | 28,6 | |
7,1 | 12,8 | |||
25,0 | 28,6 |
03ÖÖ29/0083
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KHD
IT »7Q-/
KHD H 78/99
Der steigende Aschegehalt im Fein- und Feinstkornbereich der Kohle macht es dringend wünschenswert, bei der Entwässerung
des Feinschlammes gleichzeitig einen Sortiervorgang mit vorzusehen, um den entwässerten Kohleanteil möglichst von der
Qualitätsverschlechterung durch hohe Ascheanteile zu entlasten.
Es ist bereits ein Verfahren zur Aufbereitung von Schlämmen insbesondere in der Steinkohlenaufbereitung bekannt, wobei
zunächst eine Klassierung des im Schlamm enthaltenen Feststoffes bei einer Trennkorngröße in den Grenzen zwischen
0,03 mm und 0,15 mm in einenFeinstkornbereich und in eine gröbere Schlammfraktion vorgeschlagen wird, wonach die gröbere
Fraktion in eine verfahrensoptimale Korngrößenverteilung gebracht und einer nachfolgenden Entwässerung unterzogen und die
feinstkornreiche Fraktion unter Zugabe von selektiv wirkenden Flockungs- und Agglomerationsmitteln einer anschließenden
Sortierung und Entwässerung zugeführt wird. (DE-OS 26 47 554) Das bekannte Verfahren sieht vor, daß die feinstkornreiche
Schlammfraktion mit flüssigen Kohlenwasserstoffen in einem sogenannten Umbenetzungsreaktor behandelt, das heißt zu einer
innigen Mischung homogenisiert wird, wonach das homogenisierte Schlamm/Kohlenwasserstoffgemisch anschließend mittels einer
Klassiereinrichtung, oder einem Filter, oder einer Zentrifuge sortiert und entwässert wird.
Als Nachteil wird hierbei der erhebliche technologische Aufwand
Als Nachteil wird hierbei der erhebliche technologische Aufwand
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KHD - 8 - H 78/99
empfunden, welcher durch die Aufeinanderfolge aufwendiger Prozeßschritte
wie beispielsweise die Korngrößenklassierung, anschließende Einstellung einer verfahrensoptimalen Korngrößenverteilung
mindestens eines klassierten Gutanteiles, anschließende Behandlung einer der Fraktionen mit Agglomerationsmitteln durch ein Umbenetzungsverfahren in einem separaten
Umbenetzungsreaktor, und schließlich die getrennt von diesen
vorbereitenden Aufbereitungsschritten durchgeführte Sortierung und Entwässerung gekennzeichnet ist.
Im Gegensatz zu diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, große Schlamm-Mengen durch wirtschaftliche
Maßnahmen und Vorrichtungen zu einem Wertprodukt aufzubereiten, dessen Restwassergehalt und dessen Ascheanteile
im Feinstkornbereich so niedrig wie möglich liegen. Dabei soll insbesondere erreicht werden, die vorbereitenden Aufbereitungsschritte auf ein Minimum zu beschränken, und ganz besonders
die aufwendige Klassierung und Einstellung einer definierten Korngrößenverteilung weitestgehend zu vermeiden, ebenso wie
die kostenträchtige Anwendung eines separaten Umbenetzungsverfahrens.
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit der Erfindung überraschenderweise
dadurch, daß eine homogene Vermischung des mit dem Additiv versetzten Schlammes mit dem Trennapparat vorgenommen
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KHD u na I
KHD H 78/99
Mit der Erfindung ergeben sich folgende Vorteile:
a) Fortfall eines separaten Umbenetzungsverfahrens
sowie des dazu benötigten Umbenetzungsreaktors,
b) Einsparung von Energie und Verschleiß, da zur Benetzung
der Kohlepartikeln mit Kohlenwasserstoffen anstelle eines Agitationsrührwerkes - wie beispielsweise
eines Turbomischers oder einer mit Scherkräften arbeitenden, schnellaufenden Homogenisierungsmühle
- die Turbulenz im Bereich der Einlaufkammer des dynamisch wirkenden Trennapparates zur
Hydrophobierung der Kohle mit Additiv genutzt wird.
c) Verringerung der Zugabemenge des Kohlenwasserstoff-Additivs.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung sieht vor, daß als Trennapparat eine Zentrifuge, vorzugsweise eine
Vollmantel-Siebzentrifuge verwendet wird.
