DE2843061A1

DE2843061A1 - Verfahren zur herstellung eines kunststoffschlauches, insbesondere katheterschlauches, sowie nach dem verfahren hergestellter schlauch

Info

Publication number: DE2843061A1
Application number: DE19782843061
Authority: DE
Inventors: Ingemar Dr Gunne
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1978-10-03
Filing date: 1978-10-03
Publication date: 1980-04-24

Description

Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffschlauches,
insbesondere Katheterschlauches, sowie nach dem Verfahren hergestellter Schlauch Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffschlauches, insbesondere Katheter-. . , schlauches zum Einführen in einen Patienten.
Ein Katheterschlauch aus Kunststoff für die Nierenkatheterisierung ist aus der DE-OS 18 18 183 bekannt.
Dieser Nierenkatheter weist außer an seinem einführungsseitigen Ende auch in der Nähe dieses Endes und seitlich eine Öffnung auf, durch die Kontrastmittel fließt. Ein solcher Katheter ist verhältnismäßig lang und elastisch, so daß er beim Einführen in einen Patienten leicht die natürlichen Wege zu dem zu untersuchenden Bereich erreichen kann Es ist bei diesem Katheter schwierig, bei eingeführtem Katheter die seitlich angeordnete Öffnung in die gewünschte Lage zu bringen.
Es ist ferner durch den Prospekt "Diagnostic and Intervention Products for the Radiologist and Surgeon.
1977-1980" der Firma William Cook Europe Aps bekannt, in eine Katheterwand einen wendelförmigen Stahldraht oder eine Drahtgeflechtumhüllung einzulegen, um dadurch die Verwindungssteifigkeit zu erhöhen, so daß der Katheter leicht eingestellt werden kann. Dies ist jedoch aufwendig und teuer und die Biegsamkeit des Katheters wird dadurch negativ beeinflußt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffschlauches der eingangs genannten Art zu schaffen, das einen Schlauch ergibt, der verwinaungssteif ist, aber gleichzeitig leicht gebogen werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schlauch zur Erhöhung der Verwindungssteifigkeit wendelförmig durch eine Quelle für ionisierende Strahlung bestrahlt wird, Aufgrund der Tatsache, daß Quervernetzungen zwischen den kettenförmigen Kunststoffmolekülen entstehen, wenn ein Kunststoffschlauch mit ionisierender Strahlung bestrahlt wird, wird die Verwindungssteifigkeit, abhängig von der Größe und Form des bestrahlten Bereiches, erhöht. Wegen der wendelförmigen Bestrahlung des Kunststoffschlauches bleibt seine Biegsamkeit erhalten.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung ist nachfolgend anhand zweier in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Kunststoffschlauch zur Erläuterung der Erfindung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen weiteren Kunststoff schlauch zur Erläuterung der Erfindung, Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung des erfinclungsgemäßen Herstellungsverfahrens eines Kunststoffschlauches und Fig. 4 einen nach der Erfindung hergestellten Kunststoffschlauch.
Fig. 1 zeigt einen Katheterschlauch 1, der aus einer Mischung aus Polyäthylen und einem röntgenundurc#lässigen Füllmaterial aus z.B. Bleioxid besteht. Der Katheterschlauch 1 weist eine äußere dünne Umhüllung 2 aus transparentem Polyäthylen auf.
Fig. 2 zeigt einen weiteren Katheterschlauch 3, der aus einer Mischung aus Polyäthylen und einem anderen Kunststoff, z.B. Polyacrylat, besteht, bei dem Quervernetzungen bei ionisierender Bestrahlung leicht gebildet werden.
Fig. 3 zeigt eine schematisch dargestellte Quelle 4 für ionisierende Strahlung, deren Strahlenbündel 5 abhängig von der gewünschten Breite und Tiefe des zu bestrahlenden Bereiches am Katheterschlauch 1 bzw. 3 mittels einer Blende 6 am Katheterschlauch 1 bzw. 3 fokussiert wird. Beim Bestrahlen des Katheterschlauches 1 bzw. 3 wird das ionisierende Strahlenbündel 5 rechtwinkelig zum und tangential gegen den Katheterschlauch gerichtet, so daß im Falle des Schlauches gemäß Fig. 1 die gesamte Stärke der Umhüllung 2 und im Falle des Schlauches gemäß Fig. 2 der gesamte Schlauch bestrahlt wird. Der Katheterschlauch wird nun mit nicht dargestellten Mitteln so um seine Symmetrieachse 7 gedreht und längs dieser Achse so bewegt, daß eine wendelförmige strichartige Bestrahlung erfolgt. Aufgrund der ionisierenden Strahlung bilden die Kunststoffmoleküle in dem bestrahlten Bereich 7 Quervernetzungen. Abhängig von der Breite des bestrahlten Bereiches 7 kann dadurch die Verwindungssteifigkeit erhöht werden.
Der Katheterschlauch 3 kann aufgrund seiner Kunststoffmischung über die ganze Stärke strichartig und wendelförmig gemäß Fig. 3 mit ionisierender Strahlung bestrahlt werden. Abhängig von der Breite und Tiefe des bestrahlten Bereiches 7 kann die Verwindungssteifigkeit erhöht werden.
Die Erhöhung der Verwindungssteifigkeit eines Katheterschlauches kann gemäß Fig. 4 auch erfolgen, indem mit der ionisierenden Strahlung zwei gegenläufig zueinanderliegende Wendeln erzeugt werden.
Die Erfindung ist nicht auf Katheterschläuche beschränkt, sondern bezieht sich auch auf Kunststoffschläuche, die auf anderen Gebieten verwendet werden, wie z.B. Schläuche für Beatmungsgeräte oder andere Schläuche, bei denen eine hohe Biegsamkeit, kombiniert mit einer hohen Verwindungssteifigkeit erforderlich ist, z.B. Wasserschläuche.

Claims

Patentansprüche rm Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffschlauches, nsbesondere Katheterschlauches zum Einführen in einen Patienten, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß der Schlauch (1, 3) zur Erhöhung der Verwindungssteifigkeit wendelförmig durch eine Quelle (4) für ionisierende Strahlung bestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Bestrahlung auf zwei gegenläufig zueinander liegenden Wendeln erfolgt.
3. Nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestellter Kunststoffschlauch, d a d u r c h g e -kennz e i c h n e -, daß der Schlauch aus Polyäthylen besteht.
4. Nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestellter Kunststoffschlauch, d a d u r c h g e -k e n n z e- i c h n e t , daß der Schlauch aus einer Mischung aus Polyäthylen und einem Kunststoff besteht, bei dem Quervernetzungen bei Bestrahlung mit ionisierender Strahlung gebildet werden.
5. Nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestellter Kunststoffschlauch, bestehend aus einer Mischung aus Polyäthylen und einem Füllmaterial aus Bleioxid, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß der Kunststoffschlauch eine dünne Umhüllung aus transparentem Polyäthylen aufweist, die bestrahlt ist.