DE2821524C2 - Verfahren zur Wärmebehandlung eines einkristallinen Körpers aus einer Nickel-Superlegierung - Google Patents
Verfahren zur Wärmebehandlung eines einkristallinen Körpers aus einer Nickel-SuperlegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Aus der US-PS 36 77 835 ist ein einkristalliner Metallkörper aus einer Nickel-Superlegierung mit
folgenden Legierungsbestandteilen bekannt:
bis 25% Chrom, 4 bis 10% Aluminium und/oder Titan und/oder Niob, bis 30% Kobalt, 3 bis 20% Molybdän
und/oder Tantal und/oder Wolfram, bis 5% Bor und/oder Zirkonium und/oder Hafnium und/oder
Kohlenstoff, Rest Nickel. Die Elemente Kohlenstoff, Bor, Hafnium und Zirkonium sind in der aus dieser
US-Patentschrift bekannten Legierung aber lediglich als Wahlkomponenten genannt, und es ist angegeben, daß
in solchen bekannten Nickel-Superlegierungen, bestehend aus γ- und /-Phase, die Elemente Kohlenstoff, Bor
und Zirkonium nur häufig, d. h. nicht immer vorhanden sind.
Aus der US-PS 35 67 526 ist die Begrenzung von Kohlenstoff auf niedrige Gehalte in Körpern aus einer
Nickel-Superlegierung bekannt.
Die US-PS 39 15 761 beschreibt einen Körper aus einer Nickel-Superlegierung, der durch ein Verfahren
hergestellt wird, welches ein hyperfeines dendritenartiges Gefügte ergibt. Als Ergebnis der Feinheit des
Gefüges kann der Körper in relativ kurzen Zeiten homogenisiert werden.
Die herkömmlichen Nickel-Superlegierungen, die zur Herstellung von solchen Körpern benutzt werden,
enthalten Chrom hauptsächlich für den Oxydationswiderstand, Aluminium und Titan für die Bildung der
verfestigenden /-Phase und hochschmelzende Metalle, wie Wolfram, Molybdän, Tantal und Niob, als
Mischkristallverfestiger. Kohlenstoff wirkt als Korngrenzenverfestiger und bildet Carbide, die die Legierung
verfestigen. Auch Bor und Zirkonium werden als Korngrenzenverfestiger zugesetzt. Es ist bekannt, daß
die Hochtemperatureigenschaften von Metallen gewöhnlich von den Korngrenzeneigenschaften ziemlich
abhängig sind, und infolgedessen sind Anstrengungen gemacht worden, um die Korngrenzen zu verfestigen
(beispielsweise durch die vorstehend angegebenen Zusätze) oder um die Korngrenzen quer zu der
Hauptbeanspruchungsachse des Teils zu reduzieren oder zu eliminieren. So ist es aus der US-PS 34 94 709
bekannt, Einkristall-Gasturbinenschaufeln zu benutzen.
ίο Der Vorteil der Einkristall-Gasturbinenschaufel ist das
komplette Fehlen von Korngrenzen. Da in Einkristallen Korngrenzen als potentielle Schwächungsstellen eliminiert
sind, siad die mechanischen Eigenschaften des Einkristalls völlig von den inhärenten mechanischen
Eigenschaften des Materials abhängig.
Aus der US-PS 35 67 526 ist es ferner bekannt, daß Kohlenstoff aus Einkristallsuperlegierungskörpern vollständig
entfernt werden kann und dadurch die Ermüdungseigenschaften verbessert werden können.