Dabei erfolgt die innige Mischung des Schlammes mit dem Additiv im Bereich der Aufgabekammer der Zentrifuge.
_ 9a -
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KHD H 78/99
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß infolge der Ausnutzung der in dieser Aufgabekammer herrschenden hohen Turbulenz eine
optimale Homogenisierung stattfindet, ohne daß ein zusätzliches separates Umbenetzungsaggregat und zusätzliche Energie benötigt
werden. Durch Vollzug des Benetzungsvorganges im Bereich des künstlichen Schwerefeldes wird dieser offenbar überraschend
günstig beeinflusst.
Mit Vorteil wird dabei das Additiv in die Schlammzuführung des Trennapparates eingeführt.
In Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, daß als Additiv ein Öl, insbesondere Mineralöl verwendet wird.
Weiter ist vorgesehen, daß als Additiv ölabfälle, gegebenenfalls
ein Gemisch aus Ölabfällen, insbesondere Altöl verwendet wird.
- 10 -
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KHD H 78/99
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß mit dem Verfahren gleichzeitig
auf kosteiisparende Weise das Problem der Beseitigung von
Altöl wirtschaftlich und nutzbringend gelöst wird. Denn durch den außerordentlich intensiven Benetzungseffekt,
welcher überraschenderweise mit der Erfindung erzielt wird, ist eine spezielle Auswahl der als Additiv zugegebenen ölsorte,
beispielsweise nach Maßgabe der Viskosität^nicht mehr
erforderlich. Deshalb ist bei der Erfindung die Verwendung beliebiger Altöle etc. ohne jedes Risiko möglich.
Eine weitere Maßnahme von wesentlicher Bedeutung für die Erfindung besteht darin, daß als Additiv eine Emulsion, vorzugsweise
Öl/Wasser-Emulsion verwendet wird.
Damit ergibt sich einerseits der Vorteil, daß zur Herstellung der Emulsion jeder beliebige Kohlenwasserstoff, unbeschadet
seiner Konsistenz.verwendet werden kann. Andererseits entfällt beispielsweise bei Zugabe von schweren Bunkerölen die bisher
bestehende Notwendigkeit einer Erhitzung zur Erhöhung der Viskosität. Und schließlich ergibt die Verwendung einer Emulsion
den Vorteil, daß sie Öl in feinsten Tröpfchen enthält, wodurch dessen Ausbreitung auf die große aktive Oberfläche zur
Benetzung der Feinkohle außerordentlich begünstigt wird.
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KHD
-M-
KHD H 78/99
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht weiter
vor, daß als Emulsions-Typ vorzugsweise eine instabile oder halbstabile Emulsion, das heißt, eine Emulsion von geringer
Halbwertszeit verwendet wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Emulsion im Moment der Berührung mit den Feststoffteilchen in die Bestandteile
Wasser und öl zerfällt, wobei sich öl an die oleophilen Feststoffteilchen
der Kohle anlagert, und Wasser mit Bergen in das Zentrat übergeht. Dadurch werden die Benetzungs- und Selektivitätswirkungen
des Additivs optimiert.
Eine zweckmäßige Maßnahme sieht dabei vor, daß die Emulsion mittels Ultraschall hergestellt wird.
Der Vorteil dieser Maßnahme liegt darin, daß die Intensität der Beschallung und die Einwirkungszeit nach Belieben eingestellt
werden können, so daß die Stabilität der Emulsion in weiten Grenzen betriebsoptimal eingeregelt werden kann.
Eine andere zweckmäßige Maßnahme sieht vor, daß zur Herstellung der Emulsion vom Typus Wasser-in-öl ein Emulgator des gleichen
Typus verwendet wird.
