DE2831335A1 - Herstellung modifizierter polymerisate des poly-n-vinylpyrrolidons-2 und ihre verwendung zur herstellung von durch zwischenglieder unterbrochenen polymerisaten - Google Patents
Herstellung modifizierter polymerisate des poly-n-vinylpyrrolidons-2 und ihre verwendung zur herstellung von durch zwischenglieder unterbrochenen polymerisatenInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft - 2 - O. Z. 0050/0.53290
Γ ι
Herstellung raodxflzierter Polymerisate des Poly-N-vinylpyrrolidons-2
und ihre Verwendung zur Herstellung von durch Zwischenglieder unterbrochenen Polymerisaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung modi-5
fizierter Polymerisate des N-Vinylpyrrolidons-2 durch Behandlung
von mittels Wasserstoffperoxid polymerisiertem
N-Vinylpyrrolidon-2 mit komplexen Hydriden.
1n Die Erfindung betrifft weiter die Verwendung dieser so
hergestellten modifizierten Polymerisate als Ausgangsstoffe zur Herstellung solcher Polymerisate, die durch Zwischenglieder
unterbrochen sind und gegenüber den Ausgangspolyraerisaten
ein mehr als 2,5-faches Molgewicht aufweisen.
N-Vinylpyrrolidon - im folgenden auch einfach "Vinylpyrrolidon"
genannt - wird üblicherweise in wäßriger Lösung mit Wasserstoffperoxid radikalisch polymerisiert. Es können
bei der radikalischen Polymerisation auch andere polymerisierbare Verbindungen zugesetzt werden, die mit dem Vinylpyrrolidon
copolymerisieren und zu statistischen Copolymerisaten führen.
Wenig bekannt sind Methoden, aus Poly-N-vinylpyrrolidon-2
Blockpolymerisate herzustellen. Solche Produkte sind aber für bestimmte Anwendungen günstiger als rein statistische
Copolymerisate.
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BASF Aktiengesellschaft - 3 - O. Z. 0050/033290
Blockpolymerisate können nach verschiedenen Methoden hergestellt
werden. Einmal kann man auf ein Vinylpyrrolidonpolymerisat
ein anderes Monomeres durch radikalische oder eventuell ionische Polymerisation aufpropfen, und zum anderen
kann man ein Vinylpyrrolidonpolymerisat, das funktioneile Gruppen an den Kettenenden trägt, einer Polykondensation
oder Polyaddition unterwerfen. In diesem Fall soll neben dem Ausdruck "Blockpolymerisat" der Ausdruck "PoIykondensations-
oder Polyadditionsprodukt" verwendet werden.
Bei der Herstellung eines radikalisch polymerisierten Vinylpyrrolidonpolymerisats,
das für eine anschließende Polykondensation oder Polyaddition geeignet ist, besteht aber
die Schwierigkeit darin, gleichwertige reaktive Endgrup-
pen (z.B. Hydroxylgruppen) an jedem Kettenende des Polymerisats
zu erhalten. Meistens sind nämlich bei der radikalisehen Polymerisation von Vinylpyrrolidin die durch die
vielfältigen Kettenabbruchreaktionen erzeugten Endgruppen
«0 sehr unterschiedlich.
In der DT-OS 26 46 675 wird ein Verfahren beschrieben, gemäß
dem ein Polyvinylpyrrolidonpolymerxsat erhalten wird, das an jedem Ende der Kette eine Hydroxylgruppe tragen
2c soll. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß ein derartiges
Polymerisat für Kondensations- bzw. Additionsreaktionen, die zu höher-molekularen Produkten führen, nicht geeignet
ist. Wie festgestellt wurde, ist die Hydroxylzahl derartiger Polymerisate nach DIN 532^0 viel zu niedrig,
2Q zum anderen erhält man bei der Umsetzung mit reaktive
Gruppen tragenden Verbindungen keine Kondensationsprodukte mitmehr-als 2 Vinylpyrrolidonpolymerisateinheiten, d.h.
die Kondensationsprodukte weisen ein Molgewicht auf, das höchstens doppelt so groß ist wie das des einfachen Vinylpyrrolidonpolymerisats.