In einkristallinen Körpern, die frei von Kohlenstoff
sind, gibt es zwei wichtige Verfestigungsmechanismen. Der wichtigste Verfestigungsmechanismus ist die
intermetallische /-Phase N'i3(Al, Ti). In modernen Nickel-Superlegierungen kann die /-Phase :n Mengen
von bis zu 60 Vol.-% auftreten. Der zweite Verfestigungsmechanismus ist die Mischkristallverfestigung, die
durch das Vorhandensein der hochschmelzenden Metalle, wie Wolfram und Molybdän, in der Nickelmischkristallmatrix
erzeugt wird. Bei einem konstanten Volumenbruchteil der /-Phase können beträchtliche
Änderungen der Verfestigungswirkung dieses Volumenbruchteils an γ -Phase erzielt werden, indem die
Größe und die Morphologie der /-Ausscheidungsteilchen verändert werden. Die /-Phase ist durch eine
Losungstemperatur gekennzeichnet, oberhalb welcher die Phase sich in die Matrix hinein auflöst. Bei vielen
Gußlegierungen liegt jedoch die /-Lösungstemperatur oberhalb der Solidustemperatur. so daß es nicht möglich
ist, die /-Phase ohne beginnendes Schmelzen effektiv zu lösen. Das Lösen der /-Phase ist der einzige Weg, auf
dem die Morphologie der /-Phase so wie sie gegossen worden ist, modifiziert werden kann. Bei vielen
modernen handelsüblichen Nickel-Superlegierungen ist daher die /-Morphologie auf die Morphologie beschränkt,
die sich aus dem ursprünglichen Gießprozeß ergeben hat. Der andere Verfestigungsmechanismus, die
Mischkristallverfestigung, ist am wirksamsten, wenn die Mischkristallverfestigungselemente in der gesamten
Mischkristallösungsmatrix gleichmäßig verteilt sind.
Diese Verfestigung wird wiederum in ihrer Wirksamkeit durch die Art des Gieß- und Erstarrungsprozesses
verringert. Praktische Nickel-Superlegierungen erstarren in einem weiten Temperaturbereich. Der Erstarrungsprozeß
beinhaltet das Ausbilden von Dendriten mit hohem Schmelzpunkt, gefolgt von dem anschließenden
Erstarren der interdendritischen Flüssigkeit mit niedrigerem Schmelzpunkt. Dieser Erstarrungsprozeß
führt zu beträchtlichen Zusammensetzungsinhomogenitäten in dem gesamten Mikrogefüge. Es ist theoretisch
möglich, ein solches Mikrogefüge zu homogenisieren, indem es auf erhöhte Temperaturen erhitzt wird, damit
eine Diffusion erfolgt. Bei praktischen Nickel-Superlegierungen ist jedoch die maximale Homogenisierungstemperatur, die durch die Solidustemperatur begrenzt
ist, zu niedrig, um eine beträchtliche Homogenisierung in praktischen Zeitspannen zu gestatten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wärmebehandlungsverfahren für einen einkristallinen Körper aus einer aus
der US-PS 36 77 835 an sich bekannten Nickel-Superlegierung
zu schaffen, das eine beträchtliche Homogenisierung desselben in annehmbarer Zeit gestartet.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Gemäß der Erfindung wird eine Legierung benutzt, die frei von Zusätzen an Kohlenstoff, Bor und
Zirkonium ist, obgleich diese Elemente als unbeabsichtigte Verunreinigungen vorhanden sein können. Da
diese Legierung eine Solidustemperatur oberhalb von etwa 12600C hat, kann sie unter Bedingungen
wärmebehandelt werden, die das Lösen der /-Phase ohne beginnendes Schmelzen gestatten. Gleichzeitig
gestattet die hohe Solidustemperatur eine im wesentlichen vollständige Homogenisierung der Legierung in
wirtschaftlich praktischen Zeiten. Die hohe Solidustemperatur der Legierung ist ein Ergebnis des Fehlens von
Kohlenstoff, Bor und Zirkonium. Der niedrige Kobaltgehalt blockiert die Bildung von schädlichen topologisch
geschlossen gepackten Phasen (TCP-Phasen). Das wärmebehandelte Finkristallmikrogefüge ist im wesentlichen
frei von Zusammensetzungsinhomogenitäten und dieses gleichmäßige Mirkogefüge bewirkt in Verbindung
mit einer erhöhten /-Lösungstemperatur, daß der durch das Verfahren nach der Erfindung wärmebehandelte
Körper bei einer um mindestens 17°C höheren Temperatur die gleichen mechanischen Eigenschaften
aufweist wie die von vergleichbaren bekannten Einkristallkörpern, die aus herkömmlichen Legierungen
gebildet werden, welche Kohlenstoff, Bor und Zirkonium enthalten können und einen Kobaltgehalt bis 30%
haben.
