DE2829599A1 - Verbundwerkstoff fuer schutzbekleidung - Google Patents
Verbundwerkstoff fuer schutzbekleidungInfo
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Description
Hubert und Hasso von Blücher
Sohnstrasse 56 KgSgStSL,
Tel.: 089/982085-87
4000 DÜSSELDORF " Telex: 0529302 hnkld
Telegramme: ellipsoid
Hz/mi
5, Juli 1978
Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung
Die Erfindung bezieht sich auf einen mehrlagigen Verbund- und Schutzwerkstoff insbesondere für Schutzbekleidung gegen Wärmestrahlung
mit einer äußeren, nicht entflammbaren Schicht und mindestens einer inneren, wärmedämmenden Schicht.sowie auf
ein Verfahren zur Herstellung dieses Werkstoffes. Um den menschlichen Körper vor der Einwirkung thermischer
Strahlung zu schützen, ist es bekannt, einen möglichst massi-· , ven, also auch schweren, Oberstoff der vorgesehen Schutzanzüge
auf der Außenseite mit einer reflektierenden Oberfläche zu versehen, die meist metallischen Ursprungs ist und in der Regel
luftundurchlässig ist. Die reflektierende Oberflächenschicht weist Wärmestrahlung ab und mu3 vor Entflammen geschützt sein,
während der Oberstoff den Wärmeübergang behindert. Derartige Schutzanzüge sind zufriedenstellend, wenn sie nur verhältnismäßig
kurze Zeit getragen werden, und bieten insbesondere gegenüber kontinuierlicher.■ Wärmestrahlung einen zuverlässigen
Schutz, wie sie etwa bei Bränden, bei Hochofenanstich oder
dergl. auftritt. Nachteilig sind allerdings das Gewicht und
die Steifigkeit des Materials, die die Bewegungsfreiheit des
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-χ-C
Trägers der Schutzbekleidung wesentlich einengen, sowie die schlechte Luftdurchlässigkeit des Materials, und in manchen
Fällen,' wie etwa im militärischen Bereich, widerspricht die reflektierende Oberfläche des Verbund materials allen Erfordernissen,
die an die Tarnung, gestellt werden.
Es ist mitunter unumgänglich, Truppen auch an Stellen einzusetzen,
an denen ein gegnerischer Atomschlag erwartet wird. Solche Truppen müssen s.tändig Schutzkleidung tragen, die sie
einerseits vor der Wärmestrahlung schützt, andererseits auch verhindert, daß radioaktiver Staub oder Niederschlag auf die
Körperhaut gelangt. Die besondere Wichtigkeit des Schutzes vor Wärmestrahlung ist besonders offensichtlich, wenn man sich
vergegenwärtigt, daß bei Explosion einer taktischen Kernwaffe in der Größenordnung von 10 kt, wie sie in größeren Haubitzen
verschossen werden kann, bereits in einer Entfernung von 1,5 km vom Explosionsort, bei unbedeckter Haut Verbrennungen
dritten Grades verursacht werden. Es wird daher eine Schutz-
„2 kleidung mit einer Belastbarkeit von 63 J cm gefordert, die
einer Kernexplosion der oben beschriebenen Art noch in einer näheren Distanz ' standhält. Natürlich sind für
die kurzzeitige Belastung, die durch das zweite Strahlungsmaximum einer Kernexplosion verursacht wird, im allgemeinen
noch wesentlich höhere Werte angestrebt; wünschenswert ist beispielsweise eine Belastbarkeit von 135 J cm s . '
Hierbei ist besonders wesentlich, daß mit Schutzbekleidung ausgerüstete Truppenteile unter Kampfbedingungen, d.h. unter
Umständen schwerster körperlicher Beanspruchung, ständig, d.h. unter Umständen mehrere Tage, dia Schutzbekleidung tragen
müssen.
