DE2855306A1 - Mittel zur senkung der herzfrequenz - Google Patents
Mittel zur senkung der herzfrequenzInfo
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Description
Case 1/624 . q
Dr. Cr/Is Mittel zur Senkung der Herzfrequenz
030028/ÖU3
In der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 24 57 979 werden 2-N-Aryl-hydroxyamino-imidazoline-(2) der allgemeinen Formel
ρ
R Wasserstoff, eine niedere Alkyl-, niedere Hydroxyalkyl-, Chlor-hydroxypropyl-, 2,3-Epoxypropyl-, Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, N-substituierte Aminoalkyl-, Benzyl- oder Phenäthylgruppe,
R Wasserstoff, eine niedere Alkyl-, niedere Hydroxyalkyl-, Chlor-hydroxypropyl-, 2,3-Epoxypropyl-, Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, N-substituierte Aminoalkyl-, Benzyl- oder Phenäthylgruppe,
bedeutet und deren Säureadditionssalze sowie ein Verfahren zur Herstellung beschrieben. Die Vorveröffentlichung lehrt, daß
diese Verbindungen sich in erster Linie durch eine antihypertensive Wirkung auszeichnen und zur Herstellung von Lösungen
für Injektionszwecke und insbesondere von peroral zu verabreichenden pharmazeutischen Präparaten zur Behandlung der
Hypertonie verwendet werden können.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Verbindungen
der allgemeinen Formel I und deren Säureadditionssalze eine deutliche Senkung der Herzfrequenz bewirken. Sie eignen sich
damit besonders zur Prophylaxe und Therapie ischämischer Herzerkrankungen und von Sinustackykardien verschiedener Genese.
Gegenstand der Erfindung sind pharmazeutische Mittel zur Behandlung ischämischer Herzerkrankungen und von Sinustachykardien ver-
03OO28/0U3
schiedener Genese, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als
Wirkstoff eine oder mehrere 2-N-Phenyl-hydroxy-amino-imidazoline-(2-)
der allgemeinen Formel
in der
R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe,
2
R Wasserstoff, eine niedere Alkyl-, niedere Hydroxyalkyl-, Chlor-hydroxypropyl-, 2,3-Epoxypropyl-, Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, N-substituierte Aminoalkyl-, Benzyl- oder Phenäthylgruppe,
R Wasserstoff, eine niedere Alkyl-, niedere Hydroxyalkyl-, Chlor-hydroxypropyl-, 2,3-Epoxypropyl-, Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, N-substituierte Aminoalkyl-, Benzyl- oder Phenäthylgruppe,
R^ Wasserstoff oder Halogen und
R Halogen oder Methyl
bedeuten oder ein pharmazeutisch verwendbares Säureadditionssalz in einer Menge von 5 bis 100 mg je Dosiseinheit neben
üblichen Träger- und Hilfsstoffen enthalten.
Bevorzugt sind Mittel mit einem Gehalt von 10 bis 50 mg Wirkstoff je Dosiseinheit.
2-[N-(2,6-Dichlorphenyl)-methoxyamino]-imidazolin-(2) wurde
an narkotisierten Tieren untersucht. An der Katze war nach intravenöser Gaben von 0,3 und 1,0 mg/kg eine deutliche dosisabhängige
Bradykardie zu verzeichnen. An der intakten Ratte wurde nach 0,6 mg/kg der Substanz zunächst eine Steigerung des
Blutdrucks um 5 mm Hg, dann eine Senkung um 15 mm Hg beobachtet. Daneben erfolgte eine Senkung der Herzfrequenz um 58 Schläge je
Minute. Bei einer Dosis von 2,5 mg/kg trat bei einer Blut-
030028/014»
druckveränderung von +22 auf -39 mm Hg eine Herzfrequenzsenkung um
145 Schläge je Minute ein.
Die Substanz war nach Ausschaltung des ZNS an der Ratte voll bradykard wirksam. An der Spinalratte bewirkten 0,6 mg/kg
eine Herzfrequenzsenkung um 70 Schläge je Minute und 2,5 mg/kg eine Senkung um 140 Schläge pro Minute. Dies spricht für einen
direkten Angriffspunkt am Herzen. Die Ergebnisse grenzen die Verbindung deutlich von anderen bradykard wirksamen Substanzen
und Substanzgruppen, wie Clonidin, Calciumantagonisten vom Verapamiltyp, cholinergen Substanzen, ß-Adrenorezeptorenblocker, ab.