Die durch das hier beschriebene Verfahren wärmebehandelten einkristallinen Körper sind für die Verwendung
als Gasturbinenbauteile vorgesehen. Um sicherzustellen, daß sich keine TCP-Phasen in der Legierung
über einen großen Bereich von Zusammensetzungen und Betriebszuständen ausbilden, wird der Kobaltgehalt
auf einen Bereich von 3 bis 7% beschrankt.
Der maximale Nutzen des Verfahrens wird erzielt, wenn keines der Elemente Kohlenstoff, Bor und
Zirkonium in einer Menge von mehr als 50 ppm vorhanden ist, vorzugsweise sollte die Gesamtmenge an
solchen Verunreinigungen kleiner als 100 ppm sein. Besonders günstig ist ein Kohlenstoffgehalt von
weniger als 30 ppm, während die übrigen Elemente jeweils in Mengen von weniger als 20 ppm vorhanden
sind. In jedem Fall muß der Kohlenstoffgehalt so begrenzt werden, daß er unterhalb derjenigen Kohlenstoffmenge
bleibt, die Carbide des MC-Typs bildet. Es sei betont, daß kein absichtlicher Zusatz dieser
Elemente vorgesehen ist und daß ihr Vorhandensein in der Legierung oder in dem Einkristallkörper unbeabsichtigt
und unerwünscht ist.
Die Zusammensetzung des einkristallinen Körpers, der durch das erfindungsgemäße Wärmebehandlungsverfahren
behandelt wird, besteht aus:
1) von 8 bis 12% Chrom,
2) von 4,5 bis 5,5% Aluminium und von 1 bis 2% Titan,
3) von 3-5% Wolfram und von 10-14% Tantal,
4) von 3-7% Kobalt,
5) Rest hauptsächlich Nickel.
Innerhalb der vorstehenden Bereiche werden gewisse Verhältnisse bevorzugt. Die Summe des Gehaltes an
Wolfram und Tantal beträgt vorzugsweise wenigstens 15,5%, um eine ausreichende Mischkristall verfestigung
und eine verbesserte Kriechfestigkeit bei erhöhter
60 Temperatur sicherzustellen. Für den Oxydationswiderstand
wird ein Tantalgehalt von wenigstens 11% bevorzugt Die Elemente Aluminium, Titan und Tantal
sind an der Bildung der /-Phase (ΝΪ3Α1, Ti, Ta) beteiligt
und für eine maximale Verfestigung durch die /-Phase beträgt der Gesamtgehalt an Aluminium plus Titan plus
Tantal vorzugsweise wenigstens 17,5%. Aluminium und Titan sind die Hauptelemente, die die /-Phase bilden,
und das Verhältnis von Aluminium zu Titan muß so eingestellt werden, daß es größer als 2,5 und
vorzugsweise größer als 3,0 ist, um einen ausreichenden Oxydationswiderstand sicherzustellen. Es sollten wenigstens
9% Chrom vorhanden sein, wenn der Körper in Umgebungen benutzt werden soll, in welchem die
Sulfidierung ein Problem ist. Der begrenzte Zusatz an Kobalt unterstützt ebenfalls die Verbesserung des
Sulfidierungswiderstandes.
Legierungen, die entsprechend der vorstehenden Begrenzungen hergestellt sind, werden einen Nickel-Chrom-Mischkristall
aufweisen, der wenigstens 30 Vol. % der geordneten Phase der Verbindung ΝΪ3Γνϊ
aufweist, wobei M Aluminium, Titan, Tantal und Wolfram zu einem geringeren Anteil ist.
Die Legierungen innerhalb der oben angegebenen Bereiche sind thermisch stabil und schädliche Mikrogefügeinstabilitäten,
wie die Kobalt enthaltenden TCP-Phasen, werden nicht gebildet, selbst wenn sie lange
erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind, beispielsweise 500 h bei 8"7I0C, 982°C oder 10930C Weiter haben die
Legierungen gute Dauerfestigkeitseigenschaften, da die Ausbildung von schädlichen Carbidteilchen verhindert
wird. Die hochschmelzenden Metalle, die sich normalerweise mit Kohlenstoff vereinigen oder bei der
TCP-Phasenbildung ausgeschieden wurden, bleiben in fester Lösung und ergeben eine Legierung, die
außergewöhnliche mechanische Eigenschaften hat.