Mit der Erfindung ergibt sich als weiterer Vorteil, daß als Additiv auch ein pastöser Kohlenwasserstoff, zum Beispiel
Wachs, Fett, Stearin und dergleichen, als Emulsion in flüssiger Phase, verwendet werden kann.
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KHD - H 78/99
Der Vorteil ist offensichtlich. Denn ohne die Maßnahme der
Emulgierung dieser Stoffe gäbe es keine Möglichkeit, zu deren Verwendung als Additiv bei der Aufbereitung von Kohle-Schlämmen.
Mit der Erfindung wird also erstmals erreicht, daß auch pastöse Kohlenwasserstoffe als Additivs verwendet werden können,
deren Einbeziehung in ein der Erfindung zugrundeliegendes Verfahren zur Schlammaufbereitung bisher nicht für möglich
gehalten wurde.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß ein Körnungsbereich des Schlammes zwischen 0 und 5 mm, vorzugsweise
zwischen 0 und 1 mm eingestellt wird.
Der Vorteil gegenüber bekannten Verfahren, bei welchen der Körnungsbereich des Schlammes im Feinstkornbereich wesentlich
enger eingestellt werden muß, liegt darin, daß die vorbereitende Klassierung auf ein Minimum des bisherigen Verfahrens reduziert
werden kann.
Weiterhin hat es sich dabei überraschend als vorteilhaft erwiesen,
daß ein etwas breiter gefach ertes Körnungsspektrum dem Entwässerungsvorgang unterzogen wird, wodurch der Restwassergehalt
im Vergleich zu bekannten Verfahren niedriger ist und darüber hinaus die Agglomerationsfähigkeit der entwässerten
Kohle günstig beeinflusst wird.
- 13 0 30029/0083
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Falls es sich infolge der dem erfindungsgemäßen Aufbereitungsverfahren
von Kohleschlamm üblicherweise vorgeschalteten Verfahrensstufen - beispielsweise einer Flotationsstufe - ergeben
sollte, daß der Schlamm im Feinstkornbereich, beispielsweise in den Grenzen zwischen 5 und 65 Mikron liegt, so hat
sich die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch in diesem Kornbereich als außerordnetlich vorteilhaft erwiesen.
Dabei wird beispielsweise auch in diesem Kornbereich noch ein so vorzüglicher Sortierungseffekt erzielt, daß Aschegehalte
im Zentrat bis 87 % und im Wertprodukt beträchtlich unterhalb
des Ausgangswertes erzielt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet
durch einen Trennapparat mit Mitteln zur Aufgabe von Schlamm sowie zum getrennten Austrag von Zentrat und Feststoff,
sowie durch eine Einrichtung zur Zugabe vorzugsweise proportionaler Mengenanteile eines Additivs zum Schlamm.
Eine Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß die Einrichtung zur Zugabe des Additivs mindestens ein Vorratsgefäß,
eine Zuführungsleitung mit einem Organ zur Mengenregelung, sowie eine Einrichtung zur Einführung des Additivs in die
Schlammaufgabe des Trennapparates umfaßt.
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XKHD H 78/14
Und schließlich ist in weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung eine Einrichtung zur Herstellung einer Emulsion vorgesehen,
eine Leitung zur Zuführung der Emulsion in die Schlammaufgabe mit einem Organ zur Mengenregelung und vorzugsweise mit einer
regelbar dosierenden Pumpe,sowie ferner mit einem Disperser
zu? proportionierenden Zuteilung der Emulsion zum Schlamm.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung dargestellt und näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung nach der Erfindung
mit einer Zugabeeinrichtung für Additiv in die Schlammzuführung des Trennapparates,
Fig. 2 eine erweiterte Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit einer Zusatzeinrichtung zur Herstellung einer Emulsion,
ebenfalls als Blockschaltbild.