In der gleichen Weise wirken die übrigen Verbindungen der allgemeinen
Formel I. In der folgenden Tabelle sind für eine Auswahl der Verbindungen die Dosen vermerkt, die an der Spinalratte
eine Senkung der Herzfrequenz um 150 Schläge je Minute
(D 150-Wert) bewirken.
Verbindung | R2 | der Formel | I (Basen) | D 150 | |
R1 | C6H5CH2- | R3 | R4 | mg/kg | |
H | C3H7- | Cl | Cl | 1,05 | |
H | (CH3J2CHCH2- | Cl | Cl | 1,3 | |
H | HOCH2CH2- | Cl | Cl | 2,3 | |
H | CH3OCH2CH2- | Cl | Cl | 1,3 | |
H | C6H5CH2CH2- | Cl | Cl | 1,5 | |
H | CICh2CHOHCH2 | Cl | Cl | 2,6 | |
H | HO(CH2)3- | Cl | Cl | 3,4 | |
H | Cl | Cl | 4,0 |
030028/0143
R1 | Verbindung R2 |
der | Formel r3 |
I (Basen) R4 |
D 150 mg/kg |
H | CH3CHOHCH2 | Cl | Cl | 5,7 |
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können in die üblichen galenischen Anwendungsformen wie Tabletten, Dragees,
Lösungen, Emulsionen, Pulver, Kapseln oder Depotformen gebracht werden, wobei zu deren Herstellung die üblichen pharmazeutischen
Hilfsstoffe sowie die üblichen Fertigungsmethoden herangezogen werden können. Entsprechende Tabletten können
beispielsweise durch Mischen der Wirkstoffe mit bekannten Hilfsstoffen, beispielsweise inerten Verdünnungsmitteln,
wie Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Milchzucker, Sprengmitteln, wie Maisstärke oder Alginsäure, Bindemitteln,
wie Stärke oder Gelatine, Schmiermitteln^ wie Magnesiumstearat oder Talk, und/oder Mitteln zur Erzielung eines Depoteffekts,
wie Carboxypolymethylen, Carboxymethylcellulose, Celluloseace
tatphthalat, oder Polyvinylacetat erhalten werden.
Die Tabletten können auch aus mehreren Schichten bestehen. Entsprechend können Dragees durch Überziehen von analog den
Tabletten hergestellten Kernen mit üblicherweise in Drageeüberzügen
verwendeten Mitteln, beispielsweise Kollidon oder Schellack, Gummi arabicum, Talk, Titandioxid oder Zucker,
hergestellt werden. Zur Erzielung eines Depoteffekts oder zur Vermeidung von Inkompatibilitäten kann der Kern auch aus
mehreren Schichten bestehen. Desgleichen kann auch die Drageehülle
zur Erzielung eines Depoteffekts aus mehreren Schichten bestehen, wobei die oben bei den Tabletten erwähnten HilfsStoffe
verwendet werden können.
. 03002S/ÖU3
Säfte der Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen können zusätzlich
noch ein Süßungsmittel, wie Saccharin, Cyclamat, Glycerin oder Zucker, sowie ein geschmacksverbesserndes Mittel,
z.B. Aromastoffe, wie Vanillin oder Orangenextrakt, enthalten. Sie können außerdem Suspendierhilfsstoffe oder Dickungsmittel,
wie Natriumcarboxymethyl-cellulose, Netzmittel, beispielsweise Kondensationsprodukte von Fettalkoholen mit Äthylenoxid, oder
Schutzstoffe, wie p-Hydroxybenzoate, enthalten.
Injektionslösungen werden in üblicher Weise, z.B. unter Zusatz von Konservierungsmitteln, wie p-Hydroxybenzoaten, oder Stabilisatoren,
wie Komplexonen, hergestellt und in Injektionsflaschen oder Ampullen abgefüllt.
Die Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen enthaltenden Kapseln
können beispielsweise hergestellt werden, indem man die Wirkstoffe mit inerten Trägern, wie Milchzucker oder Sorbit, mischt
und in Gelatinekapseln einkapselt.