Ein wichtiger Vorteil, der sich aus der Eliminierung von Bor, Kohlenstoff und Zirkonium ergibt, ist eine
Erhöhung der Solidustemperatur. Typischerweise ist die Solidustemperatur der bei dem Wärmebehandlungsverfahren
eingesetzten Legierungen, d. h. die Temperatur, bei welcher die Legierung zuerst örtlich zu schmelzen
beginnt, um wenigstens 28° C höher als die Solidustemperatur einer Legierung, die normale Mengen an
Kohlenstoff, Bor und Zirkonium enthält. Die Solidustemperatur der bei dem Wärmebehandlungsverfahren
eingesetzten Legierung liegt typischerweise über 12600C, während herkömmliche hochfeste Legierungen
mit einem hohen Volumenameil an γ — /-Phase Solidustemperaturen unterhalb von 1260 C haben.
Diese höhere Temperatur gestattet, eine Lösungswärmebehandlung der Temperaturen auszuführen, bei
welchen ein vollständiges Lösen der /-Ausscheidungsphase möglich ist, während gleichzeitig ein beträchtliches
Ausmaß an Homogenisierung innerhalb vernünftiger Zeiten möglich ist.
Die Wärmebehandlung, der der Einkristallkörper unterworfen wird, wird nun beschrieben. Der Einkristallkörper
wird, so wie er gegossen worden ist, die /-Phase in dispergierter Form mit einer typischen
Teilchengröße in der Größenordnung von 1,5 μπι enthalten. Die /-Lösungstemperatur der Legierung fällt
erfindungsgemäß in einen Bereich von 1288—13160C
und die Solidustemperatur wird oberhalb von etwa 1293°C liegen» Daher bringt die Wärmebehandlung in
dem Bereich von 1288-13160C (aber unterhalb der Solidustemperatur) die /-Ausscheidungsphäse in Lösung,
ohne daß es zu einem örtlich begrenzten
schädlichen Schmelzen kommt Zeiten in der Größenordnung
von 0,5 bis 8 h sind normalerweise ausreichend, es kann aber auch mit längeren Zeiten gearbeitet
werden. Solche Wärmebehandlungstemperaturen sind um 55° C höher als diejenigen, die bei polykristallinen
Gegenständen von herkömmlilchen Legierungen angewandt
werden. Diese erhöhte Temperatur gestattet ein beträchtliches Ausmaß an Homogenisierung während
des Lösungsglühens.
An das Lösungsglühen kann sich eine Alterungs- oder Aushärtungsbehandlung bei 871 —1093° C anschließen,
um die y'-Phase wieder in verfeinerter Form auszuscheiden. Typische /-Teilchengrößen nach -der Wiederausscheidung
sind kleiner als etwa 0,5 μπι.
Die vorstehende Beschreibung des Wärmebehandlungsverfahrens wird anhand der folgenden Beispiele
noch deutlicher gemacht:
Es wurden Probekörper aus Legierungen hergestellt die die in Tabelle I angegebenen Zusammensetzungen
hatten.
Tabelle I | 1422 | Cr | W | Ta | Al | Ti | Co | Hf | C | B | Nb | Mo | Zr |
1455 | 9 | 12 | _ | 5 | 2,0 | _ | _ | _ | _ | ||||
Legierung 444 | 10 | 4 | 12 | 5 | 1,5 | 5 | - | - | - | - | - | - | |
Legierung 454 | 9 | 12,0 | - | 5 | 2,0 | 10 | 2,0 | 0,11 | ηηκ | 1 Q | - | 0,10 | |
Legierung PWA | 8 | - | 4,3 | 6 | 1,0 | 10 | 1,15 | 0,11 | 0,015 | - | 6 | 0,07 | |
Legierung PWA | (Rest | Nickel) | |||||||||||
Die Legierung 444 hat folgende Zusammensetzung: Kohlenstoff maximal 50 ppm, Wolfram 11,5—12,5%,
Titan 1,75-2,25%, Niob 0,75-1,25%, Zirkonium maximal 20 ppm, Kobalt maximal 0,1%, Chrom jo
8,0—10,0%, Aluminium 4,75—5,25%, Bor maximal 20 ppm, Rest Nickel. Die Legierung 454 ist die boi dem
Wärmebehandlungsverfahren nach der Erfindung eingesetzte Legierung. Diese beiden Legierungen wurden
in Einkristallform zum Erstarren gebracht Die Legierung PWA 1422 ist eine kommerzielle Legierung, die als
Schaufelmaterial in Gasturbinentriebwerken umfangreich benutzt wird. Sie ist für ihre mechanischen
Eigenschaften bei hoher Temperatur bekannt Die Legierung PWA 1422 wurde in gerichtet erstarrter 4»
Form mit langgestreckten stengeiförmigen Körnern hergestellt. Die Legierung 1455 ist eine kommerzielle
Legierung, die als Gasturbinenschaufelmaterial benutzt worden ist. Sie ist für ihren Oxydationswiderstand bei
hoher Temperatur bekannt. Diese Legierung wurde durch herkömmliche Gießverfahren mit gleichachsigen.
