DE2851020B2 - Alkalibeständige Glasfasern des Systems SiO2 -ZtO2 -Na 2 O -(CaO) zur Verwendung als Verstärkungsmaterialien für Zementprodukte - Google Patents
Alkalibeständige Glasfasern des Systems SiO2 -ZtO2 -Na 2 O -(CaO) zur Verwendung als Verstärkungsmaterialien für ZementprodukteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Gläser zur Herstellung von alkalibeständigen Glasfasern, die als Verstärkungsmaterial
für Zementprodukte verwendet werden.
Verstärkungsfasern aus Glas für Zementprodukte müssen alkalibeständig sein. Es ist bekannt, daß
Zirkoniumoxyd in Gläsern die Alkalibeständigkeit erhöht. Eine typische Glaszusammenset?.ung mit einem
Gehalt an Zirkoniumoxyd wird in der japanischen Patentveröffentlichung 40 126/74 beschrieben. Die dort
beschriebene Glaszusammensetzung enthält so große Mengen wie 7 bis 11 Mol-% an Zirkoniumoxyd, aber sie
hat eine verhältnismäßig niedrige, faserbildende Temperatur von 132O0C oder weniger und diese Temperatur
liegt erheblich unter der von etwa 1450°C oder höher der üblichen, Zirkoniumoxyd enthaltenden Glaszusammensetzungen.
Eine Glaszusammensetzung mit einem hohen Gehalt an Zirkoniumoxyd hat eine höhere
Liquidus-Temperatur und schlechte Schmelzdgenschaften, so daß es sehr schwierig ist, gleichmäßig
geschmolzene Gläser herzustellen und die Faserbildung vorzunehmen. Beispielsweise hat eine Glasmasse mit
einem hohen Zirkoniumoxydgehalt schlechtere Schmelzeigenschaften als Ε-Glas, das im allgemeinen
eine hohe Faserbildungstemperatur hat, bedingt dadurch, daß keine Alkalikomponente darin vorhanden ist.
Außerdem ist die Faserbildungstemperatur ungefähr 70 bis 1600C höher als die von Ε-Glas. Dies bedingt viele
Nachteile, weil hitzebeständige Materialien, die man bei der Herstellung solcher Glaszusammensetzungen verwenden
kann, nur sehr beschränkt zur Verfügung stehen, die Erosion der hitzebeständigen Materialien
erheblich ist, und weil die Lebensdauer von Platindüsen, wie man sie zum Spinnen solcher Glaszusammensetzung
benötigt, nur sehr kurz ist.
Auch aus der DE-OS 23 38 015 sind zu Fasern oder Fäden verarbeitbare Glasmischungen bekannt, die in
Gewichtsprozenten folgende Anteile enthalten:
Poise bei 1304" C oder weniger und von 103 Poise bei
1216°C oder weniger.
Es gibt viele Verfahren zum Spinnen von Glasfasern, beispielsweise ein Verfahren, bei dem man eine flache
Düsenplatte aus einem Edelmetall herstellt, die eine große Anzahl an Düsen aufweist, oder ein Verfahren,
bei dem man eine Düsenplatte mit einer großen Anzahl von hervorstehenden Düsen herstellt, oder ein weiteres
Verfahren, bei dem man eine Platte mit hervorstehenden Düsen verwendet, welche Kühlrippen parallel zu
den Reihen aus den hervorstehenden Düsen hat, so daß man die an jeder Düse aus dem geschmolzenen Glas
gebildeten Kegel kühlen kann. Verwendet man Glasmassen mit hohem Zirkoniumoxydgehalt zum Spinnen,
so wird eine Vorrichtung, insbesondere eine solche mit Kühlrippen durch den von den Kegeln aus geschmolzenem
Glas verdampfenden alkalischen Bestandteilen, die zum erheblichen Teil aus den Alkalioxyden in den
Glaszusammensetzungen stammen, zerstört, was zu einer Erniedrigung der Spinngeschwindigkeit führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, alkalibeständige Gläser mit für die Verarbeitung zu Fasern geeigneten
Schmelzeigenschaften zu zeigen, bei denen eine weitere Verbesserung der Schmelzeigenschaften und eine
2t Erniedrigung der Spinntemperatur bewirkt werden
kann, und man die geschmolzenen Fasern nach dem Austreten aus der Spinndüse so abkühlen kann, daß kein
Verdampfen der alkalischen Bestandteile erfolgt, wodurch die Kühlrippen der Spinndüsen beeinflußt
«ι wurden, so daß eine technische Produktion möglich wird.
