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Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zur Beweglichmachung
des Hüftgelenks.
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Zur Beweglichmachung des Hüftgelenks werden zur Zeit mechanotherapeutische
Apparate angewandt. Diese Apparate. sichern jedoch nicht ein Einlaufen und Einüben
des entlasteten Hüftgelenks unter Gewährleistung einer Distrakt ionskonstanz vorgegebener
Größe zwischen den Gelenkenden, wodurch schädlicher gegenseitiger Druck und Reibung
der Gelenke beseitigt werden, bei zerstörender Einwirkung auf die Gelenkfla#-chen.
Versuche, die zur dynamischen Entlastung des Ellenbogen-, Radiokarpal-, Knie- und
Sprunggelenks bestimmten bekannten Apparate für die Beweglichmachung des Hüftgelenks
zu verwenden, haben kein erwünschtes Ergebnis gezeitigt und sich als nicht anwendbar
erwiesen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Apparat zur
Beweglichmachung des Hüftgelenks zu entwickeln, der die Distraktionskonstanz vorgegebener
Größe zwischen den Gelenkenden einhalten kann.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Apparat zur Beweglichmachung
des Hüftgelenks erfindungsgemäß einen Beckenbiigel mit Speichen zur Befestigung
an den Beckenknochen-Schalen, einen in zwei gegenseitig senkrechten Frontal- und
Sagittalebenen verstellbar ausgeführten Distraktor und eine Gelenkverbindung zur
Befestigung dieses Distraktors am Oberschenkelknochen enthält.
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Ein Vorteil dieses Apparats besteht darin, daß er durch Regelverschiebungen
die
Möglichkeit gewährleistet, einen konstanten Spalt vorgegebener Größe zwischen den
Gelenkenden aufrechtzuerhalten, wodurch der schädliche gegenseitige Druck und die
Reibung der Gelenkflächen ausgeschlossen werden. Dabei wird eine allmähliche und
dosierte Wiederherstellung der Anatomie und der Funktion des Gelenks in kurzer Zeit
gesichert.
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Es ist zweckmäßig, die Gelenkverbindung unter Verwendung von Rollen,
die auf einer in Frontalebene liegenden und am Oberschenkelrollhügel befestigten
bogenförmigen Führung angeordnet sind, und eines mit diesen Rollen verbundenen feststellbaren
Kugelgelenkes auszuführen, das am Distraktor befestigt ist und eine mit der frontalen
Drehachse des Hüftgelenks vereinigte Drehachse aufweist.
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Um die Verstellung des Distraktors möglich zu machen, ist eine Vorrichtung
vorgesehen, die als zwei zueinander senkrechte Körper mit Nuten ausgeführt ist,
in denen mit dem Distraktor verbundene Schraubenpaare beweglich angeordnet sind.
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In einer der Varianten ist das Kugelgelenk über eine Öse und ein Schraubenpaar
mit den Rollen verbunden.
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Zur Ausführung einer passiven dosierten Bewegung ist im Hüftgelenk
ein am Oberschenkelbein befestigter Zusatzbügel vorgesehen.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand einer konkreten Ausführungevariante
der Erfindung und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 den
erfindungsgemäßen Apparat zur Beweglichmachung des Hüftgelenke;
Fig.
2 die Verbindung des Beckenbügele mit der Beuge-und Streckvorrichtung.
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Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Apparat zur Beweglichmachung des
Hüftgelenks. Aus dieser Figur ist ersichtlich, daß der (in der Zeichnung unvollständig
gezeigte) zweiteilige Beckenbügel 1 an den Beckenschalen 2 des Patienten mittels
Speichen 3 befestigt ist, die durch diese Knochen durchgezogen werden. Ein solcher
Bügel ist den fachkundigen Spezialisten wohlbekannt und muß aus festem Werkstoff,
z.B. Titan ausgeführt werden. Die Speichen 3 sind mittels Speichenhalter 4, z.B.
in Form von Hülsen mit Bohrungen, durch die die Speichen durchgesteckt sind, befestigt.
Es ist zweckmäßig, die Möglichkeit der Spannungeregulierung dnr Speichen zu gewährleisten,
wozu sie an den Enden mit einem Gewinde 6 und mit Muttern 5 versehen sind, die auf
diese Gewindeabschnitte der Speichen aufgeschraubt werden.
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Der ausziehbare Distraktor 10 des Apparats weist an einem Ende eine
Öse 11 mit einem darin befestigten Lager 11a auf, das mittels Muttern 13 auf einer
Schraube 12 gesichert ist. Am anderen Ende der Schraube 12 sind Rollen 14 befestigt,
die auf der konkaven Innenfläche der bogenförmigen Führung 7 laufen.
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Diese bogenförmige Führung 7 ist mit Hilfe von Nägeln 8 am proximalen
Ende des Oberschenkelknochens befestigt. Die Nägel 8 sind mittels Spannschrauben
9 zwischen zwei Platten der bogenförmigen Führung festgestellt.
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Zur Lagensicherung der Rollen auf der Führung 7 ist eine (nicht dargestellte)
Sondermutter bestimmt. Oberhalb des Lagers 11a weist der ausziehbare Distraktor
ein feststellbares Kugelgelenk 15 auf, das zur Durchführung und Befestigung eines
Distraktorendes samt den Lagern 11a an der frontalen Drehachse des Hüftgelenks bestimmt
ist. Das zweite
Distraktorende ist mittels verstellbarer Muttern
16 mit einer Leiste 17 verbunden, die mit Hilfe von Schraubenbolzen 18 am Beckenbügel
1 gesichert ist. Der Distraktor enthält zwei gegenseitig senkrechte Führungszylinder
19 und 20.
