DE2824441C2 - Erdbohrer - Google Patents
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Erdbohrer mit einer Schlammpumpe entsprechend der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art.
Ein derartiger Erdbohrer ist nach der US-PS 52 507 bekannt. Für die Betriebsweise dieses Erdbohrers
ist kennzeichnend, daß die durch die hohle Welle strömende Kühlflüssigkeit die Kolben-Zylinder-Einheit
beaufschlagt, bevor sie weiter unten durch seitliche Austrittsöffnungen ausströmt und im Ringspalt zwischen
der Bohrungswandung und dem Bohrgehäuse unter Mitnahme von Bohrklein in entgegengesetzter Richtung
aufwärts strömt, um oben aus der Bohrungsöffnung auszutreten. Voraussetzung ist also, daß zunächst
mittels der Erweiterungsmeißeln ein Bohrungsdurchmesser geschaffen wird, der größer als derjenige des
Bohrgehäuses ist, so daß die Flüssigkeit auch tatsächlich im genannten Ringspalt aufwärts strömen kann. Für
Bohrarbeiten unter Wasser eignet sich dieser Erdbohrer nicht, da die über der oberen Bohrlochkante stehende
Wassermasse die vorgesehene Spülung behindern würde.
Andererseits ist von einem Unterwasserbohrer nach der DE-OS 22 34 611 eine im absenkbaren Bohrgehäuse ü5
angeordnete Schlammpumpe bekannt, die den abgesaugten Bohrschlamm über eine flexible Schiauchleitung
an die Wasseroberfläche zu fördern gestattet. Für die Pumpe besteht ein elektrischer oder hydraulischer
Antrieb über ein Bündel flexibler, mit dem Bohrgehäuse absenkbarer Leitungen. Innerhalb des Bohrgehäuses ist
gleichfalls der Antrieb für das daraus schrittweise absenkbare Bohrwerkzeug vorgesehen, welches die Bohrmeißel
slirnseitig trägt und von einem zentralen Kanal
für die Absaugung des Bohrkleins durchsetzt ist, der stirnseitig mündet Eine über das Bohrwerkzeug hinausgehende
Bohrlocherweiterung ist niermit nicht ru-öglich.
Ein absenkbares Bohrgehäuse mit zentraler Absaugung des mit Flüssigkeit vermischten Bohrkleins ist weiterhin
nach der US-PS 13 50 059 bekannt, wobei die Schlammpumpe über die Bohrwelle von einem einzigen
Motor zusammen mit dem Meißel angetrieben wird, ferner zählen Kombinationen eines Zentralmeißels mit
Erweiterungsmeißeln zum Stand der Technik, so zum Beispiel nach der US-PS 11 88 001.
Vom einleitend genannten Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit einem
Erdbohrer eine Bodenausräumung im vorderen .Abschnitt der Bohröffnung vornehmen zu können, so
daß sich diese Öffnung alsdann für Gründungskonstruktionen eignet, ohne daß dabei die gesamte Bohröffnung
entsprechend erweitert werden solL Vor allem soll eine derartige Bohrung unter Wasser vorgenommen werden
können.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung dient der erfindungsgemäße Vorschlag entsprechend dem Kennzeichnungsteil
des Patentanspruchs 1, für den die Vorschläge der Unteransprüche 2 und 3 zweckmäßige Weiterentwicklungen
darstellen.
Die Anordnung einer Schlammpumpe zusammen mit dem Bohrmeißelantrieb im Bohrgehäuse gestattet es,
letztere mit abzusenken. In besonders zuverlässiger Weise lassen sich mit der den Zylinder und die Kolbenstange
durchsetzenden Antriebswelle der zentrale Hauptmeißel einerseits sowie die eusschwenkbaren Erweiterungsmeißel
andererseits betreiben, wobei dank der hohlen Ausbildung der Antriebswelle über die vordere
Ansaugöffnung eine Absaugung vorgenommen werden kann. Die Verwendung eines separaten hydraulischen
Kreislaufes zum Ausschwenken der Erweiterungsmeißel ermöglicht es, dies unabhängig vom Betrieb
der Schlammpumpe mittels Spülflüssigkeit auszuführen.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf Ausführungsbeispiele bezeichnenden
Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform
der Erfindung,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen Bohrer ausgeführte Erdbohrung.