Diese Aufgabe wird durch die Mitverwendung von MnO in Glasern auf der Basis von
SiO2-ZrO2-Na2O-(CaO)
bewirkt.
Die Erfindung betrifft alkalibeständige Glasfasern des Systems SiO2-ZrO2-Na2O-(CaO) zur Verwendung
als Verstärkungsmaterialien für Zementprodukte, die tu dadurch gekennzeichnet sind, daß sie in Gewichtsprozenten
bestehen aus:
SiO2 | 60 bis 62 |
CaO | 4 bis 6 |
Na2O | 14 bis 15 |
K2O | 2 bis 3 |
ZrO2 | lObis 11 |
TiO2 | 5,5 bis 8 |
SiO2 | 54-60 |
ZrO2 | 13-16 |
Na2O | 12-15 |
CaO | O- 7 |
Diese Glasmassen haben eine Liquidustemperatur von weniger als 816°C und eine Viskosität von 102·50
sowie
MnO 5,5-14
mit den Bedingungen: MnO + CaO£ll und Gewicht
von MnO £ Gewicht von CaO.
Der Anteil an SiO2 ist auf 54 bis 60 Gewichtsprozent
beschränkt worden unter Berücksichtigung, daß beim Schmelzen die Viskosität des geschmolzenen Glases in
geeigneter Weise aufrechterhalten werden soll. Liegt der Anteil bei we· iger als 54 Gewichtsprozent, so wird
die Viskosität zu niedrig im Vergleich zu der Liquidus-Temperatur und dadurch ergeben sich Schwie
rigkeiten beim Spinnen. Ist der Anteil höher als 60 Gewichtsprozent, so wird die Viskosität ?:u hoch und
man kann die Ziele der Erfindung nicht erreichen.
Der Anteil an ZrO2 ist auf 13 bis 16 Gewichtsprozent
begrenzt. Liegt der Anteil bei weniger als 13 Gewichtsprozent, so erzielt man keine ausreichende
Alkalibeständigkeit, und wenn der Anteil mehr als Ib
Gewichtsprozent beträgt, dann steigt die Liquidus-Temperatur so stark an, daß das Spinnen schwierig wird.
Der Anteil an Na2O ist auf 12 bis 15 Gewichtsprozent
beschränkt. Liegt der Anteil bei weniger als 12
Gewichtsprozent, so werden die Schmelzeigenschaften unzureichend und die Iiquidustemperatur wird erhöht,
während bei einem Anteil von mehr als 15 Gewichtsprozent die Viskosität erniedrigt wird und die Verdampfung
der Alkalikomponente aus den Kegeln erhöht wird.
Der Anteil an MnO soll 5,5 bis 14 Gewichtsprozent betragen, während andererseits das Gesamtgewicht von
MnO und CaO 11 Gewichtsprozent oder mehr betragen soll, und das Gewicht von MnO gleich oder größer dem
Gewicht von CaO sein soll. Liegt der Anteil an MnO unter 5,5 Gewichtsprozent, wobei die anderen Bedingungen
alle vorliegen, so wird die Liquidustemperatur erhöht und die Schmelzeigenschaften werden verschlechtert
und die aus den Düsen ausfließende Glasschmelze kann nicht leicht gekühlt werden, und die
Alkalibeständigkeit wird gemindert. Wenn der Anteil oberhalb 14 Gewichtsprozent ist, wird die Viskosi'ät zu
stark erniedrigt und dadurch kann man nicht mehr ordentlich spinnen.
