DE2819974A1 - Bodenverfestigungsmittel zur befestigung von erdmassen - Google Patents
Bodenverfestigungsmittel zur befestigung von erdmassenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bodenverfestigungsmittel, das zur Befestigung von Erdmassen, worunter auch
Gesteins- und Kieselmassen verstanden werden, beispielsweise beim Bau von Tunnels, Dämmen und ähnlichen Untergrundbauten,
Verwendung findet.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Konsolidierung von Erdmassen bekannt, bei denen beispielsweise Zementmilch
oder Natriumsilikat und ein Härtungsmittel zur Härtung des Natriumsilikats eingesetzt werden. Dabei werden als Härtungsmittel
beispielsweise Calciumchlorid, Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Schwefelsäure, Kupfersulfat, gelöschter Kalk,
Aluminiumsulfat, ein Qualitätsbauzement, Bentonit, Natriumaluminat,
Natriumbicarbonat und Natriumsilicofluorid verwendet. Diese bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil,
daß die Zeit, in der das Erdreich konsolidiert wird (Gelatinierungszeit) , allgemein kurz ist und bereits bei kleinen
Änderungen des Mischungsverhältnisses von Natriumsilikat zu Härtungsmittel außerordentlich schwankt, so daß man die
Gelatinierungszeit nicht in ausreichendem Maße kontrollieren kann und die Ausführung der Erdmassenbefestigung sehr
mühsam und störanfällig ist.
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In den letzten Jahren wurden verschiedene organische Boden verfestigungsmittel entwickelt, die ein hohes Bodendurchdringungsvermögen
besitzen und mit deren Hilfe die Gelatinierungszeiten leicht eingestellt werden können. Bekannte
organische Bodenverfestigungsmittel sind beispielsweise solche aus Polyacrylamid, Harnstoffharzen, Polyacrylaten,
ürethanharzen und Chromlignin. Die Verwendung dieser organischen
Bodenverfestigungsmittel ist in Japan wegen ihrer möglichen Giftwirkung auf den Menschen seit 1975 verboten.
Diese organischen Verbindungen können, wenn man sie in Gebieten verwendet, die in der Nähe von Quellen, unterirdischen
Wasserläufen, Flüssen und Bächen, Seen und Sümpfen liegen, eventuell eine ernste nachteilige Wirkung auf den
Menschen, auf Fische, Schalentiere usw. ausüben, die sich in der unmittelbaren Umgebung aufhalten. In der Verordnung
des japanischen Bauministeriums vom Juli 1974 wurde festgesetzt, daß zur Zeit nur solche Chemikalien für die
Verwendung bei Bauarbeiten zugelassen sind, die auf flüssigen Chemikalien vom Wasserglastyp basieren, d.h. die
vorwiegend Natriumsilikate enthalten, und die frei von stark reagierenden Verbindungen oder Fluorverbindungen
sind.
Unter den verschiedenen Methoden, die zur Durchführung von Bodenbefestigungsarbeiten verfügbar sind und auf der
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Verwendung von flüssigen Chemikalien vom Wasserglastyp beruhen, hat das sogenannte LW-Verfahren (japanische Patentveröffentlichung
Nr. 24122/1961) in der praktischen Anwendung weite Verbreitung gefunden. In diesem Verfahren wird
eine Suspension eines Bodenverfestigungsmittels verwendet, das sich aus einem Bauzement und Natriumsilikat zusammensetzt.
Dieses Bodenverfestigungsmittel umfaßt insbesondere 2,5 bis 100 Gewichtsteile der Hauptkomponente des Wasserglases
pro Gewichtsteil Bauzement. Das LW-Verfahren besitzt jedoch den Nachteil, daß die Gelatinierungszeit und die
Festigkeit der behandelten Erdmasse in einer wechselseitigen entgegengesetzten Beziehung zueinander stehen. Während
der Anteil an Zement zum Zwecke der Festigkeitserhöhung
der Erdmasse gesteigert werden muß, wird die Gelatinierungszeit entsprechend verkürzt. Dadurch härtet das Verfestigungsmittel
aus, bevor es bis zur gewünschten Tiefe in die Erdmasse eingedrungen ist, und verhindert dadurch eine
reibungslose Durchführung der Injektion.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Bodenverfestigungsmittels mit sehr geringer Toxizität
und einer den praktischen Bedürfnissen im gewünschten Maße Rechnung tragenden Gelatinierungszeit.