Mit anderen Worten, es kann Lprο Makromolekül im Durchschnitt höchstens eine Hydroxyl-
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gruppe an den Kettenenden vorhanden sein*. Ί
um aber aus Vinylpyrrolidonpolymerisaten höhermolekulare
Kondensationsprodukte zu erhalten, muß man mehr als 2 Vinylpyrrolidonpolymerisateinheiten
in das Molekül einbringen. Dazu ist es nötig, daß das Polymerisat an jedem Kettenende
gleichartig reaktive Endgruppen enthält. Natürlich kann man auch durch Copolymerisation des Vinylpyrrolidons mit funktionelle
Gruppen tragenden Comonomeren diese funktionellen Gruppen im Copolymerisat erhalten. Dies hat aber den Nachteil,
daß die Coraonomeren nur statistisch eingebaut werden, und deshalb zum Teil vernetzte und keine linearen Blockpolymerisate
ergeben. Sind aber an jedem Kettenende definitiv gleichwertige funktioneile Gruppen gebunden, so erhält man
bei einer Polykondensation oder Polyaddition ein lineares
Kondensationsprodukt mit mehr als 2 Polymerisateinheiten (Polymerisatblöcken).
Außerdem hat ein Vinylpyrrolidon-Polymerisat, das an seinen
Kettenenden gleiche reaktive Gruppen trägt, den Vorteil, daß man an das Polymere außerdem andere niedermolekulare Verbindungen
in definierten Mengen anhängen kann, wie beispielsweise Antioxidantrien, Konservierungsmittel, Farbstoffe,
Arzneimittel etc.
25
25
Ein in üblicher Weise in wäßriger Lösung mit Wasserstoffperoxid polymerisiertes Polyvinylpyrrolidon und auch das
nach DT-OS 26 46 657, insbesondere Beispiel 1, hergestellte Polymerisat zeigen die gewünschten Eigenschaften nicht.
"3^ Daraus hergestellte Polykondensate bzw. Rohadditionsprodukte
ergeben höchstens ein Kondensationsprodukt, das aus 2 Polymerisatblöcken besteht und ein Zwischenglied
enthält.
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Besonders wenn man von niedermolekularem Polyvinylpyrrolidon ausgeht, ist es, wie gesagt, erforderlich bei derartigen
Kondensations- oder Additionsreaktionen Produkte anzustreben, die ein mindestens 2,5-faches Molgewicht gegenüber
den Ausgangspolymerisaten aufweisen.
Das Ziel der Erfindung bestand darin, ein Verfahren zu
entwickeln, das es ermöglicht, Polyvinylpyrrolidon (im folgenden auch PVP genannt) derart zu modifizieren, daß
es zwei gleichwertige reaktive Gruppen enthält, wodurch der Forderung Kondensationsprodukte mit mehr als zwei Polymerisatblöcken
herzustellen, und damit gegenüber dem Ausgangspolymerisat ein mehr als 2,5-faches Molgewicht zu erzielen,
genügt wird.
Dieses Ziel wurde mit einem Verfahren erreicht, wie es
aus den Patentansprüchen 1-4 ersichtlich ist.
. Das Verfahren führt zu einem modifizierten PVP, das zwei
gleichwertige reaktive Gruppen an den Enden der Polymerisatkette
enthält, mit dem nunmehr im Gegensatz zu dem in der DT-OS 26 46 675 beschriebenen Hydroxylfunktionen tragenden
PVP Polykondensation- und Polyadditionsprodukte
Λ_ hergestellt werden können.
Ausgangsverbindung ist ein PVP, das nach an sich bekannten Methoden durch Polymerisation von N-Vinylpyrrolidon-2 in
Gegenwart von Wasserstoffperoxid in wäßriger Lösung er- ^n halten wird. Diese Operationen sind bekannt und bedürfen
keiner weiteren Erläuterung - es sei beispielsweise auf die Monographie von W. Reppe "Polyvinylpyrrolidon" Verlag
Chemie GmbH, Weinheim/Bergstraße verwiesen.
Die Polymerisate sollen im allgemeinen K-Werte zwischen
JLO und 100, vorzugsweise zwischen 10 und 30 aufweisen;
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höhere und niedrigere K-Werte beeinträchtigen das Verfahren
nicht, bringen aber auch keine weiteren Vorteile.
