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Brenngasmaschine, insbesondere Treibgaserzeuger Die Erfindung betrifft
eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Treibgaserzeuger, bestehend aus zwei
Arbeitskolben und mindestens einem Kompressionskolben, die miteinander fest verbunden
und gleichachsig in jeweils einem Arbeitszylinder und mindestens einem Kompressionszylinder
axial verschiebbar angeordnet sind, aus einer taktweisen Zuführung der Verbrennungsluft
in zwei Kompressionskammern, in denen die Luft verdichtet und über Druckräume wechselweise
in die von den Arbeitszylindern und den Arbeitskolben begrenzten Brennräume eingeführt
wird, sowie aus einer Kraftstoffeinspritzung und einer zu einem Verbrauch führenden
Treibgasleitung.
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Bei dem bekannten, von Junkers und Pecara (Dubbels Taschenbuch ftir
den Maschinenbau, II, 1963, S. 386), entwickelten Treibgaserzeuger - auch Freikolbenverdichter
genannt - sind in einem zylindrischen Gehäuse zwei gesonderte Kompressionskolben
zur nushil.dung von zwei Kompressionsräumen jeweils frei fliegend angeordnet. An
den zueinander weisenden Stirnflächen der Kolben ist jeweils eine Kolbenstange vorgesehen,
die in einem Zylinder von kleinerem Durchmesser abgedichtet geführt sind und als
Arbeitskolben einen Brennraum beidseitig begrenzen. Bei diesem als Zweitakt-Dieselmaschine
konzipierten Treibgaserzeuyer wird Kraftstoff in den Brennraum eingespritzt, wenn
die beiden Kolben annähernd in ihrer inneren Totpunktstellung stehen.
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Der bei der Verbrennung entstehende Expansionsdruck treibt die Kolben
nach auswärts. Nach Freigeben von Auspuffschlitzen durch die beiden Arbeitskolben
strömen die hochgespannten Abgase über eine Druckleitung zum Verbraucher, z. B.
zu einer Turboanlage. Durch die Bewegungen der beiden Kolben nach auswärts wird
die in den schädlichen Räumen an den beiden Enden des Zylindergehäuses eingeschlossene
Luft verdichtet. Nach dem Abströmen der Verbrennungsgase erfolgt die Rückbewegung
der beiden Kolben unter der Wirkung dieser verdichteten Luft, wobei die beim Expansionshub
in die Kompressionsräume angesaugte Verbrennungsluft verdichtet und über Ventile
und Einströmschlitze im Arbeitszylinder in den Brennraum eingeführt wird. Nach Erreichen
der inneren Totpunktlage erfolgt die erneute Kraftstoffeinspritzung.
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Bei einem anderen ähnlich arbeitenden Freikolbenverdicnter werden
die Abgase aus dem Brennraum über eine Auspuffleitung abgeführt. An den äußeren
Enden des Verdichtergehäuses sind Kompressionskammern ausgebildet, in die zu einer
Druckleitung führende Anschlüsse über Schieberventile münden. Zur Erzielung einer
zweistufigen Verdichtung sind an der nach außen weisenden Stirnfläche jedes Kompressorkolbens
ein weiterer flochdruckkolben von
kleinerem Durchmesser befestigt5
der in einer Zylinder-Laufbuchse abgedichtet geführt ist.
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Diese bekannten Treibgaserzeuger oder Freikolbenverdichter haben
zwar gegenüber herkömmlichen Hubkolbenmaschinen einen verbesserten Wirkungsgrad
von bis zu 40 %, andererseits entstehen aber Leistungsverluste, die u. a. auf die
Verdichtung der in den schädlichen Räumen eingeschlossenen Luft zurückzuführen sind,
durch die der Rückhub der beiden Kolben erfolgt. Die bei dieser Kompression entstehende
Wärme kann nicht nutzbar gemacht werden. Darüber hinaus sind eine Vielzahl von Ventilen
notwendig, durch die sich der technische Aufwand derartiger Aggregate erhöht.