CaO kann in Mengen von bis zu 7 Gewichtsprozent anstelle von MnO vorliegen, unter der Bedingung, daß
MnO δ CaO ist, und das Gesamtgewicht von MnO und CaO 11 Gewichtsprozent oder mehr beträgt. Liegt der
Anteil von CaO bei mehr als 7 Gewichtsprozent, oder CaO > MnO, so zeigt CaO die Neigung, die Wirkung
von MnO zu inhibieren und weist weiterhin auch eine starke Neigung auf, die Liquidus-Te.nperatur zu
erhöhen.
Im Gegensatz zu üblichen alkalibeständigen Gläsern, die ZrO2 enthalten, und die weiterhin geringe Mengen
an AI2O3 enthalten können, sollen die erfindungsgemäßen Gläser kein Al2O3 enthalten, um zu vermeiden, daß
die Liquidustemperatur der Glasmassen erhöht und die Alkalibeständigkeit erniedrigt wird. Da B2O3 und P2O5
als nachteilige Komponenten hinsichtlich der Alkalibeständigkeit wirken, sollen auch diese Komponenten in
den erfindungsgemäßen Gläsern nicht enthalten sein, jedoch kann man die Gegenwart dieser Komponenten
als Verunreinigungen in Mengen von bis zu 1 Gewichtsprozent tolerieren.
Die erfindungsgemäßen Gläser können übliche Komponenten, wie CaF2, Na2SO.t, Sb2Oj oder AS2O3 als
Klärmittel innerhalb eines Bereiches von etwa 1 Gewichtsprozent oder weniger in gleicher Weise wie
andere faserbildende Gläser enthalten. Weiterhin können die Gläser andere Verbindungen wie K2O,
AI2Oi Fe2Oj oder TiO2 als Verunreinigungen in den
Rohmaterialien für die vorher erwähnten einzelnen Glasbestandteile enthalten, sowie Cr2Oj und SnO2, das
aus der Schmelzvorrichtung oder dem feuerfesten Material oder der Spinnapparatur stammen kann, wobei
diese Verunreinigungen in einem Bereich von etwa 1 Gewichtsprozent oder weniger vorkommen dürfen.
Bei den erfindungsgemäßen Glasmassen, bei denen man die gestellte Aufgabe durch Verwendung einzelner
Komponenten in begrenzten Mengen erzielt, ist der wichtigste Punkt der, Manganoxyd in einem großen
Überschuß, d. h. 5,5 Gewichtsprozent oder mehr vorliegen zu haben unter der Bedingung, daß das
Gesamtgewicht an Manganoxyd und Calciumoxyd 11
Gewichtsprozent oder mehr beträgt.
Durch Manganoxyd haben die Gläser hervorragende Schmelzeigenschaften, d. h., daß sie einfacher als E-Glas
geschmolzen werden können und eine gleichförmige Glasschmelze ergeben. Da die Liquidus-Temperatur der
Gläser nur 1050 bis 120O0C beträgt, wird auch die Spinntemperatur erniedrigt, und man kann die Massen
unter ungefähr den gleichen Bedingungen wie E-Glas verspinnen. Da das geschmolzene Glas leicht gekühlt
werden kann, wird das Verdampfen der Alkalibestandteile unterdrückt und die Kühlrippen können während
einer langen Zeit verwendet werden, und dadurch erzielt man eine verbesserte Verspinnbarkeit zu
Glasfasern mit verbesserter Alkalibeständigkeit
Obwohl Ζ1Ό2 in erheblichen Mengen vorkommt,
haben die Gläser sehr gute Scbmelzeigenschaften und ergeben ein gleichmäßiges Glas. Bei einer Prüfung der
Schmelzeigenschaften, bei der eine Glasrohmaterialmischung im Tiegel in einem Elektroofen geschmolzen
wird, und man die Zeit mißt, die benötigt wird, bis eine
Fläche an ungeschmolzenem Material und eine Fläche des geschmolzenen Materials im oberen Teil des Tiegels
gleich groß ist, benötigt ein übliches ZKVenthaltendes
Glas etwa 75 Minuten, während die Glasmassen gemäß der Erfindung nur etwa 45 Minuten benötigen, wobei
man in beiden Fällen 100 g der Rohmaterialmischung einer Korngröße von kleiner als 0,074 mm und eine
Schmelztemperatur von 13500C anwendete. Dies läßt sich aus den in Tabelle 2 gezeigten Fakten erklären,
wonach die Glasmassen gemäß der Erfindung eine sehr niedrige Viskosität und nur etwa die Hälfte der
Viskosität von anderen üblichen ZKVenthaltenden Glasmassen bei der gleichen Flüssigphasentemperatur
aufweisen. Diese guten Schmelzeigenschaften der erfindungsgemäßen Glasmassen sind zum Teil auf die
Einwirkung von Mangan auf das Rohmaterial als starkes Flußmittel zurückzuführen.