Ausgehend von dieser Problemlage ist es Aufgabe der Erfindung,
einen Verbundwerkstoff für Fchutzbekleidung zu finden, der an
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seiner Außenseite nicht-reflektierend und mit Tarnfärbung
versehbar ist, der den oben genannten Mindestanforderungen an Belastbarkeit durch Wärmestrahlung entspricht und der leicht und
luftdurchlässig ist, dabei aber gleichzeitig das Eindringen von Schadstoffen verzögert.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die äußere Schicht des Verbundwerkstoffes ein nichtbrennendes Textilgewebe ist, auf das auf seiner Innenseite
eine Mineralfaserschicht aufgebracht ist, und daß die innere Schicht ein luftdurchlässiger Schaumstoff ist, dessen Poren
mit Aktivkohlepartikeln besetzt sind. Die äußere, nichtbrennbare Schicht aus Textilgewebe weist die Eigenschaften
eines herkömmlichen Textilgewebes auf, wie es auch für militärische Bekleidungsstücke verwendet wird, so daß - durch
Auswahl einer geeigneten Webart - eine matte überfläche erzielt
werden kann und das Gewebe eingefärbt werden kann, wie dies bei Textilgeweben üblich ist. Das Textilgewebe wird
durch eine Mineralfaserschicht abgestützt, die das Textilgewebe nach erfolgter Strahlungseinwirkung, während deren
das Textilgewebe veraschen kann, hinlänglich abstützt; die aus den beiden Geweben gebildete Lage nimmt die Wärmestrahlungsenergie
auf, wobei sich die Mineralwolle stark erhitzen kann; der Wärmeübergang von der Mineralwolle wird jedoch durch den
Schaumstoff behindert, wobei die eingelagerten Aktivkohleparti,-kel
ihrerseits Wärmeenergie aufnehmen. Der Verbundwerkstoff behält selbst nach der Wärmeeinwirkung, die zum Veraschen der
Textilschicht geführt hat, eine hinlängliche mechanische Festigkeit, da die Mineralfasern den Schaumstoff hinlänglich
stützen. Von den in den Schaumstoff eingelagerten Aktivkohlepartikeln ist während der Wärmeeinwirkung ein wesentlicher
Teil unbeschädigt geblieben, so daß der Schaumstoff als Filter gegen das Eindringen kontaminierten Niederschlages oder Staubes
wirksam ist.
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Textilschicht, Faserschicht und Schaumstoffschicht sind jeweils
luftdurchlässig, so daß ein längeres Tragen eines Anzuges aus dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial möglich ist. Im
übrigen sind die verwendeten Materialien außerordentlich leicht und verhältnismäßig schmiegsam, so daß die Behinderung durch
Tragen einer Schutzbekleidung aus dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial geringer ist, als dies bisher bei einem Material mit
vergleichbarer Wärmebelastbarkeit der Fall war.
Eine Schutzbekleidung aus dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial
stellt nicht nur einen Schutz gegen die Wärmestrahlung einer Kernexplosion dar, sondern allgemein einen Schutz
gegen kurzzeitige und starke Wärmeeinwirkung, sowie gegen die Einwirkung chemischer Schadstoffe. . ·
Als Textilgewebe ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ein wasserabweisend, ölabweisend und flammwidrig ausgerüstetes
Baumwollgewebe besonders von Vorteil, das ein bevorzugtes Flächengewicht von 8 0 g/m2 aufweist; ein derartiges Gewebe
ist in jeder gewünschte Farbe einfärbbar, ist - beispielsweise mit Tarnraustern - bedruckbar und ist gängig; als Ausrüstung
bzw. Imprägnierung können gängige Materialien verwendet werden. Der besondere Vorteil aber liegt darin, daß Baumwolle nichtschmelzend ist, d.h. bei hinlänglich starker Wärmeeinwirkung ·
verascht, ohne vorher eine Schmelze gebildet zu haben, die in das Verbund material einsickern könnte und somit zur örtlichen
überhitzung führen könnte.