nichtausgerichteten Körnern hergestellt Die experimentellen Legierungen wurden gemäß der Erfindung
wärmebehandelt, wobei die angewandte Behandlung eine vier Stunden dauernde Lösungswärmebehandlung
bei 12880C mit anschließenden Aushärtungsbehandlungen vier Stunden lang bei 10800C und zweiunddreißig
Stunden lang bei 87 ΓC war. Die Legierung PWA 1422
wurde bei 1204°C zwei Stunden lang behandelt, woran sich Aushärtungsbehandlungen bei 1080°C vier Stunden
lang und bei 871°C zweiunddreißig Stunden lang anschlossen. Die Legierung PWA 1455 wurde so, wie sie
gegossen wurde, getestet Diese herkömmlichen Legierungen wurden beide in dem Zustand gelestet in
welchem sie üblicherweise benutzt werden.
Einige der Legierungsproben aus dem Beispiel 1 wurden getestet um ihre Zeitstandfestigkeitseigenschaften
zu ermitteln.
Die Testbedingungen und Testergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
Zcitslandfestigkeitseigenschaflen der Legierungen
Legierung | Testbcclingungen | Zeit bis 1% Kriechuchnung | Lebensdauer |
bis /um Bruch | |||
454 | 927 C 73447,4 bar | 46,2 | 165,6 |
444 | desgl. | 28,5 | 82,6 |
PWA 1422 | desgl. | 17 | 76 |
454 | 982 (.71999,5 bar | 143,9 | 350 |
444 | desgl. | 110,0 | 310 |
PWA 1422 | desgl. | 60 | 160 |
454 | 1093 C/827,4 bar | 409,9 | 776,4 |
444 | desgl. | 303,9 | 345,7 |
PWA 1422 | desgl. | 31 | 61 |
Aus der Tabelle 11 geht hervor, daß unter den angewandten Testbedingungen die Legierung 454, die
erfindungsgemäß behandelt wurde, der Legierung 444 sowie der kommerziellen Legierung PWA 1422
überlegen war. Der Verhältnisgrad der Überlegenheit der erfindungsgemäß behandelten Legierung 454
hinsichtlich der Kriechdehnung gegenüber der Legierung
444 nimmt mit zunehmender Temperatur etwas ab. Die Überlegenheit der erfindungsgemäß behandelten
Legierung 454 hinsichtlich der Kriechdehnung gegenüber der kommerziellen Legierung 1422 nimmt jedoch
mit zunehmender Testtemperatur beträchtlich zu.
Die Überlegenheit der erfindungsgemäß behandelten Legierung 454 hinsichtlich der Lebensdauer bis zum
Bruch gegenüber der Legierung 1422 nimmt mit zunehmender Temperatur zu. Die erfindungsgernäß
behandelte Legierung 454 zeigt überlegene Eigenschaften unter allen getesteten Zuständen. Da der Trend in
Gasturbinentriebwerken zu einem höheren Wirkungsgrad durch höhere Temperatur geht, sind die verbesserten
Eigenschaften, der Legierung 454, die nach der Erfindung behandelt wurde, bei erhöhter Temperatur
beträchtlich.