Es ist bekannt, daß hinsichtlich der Spinnstabilität von Glasfasern eine größere Differenz zwischen der
Liquidus-Temperatur und der Spinntemperatur das Spinnen verbessert. Dies liegt daran, daß, wenn der
Unterschied zwischen der Liquidustemperatur und der
i) Spinntemperatur gering ist, die Kristalle gleich in der
Glasschmelze wachsen, bis die Glasschmelze durch die Düse geht, oder nachdem sie durch die Düse
hindurchgegangen ist, und dadurch werden die Glasfasern abgeschnitten. Jedoch ist die Spinnstabilität von
4i) Glasfasern nicht durch die Differenz zwischen der
Liquidustemperatur und der Spinntemperatur begrenzt, sondern wird durch andere Faktoren wie der Gleichmäßigkeit
des geschmolzenen Glases, dem Viskositätsgradienten, der Kristallwachstumsgeschwindigkeit, der
4ϊ Einfachheit, mit der man kühlen kann, u.dgl. wie auch
durch die Anzahl der Düsen pro Spinnofen, dem Durchmesser der Düsen, der Aufwickelgtschwindigkeit,
der Anwesenheit oder der Abwesenheit von Kühlhilfsvorrichtungen, wie Kühlrippen, der Art der Aufwickelnd
haspel u. dgl. beeinflußt.
Das Problem des Kristallwachstums tritt besonders auf, wenn ungleichmäßige Anteile wie Glasschlieren und
mikrokristalline Strukturen in der Glasschmelze vorliegen. Bei einer gleichmäßigen Glasschmelze kann das
Vi Spinnen ohne jede Schwierigkeit durchgeführt werden,
selbst wenn die Differenz zwischen der Liquidus-Temperatur und der Spinniemperatur klein ist. Liegt ein
ungleichmäßiger Anteil in einer Glasschmelze in erheblichen Mengen vor, weil die Glasschmelze bei
«ι einer ziemlich hohen Temperatur gehalten wird, bis sie durch die Düsenplatte hindurch geschickt wird, und ein
Kristallwachstum kaum stattfindet, und dadurch ein Abschneiden der Fasern bewirkt, bevor diese durch die
Düse hindurchgehen, kann das Spinnen ohne Schwierig-
tii keiten durchgeführt werden, wenn die Viskosität
gleichmäßig eingestellt wird, indem man die Düsenplatten-Temperatur auf die Liquidus-Temperatur einstellt.
Auch wenn eine ungleichförmige Struktur in der
Glasschmelze, unmittelbar nachdem diese durch die Düsen hindurchgegangen ist, vorliegt, bei welcher eine
Neigung zum Kristallwachstum vorhanden ist, kann man stabil spinnen, indem man schnell kühlt und
dadurch das Kristallwachstum hemm'..
