DE2853806A1

DE2853806A1 - Stuetzeinheit fuer eine fahrerkabine an nutzfahrzeugen

Info

Publication number: DE2853806A1
Application number: DE19782853806
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dipl Ing Kauss; Ludwig Dipl Ing Muncke
Original assignee: Fritzmeier AG
Current assignee: Fritzmeier AG
Priority date: 1978-12-13
Filing date: 1978-12-13
Publication date: 1980-06-19
Also published as: GB2042994A; DE2853806C2; IT1193872B; FR2443966A1; US4283087A; IT7927952A0

Description

Stützeinheit für eine Fahrerkabine an Nutzfahrzeugen

Fahrerkabinen werden zur Erhöhung des Komforts üblicherweise gegenüber dem Fahrzeugchassis abgefedert, um den Fahrer vor starken Erschütterungen zu schützen, wie sie durch die ungefederten Achsen von Traktoren z.B. übertragen werden. Solche Abfederungen führen als passive Federungen zwangsläufig zu Kabinenbewegungen gegenüber dem Chassis, die zwar gedämpft werden können, die aber nichtsdestoweniger für den Benutzer der Fahrerkabine spürbar sind und die Fahrsicherheit beeinträchtigen können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stützeinheit für Fahrerkabinen zu schaffen, die aktiv jegliche ReIa-

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tivbewegungen zwischen Chassis und Kabine ausgleicht und auf diese Weise die Kabine im wesentlichen bewegungsfrei hält, ohne daß Schaukelbewegungen auftreten.

Diese Aufgabe ist gelöst durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs 1. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt im Falle einer Relativbewegung zwischen Fahrerkabine und Zylinder eine Entleerung bzw. Beaufschlagung des Stellzylinders, so daß dieser je nachdem, ob ein Fahrzeug ein Schlagloch durchfährt oder über eine Erhöhung fährt, verlängert oder verkürzt wird, so daß die Kabine auf gleicher Höhe gehalten wird. Für eine optimale Stützung einer Kabine sollten mindestens drei solcher Stützeinheiten vorgesehen werden. Der Gleichdruckkreis wäre lediglich so auszulegen, daß er jederzeit die notwendigen Hydraulikfördermengen zur Verfügung stellt. Ein solcher Gleichdruckkreis kann ohne Schwierigkeit durch die Hydraulik des Nutzfahrzeugs auf vollen Ladezustand gehalten werden. Ein Gleichdruckkreis besitzt ein besseres Ansprechvermögen als ein Gleichstromkreis, wobei der einem Gleichdruckkreis zugeordnete Druckspeicher ohne Schwierigkeiten die für eine Kabinenstützung erforderliche hohe spezifische Leistungsdichte gewährleistet. Besitzt ein Zugfahrzeug ein Gleichdruck-Servobremssystem oder auch ein Gleichdruck-Anhängerbremssystem, so kann das für dieses System erforderliche Ladeventil auch den Gleichdruckkreis der Stützeinheit versorgen. Durch kleine Druckspeicher direkt an der Stützeinheit

kann dessen Ansprechzeit optimiert werden. 30

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Maßnahmen nach Patentanspruch 2 getroffen werden, da auf diese Weise eine selbsttätige Kompensierung der sich aus statischer Einfederung beim Besteigen einer Kabine ergebenden Relativbewegung zwischen Kabine und Chassis möglich ist.

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Die Erfindung wird im folgenden anhand schematiseher Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Traktorkabine als bevorzugtes

Anwendungsgebiet einer erfindungsgemäßen Stützeinheit in Seitenansicht;

Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Stützeinheit.

Der in Fig. 1 angedeutete Traktor hat eine selbsttragende Fahrerkabine 1, die über erfindungsgemäße Stützeinheiten 2 auf dem Traktorchassis abgestützt ist. Unterhalb des Fahrersitzes 4 im Inneren der Kabine ist der Kabinenboden 5 bis an die Sitzunterkante hochgezogen, so daß darunter außerhalb der Kabine eine Führungsvorrichtung 6 Platz hat, die im vorliegenden Fall so gestaltet ist, daß die Kabine lediglich Bewegungen um den im Innenraum der Kabine oberhalb des Fahrersitzes 4 liegenden Massenschwerpunkt S ausführen kann.