In Fig. 1 wird dem Behälter 1 das aufzubereitende Schlamm-Wassergemisch
entnommen. Eine Entnahmeleitung 2 mit einer Pumpe 3 fördert den Schlamm durch die Zuführungsleitung 4 in
den Trennapparat 5. Ein Behälter 6 für das Additiv ist mit einer Leitung 7 und einem darin angeordneten Mengenregelventil
8 an die Zuführungsleitung 4 über das Zumischorgan 9 angeschlossen. Bei dem Zumischorgan 9 kann es sich beispielsweise
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KHD H 78/99
um einen selbstansaugenden Injektor handeln, wie dieser zur Einführung von Stoffen in den Strom eines flüssigen oder gasförmigen
Mediums an und für sich bekannt ist. Schlamm mit einem Anteil Additiv gelangen mit der Zuführungsleitung
4 in die Aufgabekammer 10 des Trennapparates 5 und
werden in dem dort herrschenden Turbulenzbereich innigst miteinander vermischt, homogenisiert und miteinander vernetzt.
Dabei verteilt sich das Additiv äußerst fein und gleichmäßig über die aktiven Oberflächen der Feinkohlepartikeln, wobei
das Additiv infolge der oleophilen Eigenschaft der Kohlepartikeln sich an die Kohlenpartikeln anlagert und diesen durch
Kapillarkräfte die Fähigkeit verleiht, sich mit weiteren feinsten Kohlepartikel zu größeren Agglomeraten zu binden,
die anschließend im Schwerefeld des dynamischen Trennapparates, vorzugsweise einer Zentrifuge, von der flüssigen Phase leicht
und sicher abgetrennt werden. Das Produkt wird bei 21 und das Zentrat bei 22 aus dem Trennapparat 5 abgeführt.
Die Anordnung gemäß Fig. 2,f in welcher gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, unterscheidet sich von der Anordnung nach Fig. 1 im wesentlichen durch das Vorhandensein einer
Emulgiereinrichtung. Diese besteht aus dem Emulgiergefäß 11,
in welches eine Zuführungsleitung für Wasser 12 mit einem Mengenregelorgan 13, eine Zuführungsleitung 14 für Kohlenwasserstoffe
mit einem Organ zur Mengenregelung 15 und eine Zuführungsleitung 16 für Emulgatoren mit einem Organ zur Mengenregelung
17 einmünden.
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KHD H 78/99
Vom Emulgiergefäß 11 führt eine Leitung 18 für die fertige
Emulsion mit einer regelbar dosierenden Verdrängerpumpe 19 sowie mit einem zusätzlichen Regelorgan 20 zu dem in der
Schlammzuführungsleitung 4 angeordneten Disperser 9 und von da in die Aufgabekammer 10 des Trennapparates 5. Das Produkt
wird bei 21 und das Zentrat bei 22 aus dem Trennapparat 5 abgeführt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispieles nochmals näher erläutert.
Zur vergleichenden Untersuchung der Erfindung werden drei
Versuche durchgeführt. Dabei wird Kohleschlamm in den Korngrenzen zwischen 500 und 10 Mikron mit einem Feststoff/Wasser-Verhältnis
von 47,5 zu 52,5 Volumen-% bzw. 55,9 zu 44,1 Gewichts-%
und einem Feststoffgehalt von 665 gr/1 verwendet.
V*A/ 3
Der Schlamm wird in einem Behälter/5 m Fassungsvermögen,
ausgestattet mit einem Agitationsrührwerk zur Verhinderung der Sedimentation, angemaischt. Der Schlamm wird mittels
einer Schlammpumpe durch eine Zuführungsleitung mit 3 Zoll Durchmesser einer Vollmantel-Siebzentrifuge aufgegeben. Aus
einem 200 Liter fassenden Tank wird mit Hilfe einer Flokkungsmittel-Pumpe
über ein exakt einstellbares Drosselorgan und einen Durchfluß-Anzeiger mittels einer separaten Förderleitung
von 1/4 Zoll Durchmesser handelsübliches öl mit der Viskosität von 200E unmittelbar vor der Einmündung der
Schlammzuführung in die Zentrifuge zugegeben.