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Ferner ist bereits ein Treibgaserzeuger entwickelt worden, bei dem
der Kompressionskolben und der Kompressionszylinder zur Zylinderlängsachse um gleiche
Winkelgrade geneigte Stirnflächen aufwweisen, wobei in jeder Totpunktstellung des
Kompressionskolbens drei dieser Stirnflächen zueinander parallel verlaufen und die
vierte Stirnfläche unter einem entgegengesetzten Winkel ausgerichtet ist. Dabei
sind die axialen Längen des Kompressionskolbens und des Kompressionszylinders so
aufeinander abgestimmt, daß der Kompressionskolben wechselweise mindestens mit dem
radial äußeren Rand seiner Stirnfläche ständig an der zugeordneten Stirnfläche des
Kompressionszylinders abgestützt ist und bei jedem axialen Hub eine Drehbewegung
ausführt. An jeder Stirnseite des Kompressionskolbens ist mittig ein Arbeitskolben
befestigt, der zusammen mit dem Arbeitszylinder jeweils einen Brennraum begrenzt.
Dieser nicht vorveröffentlichte Treibgaserzeuger arbeitet als Zweitakt-Dieselmaschine,
wobei die Takte in den beiden Brennräumen um jeweils eine Periode zeitlich gegeneinander
versetzt sind.
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Da die beiden Arbeitskolben zusammen mit dem größeren Kompressionskolben
eine Baueinheit darstellen, ist der Kompressionstakt (Rückhub) des einen Arbeitskolbens
gleichzeitig der Expansionstakt (Arbeitshub ) des anderen Arbeitskolbens. Gleichzeitig
wird von der Kompressionseinheit die in einen der Kompressionsräume eingeführte
Verbrennungsluft verdichtet. Da für die Rückholbewegung der Kolben kein Druckgaspolster
notwendig ist, arbeitet dieser Treibgaserzeuger mit einem gegenüber bekannten Ausführungen
wesentlich höheren Wirkungsgrad. Durch die Ausgestaltung der Stirnflächen der Kompressionseinheit
wird der Hubbewegung der Kolbenbaugruppe gleichzeitig eine Drehbewegung überlagert,
durch die bei bogenförmig ausgebildeten Stirnflächen der Arbeitskolben eine Schiebersteuerung
der Ein- und Auslaßschlitze jedes Brennraumes erreicht wird. Zur weitestgehenden
Ausnutzung der Verbrennungswärme und Steigerung des thermischen Wirkungsgrades sind
die beiden Arbeitszylinder von je einem Wärmetauscher umgeben, die gleichzeitig
als Ladeluftspeicher dienen und über einen kurzen Einströmkanal und ein einstellbares
Druckventil mit je einer der Kompressionskammern verbunden sind. Die durch den Kompressionskolben
verdichtete Luft strömt mit einem durch das Druckventil einstellbaren Druck aus
der jeweiligen Kompressionskammer in den zugeordneten Wärmetauscher ein und wird
in diesem durch die über die Zylinderwandung und ggf. Wärmeaustauschrippen an der
Wandung aus dem Brennraum abgeführte Wärme weiter aufgeheizt und komprimiert. Der
Druck dieser vorgewärmten Ladeluft liegt vorzugsweise über dem Druck der expandierenden-Gase
im Brennraum an einem vorbestimmten Punkt des Expansionshubes .Dadurch ergibt sich
eine äußerst
intensive Spülung der Brennkammer nach dem Freigeben
des Einlaßschlitzes und zeitlich nachfolgend des Auslaßschlitzes, der jeweils über
einen Treibgaskanal und eine Sammelleitung mit einem Druckspeicher oder unmittelbar
mit einem Verbraucher verbunden ist. Nach beendeter Spülung ist die Brennkammer
mit reiner, vorgewärmter Ladeluft gefüllt.
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Durch den Expansionshub des Gegen-Arbeitskolbens wird diese Füllung
weiter auf Selbstzündungstemperatur verdichtet, woraufhin im Bereich der äußeren
Torpunktstellung dieses Arbeitskolbens-. die Einspritzung von z. B. Dieselkraftstoff
erfolgt und damit die Verbrennung mit nachfolgender Expansion -abläuft. Obwohl diese
in der DE-Patentanmeldung P 27 47 641.1 vorgeschlagene Brennkraftmaschine einen
außerordentlich weichen Lauf besitzt, da der Expansionsdruck in einer Arbeitskammer
gegen den Kompressionsdruck in der einen Kompressionskammer des Kolbenkompressors,
gegen den Ansaugdruck der anderen Kompressionskammer des Kolbenkompressors sowie
gegen den Verdichtungsdruck in dem anderen Brennraum wirksam ist, können sich nach
längerem Betrieb möglicherweise Verschleißerscheinungen an den schrägen Stirnflächen
der Kompressionseinheit ergeben, da sich die Schrägflächen des Kompressionskolbens
und des Kompressionszylinders in ständiger gegenseitiger Gleitberührung befinden.