Die Polymerisate werden erfindungsgemäß mit komplexen Hydriden behandelt, wobei - bezogen auf das Gewicht der Polymerisate
- 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 % zur Anwendung gelangen. Als Hydride verwendet man vor allem solche,
die wie Natrium- und Lithiumboranat wasserlöslich sind,
doch läßt sich die Reaktion auch mit anderen wie NaBH(OCH7-K,
r* —1 2 J
NaAlH11, LiAlH^, NaAlH2(OCH2OCH3)2 oder LiAlH [OC(CH ) J
durchführen. Die stark reaktiven komplexen Hydride werden nur in solchen Mengen eingesetzt, daß die Lactamgruppe des
Polyvinylpyrrolxdons nicht angegriffen wird.
Die Reaktion mit den komplexen Hydriden wird, wenn möglich, in Wasser durchgeführt, was mit Lithium und Natriumboranat
realisierbar ist. Bei den anderen verwendet man zweckmäßigerweise Lösungsmittel wie niedere Alkohole, z.B. Methanol,
Äthanol, Iso- und n-Propanol, n-Butanol- oder tert. Butanol,
Äther, wie Dioxan oder Tetrahydrofuran, oder Aromaten wie Benzol, Toluol oder Xylol. Die Reaktion wird bei Temperaturen
von 1 bis 150, vorzugsweise 15 bis 80 0C durchgeführt. Sie
richtet sich nach dem Siedepunkt der Lösungsmittel. Wenn
2_ man in wäßrigen oder alkoholischen Lösungsmitteln arbeitet,
stellt man im allgemeinen pH-Werte von ca. 7 vor der Reaktion ein. Die Dauer der Reaktion schwankt zwischen 0,5 und
24, vorzugsweise 2 bis 8 Stunden. Falls das Polyvinylpyrrolidon Carboxylgruppen enthält, kann es vorteilhaft sein,
ο« die Carboxylgruppen vor der Umsetzung mit Hydriden nach den
üblichen Methoden zu verestern.
Urn eventuell im Polymerisat vorhandene Verunreinigungen zu entfernen, hat es sich als sehr nützlich erwiesen, vor
OC oder nach der Umsetzung mit den komplexen Hydriden die Polymerisatlösung
über Ionenaustauscher zu reinigen. Geeignet
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rsind z.B. Ionenaustauscher auf Polystyrolbasis mit Sulfo, Ί
Carboxylgruppen oder mit quaternären Ammoniumgruppen oder auf Basis von sauren oder basischen Silikaten. Hiervon
sind die unter den Handelsnamen ^ AMBERLITE (Rohm & Haas Comp.) und ^ LEWATIT (Bayer AG) vertriebenen Produkte zu
nennen.
Besonders bevorzugt ist eine Reinigung im Anschluß an die Umsetzung mit den komplexen Hydriden, da dadurch auch
durch diese Umsetzung entstehende Verunreinigungen mit entfernt werden. Auf diese Weise zusätzlich behandelte
Polymerisate zeigen der Polykondensation bzw. Polyaddition (s. unten) eine wesentlich erhöhte Reaktivität gegenüber
den ungereinigten Polymerisaten.
Die erfindungsgemäß modifizierten Vinylpyrrolidonpolymerisate sind im Gegensatz zu denen gemäß dem Stand der Technik
überraschenderweise befähigt, mit zwei rSaktive Gruppen tragenden Verbindungen zu linearen Polykondensation-·
produkten oder Polyadditionsprodukten zu reagieren, die mehr als das 2,5-fache Molgewicht des nicht umgesetzten
modifizierten PVP besitzen.
Reaktive Gruppen tragende (bifuktionelle) Verbindungen
sind im Sinne der Erfindung Carbonsäurederivate oder Isocyanate, und es seien als Beispiele Säurehalogenide
von Dicarbonsäuren, wie Phosgen, OxalylChlorid, Malonylchlorid,
Succinylchlorid, Glutardichlorid, Sebacinsäuredichlorid, Phthalsäuredichlorid, Terephthalsäuredichlorid
oder Diisocyanate wie Toluylen-, Hexamethylen- oder Methylenbiscyclohexylendiisocyanat
genannt.