F i g. 1 zeigt den Längsschnitt des erfindungsgemäßen Bohrers durch sein Bohrgehäuse. Ein Hauptmeißel bzw.
ein Bohrkopf 2 befindet sich am stirnseitigen Ende der Welle 4, desgleichen eine Einlaßöffnung 1, während die
Hauptwelle eine zentrale Bohrung derart besitzt, daß ein Eingangskanal für Schlamm einschließlich Erde und
Sand, die durch die Bohrung des Hauptmeißels 2 abgetragen werden, gebildet wird. Die Hauptwelle 4 trägt
weiterhin einen Hydraulikzylinder 5 auf der Rückseite des Hauptmeißels 2, und schließlich sind mit der Hauptwelle
4 noch Bodenerweiterungsmeißel 3 derart verbunden, daß sie sich mittels der Kolbenstange 6 nach
außen öffnen lassen, wenn der Hydraulikzylinder 5 beaufschlagt wird. Der Hauptmeißel 2 und die Bodenerweiterungsmeißel
3 sind auswechselbar, um den jeweiligen Ansprüchen entsprechend gewählt werden zu kön-
Im Bohrgehäuse 23 erkennt man den Motor 12, der
den Antrieb für die Hauptwelle 4 darstellt; um die Hauptwelle 4 können auch mehrere der Motoren 12
angeordnet sein. Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei Einheiten des Motors 12 vorgesehen, um ein
ausreichendes Drehmoment zu erzeugen. Die Drehkraft wird auf die Hauptwelle 4 von den Motoren 12 durch
den Eingriff zweier Antriebszahnräder 8 übertragen, von denen jedes mittels einer Antriebswelle 9 eines Reduziergetriebes
11 in einem Getriebegehäuse 7 vorgesehen ist, während ein Zahnrad 10 fest auf der Hauptwelle
4 angeordnet ist Selbstverständlich läßt sich die sich durch das Getriebegehäuse 7 erstreckende Hauptwelle
dank der Lager 13 leicht drehen; die Hauptwelle 4 ist ferner nach außen mittels einer Wellendichtung 14
abgeschlossen, so daß kein Leckwasser eindringen kann.
Mit der hohlen Hauptwelle 4 steht eine Schlammpumpe 18 über eine Drehverbindung 17 am oberen Ende
der Antriebswelle 4 in Verbindung, wobei die Drehverbindung 17 die sich drehende Hohlwelle 4 von dem
fest an der Bohrlochsohle mittels eines Rückstoßverhinderers gehaltenen Bohrgehäuse 23 trennt Daher ist die
Drehverbindung 17 an die Einlaßöffnung der Schlammpumpe 18 mittels eines Flansches fest angeschlossen; die
Hauptwelle 4 ist von unten in die Drehverbindung 17 eingepaßt und dank des Lagers 16 drehbar; weiterhin
sind wasserdichte Wellendichtungen 15 vorgesehen, die einen Austritt des durchlaufenden Schlammwassers verhindern.
Die Förderöffnung der Schlammpumpe 18 ist an ein Pumprohr 21 angeschlossen, welches Ober eine
Rohrstange 24 zur Oberfläche führt Die Schlammpumpe 18 wird mittels eines Motors 19 angetrieben, der
gleichfalls die hydraulische Pumpe 20 antreibt. Die hydraulische Pumpe 20 erzeugt unter Druck stehendes
Fluid für den Hydraulikzylinder 5, der je nach Beaufschlagung die der Betätigung der Bodenerweiterungsmeißel
3 dienende Kolbenstange 6 gebt oder senkt Ein Hydraulikt-Tnk 22 dient der Aufnahme des Arbeitsfluides
der Hydraulikpumpe 20.
Nachstehend wird die Arbeitsweise der in F i g. i dargestellten Ausführungsform veranschaulicht. Die Drehkraft
der Motoren 12 wird mit ausreichender Stärke auf die Hauptwelle 4 durch die Reduziergetriebe 11 und die
Zahnräder 8 und 10 übertragen, uir den Hauptmeißel 2 zum Zwecke der Herstellung der Bohrung zu drehen;
die Bodenerweiterungsmeißel 3 dienen in ihrer dargestellten senkrechten Stellung der Bearbeitung der seitlichen
Wandungen des hergestellten Bohrloches.