Probekörper aus den im Beispiel 1 angegebenen Materialien wurden auf ihren Widerstand gegen
Sulfidierung und Oxydation bei erhöhten Temperaturen getestet. Der Sulfidierungstest beeinhaltete das Aufbringen
von Na2SÜ4 mit einer Geschwindigkeit von
1 mg/cm2 alle zwanzig Stunden. Das Ausfallkriterium war ein Gewichtsverlust von 250 mg/cm2. Die Oxydationstests
wurden an ungeschützten Legierungen bei 1149° C unter zyklischen Bedingungen und an geschützten
Legierungen mit einem Überzug des NiCoCrAlY-Typs unter zyklischen Bedingungen bei 1177° C
ausgeführt. NiCoCrAlY ist ein kommerzielles Überzugsmaterial mit einer Nennzusammensetzung von
18% Cr, 23% Co, 12,5% Al, 0,3% Y1 Rest Nickel. Die
Tests an überzogenen Proben wurden normiert, um die Auswirkung von unterschiedlichen Überzugsdicken zu
minimieren. Dieser Überzug ist in der US-PS 39 28 026 beschrieben.
Die Testergebnisse sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
Sulfidierungs- und Oxydationsdaten
Legierung
899 C Ofensulfidierung
(Stunden bis
zum Ausfall)
(Stunden bis
zum Ausfall)
Oxydationswiderstand bei 1149 C ohne Überzug (μπι Angriff in
200 Stunden)
200 Stunden)
454
444
444
PWA 1455
PWA 1422
PWA 1422
313
178
178
177,8
N.A.
203,2
609,6*)
N.A.
203,2
609,6*)
Widerstand gegen zyklische Oxydation
bei 1177 C mit Brennergestell- und
NiCoCrAlY-Überzug (Stunden bis
zum Ausfall pro 25,4 μηι Überzug)
bei 1177 C mit Brennergestell- und
NiCoCrAlY-Überzug (Stunden bis
zum Ausfall pro 25,4 μηι Überzug)
160
90,0
102,5
102,5
50
ι gemessen nach 143 Stunden.
Der Sulfidierungswiderstand der Legierung 454 ist dem der anderen getesteten Legierungen deutlich
überlegen. Ebenso zeigt die Auswertung der zyklischen Oxydation von nichtüberzogenen Proben, daß die
erfindungsgemäß behandelte Legierung 454 sogar die Legierung 1455 übertrifft, bei welcher es sich um eine
Legierung handelt, die für ihren inhärenten Oxydationswiderstand bekannt ist Selbst wenn ein schützender
Überzug benutzt wird, zeigt die erfindungsgemäß behandelte Legierung 454 einen überlegenen Widerstand
gegen zyklische Oxydation bei erhöhter Temperatur.
Zusammenfassung:
Die Erfindung betrifft Nickelbasissuperlegierungseinkristallgegenstände,
die aus einer besonderen Legierung hergestellt und wärmebehandelt werden.
Die sich ergebenden Gegenstände sind im wesentlichen frei von Korngrenzenverfestigern, wie Kohlenstoff,
Bor und Zirkonium, und enthalten nur eine begrenzte Menge an Kobalt. Infolge der Legierungszusammensetzung
haben die Legierungen eine hohe Temperatur beginnenden Schmelzens. Der Wärmebehandlungsprozeß
homogenisiert das Mikrogefüge und verfeinert die y'-Morphologie.
Die Erfindung ist beispielsweise bei der Herstellung von Lauf- und Leitschaufeln für Gasturbinentriebwerke
von besonderem Nutzen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung eines einkristallinen Körpers aus einer Nickel-Superlegierung,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser Körper aus einer an sich bekannten Legierung mit 8 bis
12% Chrom, 4,5 bis 5,5% Aluminium, 1 bis 2% Titan, 3 bis 5% Wolfram, 10 bis 14% Tantal, 3 bis 7%
Kobalt und Nickel als Rest bei 1288 bis 1316° C zur Ausbildung einer durchschnittlichen /-Teilchengröße
von weniger als 0,5 μΐη lösungsgeglüht wird.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Körper, in dem die Summe des Gehalts an
Wolfram und Tantal wenigstens 15,5% beträgt.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Körper, in dem der Tantalgehalt
wenigstens 11 % beträgt.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Körper, in dem die Summe des Gehalts an
Aluminium, Titan und Tantal wenigstens 17,5% beträgt.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Körper, in dem das Verhältnis von
Aluminium zu Titan größer als 2,5 ist.
6. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Körper, in dem der Chromgehalt 9%
übersteigt.
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