Obwohl bei den erfindungsgemäßen Glasfasern eine verhältnismäßig kleine Differenz zwischen der Liquidus-Temperatur
und der Spinntemperatur vorliegt (wobei bei Spinntemperatur im allgemeinen eine Viskosität von etwa 1000 Poise vorliegt), haben sie doch
sehr gute Spinnstabilität wegen der vererwähnten guten Schmelzeigenschaften und enthalten deshalb auch nur
einen sehr geringen Anteil an ungleichförmigen Teilen, durch welche ein Kristallwachstum und eine Kristallabscheidung
stattfinden, und darüber hinaus kann der Temperaturbereich, innerhalb der das Spinnen durchgeführt
wird, recht breit eingestellt werden wegen der Einfachheit, die Glasmassen zu kühlen und der
Möglichkeit einer Schnellkühlung der Glasschmelze, nachdem diese durch die Düsen hindurchgegangen ist.
Die bei den erfindungsgemäßen Glasfasern erzielte Verbesserung hinsichtlich der besseren Kühlbarkeit
dieser Glasfasern beruht auf dem Übergang einer kleinen Menge von Mn + + zu Mn + + +. Während bei
vielen Gläsern die Verfärbung durch dreiwertiges Mangan störend ist, spielt die Verfärbung der für die
Verwendung als Verstärkungsmaterialien für Zementprodukte bestimmten erfindungsgemäßer alkalibeständigen
Glasfasern keine Rolle.
Das durch die Düsen hindurchgegangene geschmol- jo
zene Glas wird, während es einen Meniskus bildet, schnell gekühlt. Dabei erfolgt die Wärmeverttilung fast
nur durch Abstrahlung von der durch Manganoxid verfärbten Oberfläche und dies bewirkt eine vorteilhafte
Stabilität beim Spinnen. Im allgemeinen wird die Spinntemperatur so gewählt, daß eine Viskosität von
etwa 1000 Poise vorliegt. Bei den erfindungsgemäßen Glasmassen kann die Spinntemperatur breit eingestellt
werden, sogar bis zu einer Viskosität von 400 bis 500 Poise, weil die Glasmassen leicht gekühlt werden
können und die Glasschmelze unmittelbar nach dem Spinnen schnell gekühlt wird. Die so erhaltenen
Glasfasern haben weiterhin den Vorteil, daß sie aufgrund der Schnellkühlung gegenüber üblichen
Glasfasern eine erhöhte Festigkeit aufweisen. Ein a j weiterer Vorteil besteht in der Verminderung der
Verdampfung der alkalischen Bestandteile nach dem Passieren der Düse aufgrund der wirksamen Kühlung,
besonders an der Oberfläche, und dadurch wird eine Verlängerung der Lebensdauer der Kühlvorrichtung,
wie der Kühlrippen, ermöglicht. Ein übliches Glas, das mehr als 10 Gewichtsprozent an alkalischen Verbindungen
enthält, verdampft im allgemeinen bemerkenswerte Mengen an Alkaliverbindungen aus der Schmelze,
nachdem es durch die Düsen hindurchgegangen ist, und dies bedeutet eine Verkürzung der Lebensdauer der
Kühlvorrichtungen, wie der Kühlrippen, so daß man Kühlrippen in der Praxis gar nicht anwenden konnte.
Kühlrippen kann man jedoch bei den erfindungsgemäßen Glasmassen anwenden.
Zirkoniumoxydhaltige Gläser haben eine sehr gute Alkalibeständigkeit. Andere Komponenten als Zirkoniumoxyd
beeinflussen natürlich die Alkalibeständigkeit und durch B2O3, B2O5 und A!jO3 wird z. B. die
Alkalibeständigkeit vermindert und die Beibehaltung der Festigkeit erheblich beeinflußt. Es ist bekannt, daß
Erdalkali-Komponenten die Alkalibeständigkeit von Glasfasern erhöhen. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde festgestellt, daß auch Manganoxyd die Alkalibeständigkeit erhöht, und zwar in größerem Maße
als dies durch Erdalkalimetalle erzielt wird. Wird ein Erdalkalimetall, beispielsweise Calciumoxyd durch
Manganoxyd ersetzt, und der Gehalt an MnO beträgt 5,5 Gewichtsprozent oder mehr, und MnO +CaO^ 11
Gewichtsprozent oder mehr, so stellt man eindeutig eine Verbesserung der Alkalibeständigkeit fest und man
kann Verbesserungen von 30% oder mehr erzielen.