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Trotz des angegebenen Druckausgleiches ist in den Kompressionskammern
eine gewisse Erwärmung unvermeidbar, die sich unter Umständen auf die Verschleißfestigkeit
der eingesetzten Materialien nachteilig auswirken kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brennkraftmaschine, insbesondere
einen Treibgaserzeuger, von gegenüber bekannten Bauarten wesentlich verbessertem
Leistungsverhalten, einfachem, konstruktivem Aufbau und einem geringen Verschleiß
der
gegeneinander bewegten Bauteile zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der aus
den beiden Arbeitskolben und dem mindestens einen Kompressionskolben gebildeten
Baugruppe sowie an dem die beiden Arbeitszylinder und den Kompressionszylinder aufnehmenden
Zylindergehäuse jeweils ein radiales Führungselement vorgesehen ist, von denen eines
in Umfangsrichtung einen in sich geschlossenen, wellenförmigen Verlauf hat und als
Gleitführung für das andere Führungselement dient, wobei die beiden Führungselemente
der Hubbewegung der Kolbenbaugruppe eine zusätzliche Drehbewegung überlagern, und
daß jeder Arbeitszylinder von einem Druckraum umgeben ist, die Wärmetauscher zum
Kühlen der Zylinder und gleichzeitig Ladeluftspeicher darstellen.
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Die Verlegung der Führungselemente aus dem Inneren der Kompressoreinheit,
wie es bei dem älteren Treibgaszeuger der Fall ist, in das Zylindergehäuse hat den
Vorteil, daß die Führungsflächen den thermischen Beanspruchungen im Kompressorinneren
und damit auch einem erhöhten Verschleiß entzogen sind. Darüber hinaus ist es beim
Erfindungsgegenstand auch möglich, den Zustand der Führungselemente von außen her
zu überwachen.
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Das in sich geschlossene wellenförmige Führungselement kann entweder
als Kurvenausnehmung im Zylindergehäuse oder als wellenförmiger Ringbund am mittleren
Teil der Kolbenbaugruppe vorgesehen sein. Im ersten Fall ist mittig in einer zwei
tompressionskolben miteinander starr verbindenden Kolbenstange ein Querzapfen befestigt,
dessen beide Enden ggf.
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über Rollen, an der Kurvenbahn in der Zylinderwandung gleiten und
bei jedem Hub durch diese Gleitführung die Kolbenbaugruppe um eine Vierteldrehung
verdrehen. Ist das in sich geschlossene Führungselement als Ringbund an der Kolbenbaugruppe
ausgebildet, dann sind am Zylindergehäuse mindestens ein Rollenpaar um radiale Achsen
drehbar gelagert, wobei zwischen den beiden Rollen der Ringbund geführt wird.
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Die Drehbewegung der Kolbenbaugruppe wird angestrebt, um günstigste
Lade- und Ausschiebebedingungen in den Brennkammern zu schaffen. Zum Erhalt ausreichend
langer Spül-und Ladezeiten für die vorkomprimierte und in den Wärmetpuschern bzw.
Ladeluftspeichern vorgewärmte Verbrennungsluft sind die Stirnflächen der Arbeitskolben
schräg zur Kolbenlängsachse oder bogenförmig ausgebildet, so daß bei entsprechender
Wahl der Schräge eine äußerst einfache Schiebersteuerung für die Ladeluft und die
komprimierten Treibgase erhalten wird. Durch Anderung der Neigung und bogenförmigen
Gestalt der Stirnflächen können die Spülzeiten der Arbeitszylinder in weiten Grenzen
variiert werden.
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Wie bei der älteren Entwicklung des Anmelders auch sind die beiden
Arbeitszylinder zur weitestgehenden Ausnutzung der Verbrennungswärme von je einem
der Wärmetauscher-Ladeluftspeicher umgeben, wobei eine kurze Strömungsverbindung
zwischen der Schlitzöffnung in der Zylinderwand und diesem Ladeluftspeicher besteht,
die durch die Kolbenstirnkante freigegeben oder geschlossen wird.
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Zum Ausgleich der Massenschwingungen ist es zweckmäßig, jeweils zwei
Treibgaserzeuger gemäß der Erfindung miteinander zu koppeln, wobei die beiden Kolbenbaugruppen
gegenläufig arbeiten. Auf diese Weise wird ein besonders ruhiger Lauf.
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aufgrund des Massenausgleichs erhalten.