Geeignete Zäpfchen lassen sich beispielsweise durch Vermischen der dafür vorgesehenen Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen
mit üblichen Trägermitteln, wie Neutralfetten oder Polyäthylenglykol
bzw. dessen Derivaten, herstellen.
Die Verbindungen sind auch für die Kombination mit anderen pharmakodynamisch wirksamen Stoffen wie z.B. Coronardilatatoren,
Herzglykosiden oder Tranquilizern geeignet.
Die folgenden Formulierungsbeispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken:
Beispiel 1: Tabletten
Wirkstoff gemäß Erfindung 50,0 mg
Milchzucker 95,0 mg
Maisstärke . 45,0 mg
kolloidale Kieselsäure 2,0 mg
030028/0143
- r-
lösliche Stärke 5,0 mg
Der Wirkstoff wird mit einem Teil der Hilfsstoffe gemischt und
mit einer Lösung der löslichen Stärke in Wasser granuliert. Nach dem Trocknen des Granulats wird der Rest der Hilfsstoffe
zugemischt und die Mischung zu Tabletten verpreßt.
kolloidale Kieselsäure 2,0 mg
lösliche Stärke 5,0 mg
Der Wirkstoff und die Hilfsstoffe werden, wie in Beispiel 1 beschrieben, zu Tablettenkernen verpreßt, die mit Zucker, Talcum
und Gummi arabicum in üblicher Weise dragiert werden.
Der Wirkstoff und der Milchzucker werden miteinander vermischt und die Mischung in der geschmolzenen Suppositorienmasse gleichmäßig suspendiert. Die Suspensionen werden in gekühlte Formen
zu Suppositorien von 1,7 g Gewicht ausgegossen.
Q30028/ÖU3
•I-
Beispiel 4: Ampullen
Wirkatoff gemäß Erfindung 20,0 mg
Natriumchlorid 5,0 mg
Bi-destilliertes Wasser q. s. ad 2,0 ml
Der Wirkstoff und das Natriumchlorid werden in bi-destilliertem
Wasser gelöst und die Lösung in Ampullen steril abgefüllt.
Beispiel 5: Ampullen
Wirkstoff gemäß Erfindung 10,0 mg
Natriumchlorid 7,0 mg
Bi-destilliertes Wasser q. s. ad 1,0 ml
Beispiel 6: Tropfen
Wirkstoff gemäß Erfindung 0,70 g
p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,07 g
p-Hydroxybenzoesäurepropylester 0,03 g
Entmineralisiertes Wasser q. s. ad 100,00 ml
Der Wirkstoff und die Konservierungsmittel werden in ent-
mineralisiertem Wasser gelöst, die Lösung filtriert und in
Flaschen zu je 100 ml abgefüllt.
Flaschen zu je 100 ml abgefüllt.
030028/0U3
Claims (3)
1. Pharmazeutisches Mittel zur Behandlung ischämischer Herzerkrankungen
und von Sinustachykardien verschiedener Genese, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff eine oder
mehrere 2-N-Phenyl-hydroxy-amino-imidazoline-(2) der allgemeinen
Formel
in der
R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe,
2
R Wasserstoff, eine niedere Alkyl-, niedere Hydroxyalkyl-, Chlor-hydroxypropyl-, 2,3-Epoxypropyl-, Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, N-substituierte Aminoalkyl-, Benzyl- oder Phenäthylgruppe,
R Wasserstoff, eine niedere Alkyl-, niedere Hydroxyalkyl-, Chlor-hydroxypropyl-, 2,3-Epoxypropyl-, Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, N-substituierte Aminoalkyl-, Benzyl- oder Phenäthylgruppe,
R Wasserstoff oder Halogen und
R Halogen oder Methyl
bedeuten oder ein pharmazeutisch verwendbares Säureadditionssalz in einer Menge von 5 bis 100 mg je Dosiseinheit neben
üblichen Träger- und Hilfsstoffen enthalten.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 10 bis 50 mg Wirkstoff je Dosiseinheit.
3. Verwendung von Verbindungen nach Anspruch 1 zur Senkung der Herzfrequenz.
030028/0Hf
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