DE283447C

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Publication number: DE283447C
Application number: DENDAT283447D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV* 283447 KLASSE 12#. GRUPPE

FAUSTIN HLAVATI in WIEN.

Zusatz zum Patent 275343.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. April 1911 ab. Längste Dauer: 14. März 1925.

Bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent 275343 werden zur Bindung von Stickstoff an Wasserstoff oder an Sauerstoff Kontaktsubstanzen benutzt, die Titan neben einem der Platingruppe angehörenden Metall enthalten. Es hat sich nun gezeigt, daß diejenige Masse die beste Ausbeute liefert, die das Titan und das Platinmetall im Verhältnis der Atomgewichte dieser Metalle, d. h. z. B. 48,1 Gewichtsteile Titan zu 195,2 Gewichtsteilen Platin, gemischt enthält. . Es wurden in Vergleich gesetzt:

I. Kontaktmasse, bestehend aus Tonkugeln, auf die Platin und Titan metallisch niedergeschlagen waren, wobei das Verhältnis von Platin zu Titan wie 14 zu 13 war;

II. Kontaktmasse, bestehend aus Bimsstein, auf den Platin und Titan metallisch niedergeschlagen waren, im Verhältnis von 45,6 Titan zu 55,8 Platin.

. Diese beiden Kontaktmassen enthielten also Platin und Titan nicht im Atomgewichtsverhältnis.

III. Kontaktmasse, bestehend aus Bimsstein mit Platin und Titan im Verhältnis der Atomgewichte, 195,2 Platin zu 48,1 Titan.

IV. Kontaktmasse, bei der als Träger eine besonders hergestellte, aufsaugefähige Kohle benutzt wurde, die ebenfalls Platin und Titan enthielt im Verhältnis der. Atomgewichte.

Bei allen Temperaturen und bei jeder Strömungsgeschwindigkeit des Gases waren die erhaltenen Ammoniakmengen aus Kontaktmasse III und IV immer größer als die Ammoniakmenge aus Kontaktmasse I und II. Bei hohen Temperaturen (über 300°) war der Unterschied in der Ammoniaksynthese nicht so groß wie bei mittleren Temperaturen. Infolgedessen wurde eine Reihe von Versuchen bei dem durch die Vorversuche ermittelten Optimum der Temperatur, des Gasdruckes und der Strömungsgeschwindigkeit vorgenommen und ergaben im einzelnen folgende Resultate:

Aus je 20 1 Gasgemisch gab die Kontaktmasse I (Tonkugeln mit Platin und Titan in fast gleichen Mengen) 0,9 und 0,6 ecm V₁₀₀NOrmalammoniak.

Die Kontaktmasse II ergab aus je 20 1 Gasgemisch 14,8, 13,5, i2,o, 14,2 und 9,5 ecm Vioo Normalammoniak.

Die Kontaktmassen III und IV, die Platin und Titan im Atomgewichtsverhältnis enthielten, waren ungefähr gleichwertig. Sie ergaben 27,1, 16,7, 19,5, 27,4, 24,9, 26,4, 20,3, 21,2 und 17,0 ecm ¹Z₁₀₀ Normalammoniak.

Die in diesen Resultaten liegende Verschiedenheit bei Anwendung der Kontaktmassen III und IV beruht auf der verschiedenen Korngröße der einzelnen Kontaktmassen und auf

der Dauer und Höhe der Temperatur beim Ausglühen der Kontaktmassen.

Der Mittelwert aus den Versuchen ergibt für je 20 1 Gasgemisch

bei Kontaktmasse I (Tonkugeln) 0,75 ecm ¹Z₁₀₀ Normalammoniak,

II (Bimsstein, 56 Platin zu 46 Titan) 12,8

III und IV (Platin und Titan im Atomgewichtsverhältnis) 22,3

7:

100

Hieraus geht also hervor, daß mit der im ίο Atomgewichtsverhältnis gemischten Kontaktmasse fast die doppelte Ausbeute erzielt wird wie mit einer Kontaktmasse, die Platin und Titan in ungefähr gleicher Menge enthält.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak aus den Elementen nach den Patenten 275343 und 277054 mit Hilfe von Kontaktstoffen, Zusatz zum Patent 275343, dadurch gekennzeichnet, daß das Titan und das Metall der Platingruppe in einem Gewichtsverhältnis gemischt werden, welches dem Verhältnis der Atomgewichte entspricht.

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