Es ist grundsätzlich möglich, die Mineralfasern als Vlies herzustellen, und ggf. mit dem Textilgewebe zu vernadeln bzw.
zu verfilzen, um eine Ablösung während der Benutzung zu verhindern. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung aber ist es
besonders von Vorteil, daß die Mineralfasern zu einem Gewebe mit einem bevorzugten Flächengewicht von 40 g/ma verwebt sind
und mit dem Textilgewebe kaschiert sind. Auf diese Weise erreicht man ohne Beeinträchtigen der Stützfunktion eine
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außerordentlich dünne und somit leichte Mineralfaserschicht, die mit der Textilschicht durch die Kaschierung derart verbunden
ist, daß selbst bei hartem Einsatz die Textilschicht das Mineralfasergewebe vor Beschädigung schützt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der zum Kaschieren erforderliche Klebstoff aus einem thermoplastischen
Kunststoff, der bsi Wärmeeinwirkung erweicht, aber nicht so dünnflüssig ist, daß er etwa in den Verbundwerkstoff
tiefer einsickern könnte. Dieser thermoplastische Klebstoff verbindet nach dem Veraschen der Textilgewebeschicht
deren Asche mit dem Mineralgewebe und stellt somit - entsprechend der Farbimprägnierung des Textilgewebes - eine Einfärbung
der sichtbaren Oberfläche des Werkstoffes sicher, so daß auch nach der Wärmeeinwirkung eine Tarnfärbung sichergestellt
ist. Ferner stützt der Klebstoff das Mineralgewebe und fördert insbesondere seine Bruchfestigkeit. Um diese Wirkung noch zu
verbessern, sind die Mineralfasern bzw. das Mineralfasergewebe in den thermoplastischen Kunststoff eingebettet, wodurch die
Fasern nicht nur gestützt werden, sondern auch über einen langen Zeitraum hinweg vor Beschädigung gesichert werden, so daß sie
ihre Funktion selbst nach längerem Einsatz wahrnehmen können.
Wegen der einfachen Herstellungsweise ist es gemäß einer Ausgestaltung
der Erfindung von Vorteil, daß der Schaumstoff aufi die Mineralfaserschicht aufgeschweißt oder aufgeklebt ist,
wobei insbesondere ein duroplastischer Klebstoff von Vorteil ist. Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist es
aber auch von Vorteil, daß der Schaumstoff auf die Gewebeschichten aufgenäht ist; durch diese Ausgestaltung wird nach
Hitzeeinwirkung sichergstellt, daß die Mineralfasern zur Stützung des Schaumstoffes fest mit diesem verbunden bleiben,
selbst wenn durch Wärmeeinwirkung der Schaumstoff in den den Materialfasern benachbarten Bereichen kurzzeitig geschmolzen
würde. Es ist allerdings zweckmäßig t zum Vernähen einen
hitzebeständigen Faden insbesondere aus Mineralfasern zu
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verwenden.
/O
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Innenoberfläche des Schaumstoffes mit einem Gewebe oder Gewirk
aus Fasern abgedeckt, die den Schaumstoff vor Beschädigung schützen, das Ausfallen von Aktivkohlepartikeln weitgehend
verhindern und im übrigen eine hautfreundlichere Oberfläche schaffen. Diese Fasern sind gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung Polyamidfasern, die mit dem Schaumstoff verschweißt oder verklebt sind. Derartige Fasern
weisen nicht nur die erforderliche chemische Beständigkeit und mechanische Festigkeit auf, sondern es ist insbesondere
die Herstellung eines feinmaschigen, jedoch nicht verfilzenden und hinlänglich porösen Gewebes möglich, das einerseits
Aktivkohlepartikel zurückhält, andererseits sich aber nicht etwa durch Verfilzung oder dergl. zusetzt.
Es ist grundsätzlich möglichj einen Schaumstoff zu verwenden,
der mit Aktivkohlepulver versetzt ist, wie dies etwa durch die deutsche Offenlegungsschri'ft 24 00 827 bekannt ist. Gemäß
einer weiteren Ausgestaltung aber ist es besonders von Vorteil, daß die Aktivkohlepartikel mindestens zum Teil als kugelige,
poröse Adsorberkörner ausgebildet sind. Der Aufbau und die Herstellungsweise derartiger Adsorberkörner ist im einzelnen
in der deutschen Patentanmeldung 28 04 154.5 beschrieben, ) auf deren Inhalt hier ausdrücklich Bezug genommen wird und
deren Inhalt Bestandteil der Offenbarung der vorliegenden Anmeldung sein soll. Diese Adsorberkörner weisen eine verhältnismäßig
geschlossene Außenoberfläche auf, sind jedoch insgesamt porös, so daß die zum Adsorbieren von Stoffen zur
Verfügung stehende Fläche außerordentlich groß ist. Durch kurze Härmeeinwirkung bei hoher Temperatur werden derartige
Adsorberkörner allenfalls im Oberflächenbereich beschädigt,
es verbleibt jedoch im Regelfall nach der Wärmeeinwirkung ein hinlänglicher Rest an Fragmenten der Adsorberkörner,
um eine entgiftende und reinigende Wirkung sicherzustellen..