Erde und Sand werden nach der Ausbohrung mittels Wasser von der Schlammpumpe 18 über die Eingangsöffnung 1 in der Stirne des Hauptmeißels 2 in die hohle
Hauptwelle 4 gepumpt, von wo aus sie dann durch das Pumpenrohr 21 end die Rohrstange 24 zur Oberfläche
gefördert werden. Wenn die vorgesehene Bohrtiefe erreicht ist, wird die Kolbenstange 6 durch den hydraulischen
Druck der Hydraulikpumpe 20 gehoben, woraufhin die Bodenerweiterungsmeißel 3 sich nach außen öffnen
und spreizen, um ihrerseits zu bohren und die gewünschte Bodenerweiterung am Boden des Bohrloches t>o
s'ornehmen.
Im Verlauf dieser Bohrarbeit werden Erde und Sand in ausgebohrtem Zustand sowie Wasser in gerader
Richtung ^ur Einlaßöffnung der Schlammpumpe 18
durch die Bohrung in der Hohlwelle 4 gefordert; da dieser Eingangskana! geradlinig ist, werden die Gefahr
einer Verstopfung des cinlaßkanals mit Schotter, Erde,
Sand oder dergleichen sowie gleichfalls der Leitungsverlust verringert Auf diese Weise wird die Pumpleistung
der Schlammpumpe auf einem hohen Wert gehalten, und dank dieser gesteigerten Kapazität beim
Schlammpumpen kann die ausgebohrte Erde bzw. der ausgebohrte Sand vor dem Hauptmeißel 2 schneller
entfernt werden, was schiießlich zur Steigerung der Bohrleistung überhaupt führt
Fig.2 zeigt den Längsschnitt einer mit dem erfindungsgemäßen
Bohrer hergestellten Erdbohrung einschließlich der Erweiterungsöffnung 27 am Boden der
zylindrischen Bohrung 26, wobei die Bohrung von der Oberfläche 25 niedergebracht worden ist
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Erdbohrer mit einer Schlammpumpe und einem Antrieb für einen Bohrmeißel, der aus einem zentra-Ien
Hauptmeißel und seitlich ausschwenkbaren Erweiterungsmeißeln
besteht, die mittels einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit betätigbar sind,
welche am vorderen Ende eines in das Bohrloch nachlaßbaren Bohrgehäuses angeordnet ist, wobei
eine hohle Welle zum Antrieb des Bohrmeißels vorgesehen ist, durch die eine Bohrflüssigkeit hindurchleitbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlammpumpe (18) und der Bohrmeißelantrieb
(12) in dem Bohrgehäuse (23) angeordnet sind, wobei die Antriebswelle (4) durch die Kolbenstange (6) und
den Zylinder (5) der hydraulischen Einheit zum Betätigen der Erweiterungsmeißel (3) geführt ist und am
vorderen Ende eine Ansaugöffnung (1) für die mit Bohrklein angereicherte Spülflüssigkeit aufweist, die
mit der Drehachse der am oberen Ende der Antriebswelle
(4) angeordneten Schlammpumpe (18) fluchtet, und daß die Erweiterungsmeißel (3) durch
eine Aufwärtsverschiebung der Kolbenstange (6) der hydraulischen Einheit ausschwenkbar sind, wobei
die hydraulische Einheit zum Verschwenken der Erweiterungsmeißel (3) in einen geschlossenen
Kreislauf mit eigener Arbeitsflüssigkeit integriert ist
2. Erdbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich am oberen Teil des Bohrgehäuses
(23) eine Hydraulikpumpe (20) und ein Hydraulikbehälter
(22) für den geschlossenen Kreislauf mit eigener Arbeitsflüssigkeit befinden.
3. Erdbohrer nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikpunve (20) für den geschlossenen
Kreislauf mit eigener Arbeitsflüssigkeit an einen Antrieb (19) der Schlammpumpe (18) angeschlossen
ist.
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