Die Erfindung wird im nachfolgenden Beispiel beschrieben. Dort sind Prozente auf das Gewicht
bezogen, wenn nicht anders angegeben.
Es wurden die verschiedenen Glaszusammensetzungen, die in Tabelle 1 aufgestellt sind, verwendet und
deren Schmelzeigenschaften wurden untersucht. Liquidus-Temperaturen und Viskositäten der einzelnen
Glaszusammensetzungen werden in Tabelle 2 gezeigt.
Der Versuch wurde wie folgt durchgeführt: Jede Mischung aus dem Glasrohmaterial wurde in einem
Platintiegel in einen elektrischen Ofen gegeben und geschmolzen. Zu Anfang sank der geschmolzene Anteil
auf den Boden, während der nichtgeschmolzene Anteil oben blieb. Die nichtgeschmolzene Schicht wurde
allmählich dünn und dünner und zum Schluß konnte das geschmolzene Glas von der Mitte des oberen Teiles des
Tiegels gesehen werden. Die benötigte Zeit, bis ein Gebiet aus dem nichtgeschmolzenen Anteil und ein
Gebiet aus dem geschmolzenen Anteil gleich groß aussah, nachdem das Rohmaterial in den Tiegel
eingegeben worden war, wurde als Maß für die Schmelzeigenschaften angesehen. Jeweils 100 g eines
Rohmaterials mit einer Teilchengröße von 0,074 mm wurde bei 1350° C geschmolzen und die oben erwähnte
Zeit wurde mit folgenden Ergebnissen gemessen.
Glas Nr. 7
Glas P'
Glas P'
etwa 45 Minuten
etwa 75 Minuten
etwa 75 Minuten
Gläser 1 bis 6, also die erfindungsgemäßen Glasmassen, zeigten annähernd dasselbe Schmelzverhalten wie Glas
Nr. 7.
Komponente | Glas Nr. | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | P* | Ε-Glas | C-Glas |
1 | 57,0 | 57,0 | 57,5 | 55,; | 57,5 | 58,0 | 62,0 | 54,5 | 67,0 | |
SiO2 (%) | 58,0 | 15,0 | 14,5 | 15,5 | 13,5 | 15,0 | 15,0 | 17,0 | - | - |
ZrO2 (%) | 14,0 | - | 0,5 | - | - | - | - | 14,5 | 4,0 | |
Al2O, (%) | - | 14.0 | 8.0 | 7.0 | 10,0 | 10,5 | 8,0 | - | - | ZnO 4,0 |
MnO (%) | 14.0 | |||||||||
Ciliis Nr. I |
7 | 2 | 6,0 14,0 |
28 | 4 | 51 | 020 | 7 | 8 | I" | l-GIas | C-G las | |
I orlscl/iiMü | 14,0 | 14,0 | 5,5 14,5 |
6,0 13,0 |
5,0 16,0 |
23,0 | 9,0 12.0 |
||||||
Komponente | S | ||||||||||||
CaO (%) Na,0 (%) |
6,5 14,5 |
3.0 14,0 |
|||||||||||
B2O, (%) -------- 8,0 4,0
Anmerkungen: Gläser I bis 7 sind Glasmassen gemäß der Krfindung, I" isteineGlas7usammensel7unggemaMderJP-AS4()l26/74
G liis Nr.