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Als Schaumstoff dient gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorteilhafterweise Polyurethanschaum, der die
hinlängliche Beständigkeit gegenüber Schadstoffen aufweist und den Erfordernissen des Einsatzes hinlänglich gerecht
wird.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes ist insbesondere die Verwendung eines Filtermateriales von
Vorteil, wie es in der .obengenannten Patentanmeldung beschrieben ist.
Wie Versuche ergaben haben, ist eine 2 mm dicke Schaumstoffschicht bei Schutzkleidung weit weniger hinderlich, als dies
zu erwarten wäre, da der verwendete Polyurethanschaumstoff
außerordentlich leicht und schmiegsam ist.
Für das erfindungsgemäße Verbundmaterial eignen sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung insbesondere
Mineralfasern, die knapp zur Hälfte aus Siliziumdioxid und knapp zu einem Viertel als Calciumoxid bestehen; ferner enthalten
die Fasern Natriumoxid, Bortrioxid und Aluminiumtrioxid.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden diese
Materialien in einem Malgang vermischt, zwölf Stunden lang bei +14000C geschmolzen, dann zwölf Stunden lang bei +12000C i
ausgearbeitet. Anschließend läßt man die erhaltene Masse langsam erkalten, granuliert sie in festem Zustand, schmilzt
sie erneut auf und zieht sie mittels Düsen zu Fäden aus, die anschließend verwebt werden. Ein derartiges Gewebe wird den
Anforderungen an Festigkeit und Wärmebeständigkeit in besonderer Weise gerecht. *
Zum Kaschieren eines derart gewonnenen Gewebes mit dem Textilgewebe
wird ein Kleber verwendet, der durch Polyaddition von Triisocyanaten mit zweiwertigen Alkoholen oder anderen
hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen hergestellt wird; das
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erhaltene Polyurethan wird in einem Keton gelöst und im Verhältnis 9 : 1 mit einer geeigneten, handelsüblichen, gesättigten
Bromlösung versetzt. Bei einem 6-stündigen Rühren unter Luftabschluß werden 5 g Magnesiumpulver, trocken gewogen,
jeweils auf 100 g Polyurethan, naß gewogen, langsam zugesetzt.
Von diesem Kunststoffkleber werden gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung eine Menge von ca. 25 g/m2 auf das Mineralfasergewebe.aufgetragen und anschließend in einem
Luftstrom bei 1800C von Lösungsmitteldämpfen befreit. Anschließend
wird das beschichtete Mineralfasergewebe in einer Kaschieranlage mit dem Textilgewebe zusammengebracht und bei
Drücken von ca. 300 kg/cm2 verpreßt (zwischen zwei Preßwalzen gemessen) . Anschließend vjird gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung das erhaltene Material mit Natriumsilikat gepudert und in Längenabschnitten von 2000 bis 3000
Laufmetern gewickelt, wobei das Material zum Auspolymerisieren
des Thermoplastes ca. 72 Stunden in dem Wickel verbleiben sollte. Hierdurch wird ein besonders widerstandsfähiges
Material geschaffen.
Es ist grundsätzlich möglich, Schutzbekleidungsstücke wie etwa Stiefel oder dergl. als Formstücks herzustellen; bevorzugterweise
wird jedoch ein Bahnmaterial hergestellt, das dann zu den gewünschten Bekleidungsstücken verarbeitet wird. '
Bei der Verarbeitung, die durch Nähen erfolgen kann, ist es besonders von Vorteil, wenn das mit dem Mineralfasergewebe
kaschierte Textilgewebe mit Mineralfaserfäden vernäht wird, die nicht die gesamte Dicke des Verbundmateriales durchdringen;
die Innenseite kann zusätzlich mit geeigneten anderen Fäden vernäht sein.