Es resultieren lineare Polyvinylpyrrolidon-Polykondensationsprodukte,
die zwischen den PVP-Blöcken Ester- oder Urethangruppen als Zwischenglieder enthalten.
u= reg. Warenzeichen J
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Die Verknüfung des modifizierten PVP mit den bifunktionellen
Verbindungen, d.h. die Polykondensation bzw. Polyaddition, führt man vorzugsweise in wasserfreien Lösungsmitteln
.durch, um die Bildung von Nebenprodukten (Säurehalogenide
und Isocyanate reagieren mit Wasser unter Bildung von Carbonsäuren bzw. Harnstoffderivaten) zu vermeiden. Als Lösungsmittel
können solche verwendet werden, die PVP gut lösen und selbst keine Reaktionen mit Carbonsäurederivaten
jQ oder den Isocyanaten eingehen. Bevorzugt sind aprotische
Lösungsmittel, wie N-Methylpyrrolidon, Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid, Toluol und chlorierte Kohlenwasserstoffe.
Pur die Umsetzung kann man die Komponenten zusammengehen
^g oder eine Komponente zur Lösung der anderen zudosieren.
Nach der Umsetzung kann man das Lösungsmittel durch Abdestillieren,
Wasserdampfdestillieren oder durch Ausfällen
der Polykondensations- oder Additionsprodukte entfernen.
Die Kondensations- bzw. Additionsprodukte sind insbesondere auf dem Pharmasektor brauchbar, weil sie im Gegensatz zu
den bisher verwendeten Vinylpyrrolidonpolymerisaten eine wesentlich bessere biologische Abbaubarkeit im menschlichen
Körper besitzen. Sie eignen sich daher gut als phamazeutische Hilfsmittel, z.B. als Blutplasmaersatz.
Die nun folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
In den Beispielen genannte Teile sind Gewichtsteile, soweit sie nicht ausdrücklich anders bezeichnet werden. Es
verhalten sich Gewichtsteile zu Raumteilen wie Gramm zu ml.
u. j
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100 Teile Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 30, Hydroxylzahl 18)
werden in 300 Teilen Wasser gelöst, mit 2 Räumt eilen
25 /Siger Natronlauge pH 9 eingestellt und mit 0,5 Teilen
Natriumboranat versetzt. Unter leichtem Schäumen wird 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Polymerisatlösung
wird gefriergetrocknet. Das Polymerisat hat nun die Hydroxylzahl 42.
500 Teile Vinylpyrrolidon werden in 400 Teilen Wasser gelöst, mit 1 Teil 0,01 %iger Kupferchloridlösung und mit
125· Teilen 30 tigern Wasserstoffperoxid versetzt und 7
Stunden bei 70 0C polymerisiert. Zur Einhaltung eines
pH-Wertes von 7*5 während der Polymerisation werden 27
Raumteile 25 $igen Ammoniaks zudosiert.
Die Polymerisatlösung wird bei Raumtemperatur portions-
>- weise mit 25 Teilen Natriumboranat versetzt und bei star-
kern Schäumen 5 Stunden gerührt. Man läßt über Nacht stehen
und reinigt die Lösung, indem man sie mit 2000 Raumteilen
Levatit S 100 und 2000 Raumteilen Levatit M 500 behandelt
(Ionenaustausch). Nach dem Gefriertrocknen hat
. das Polymerisat den K-Wert 12, einen Pyrrolidongehalt von
25
3,5 und die Hydroxylzahl öl.
a) 750 Teile Vinylpyrrolidon werden in 250 Teilen Was-„.
ser gelöst, mit 0,5 Teile 0,01 friger Kupfer-II-chloridlösung
jund mit 30 Teilen 30 tigern Wasserperoxid versetzt und 6 Stunden bei 70 0C bei einem pH-Wert
von 7,6 polymerisiert. Die Polymerisatlösung wird
gefriergetrocknet; das erhaltene Polymerisat weist «._ einen K-Wert von 17, einen Pyrrolidongehalt von 5>9%
und eine Hydroxylzahl 38 auf.