ι ι
M !as C-G !a:
1 185 | 1 190 | 1 195 | 1 100 | 1 190 |
1 200 | 1000 | 1 100 | 1600 | 1000 |
1207 | 1 190 | 1210 | 1 175 | 1 190 |
1260 | 1245 | 1260 | 1230 | 1245 |
Liquidus-Tempe- 1050
ratur(7',)(°)
ratur(7',)(°)
Viskosität bei T1 8000
(Poise)
Temperatur bei 1212
1000 Poise ( C)
Temperatur bei 1 263
Temperatur bei 1 263
500 Poise ( C)
Die in Tabelle 1 aufgeführten Glasmassen wurden versponnen unter Verwendung eines Spinnofens und
einer Düsenplatte mit hervorstehenden Nasen mit 400 öffnungen und gewöhnlichen Kühlrippen aus Silber,
wobei Glasfasern mit einem Durchschnittsdurchmesser von 16 μηι erhallen wurden. Die Gebrauchsdauer der
Kühlrippen an den Düsen, bis man sie ersetzten mußte, wurde bei jeder Glasmasse gemessen und es wurden
folgende Ergebnisse erzielt:
Gläser Nr. 1 bis 7 70 bis 100 Stunden
P*-Glas 15 bis 20 Stunden
E-Glas 150 bis 200 Stunden
C-Glas 15 bis 20 Stunden
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Gebrauchsdauer für die Kühlrippen bei P*-Glas und C-Glas in der
Größenordnung von 15 bis 20 Stunden liegt, und daß man solche Kühlrippen in der Praxis bei der
Glasfaserherstellung nicht verwenden kann. Obwohl die erfindungsgemäßen Glasmassen einen großen Anteil an
Alkali enthalten, so wie P*-Glas und C-Glas, kann man die Kühlrippen in diesem Fall eine längere Zeit
verwenden.
Die gebildeten Glasfasern wurden den nachfolgend angegebenen Prüfungen hinsichtlich der Alkalibeständigkeit
unterworfen.
(1) Prüfung des Gewichtsverlustes
Die einzelnen Glasfasern mit einer Länge von 1 cm wurden in verschiedenen Alkalilösungen unter den
nachfolgenden Bedingungen behandelt und der Ge-
45
50
55
1205 1140 1080 1120
1000 20000 10000 1800
1205 1255 1185 1170
!258 1315 1235 1230
wichtsverlust wurde aufgezeichnet. Die Behandlungsbe
dingungen waren die folgenden:
(I) Glasfasern wurden mit einem 50%igen Zement extrakt behandelt, den man erhalten hatte durch
Filtrieren einer Aufschlämmung einer Mischung aus Portland-Zement zu Wasser = 1:10 übei
Nacht und zweifache Verdünnung des erhaltener Extraktes, wobei die Behandlung bei 900C If
Stunden durchgeführt wurde.
(II) Glasfasern wurden mit einer künstlichen Zementlösung (NaOH 0,88 g/l, KOH 3,45 g/l unc Ca(OH)2 0,48 g/l) 18 Stunden bei 900C behandelt.
(II) Glasfasern wurden mit einer künstlichen Zementlösung (NaOH 0,88 g/l, KOH 3,45 g/l unc Ca(OH)2 0,48 g/l) 18 Stunden bei 900C behandelt.
(III) Glasfasern wurden mit einer Ca(OH)rLösung einer Dichte von 0,48 g/l 48 Stunden bei 90° C
behandelt.
(IV) Glasfasern wurden mit Ca(OH)2-Lösung mil einer Dichte von 0.48 g/l bei 90° C 240 Stunder
behandelt.
(V) Glasfasern wurden mit dem gleichen Zementextrakt, das bei (I) verwendet wurde, 96 Stunden bei
64° C behandelt.
(VI) Glasfasern wurden mit einer Mischlösung aus NaOH 0,088 g/l und KOH 0,345 g/l 96 Stunden
bei 64° C behandelt.
(VII) Glasfasern wurden 2 Monate bei 200C mit einem
Zementextrakt behandelt, das erhalten worden war durch Filtrieren einer Aufschlämmung aus
einer Mischung von Portland-Zement zu Wasser = 1 :10 über Nacht.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 3 gezeigt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 3 |
Glas Nr.