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KHD H
Es wurden drei Versuche gefahren, Versuch Nr. 1 ohne ölzugabe,
Versuch Nr. 2 mit 3,5 % Ölzugabe, Versuch Nr. 3 mit 3,5 % ölzugabe in wässriger Emulsion.
Die Emulsion wird lediglich zum Zweck des Versuches in einem gesonderten Ansetzbehälter mit einem schnellaufenden Mixquirl
unter Zugabe von 0,3 % Methyltylose aus je einem Volumenteil
öl und zwei Volumenteilen Wasser bei einer Temperatur von +350C hergestellt.
Die Versuchsergebnisse sind in den drei folgenden Tabellen wiedergegeben:
Versuch Nr. 1 ohne Ölzugabe
Kornklasse Aufgabe Produkt Zentrat
(mm) (G-96) (G-%) (G-%)
Fest- Asche Kohle Asche Fest- Asche
stoff stoff
500 | 9,5 | 5,0 | 8,5 | 4,4 |
250 | 24,7 | 6,7 | 23,9 | 6,1 |
125 | 24,2 | 11,3 | 25,8 | 9,0 |
63 | 17,2 | 15,9 | 19,6 | 11,8 |
45 | 2,3 | 24,6 | 4,6 | 13,6 |
38 | 22,1 | 37,9 | 20,3 | 29,1 |
38 | ... |
0,1 22,3
99,9 42,3
- 18 -
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Versuch Nr. 2 mit Ölzugabe 3.5 96
Kornklasse (mm)
Aufgabe
(G-Ji)
Produkt
(G-Ji)
(G-Ji)
Z e η t r a t (G-Ji)
Feststoff
Asche Kohle Asche
Feststoff
Asche
+ 500 + 250 + 125 + 63 + 45 + 38 - 38
9,0 | 5,4 | 5,8 | 4,4 | 0,9 | 18,8 |
25,4 | 6,9 | 21,0 | 6,0 | ||
21,8 | 12,0 | 27,7 | 8,4 | 99,1 | 75,8 |
19,0 | 14,5 | 29,2 | 9,8 | ||
3,1 | 14,0 | 5,4 | 10,0 | ||
21,7 | 40,1 | 10,9 | 24,6 | ||
··_ | __ | ||||
Versuch Nr. 3 mit 3.5
%
öl in Emulsion
Kornklasse (mm) |
Auf "(G-Jf) |
gäbe | Pro (G-Ji) |
d u k t | Z e η (G-Jf) |
trat |
Fest stoff |
Asche | Kohle | Asche | Fest stoff |
Asche | |
+ 500 | 8,6 | 4,8 | 4,4 | 4,0 | ||
+ 250 | 26,1 | 6,8 | 19,6 | 5,7 | ||
+ 125 | 22,8 | 11,6 | 29,6 | 7,9 | ||
+ 63 | 16,0 | 15,6 | 19,6 | 10,2 | 0,6 | 26,8 |
+ 45 | 26,5 | 35,9 | 26,5 | 20,1 | ||
+ 38 | — | — | — | — | ||
- 38 | — | — | — | 99,4 | 86,9 | |
- 19 |
030029/0083
H 78/99
Es zeigt sich, daß bei Schlammaufbereitung ohne Ölzugabe ein relativ hoher Restanteil von Asche im Produkt verbleibt, wobei
das Zentrat einen Aschegehalt von 4-2,3 % aufweist. Das Zentrat
hat eine dunkle Färbung und enthält noch erhebliche Anteile von Feinstkohle.
Bei Versuch Nr. 2 werden 3,5 % Öl zugegeben. Der Aschegehalt
im Produkt ist gegenüber Versuch Nr. 1 deutlich verringert, wie sich aus der Gegenüberstellung der entsprechenden Zahlenwerte
ergibt. Die Konzentration der Asche im Zentrat ist mit 75,8 % gegenüber 42,3 % ohne Ölzugabe signifikant höher.