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b) 100 Teile dieses Polymerisats werden in I60 Teilen
Wasser gelöst, mit 10 Raumteilen Ammoniak auf pH 7,5 eingestellt und portionsweise mit 2 Teilen Natriumboranat
versetzt. Während des Schäumens (ca. 1 Stunde) wird bei Raumtemperatur gerührt, man läßt
dann über Nacht stehen und reinigt über 2000 Teile Lewatit S 100 und 2000 Teile Lewatit M 5OO; anschließend
wird gefriergetrocknet. Das Polymerisat hat einen Pyrrolidongehalt von 1,3 % und die Hydroxylzahl
48.
200 Teile Polyvinylpyrrolidon gemäß Beispiel 3a) werden in 250 Raumteilen Äthanol gelöst und zur Veresterung eventueller
Carboxylgruppen bis zur bleibenden Gelbfärbung mit Diazomethan versetzt. Man läßt 2 Tage bei Raumtempe-■ratur
stehen, destilliert mit Wasserdampf das Äthanol ab und trocknet die wäßrige Lösung im Sprühtrockner. Man
erhält l40 Teile Polymerisat; davon werden 50 Teile in 225 Teilen Dioxan gekost und mit 0,5 Teilen Natriumboranat
und 1,15. Teilen Lithiumbromid versetzt. (Es resultiert letzten Endes Lithiumboranat als Reagenz). Es bildet sich
eine schmierige Trübung, man läßt über Nacht stehen, setzt 80 Teile Wasser zu und destilliert das Dioxan mit Wasserdampf
ab. Die wäßrige Lösung wird mit einem Dialysegerät und einem Membranfilter eine Woche gegen voll entsalztes
Wasser dialysiert. Die dialysierte Lösung wird gefriergetrocknet.
Das Polymerisat hat die Hydroxylzahl 69.
100 Teile eines Polymerisats, hergestellt gemäß Beispiel 3 werden in 3OO Teilen Dimethylformamid gelöst. 100 Teile
Dimethylformamid werden im Wasserstrahlvakuum abdestil-
-g liert. Nach dem Abkühlen wird mit 12 Teilen Hexamethylen-
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diisocyanat versetzt. Man läßt über Nacht stehen und fällt
das Polymere durch Eintropfen in 2000 Raumteile Diäthyläther
aus. Das Polymerisat hat jetzt den K-Wert 27,9 (55&ig
_ in Wasser). Nach der obigen Formel berechnet sich für das
b
Ausgangsmaterial (K-Wert 17) als Molgewicht 9 335, für das
gebildete Polyadditionsprodukt (K-Wert 27,9) jedoch ein
Molgewicht von 41 263, was einer Vergrößerung des Molekulargewichts
um den Paktor 4,4 entspricht.
Es wird gemäß Beispiel 5 gearbeitet, jedoch wird anstelle von Hexamethylendiisocyanat Toluylendiisocyanat verwendet.
Das Polyadditionsprodukt hat den K-Wert 24,3, was einem
berechneten Molekulatgewicht von 27 262 und damit einer Vergrößerung gegenüber dem Ausgangsmaterial um den Paktor
2,9 entspricht.
2Q 100 Teile eines Polymerisats, hergestellt gemäß Beispiel 3,
werden in 300 Raumteilen Chloroform gelöst; Wasser wird durch Kreislaufdestillation entfernt. Zu der abgekühlten
Lösung gibt man bei Raumtemperatur langsam 12 Teile Adipinsäuredichlorid.
Man rührt 4 Stunden und fällt das PoIymere durch Eintropfen in 2000 Raumteile Diäthyläther aus.
Das Polykondensationsprodukt hat den K-Wert 23,4 (5 #ig
in Dimethylformamid), was einem berechneten Molgewicht von 24.344 entspricht und eine Vergrößerung des Molgewichts
um den Paktor 2,6 bedeutet.
Es wird gemäß Beispiel 7 gearbeitet, nur wird statt Adipinsäuredichlorid
Oxalylchlorid zugesetzt. Das erhaltene Polykondensationsprodukt hat den K-Wert 23,8, was einem berechneten
Molgewicht von 25 615 und damit einer Vergrößerung um den Paktor 2,75 entspricht.