β09847/07β0
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Bodenverfestigungsmittel
gemäß Anspruch 1. Es wurde nämlich gefunden, daß für die oben genannten Zwecke eine Zusammensetzung,
die ein Silikat, Imidodisulfonsäure und/oder ein Salz dieser Säure umfaßt, als Bodenverfestigungsmittel sehr
vorteilhaft geeignet ist.
Erfindungsgemäß können solche Silikate verwendet werden, die die Fähigkeit zur Verfestigung von Erdmassen besitzen,
z.B. die Alkalisalze der Kieselsäure. Ein spezifisches Beispiel für ein solches Alkalisalz der Kieselsäure ist Wasserglas.
Für den Fall, daß als zweite Komponente Imidodisulfonsäure und/oder Imidodisulfonate mit einem ziemlich
hohen Säuregrad eingesetzt werden, wird vorzugsweise ein Wasserglas mit einem niedrigen Siliciumdioxid/Natriumoxid-Verhältnis
verwendet, d.h. ein Wasserglas mit einem hohen Na2O-Gehalt, um die gewünschte Gelatinierungszeit zu erhalten.
Wenn dagegen die zweite Komponente ein Imidodisulfonat mit einem niedrigen Säuregrad ist, wird vorzugsweise
ein Wasserglas mit einem hohen SiO2/Na2O-Verhältnis
eingesetzt.
Die erfindungsgemäß verwendete Imidodisulfonsäure ^TsO3H)2NH?
und ihre Salze erhält man dadurch, daß man Stickstoffoxide
•7* enthaltendes Abgas in Kontakt mit einer wäßrigen Lösung
bringt, die mindestens ein Eisen (II)salz und wenigstens
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ein Alkalisulfid enthält, um die Stickstoffoxide aus dem
Abgas zu entfernen gemäß einem Verfahren nach US-PS 3 991 161, US-PS 3 992 508 und US-PS 4 055 623.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Imidodisulfonate können beispielsweise in Form des Ammonium-, Natrium-, Kalium-,
Calcium- und/oder Magnesiumsalzes vorliegen. Als spezifische Beispiele werden die folgenden genannt:
(NH4SO3J2NH, Ca(SO3J2NNH4, Ca(SO3J2N ,Ca(SO3J2N-Na-SH2
Ca(SO3J3N
Ca(SO-J0N
3 2 >Ca-8H2O, Ca(SO3J2NHOH2O, (NaSO3J2NH
Ca(SO3J2N
Imidodisulfonsauren und ihre Salze haben unterschiedliche
Säuregrade, die im Bereich zwischen 4 und 11 liegen, und besitzen eine unterschiedliche Wasserlöslichkeit. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Imidodisulfonsäure und ihre Salze auch bei Änderung ihres Mischungsverhältnisses
nur einen relativ geringen Einfluß auf die Gelatinierungszeiten haben, so daß diese leicht
geregelt werden können, wobei gleichzeitig die behandelten Erdmassen eine hohe Verfestigung erhalten. Imidodisulfonsäure
und ihre Salze haben außerdem eine sehr niedri ge Toxizität, so daß sie beispielsweise als Zusatz für
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synthetische Waschmittel einen geringeren Beitrag zur Verunreinigung
der Umwelt liefern sollen als Natriumtripolyphosphat. Sie können demzufolge auch unbedenklich für die
oben genannten Verwendungszwecke eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Bodenverfestigungsmaterial gemäß Anspruch
1 ist hinsichtlich des Mischungsverhältnisses der Komponenten nicht besonders kritisch. Dieses sollte aber
unter Berücksichtigung der jeweiligen besonderen Verhältnisse des zu verfestigenden Materials passend ausgewählt
werden. Im einzelnen kann durch geeignete Wahl und Mischung der genannten Komponenten'im gewünschten Verhältnis
und Injizieren der resultierenden Mischung in die Erdmasse der Boden bei der gewünschten Gelatinierungsgeschwindigkeit
(bzw. Härtungsgeschwindigkeit) verfestigt und auf diese Weise die Konsolidierung der Erdmassen leicht bewerkstelligt
werden. Darüber hinaus verhütet diese Arbeitsweise nach der Konsolidierung das Auftreten möglicher Verluste
der Alkalikomponente aus dem Boden und macht es möglich, dem Boden genügende Festigkeit und wasserabschirmende
Eigenschaften zu geben.