Für die Stützung der Kabine 1 sind vorzugsweise vier Stützeinheiten 2 vorgesehen, und zwar zwei am vorderen Ende der Kabine zu beiden Seiten der Motorhaube 7 und hinten zwei, die sich auf der Hinterradachse 8 abstützen.

Die erfindungsgemäße Stützeinheit 2 besitzt einen Stützzylinder 10, der sich über ein Federelement 11 am Boden 9 der Fahrerkabine 1 abstützt und über die Kolbenstange 12 seines Stützkolbens 13 am Chassis 3 des Traktors so gestützt ist, daß Winkelbewegungen um den unteren Stützpunkt 14, jedoch keine Axialbewegung möglich ist. Mit dem Stützzylinder 10 ist das Gehäuse 15 eines Wege-

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ventils 16 fest verbunden, das einen bolbenschieber aufnimmt, der die drei Stellungen A, B und C einnehmen kann. Mit Hilfe dieses Kolbenschiebers 17 kann die Stützkolbenvorderseite 18, die über eine Ablaufleitung 19 an das Gehäuse 15 angeschlossen ist, mit einem Gleichdruckkreis 20 oder einen drucklosen Rücklaufbehälter 21 angeschlossen werden, der über die Rücklaufleitung 22 mit dem Gehäuse 15 verbunden ist. Der Gleichdruckkreis enthält einen Druckspeicher 23, der über die Druckleitung 24 und ein Rückschlagventil 25 von einer Gleichdruckpumpe 2 6 versorgt wird. Der Druckspeicher 23 steht über eine Zulaufleitung 27 mit dem Ventilgehäuse 15 in Verbindung. Das Wegeventil 16 arbeitet in der Weise, daß es in der Stellung B die Ablaufleitung 19 von der Zulaufleitung 27 und der Rücklaufleitung 22 sperrt, in der Stellung A die Zulaufleitung 27 an die Ablaufleitung 19 anschließt und letztere in der Stellung C mit der Rücklaufleitung 22 verbindet. Der Kolbenschieber 17 stützt sich an einem zweiarmigen Hebel 30, dessen Kippunkt 31 sich am Chassis befindet und der mit seinem einen Hebelarm 32 über ein Gestänge 33 mit dem Kolbenschieber 17 verbunden ist. Der andere Hebelarm 34 ist über ein Gelenk 35 an den Kolben 36 eines Stellzylinders 37 angeschlossen. Der Zylinder dieses Stellzylinders 37 ist wie das Gehäuse 15 des Wegeventils 16 mit dem Stützzylinder 10 zu einer Einheit verbunden, wobei der Arbeitsraum 3 9 seines Kolbens 40 über eine einstellbare Drossel 41 mit der Ablaufleitung 19 verbunden ist.

Die Stützeinheit arbeitet in der folgenden Weise: Wird die Fahrerkabine 1 durch Besteigen von einer oder mehreren Personen belastet, wird das Federelement 11 zusammengedrückt und dabei der Kolbenschieber 17 gegenüber seinem Gehäuse 15 aus der in der Fig. 2 dargestellten Lage in die Stellung C verschoben, so daß die Ablauflei-

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tung 19 an die Rücklaufleitung 22 angeschlossen wird und sich der Stützzylinder 10 verkürzt. Gleichzeitig fließt über die Drossel 41 Flüssigkeit auch aus dem Arbeitsraum 39 des Kolbens 40 des Stellzylinders 37 ab, so daß dieser unter dem Druck der Feder 42 nach unten bewegt wird und dabei über den Hebel 30 den Kolbenschieber 17 wieder in die Ausgangsstellung B hebt, wodurch die statische Einfederung der Kabine kompensiert ist und sich das Wegeventil wieder in seiner Ausgangsstellung befindet. Die Drossel 41 ist so ausgelegt, daß sie bei den bei Fahrt auftretenden dynamischen Belastungen keine ausreichende Durchflußmenge gestattet, so daß für den Frequenzbereich, in dem die dynamischen Belastungen bei Fahrt auftreten, der Stellzylinder unwirksam ist.