Abschließend ist darauf hinzuweisen, daß sich das erfindungsgemäße
Verbundmaterial zwar besonders gut für Bekleidung eignet, jedoch nicht auf diese Verwendung beschränkt ist. Es
ist vielmehr möglich, aus diesem Material Beutel etwa zur
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Aufbewahrung von wärmeempfindlichem Material wie etwa Handfunkgeräten,
Sprengkapseln oder dergl. zu verwenden; es ist auch möglich. Abdeckplanen, Schlafsäcke, Zeltplanen und
dergl. zur Herstellung und Ausstattung von Stellungen zu verwenden, die gegenüber der Wärmeeinwirkung von Kernwaffen
in gewissem Umfang geschützt sind, wobei sich die Erfindung auch auf alle diese, aus dem erfindungsgemäßen Material
gefertigten Gegenstände und - soweit geoffenbart - auf deren Herstellung erstreckt.
In der Zeichnung ist ein Querschnitt durch eine Stoffbahn bzw. ein
Schutzbekleidungsstück aus dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff
schematisch dargestellt. Der Außenseite A zugewandt ist eine Textilschicht
1 aus Baumwollgewebe, auf die ein Mineralfasergewebe 2 mittels eines thermoplastischen Polyurethanklebers aufkaschiert
ist. An das Mineralfasergewebe schließt eine Polyurethan-Schaums'toffschicht
3 an, deren Poren mit Aktivkohle besetzt sind, die zumindest zum Teil aus kugeligen^ porösen Aktivkohlekörpern
bestehen, deren Innenporen eine außerordentlich große wirksame Oberfläche aufweisen. Die der Innenseite
I der Verbundwerkstoffbahn zugewandte Oberfläche des Schaumstoffes 3 ist mit einem Gewebe bzw. Gewirk 4 aus Polyamidfasern
abgedeckt, die mit dem Schaumstoff 3 verklebt bzw. verschweißt sind.
Das dargestellte Material bietet Personen einen hinlänglichen
-2 -1 Schiatz gegen eine thermische Impulsstrahlung bis zu 32 cm s
bzw. 135 J cm s .
Die Luftdurchlässigkeit des gezeigten Verbundwerkstoffes
beträgt bei Anwendung der in der Beschreibungseinleitunggenannten bevorzugten Dimensionierung 300 l/m2 bei 1 cm WS
Unterdruck. Das Gewicht beträgt ca. 150 g/m2 für 1 und 2 sowie
250 g/m2 für 3 und 4 = ca. 400 g/m2 für den gesamten Verbund.
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Die beiden äußeren Schichten 1,2 und die Schaumstoffschicht
3 bzw. die Schaumstoff- und Gewirkschicht 3,4 sind miteinander vernäht, wobei in besonders vorteilhafter und wirtschaftlicher
Weise bei der Anfertigung von Schutzbekleidungsstücken, Schutzbeuteln, Schutzabdeckungen o. dgl. die einzelnen,
miteinander zu vernähenden Zuschnitteile gesondert oder gemeinsam aus einer aus den äußeren Schichten 1,2 gebildeten
Bahn sowie ans einer aus den inneren Schichten 3 bzw. 3 und 4 gebildeten Bahn ausgeschnitten und erst beim Zusammennähen
des Schutzbekleidungsstücks o. dgl. durch die hierfür erforderlichen Nahten miteinander verbunden werden. Hierbei
ist es, falls erforderlich, besonders von Vorteil, großflächige Zuschnitteile zusätzlich abzusteppen.