BASF Aktiengesellschaft - 12 - q.Z. 0050/033290
100 Teile Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 17,5), hergestellt
durch Polymerisation in Wasser mit Wasserstoffperoxid als j. Starter in bekannter Weise; werden in 300 Teilen Dimethylformamid
gelöst. 100 Teile Dimethylformamid werden anschließend unter vermindertem Druck abdestilliert j nach
dem Kühlen werden 12 Teile Toluylendiisicyanat zugesetzt. Man läßt über Nacht stehen und fällt dann das Polymere
durch Eintropfen in 2000 Raumteile Diäthyläther aus. Das Additionsprodukt hat den K-Wert 20,1 (5 % ig in Wasser),
das einem berechneten Molgewicht von 15 300 entspricht. Für das Ausgangspolymere (K-Wert 17,5) berechnet sich
ein Molgewicht von 10 300; das Additionsprodukt hat dem-
,c nach das 1,5-fache Molgewicht.
Mit diesem Vergleichsbeispiel soll gezeigt werden, daß auch auf andere Weise polymerisierte Vinylpyrrolidonpolymerisate
nicht in Polyaddition- oder Kondensationsprodukte überführt
werden können, deren Molgewichte wesentlich über dem 1,5-fachen des Ausgangspolymerisates liegen.
100 Teile Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 14,3), hergestellt nach DT-OS 25 14 127 in Gegenwart von Dibutylperoxid in
Äthanol als Lösungsmittel, werden in 300 Raumteilen Methylenchlorid gelöst und das Wasser durch Destillation
entfernt. Die abgekühlte Lösung wird mit 12 Raumteilen Bernsteinsäuredichlorid versetzt. Man läßt über Nacht stehen
und fällt das Polymere durch Eingießen in 2000 Raumteile Äther aus. Man löst das Polymere in 200 Raumteilen
Wasser und neutralisiert mit Natriumhydrogencarbonatj das
Kondensationsprodukt hat den K-Wert 16,2, was einer Vergrößerung des Molgewichts um den Paktor 1,45 entspricht.
35
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BASF Aktiengesellschaft - 13 - O. Z. 0050/033290
100 Teile N-Vinylpyrrolidon, 500 Teile Wasser und 1,5 Teile
Borax werden gemischt und nach der Lehre der DOS 2 646 675, Beispiel 1, polymerisiert. Das Polymerisat wird durch Eingießen
der wäßrigen Lösung in Aceton ausgefällt und über Nacht getrocknet. Es hat einen Pyrrolidongehalt von 0,94 %t
Hydroxylzahl 11 und K-Wert 47,7 (1 £ig in Wasser), was einem
berechneten Molgewicht von 206 209 entspricht.
50 Teile dieses Polymerisats werden in 300 Teilen Dimethylformamid
gelöst, 100 Teile Dimethylformamid werden im Vakuum abdestilliert. Nach dem Abkühlen wird mit 1,4 Teilen Toluylendiisocyanat
(entsprechend der kleineren Hydroxylzahl) versetzt. Man läßt über Nacht stehen und fällt das Polymere
durch Eintropfen in 2000 Teile Aether aus. Das Blockpolymere
hat K-Wert 54,6, was einem berechneten Molgewicht von 309 9i4 und einer Vergrößerung des Molgewichtes" um den
Paktor 1,5 entspricht.
Claims (1)
- BASF Aktiengesellschaft O.Z. 0050/033290Patentansprüche/1.; Verfahren zur Herstellung eines modifizierten PoIy-N-vinylpyrrolidons-2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein durch radikalische Polymerisation von N-Vinyl- - pyrrolidon-2 in Gegenwart von Wasserstoffperoxid als radikal bildendem Initiator erhaltenes Polymerisat komplexe Hydride einwirken läßt.2V Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymerisat einsetzt, das einen K-Wert nach Fikentscher von 10 bis 30 besitzt.,g 3· Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als komplexe Hydride Lithium- oder Natriumboranat einsetzt..4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das N-Vinylpyrrolidin-2-Polymerisat vor oder nach der Umsetzung mit den komplexen Hydriden über Ionenaustauscher reinigt.5. Verwendung der nach Ansprüchen 1 bis 4 erhaltenen modifizierten Polymerisate zur Herstellung von N-Vinylpyrrolidon-2-Polymerisaten, die durch Ester- oder Urethangruppen enthaltende Zwischenglieder verknüpft sind und gegenüber den Ausgangspolymerisaten ein mehr als 2,5-faches Molgewicht aufweisen.232/78 Ze/sk 14.07.1978909886/0032
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