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Weitere vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben5 Es zeigen: Fig. 1 einen Treibgaserzeuger
in schematischer, teilweise aufgebrochener Seitenansicht, Fig. 2 eine andere Ausführung
des Treibgaserzeugers im Längsschnitt; Fig. 3 einen der Treibgaserzeuger nach den
Fig. 1 oder 2 in der Druckgas-Antriebsanlage eines Kraftfahrzeuges.
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Der in Fig. 1 dargestellte Treibgaserzeuger umfaßt einen mittleren
Kompressionsteil 1 und zwei seitliche Brennkraftmaschinenteile 2 bzw. 3. Alle Maschinenteile
1, 2, 3 sind in einem gemeinsamen Gehäuse 4 untergebracht. Der mittlere Kompressionsteil
besteht aus zwei Zylindern 5, 5;, in denen zwei Kompressionskolben 6, 6' längsvverschiebbar
und drehbar aufgenommen sind. Die beiden Kompressionskolben 6, 6' sind durch eine
zentrale Kolbenstange 7 fest miteinander verbunden und begrenzen mit ihren äußeren
Stirnflächen jeweils eine Kompressionskammer. Zur Abdichtung und Schmierung der
Kompressionskolben 6, 6' gegenüber den Zylindern 5, 5' dienen Dichtungs- und Abstreif6Dinge
9, 9'. In einer Radialbohrung
in der Kolbenstange 7 ist ein Querzapfen
10 befestigt, an dessen'beiden Enden je eine Rolle 11, 12 um die Zapfenlängsachse
drehbar gelagert ist Im mittleren Teil des Zylindergehäuses 4 ist eine Kurvenausnehmung
13 in Form eines in sich geschlossenen, wellenförmigen Umfangsschlitzes vorgesehen,
die zwei radiale, wellenförmige Führungsflächen 14, 15 bildet. Die beiden Führungsrollen
11, 12 rollen an jeweils einer dieser Führungsflächen 14, 15 ab und bewirken bei
jedem Hub eine Verdrehung der beiden Kompressionskolben 6, 6'. um ihre Längsachse.
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An jeder äußeren Stirnfläche der beiden Kompressionskolben 6, 6'
sitzt ein Arbeitszylinder 16, 17, deren zur Kolbenlängsachse gebogene Stirnflächen
18, 19 zusammen mit jeweils einem Arbeitezylinder 20, 21 je eine Brennkammer 22,
23 begrenzen. In jede Brennkammer 22, 23 mündet eine Kraftstoffleitung über jeweils
eine Einspritzdüse'uXd für den Anfahrbetrieb jeweils eine Glühkerze.
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Jeder Arbeitszylinder 20, 21 ist von einem Druckraum 26, 27 umgeben,
der als Wärmeaustauscher wirksam ist und die in den Brennräumen 22, 23 freigesetzte
Verbrennungswärme über die Zylinderwände sowie WErmetauscherrippen 28 auf die von
den Kompressionoeinheiten 5, 6 über je ein einstellbares Rückschlagventil 29,eg;
in diese Druckräume einströmende Verbrennungsluft überträgt.
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In der Wand jedes Arbeitszylinders ist eine Ladeluftöffnung 30 und
eine Abströmöffnung 31 für das Treibgas vorgesehen, die in Fig. 1 nur bei dem rechten
Arbeitszylinder dargestellt sind. Die Ladeluftöffnung 30 stellt eine Strömungsverbindung
zu dem jeweiligen Ladeluft-Druckraum 26 bzw. 27 her und die Auslaßöffnung 31 führt
über einen Treibgaskanal
32 zum Verbraucher. Beide Öffnungen 30,
31 sind so angeordnet, daß am Ende des Kolbenrückhubes zuerst die Ladeluft aus dem
Druckraum 26 bzw. 27 in den Brennraum 22 einströmt, die auf einen höheren Wert als
die weitgehend entspannten Verbrennungsgase verdichtet ist und damit bereits eine
intensive Spülung und Vermischung im Brennraum bewirkt. Kurz danach erst gibt die
Stirnkante des jeweiligen Arbeitskolbens die Abströmöffnung 31 frei, so daß die
bereits vorverdünnten Verbrennungsgase in den Kanal 32 abströmen können. Bei dem
beginnenden Kompressionshub des jeweiligen Arbeitskolbens 16, 17 wird zuerst die
Auslaßöffnung 31 von der Kolbenstirnkante abgedeckt, so daß bis nach dem Schließen
dieser Öffnung noch vorverdichtete und vorgewärmte Ladeluft in den Brennraum einströmen
kann, bis auch die Ladeluftöffnung 30 durch den Kolben abgedeckt ist.