Das Bodenverfestigungsmaterial gemäß der Erfindung kann zusätzlich
ein Härtungsmittel zur Härtung des Silikates enthalten. Beispiele für geeignete Härtungsmittel sind Calcium-
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chlorid, Natriumcarbonat, Schwefelsäure, Kupfersulfat, gelöschter
Kalk, Bauzement, Bentonit, Natriumaluminat, Natriumbicarbonat, Natriumsilicofluorid, Calciumaluminat, Gips,
Natriumsulfat, Natriumbisulfit, Calciumcarbonat, Celluloseglykolat,
Ammoniumsulfat, Phosphorsäure, Natriumphosphat, Ethylencarbonat, Kaliumbicarbonat, Adipinsäuredimethylsulfoxid,
Ethylenglykoldiacetat, Glyoxal, Gamma-Butyllacton, Essigsäure, Fettsäureester von Polyethylenglykol u. dgl.
Als Bauzement können Portlandzement, gemischter Zement oder jeder andere ähnliche Zement verwendet werden. Besonders
bevorzugt wird Portlandzement. In diesem Fall kann das Mischungsverhältnis von Silikat zu Zement in dem ungefähren
Bereich von 0,1 bis 100 Gewichtsteilen Silikat pro Gewichtsteil Zement liegen. Wenn das Mischungsverhältnis von Zement
zu Silikat groß ist, ist die Härtungszeit (Gelatinierungszeit) sehr kurz, obwohl der erhaltene konsolidierte Boden
eine hohe Festigkeit besitzt, so daß in diesem Fall die Mischung nicht problemlos verwendet werden kann. Um die
Festigkeit der erhaltenen konsolidierten Erdmasse zu erhöhen und die Gelatinierungszeit in geeigneter Weise zu
regeln, wird vorzugsweise das Silikat mit dem Zement in einem Verhältnis von 0,2 bis 2 Gewichtsteilen Silikat pro
Gewichtsteil Zement gemischt und zu der erhaltenen Mischung Natriumimidodisulfonat oder ein anderes ähnliches Imidodisulfonat
mit relativ hohem pH-Wert in einer Menge von
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_ 9 —
0,1 bis 10 Gewichtsteilen pro Gewichtsteil des festen Natriumsilikats
zugemischt. Eine geeignete Verkürzung der Härtungszeit wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß man unter den
Imidodisulfonaten ein solches mit einem hohen Calciumgehalt, beispielsweise Calciumimidodisulfonat, auswählt.
Wenn der besondere Zweck der Konsolidierung des Bodens eine Einregulierung der Härtungskapazität der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung erfordert, kann eine solche selbstverständlich durch Regelung der Konzentration der Einzelkomponenten
erfolgen, erforderlichenfalls auch durch Zusatz der oben im einzelnen genannten Härtungsmittel.
Die Konsolidierung von Erdmassen durch Verwendung der erfindungsgemäSen
Bodenverfestigungsmittel kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, beispielsweise durch
Versprühen, Zerstäubung, Einmischen, Einspritzen u. dgl.