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In jedem Zylinder 19 und 20 wandert mit Hilfe einer Bewegungsschraube
eine (nicht dargestellte) Führungsmutter mit dem darin fesgestellten Ende des ausziehbaren
Distraktors, was zu einer Verschiebung des Beckenbügels 1 in Hinblick auf die bogenförmige
Führung 7 führt. Bei Drehung der Bewegungsschraube 21 des Zylinders 19 bewegen sich
der Beckenbügel und die Führung in der Frontalebene. Durch Drehung der Bewegungsschraube
22 des Zylinders 20 wird die Verschiebung des Beckenbügels in bezug auf die bogenförmige
Führung in Sagittalebene ausgeführt.
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Der Oberschenkelbügel 23 fixiert die Diaphyse des Oberschenkelbeins
mit Hilfe von zwei Speichen 24. Er ist über zwei Schrauben 25 mit der bogenförmigen
Führung 7 verbunden.
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Eine Beuge- und Streckvorrichtung 26 (Fig. 2) verbindet den Oberschenkelbügel
mit dem Beckenbügel. Eine An- und Abziehvorrichtung 27 verbindet die Außenbranche
des Oberschenkelbügels mit dem Beckenbügel. Die Beuge- und Streck- und An-und Abziehungsvorrichtungen
enthalten zwei gegenseitig senkrechte einachsige Gelenke, die die Beuge- und Streckmöglichkeit
sowie die An- und Abziehung des Oberschenkels gewährleisten.
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Der vorgeschlagene Apparat wird wie folgt angelegt.
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Zuerst werden die Speichen 3 durch die Beckenschalen von zwei Seiten
unter einem Winkel zueinander durchgeführt. Die Enden der Speichen werdenagespannt
und im Bügel festgemacht.
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Nach der Anlegung des Beckenbügels wird die bogenförmige Führung 7
angelegt. In das proximale Ende des Oberschenkelknochens
werden
unter einem Winkel von 50 bis 800 zueinander zwei Nägel 8 durchgesteckt, deren Außenenden
derart in der bogenförmigen Führung 7 gesichert werden, daß der Kreismittelpunkt
der Führung 7 mit dem Mittelpunkt des Kopfes des Oberschenkelknochens 28 übereinstimmt.
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Danach wird der Distraktor 10 angelegt, dessen proximales Ende mit
dem Beckenbügel und dessen distales Ende mit der mit einem Lager endenden Schraube
12 verbunden wird.
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Wird der Apparat angelegt, um das Gelenk zu entlasten und aktive Bewegungen
in dem durch den Apparat entlasteten Gelenk auszuführen, so reicht die vorstehend
beschriebene Handhabung aus.
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Wenn jedoch neben der Entlastung des Gelenks zusätzlich eine passive
dosierte Bewegung im Hüftgelenk ausgeführt werden muß, so werden der Oberschenkelbügel
23, die Beuge-und Streckvorrichtung 26 sowie die An- und Abziehungsvorrichtung 27
angelegt.
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Nach der Anlegung des Apparats erfolgt die Einstellung des erforderlichen
Spaltes zwischen den Gelenkenden mit Hilfe der Muttern 13 der Schraube 12. Die Rollenschraube
wird durch Drehung der Außenmutter mit gelockerter Innenmutter in bezug auf das
Lager in Außenrichtung verschoben, was zu einer Dehnung der Gelenkenden des Hüftgelenks
führt. Nach der Festlegung der Sollgröße des Spaltes zwischen dem Kopf des Oberschenkelknochens
28 und der Hüftgelenkspfanne werden die Muttern 13 am Lager festgestellt.
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Die Gelenkenden werden im Apparat wie folgt befestigt: Zur Beseitigung
der Längsverschiebung der Gelenkenden werden die verstellbaren Muttern 16 des Distraktors
gedreht.
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Die Querverschiebung wird durch Drehung der Schrauben 21 und 22 der
Führungszylinder 19 und 20 des Apparats aufgehoben.
Zur Beseitigung
einer Beuge- oder Streckkontraktur und zur Ausarbeitung von Beuge- und Streckbewegungen
im Apparat wird daran die Beuge- und Streckvorrichtung 26 montiert. Zur Beseitigung
einer an- oder abziehenden Kontraktur und zur Ausarbeitung von an- und abziehenden
Bewegungen wird am Apparat die An- und Abziehvorrichtung 27 montiert.
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Die Anwendung der Erfindung bietet die Möglichkeit, die vollständige
Entlastung des Hüftgelenks für dessen Heilungsdauer unter Beibehaltung seiner Funktion
zu erreichen, und trägt zur Wiederherstellung der Anatomie und Funktion des Gelenks
binnen kurzer Zeit bei. Die geschlossene allmähliche und dosierte Einrenkung einer
Oberschenkelverrenkung mit Hilfe des vorgeschlagenen Apparats mit anschließender
dosierter Ausübung von Bewegungen im Gelenk und die Wiederherstellung seiner Funktionen
erlöst den Kranken von einer Operation und ist viel physiologischer als andere Heilverfahren
des Hüftgelenks.
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