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Der gegenüber bekannten Ausführungen wesentlich gesteigerte thermische
Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Treibgaserzeugers ist im wesentlichen darauf
zurückzuführen, daß die in den Brennräumen 22, 23 freigesetzte Energie des Kraftstoffes
aufgrund der expandierenden Verbrennungsgase in mechanische Kompressionsarbeit der
beiden Kompressionseinheiten 5, 5', 6, 6' umgesetzt wird, und daß darüber hinaus
auch der größte Teil der bei der Verbrennung freigesetzten Wärme wiederum zur Kompressionssteigerung
der bereits vorverdichteten Ladeluft herangezogen wird. Dabei ist es wesentlich,
daß die Ladeluft beim Öffnen der Einströmöffnung 30 in den jeweiligen Brennraum
22 auf einen höheren Grad verdichtet ist, als die durch den Kolbenhub
bereits
weitgehend entspannten Verbrennungsgase im Brennraum 22. Der Grad der Ladeluftverdichtung
kann durch eine entsprechende Wahl oder Einstellung der Ventile 29 bestimmt werden.
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Der Treibgaserzeuger nach Fig. 2 entspricht in seinem grundsätzlichen
Aufbau demjenigen nach Fig. 1, so daß gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
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Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Ausführungen besteht in
der Ausbildung der Führungselemente. Das Zylindergehäuse besteht aus zweiXwesentlichen
gleich aufgebauten Teilen 4, 4', die durch Verbindungsmittel 35 starr aneinander
befestigt sind. Dgr Kompressionskolben 6 ist einteilig ausgeführt und trägt1 seinem
mittleren Teil einen in sich geschlossenen wellenförmig verlaufenden Ringbund 36
als Führungselement für die aus den beiden Arbeitskolben 16, 17 und dem Kompressionskolben
6 gebildete Baugruppe. In Ausnehmungen 37, 37', 38, 38' sind an jeder Seite des
Ringbundes 36 Rollenpaare 39, 39', 40, 40' um genau radial ausgerichtete Achsen
drehbar gelagert, die die zylinderfesten Führungselemente darstellen und die die
reine Hubbewegung der Kolbenbaugruppe 6, 16, 17 in eine zusätzliche Drehbeweguung
umsetzen. In dieser Fig. 2 sind auch die in die Kompressionsräume führenden Ansaugkanäle
41, 42 dargestellt, die bei der Ausführung nach Fig. 1 zum Ziele einer größeren
Klarheit weggelassen worden sind.
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Die Funktionsweise dieser Ausführung entspricht dem unter Bezugnahme
auf Fig.1 beschriebenen Treibgaserzeuger, wobei sich während des jeweiligen Hin-
oder Rückhubes der
wellenförmig verlaufende Ringbund an jeweils
einer Rolle 39 bzw. 3.9' jedes Rollenpaares abstützt und geführt wird.
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Der erfindungsgemäße Treibgaserzeuger ist für stationäre Druckgasanlagen
ebenso wie als Druckgasantrieb für Fahrzeuge geeignet. In Fig. 3 ist eine Anlage
zum Antrieb eines Kraftfahrzeuges dargestellt.
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Das in Fig. 3 dargestellte Antriebsaggregat besteht aus einem Treibgaserzeuger
50, einem Druckspeicher 51 und einem Druckgasmotor 52 sowie einer geeigneten Steuereinrichtung.
Der Treibgaserzeuger 50 wirkt nach dem gleichen Prinzip wie dieFusführung nach Fig.
1.
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Um eine flächige Abstützung und damit kleinere maximale Kraftspitzen
des Kompressionskolbens 53 bei seiner kombinierten Dreh- und flubbewegung zu erreichen,
verlaufen die äußeren Ränder der Stirnflächen 54 bis 58 jeweils radial.
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Zwei Druckkanäle 59, 60 aus dem Treibgaserzeuger 50 sind mit dem Druckspeicher
51 verbunden. Von diesem Druckspeicher 51 führen zwei Leitungen 63, 64 zum Druckgasmotor
52. In diesen beiden Leitungen 63, 64 sind Steuerventile, z. B.
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verstellbare Drosseln 65, 66, eingeschaltet. Der Druckgasmotor kann
aus einem drehbar und axial verschiebbar in einem Zylinder gelagerten Kolben mit
gegeneinander gleich geneigten Stirnflächen bestehen, der zwei Arbeitsräume in dem
von zwei parallelen schrägen Stirnwänden gebildeten Zylinder begrenzt. Der Kolben
ist beidseitig durch Kolbenstangen im Zylindergehäuse gelagert, deren aus dem Zylinder
herausragendes Ende ein Stirnzahnrad 73 trägt, das mit einem Antriebszahnrad 74
kämmt. Das Stirnzahnrad 73 ist mindestens um die Größe der Hubbewegung des Kolbens
axial breiter als das Abtriebszahnrad 74.