Sämtliche Komponenten der Komposition können vor der Injektion miteinander gemischt und dann unter Druck injiziert
werden. Es ist aber auch möglich,, die Komponenten unabhängig
voneinander zu injizieren. Die Injektion der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in die Erdmasse kann aber auch in
der Weise erfolgen, daß man zunächst die Komponenten in gepulvertem Zustand mischt, die erhaltene Mischung beispielsweise
in einem Papierzylinder unterbringt, der in
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ein Loch eingesetzt wird, das zuvor in die Erdmasse gebohrt wurde, und dann die Mischung in der Erdmasse aushärten läßt.
Da die erfindungsgemäße Bodenverfestigungsmasse anorganischer
Natur ist, besteht keine Gefahr, daß durch ihre Anwendung vorliegende Bestimmungen zur Reinhaltung des Wassers und ·
Abwasser-Verordnungen verletzt werden. Auch hierin liegt ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein.
Ein Glasrohr von 5 cm Innendurchmesser und 10 cm Höhe wurde mit etwa 400 g standardisiertem Sand gefüllt, wobei oben
auf dem so erhaltenen Sandbett ein freier Raum verblieb. In diesen Raum wurde eine wäßrige, gründlich gerührte Mischung
mit einer ersten Komponente aus Wasserglas und einer zweiten Komponente aus dem Imidodisulfonat gegossen. Dann
wurde rasch ein reduzierter Druck auf das so gefüllte Rohr ausgeübt, um ein Eindringen der flüssigen Zusammensetzung
in den Sand zu bewirken. Nachdem der Inhalt in dem Rohr erstarrt war, wurde ein Teil des von der flüssigen Zusammensetzung
durchdrungenen Sandbettes auf Festigkeit geprüft,
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die als Druckfestigkeit bestimmt wurde. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1a und 1b zusammengestellt. In allen Versuchen
erreichten die festgestellten Festigkeitswerte der konsolidierten Sandproben nach 48 Stunden den Bereich zwischen
5 und 20 kg/cm .
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Versuch Nr. |
Natriurasilikat (9) | 1 | 2 | 2 | 3 | 4 | 3 | 5* | 6 | |
1. Kom ponente |
Wasser (?) | 50 | 70 | 3,5 | 50 | 70 | 4,0 | 70 | 70 | |
608 | 2. Kom ponente |
Wasser (?) | 50 | 30 | 14,0 | 50 | 30 | 15,0 | 30 | 30 |
OO "«J ■»> O -«4 Oi O |
Imidodisulfonat (g) |
80 | 80 | 80 | 80 | 80 | 80 | |||
Härtungszeit (Gelatinierungs- zeit) (Min.) |
Ca (SO3)2NH-3H2O 20 |
Ca(SO3J2NNH4 20 |
Ca(SO3) 2Ν.ρ, Orr n Ca(SO^) VCa-8H2° 0 l 20 |
(NaSO,)_NNa- 3H2O J z 20 |
||||||
Druckfestigkeit einer durch tränkten Probe des Sandbettes (kg/cm2) nach 2 Stunden |
3 | 4 | 1 | > 30 | ||||||
Druckfestigkeit derselben Sandbettproben (kg/cm2) nach 48 Stunden |
2,0 | 3,0 | 4,0 | 2;5 | ||||||
6,0 | 10,0 | 18,0 | 8,0 |
Bemerkungen: In den Versuchslaufen neigten die Sandproben dazu, teilweise zu koagulieren,
wodurch angezeigt wird, daß das Verfahren, zwei flüssige Komponenten zu mischen, genau eingestellt werden sollte.
wodurch angezeigt wird, daß das Verfahren, zwei flüssige Komponenten zu mischen, genau eingestellt werden sollte.