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Claims (18)
1. Mehrlagiger Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung gegen
Wärmestrahlung und chemische Schadstoffe, mit einer äußeren, nichtentflammbaren Schicht und mindestens einer inneren, wärmedämmenden
Schicht, dadurch gekennzeichnet , daß die äußere Schicht ein nicht entflammbares Textilgewebe
(1) ist, daß auf seiner Innenseite eine Mineralfaserschicht (2) aufgebracht ist, und daß die innere
Schicht eine luftdurchlässige Schaumstoffschicht (3)
ist, deren Poren mit Aktivkohlepartikeln besetzt sind.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Textilgewebe ein wasserabweisend,
ölabweisend und flammwidrig ausgerüstetes Baumwollgewebe (1) mit einem bevorzugten Flächengewicht von
80 g/m2 ist.
3. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß das Textilgewebe (1) mit einem Gewebe (2) aus den Mineralfasern
mit einem bevorzugten Flächengewicht von 40 g/m2 kaschiert ist.
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/ X/ ν ORIGINAL INSPECTED
4. Verbundwerkstoff nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch eine Kaschierungs-Zwischenschicht zwischen ■Textilgewebe (1) und Mineralfasergwebe (2) aus thermoplastischem
Kunststoffklebstoff.
5. Verbundwerkstoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Mineralf asergswebe (2) in den
thermoplastischen Kunststoffklebstoff eingebettet ist.
6. Verbundwerkstoff "nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff (3) auf die Mineralfaserschicht (2) aufgeschweißt
oder aufgeklebt ist.
7. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Schaumstoff
(3) auf die äußeren Schichten (1, 2) aufgenäht ist.
8. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenoberfläche des Schaumstoffes (3) mit
einem Gewebe oder Gewirk (4) aus Fasern abgedeckt istt .
9. Verbundwerkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern (4) Polyamidfasern sind, die mit dem Schaumstoff (3) verschweißt oder verklebt
sind.
10. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet , daß die Aktivkohlepartikel mindestens zum Teil als kugelige, poröse
Adsorberkörner ausgebildet sind.
11. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Schaumstoff
(3) Polyurethanschaumstoff ist und vorzugsweise eine Dicke von 2 iran aufweist.
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_ *3 —
12. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet , daß die Mineralfasern (2) aus folgenden Materialien bestehen:
54,5 Teile Siliziumdioxid (SiO2),
0,5 Teile Natriumoxid {Sfa_O) ,
8,5 Teile Bortrioxid (B2O3),
14,5 Teile Aluminiumtrioxid (Al-O3),
und
22 Teile Calciumoxid (CaO),. jewsils auf das Gewicht bezogen.
13. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Materialien in einem Mahlgang vermischt, zwölf Stunden lang bei 14000C schmilzt, zwölf Stunden
lang bei 12000C ausarbeitet, langsam erkalten läßt, in festem Zustand granuliert, erneut aufschmilzt und
im Düsenziehverfahren zu Fäden auszieht.
14. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, sowie nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Kaschieren ..· In üblicherweise hergestelltes
thermoplastisches Polyurethan verwendet wird, wobei jedoch dieses vor der Verwendung in einem geeigneten
Lösungsmittel, insbesondere einem Keton, gelöst, mit einer gesättigten Bromlösung behandelt
und bei einem mehrstündigem Rühren unter Luftabschluß mit etwa 5 % feinstgemahlenem Magnesiumpulver, bezogen
auf das Naßgewicht des Polyurethans, versetzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Kunststoffkleber mit einem
Trockengewicht von ca. 25 g/m2 auf das Mineralfasergewebe (2) aufgetragen und danach vorzugsweise bei
1800C luftgetrocknet wird, und daß dann das Baurrwollgewebe
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(1) bei ca. 300 kg/cm2 Andruck aufgewalzt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach dem Aufwalzen
Natriumsilikatpuder auf mindestens eine Oberfläche aufgestäubt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das kaschierte Gewebe aus Baumwoll-
und Mineralfasergewebe (1, 2) stramm aufgewickelt wird und für ca. 72 Stunden zum Polymerisieren des
Kunststoffklebers gewickelt bleibt.
18. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs nach
einem der Ansprüche 1 bis 12, sowie nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Schichten (1,2) auf den Schaumstoff (3) lose aufgelegt wej?den. und erst bei der
Konfektionierung von Schutzbekleidung gleichzeitig mit den einzelnen Schnitteilen an den Nähten zusammengenäht
werden.
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