Überfährt der Traktor eine Bodenerhebung und wird dadurch der Stütz zylinder 10 unter Zusammendrücken des Federelements 11 gegen die Fahrerkabine 1 angehoben, verschiebt sich das Ventilgehäuse 15 gegenüber dem KoI-benschieber 17 derart, daß dessen Arbeitsstellung C erreicht wird. Diese Relativbewegung zwischen Kolbenschieber 17 und seinem Gehäuse 15 wird durch die Hebelwirkung des Hebels 30, dessen Hebelarm 34 ja ebenfalls angehoben wird, unterstützt, so daß schon bei geringer Relativbewegung sofortiges Ansprechen erfolgt und die Ablaufleitung 19 an die Rücklaufleitung 22 angeschlossen wird, so daß sich der Stützzylinder 10 teilentleert und dadurch verkürzt, um die Bodenunebenheit auszugleichen.

Durchfährt hingegen der Traktor ein Schlagloch, senkt sich das Chassis gegenüber der Fahrerkabine 1 ab, wobei über die Kolbenstange 12 auch die Stützeinheit nach unten gezogen wird und dadurch der Kolbenschieber 17 gegenüber seinem Gehäuse in die Position A bewegt wird.

Diese Verstellung erfolgt ebenfalls schon bei der geringsten Andeutung einer Relativbewegung zwischen Fahrerka-

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1 bine und Chassis, da diese Bewegung über den Hebel 30 verstärkt wird. In der Stellung A wird der Stützzylinder mit Druckfluid vom Druckspeicher 23 versorgt und dadurch so weit ausgefahren, bis der Kolbenschieber 17 wieder

5 seine neutrale Stellung, d.h. die Position B einnimmt.

Die Stützeinheit spricht somit außerordentlich schnell an und kompensiert jegliche Relativbewegungen, so daß die Fahrerkabine stets in Ruhelage verbleibt und 10 keine Schwingungen ausführt.

Grundsätzlich könnte der Kolbenschieber 17 auch unmittelbar an die Fahrerkabine 1 angehängt werden, wobei dann die Ausgestaltung so zu treffen ist, daß bei übli-15 eher statischer Einfederung die Position B erreicht wird.

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Claims

TD \£ Patentanwälte:

IEDTKE - DÜHLING - IVNNF. Dipl.-Ing. H.Tiedtke

GO Dipl.-Chem. G. Bühling

RUPE - Hellmann Dipi.-m_g. r.

Dipl.-Ing. R Grupe

ο Q C Q Q (XC Dipl.-Ing. B. Pellmann

*~ Bavariaring 4, Postfach 20 2403

8000 München 2

Tel.: 0 89-5396 53

Telex: 5-24 845 tipat

cable: Germaniapatent München

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Patentansprüche

1Λ Stützeinheit für eine Fahrerkabine an NutzfahrzeSwfen, gekennzeichnet durch wenigstens einen Stützzylinder (10), der mit seinem Stützkolben (13) am Chassis (3) axial fest und seinem Zylinder (10) elastisch an der Kabine (1) abgestützt ist und dessen Zylinder (10) eine Bewegungseinheit mit ein era Wegeventil (16) bildet, dessen Ventilkörper (17) wechselweise die Stützkolbenvorderseite (18) an die Druckseite eines Gleichdruckkreises (20) bzw. einen drucklosen Ablauf (21) anschließt und an die Kabine angehängt ist.
2. Stützeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (17) über den einen Arm (32) eines an der Kabine (1) gelagerten zv/eiarmigen Hebels (30) betätigbar ist, dessen anderer Arm (34) mit dem Stellkolben (40) eines Stellzylinders (37) verbunden ist, dessen Kolbenvorderseite (39) über eine einstellbare Drossei (41) mit der Vorderseite (18) des Stützkolbens (13) verbunden ist und der seinerseits mit dem Stützzylinder (10) eine Bewegungseinheit bildet.

i/ud Ö30025/0364

Deutsche Bank (München) Kto. 51/61070 Dresdner Bank (München) Kto. 3939 844 Postscheck (München) Kto. 670-43-804

ORIGINAL INSPECTED