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Im Druckspeicher 51 ist ein Druckfühler 75 angeordnet, der über eine
Leitung 76 mit einer vorzugsweise elektronischen Steuereinrichtung 7 verbunden ist.
Diese Steuereinrichtung 77 wirkt über eine Verbindung 78 auf die Kraftstoffeinspritzpumpe
79 ein, die über Leitungen 80, 81 taktweise entsprechende Kraftstoffmengen zu den
Einspritzdüsen 82, 83 fördert.
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Das dargestellte Antriebsaggregat wirkt wie folgt:
Das
hochverdichtete heiße Abgas-Luft-Gemisch gelangt aus den Kanälen 59, 60 über die
Leitungen 61, 62 in den Druckspeicher 51. Aus diesem Druckspeicher strömt es über
die Leitungen 63, 64 und die Stellventile 65, 66 in den einen schematisch dargestellten
oder auch in mehrere Druckgasmotoren 52 ein. Die entsprechenden Einlaß- und Auslaßöffnungen
im Zylinder des dargestellten Druckgasmotors 52 werden in geeigneter Folge durch
den Kolben geöffnet oder abgedeckt. Die Druckgase in den beiden Arbeitskammern des
Druckgasmotors erteilen dem Kolben eine kombinierte Hub- und Drehbewegung, die auch
das Zahnrad 73 mitmacht. Durch die axiale Länge dieses Zahnrades 73 ist ein ständiger
Zahneingriff mit dem Abtriebszahnrad 74 sichergestellt, der einer Schrägverzahnung
entspricht.
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Die Leistungssteuerung des Antriebsaggregates ist außerordentlich
einfach. Hierzu werden lediglich die beiden Stellventile 65, 66, die z. B. als Drosselschieber
ausgebildet sein können, verstellt, wodurch die de Arbeitsräumen ' des Druckgasmotors
52 zugeführten Gasmengen verändert und damit die vom Druckgasmotor an z. B.
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das angetriebene Rad eines Fahrzeuges abgegebene Leistung entsprezhend
beeinflußt wird.
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Sinkt der Gasdruck im Druckspeicher 51 ab, d. h., wird mehr Leistung
im Motor 52 umgesetzt, als der Gaserzeuger in den Speicher als Druckgas einführt,
dann spricht der Meßfühler 75 an und gibt Impulse zur Steuereinrichtung 77 ab. Diese
Steuereinrichtung 77 verstellt wiederum die Einspritzpumpe 79, durch die größere
Kraftstoffmengen den beiden Finspritzddsen 82, 83 zugeführt werden. Die Kraftstoffdosierung
erfolgt somit automatisch und völlig unabhängig von der augenblicklich am Druckgasmotor
abgenommenen Leistung, wobei die Leistungssteuerung dieses DruckqDsmotors 52 allein
durch manuelles oder mechanisches Verstellen der Stellventile 65, 66 erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Antriebsaggregat eignet sich besonders als komplexer
Antrieb für Fahrzeuge. Es bietet die Möglichkeit, unmittelbar an å edei inzelnen
Radachse jeweils einen gesonderten Druckgasmotor 52 vorzusehen, der das zugeordnete
Rad dann direkt antreibt. Die jeweils benötigten Leistungen lassen sich durch entsprechendes
Betätigen der Stellventile 65, 66 feinfühlig einstellen, ohne daß zusätzliche Aggregate,
wie z. B. Kupplungen, Getriebe, Differentiale mit entsprechenden Verbindungswellen,
notwendig wären. Es können auch andere Druckgasmotoren, z. B. Lamellenmotoren od.
dgl., eingesetzt werden.
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Zum Ausgleich der auf den jeweiligen Zylinder wirkenden Reaktionskräfte,
die durch die Drehbewegung des Kolbens hervorgerufen werden, ist es zweckmäßig,
die Druckgasmotoren ebenso wie die Gaserzeuger jeweils paarweise und gegenläufig
anzuordnen.