2 (%) |
4 (%) |
5
(%) |
6
(%) |
P*-Glas (%) |
E-Glas
(%) |
Behandlungs-
Bedingungen |
0,42 0,42 |
0,45 0,40 0.54 |
0,58 0,46 |
0,49 0,45 |
0,56 0,48 0.53 |
6,5 7,1 |
(1) (H) (HIi |
||||||
Fortsetzung
Behandlungs- Glas Nr.
Bedingungen 2
Bedingungen 2
I'*-Glas
E-ülas
(IV) | - | 0,80 |
(V) | 0,94 | - |
(VI) | 0,26 | 0,26 |
(VII) | 0,48 | - |
0,32
(2) Veränderung der Festigkeit von Faserbündeln ι Γ>
im Verlauf der Zeit
Die erhaltenen Faserbündel wurden mit dem gleichen Zementextrakt, das gemäß (VI) in Tabelle 3 aufgeführt
wird, bei 640C die Anzahl Tage, die in Tabelle 4 gezeigt
wird, behandelt, und die Festigkeit wurde dann gemäß JIS R 3413 gemessen.
Tabelle 4
(Einheit: g/Tex)
(Einheit: g/Tex)
Glas Nr.
Behandlungstage
0 6
0 6
18
28
E-Glas
51,2
35,3
52,0
35,3
52,0
45,5
29,5
23,7
29,5
23,7
27,8
21,4
12,1
21,4
12,1
18,7
13,3
7,6
(3) Veränderung der Festigkeit eines mit
Glasfasern verstärkten Zementproduktes nach
Ablauf einer gewissen Zeit
Zementprodukte, die 5 Gewichtsprozent Glasfasern erhielten, wurden an der Luft eine Woche nach der
Verformung getrocknet und dann mit Wasser bei 6O0C
(Tabelle 5) oder bei 8O0C (Tabelle 6) während einer
bestimmten Anzahl von Tagen behandelt und dann wurde die Biegefestigkeit der so behandelten Produkte
gemäß JIS A 1408 gemessen.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 5 und 6 gezeigt.
_ | Tabelle 5 | heißem | 0,78 | _ |
- | Behandlung mit | 2) | 1,34 | 16,5 |
0,28 | (Einheit: kg/cm | 0,31 | 3,0 | |
- | 0,65 | 5,5 | ||
Wasser bei 60 C | ||||
Glas
Nr.
Behandlungstage
0 1
0 1
15
25 P* 336
294
294
366
285
338
305
305
315
258
258
265
197
197
Behandlung mit heißem Wasser bei 80 C
ω (Einheit: kg/cm2)
ω (Einheit: kg/cm2)
Glas Nr.
Behandlungstage
0 I
0 I
336
294
294
313
250
250
249
210
210
188
173
173
Aus diesen Ergebnissen wird ersichtlich, daß die
4(i geprüften Glasmassen sehr gute Schmelzeigenschaften
haben und gut gekühlt werden können, und daß sie unter praktisch den gleichen Bedingungen wie E-Glas
versponnen werden können.
Darüber hinaus haben die so hergestellten Glasfasern
4r> eine ausgezeichnete Alkalibeständigkeit und eine hohe
Festigkeit und sie können verwendet werden zum Verstärken von Zementprodukten, ohne daß sie ihre
Festigkeit im Verlauf der Zeit verlieren.
Claims (1)
- Patentanspruch:Alkalibeständige Glasfasern des Systems
SiO2-ZrO2-Na2O-(CaO)zur Verwendung als Verstärkungsmaterialien für Zementprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Gewichtsprozenten bestehen aus:SiO2 54-60ZrO2 13-16Na2O 12-15CaO 0- 7sowieMnO 5,5-14mit den Bedingungen: MnO + CaO ^ 11 und Gewicht von MnO δ Gewicht von CaO.
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