Ver gleichs- versuch Nr. |
Natriumsilikat (g) | 1 | 2 | 3 | 3 ** | 50 | 4 ** | 70 | 0,5 |
1. Kom ponente |
Wasser (g) | 50 | 70 | 3,5 | 50 | 30 | 4,0 | ||
2. Kom ponente |
Wasser (g) | 50 | 30 | 3,8 | 90 | 90 | 4,3 | ||
Härtungskomponente (?) | 90 | 80 | Calciumchlorid 10 10 |
||||||
Gelatinierungsseit (Min.) | Natriumaluminat 10 20 |
1 | |||||||
Druckfestigkeit einer durchtränkten Probe des Sandbettes (kg/cm2) nach 2 Stunden |
5 | 4,0 | |||||||
Druckfestigkeit derselben Sandbett probe (kg/cm2) nach 48 Stunden |
3,0 | 4,2 | |||||||
3,5 |
Bemerkungen:
In^denuVerSUChSläufen nei?ten die Sandproben dazu, teilweise zu koagulieren
wodurch angezeigt wird, daß das Verfahren, zwei flüssige Komponenten zu misehen,
genau eingestellt werden sollte.
Es wurden Versuche durchgeführt, die die Beziehung zwischen der Gelatinierungszeit und dem Mischungsverhältnis bei der
Verwendung von Natriumsilikat und den verschiedenen Imide— disulfonaten aufzeigen. Die Versuchsbedingungen und -ergebnisse
sind in Tabelle 2a zusammengestellt. Dabei zeigen die Versuche 1 bis 3 die Beziehung zwischen der zugefügten Menge
an Ca(SO3J2NH.3H2O und der Gelatinierungszeit, die sich bei
den geringen Änderungen der Zusatzmengen nicht sehr änderte. Die Versuche 4 bis 6 zeigen dagegen, daß die Gelatinierungszeit
geändert werden kann, wenn zusätzlich zum Ca(SO3J2NH.
3H2O noch Ca(SO3J3NNa.3H2O zugefügt wird. Auf diese Weise
kann die Gelatinierungszeit durch geeignete Wahl der Art und Kombination von Imidodisulfonaten eingestellt werden.
(bei 15UC)
Versuch-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Natriumsilikat (g) | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | 5O |
\ ungefähr \ 1 : 3 ) |
||||||
Wasser (g) | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 |
Ca(SO3J2NH.3H2O(g) | 18 | 20 | 22 | 20 | 20 | 15 |
Ca (SO3J2NNa.3H2O(g) | 0 | 0 | 0 | 3 | 6 | 6 |
Wasser (g) | 80 | 80 | 80 | 80 | 80 | 80 |
Gelatinierungszeit (Min.) | 4,5 | 3 | 2,3 | 5 | 9 | 25 |
8098A7/076Q
Zum Vergleich wurden die Versuche Nr. 7 bis 12 mit Natriumaluminat
und CaCl2 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
2b zusammengestellt. Offensichtlich ändert sich die Gelatxnierungszext schon bei geringen Änderungen der Zusatzmengen
stark, so daß eine sehr genaue Einstellung des Mischungsverhältnisses erforderlich ist.
(bei 15υΟ
Versuch-Nr. | 7 | 8 | 5 | 9 | 10 | 11 | 12 | 1 | sofort kri stallisiert |
Natriumsilikat (g) | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | |||
/Na„O/SiO„\ | |||||||||
ι ungefähr / \ 1 : 3 j |
|||||||||
Wasser (g) | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | |||
Härtungskompo nente (g) |
Natrium- aluminat 8 10 |
12 | Calciumchlorid 8 10 12 |
||||||
Gelatinierungszeit (Min.) |
13 | 1,5 | 4 |
30 g Portlandzement wurden in 100 g Wasser dispergiert und mit einer Lösung von 70 g Wasserglas (Verhältnis Nao0/Si0o
ungefährt 1:3) und 10 g Trinatriumimidodisulfonat (NaSO3)JNNa
in 50 g Wasser gemischt. Die Gelatinierung trat nach ungefähr 10-minütigem Mischen ein, die Festigkeit des Gels selbst
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betrug nach 72-stündiger Alterung 1,5 kg/cm . Die Festigkeit des Musters, das durch Mischen der oben erwähnten Mischung
mit standardisiertem Sand (von Toyoura) hergestellt wurde, betrug nach einer 72-stündigen Alterung der Mischung
in feuchter Luft 25 kg/cm2.