Beim Versuch Nr. 3 wird eine nochmalige Verringerung des Aschegehaltes im Produkt beobachtet, wie aus den entsprechenden
Zahlenwerten zu erkennen ist. Im Zentrat beträgt der Aschegehalt 86,9 %t es hat eine hellgraue Färbung und unterscheidet
sich deutlich von dem Zentrat des Versuches Nr. 1, aber auch vom Zentrat des Versuches Nr. 2.
Die Erfindung ist nicht an die in den Beispielen gezeigten Ausführungen gebunden. Abweichungen hiervon sowie Ausgestaltungen
der Vorrichtungen, welche im Ermessen des Fachmannes liegen, fallen unter die Erfindung, sofern sie einem der geltenden
Patentansprüche genügen.
030029/0083
Leer seife
Claims (16)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Schlämmen, insbesondere
von Kohleschlämmen, wobei der Schlamm mit einem selektiv wirkenden Additiv, insbesondere einem flüssigen Kohlenwasser
stoff versetzt und zur Trennung in eine überwiegend feste
Phase und in eine überwiegend flüssige Phase einem Trennappa rat aufgegeben wird, dadurch gekennzeichn
e t, daß eine homogene Vermischung des mit dem Additiv ver setzten Schlammes mit dem Trennapparat vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennapparat eine Zentrifuge, vorzugsweise eine Vollmantel-Siebzentrifuge
verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die innige Mischung des Schlammes mit dem Additiv im Bereich der Aufgabekammer der Zentrifuge erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Additiv in die Schlammzuführung des Trenriapparates eingeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Additiv Öl, insbesondere Mineralöl verwendet wird.
030029/0083
KHD - 2 - H 78/99
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Additiv ölabfälle, gegebenenfalls ein
Gemisch aus Ölabfallen, insbesondere Altöl verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Additiv eine Emulsion, vorzugsweise eine öl/VTasser-Emulsion verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Emulsions-Typ vorzugsweise eine instabile oder halbstabile Emulsion, das heißt, eine Emulsion
von geringer Halbwertszeit verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Emulsion mittels Ultraschall hergestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung der Emulsion vom Typus Wasser-in-öl ein Emulgator des gleichen Typus verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv ein pastöser Kohlenwasserstoff,
zum Beispiel Wachs, Fett, Stearin und dergleichen, vorzugsweise als Emulsion in flüssiger Phase, verwendet wird.
030029/0083
2355351
KHD - 3 - H 78/99
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Körnungsbereich des Schlammes zwischen O und 5 mm, vorzugsweise zwischen 0 und 1 mm eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet
durch dessen Anwendung auf Schlämme im Feinstkornbereich, insbesondere im Kornbereich zwischen 5 und 65 Mikron.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Patentansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen Trennapparat
(5) mit Mitteln (1, 2, 3, 4) zur Aufgabe von Schlamm sowie zum getrennten Austrag von Zentrat (21) und Feststoff (22)
sowie mit einer Einrichtung (6, 7, 8, 9) zur Zugabe vorzugsweise proportionaler Mengenanteile eines Additivs zum Schlamm.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Zugabe des Additivs mindestens ein Vorratsgefäß (6), eine Zuführungsleitung (7) mit einem Organ zur
Mengenregelung (8) sowie eine Einrichtung (9) zur Einführung des Additivs in die Schlammaufgabe (4) des Trennapparates (5)
umfaßt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 oder 15, gekennzeichnet
durch eine Einrichtung (11 bis 17) zur Herstellung einer Emulsion, eine Leitung (18) zur Zuführung der Emulsion
03ÖÖ29/0083
235S351
KHD - 4 - H 78/99
in die Schlammaufgabe (4) mit einem Organ (20) zur Mengenregelung und vorzugsweise mit einer regelbar dosierenden
Pumpe (19)» sowie ferner mit einem Disperser (9) zur proportionierenden Zuteilung der Emulsion zum Schlamm.
029/00 8 3
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---|---|---|---|
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