Ein Vergleichsmuster wurde in der gleichen Weise, aber ohne Zusatz von Natriumimidodisulfonat, hergestellt. Es gelierte
bald nach der Zumischung und konnte daher nicht für die Konsolidierung des Sandes gebraucht werden.
Es wurde die gleiche Mischung wie in Beispiel 3 hergestellt mit dem Unterschied, daß die Menge an (NaSO3J2NNa auf 20 g
erhöht wurde. Dadurch wurde die Gelatinierungszeit um 5 Minuten auf 15 Minuten verlängert. Die Festigkeit des Gels
2 selbst betrug nach 24-stündigem Stehenlassen 1,3 kg/cm ,
nach 72-stündigem Aushärten 8 kg/cm . Durch Vermischen dieser Mischung mit standardisiertem Sand (von Toyoura), Koagulieren
der erhaltenen Mischung und 72-stündigem Aushärtenlassen dieser Mischung in feuchter Atmosphäre wurde ein
Muster erhalten, dessen Festigkeit 22 kg/cm betrug.
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40 g Portlandzement wurden in 100 g Wasser dispergiert und mit einer Flüssigkeit, die 200 g Wasserglas wie in Beispiel
3 und 20 g Ca(SO3)2NNa.3H2O in 100 g Wasser gelöst enthielt,
gemischt. Die erhaltene Mischung gelierte nach etwa 2 Minuten. Eine Vergleichsmischung, in der das Imidodisulfonat
fehlte, gelierte dagegen nach 10 Minuten. Hierdurch wird deutlich, daß die Gelatinierungszeit durch Steuerung der
Menge an Imidodisulfonat geregelt werden kann.
Die Beziehung zwischen der Härtungszeit "und dem Mischungsverhältnis
von Zement, Wasserglas und Imidodisulfonaten wurde in den in Tabelle 3 zusammengestellten Versuchsergebnissen
aufgezeigt. Daraus geht deutlich hervor, daß die Härtungszeit durch Zusatz von (NaSO3J2NNa bzw. Ca(SO3)2NNa.
3H2O in einem weiten Bereich geregelt werden kann.
909847/0710
(D
4P·· -3
ι Portland zement |
H2O | Wasserglas (Na2O/3iO2 ungefähr 1:3) |
(NaSO3)2NNa | H2O | Gewichtsverhält nis von Zement/Wasser glas |
Härtungs- zeit |
g | g | g | g | g | - | (15ec ) |
40 | ICO | 30 | 0 | 150 | 1.3 | 0.1 |
40 | 100 | 30 | 20 | 150 | 1.3 | 1.8 |
30 | 100 | 70 | 0 | 50 | 0.4 | 2.0 |
30 | 100 | 70 | 10 | 50 | 0.4 | 10 |
30 | 100 | 70 | 20 | 50 | 0.4 | 15 |
40 | 100 | 200 | 0 | 100 | 0.2 | 10 |
40 | 100 | 200 | 20* | 100 | 0.2 | 2 |
CO
I
* Ca (SO3) 2NNa
OO
(D CO
Claims (3)
1. Bodenverfestigungsmittel, enthaltend ein Silikat und Imidodisulfonsäure und/oder ein oder mehrere Imidodisulfonate.
2. Bodenverfestigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Silikat ein Alkalisilikat, insbesondere Wasserglas, ist.
3. Bodenverfestigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Imidodisulfonat das Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Calcium- und/oder Magnesiumsalz
eingesetzt wird.
809847/0760
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