-
Teilweise in das Erdreich einsenkbares Stationsgebäude"
-
Die ERfindung bezieht sich auf eine teilweise in das Erdreich einsenkbare
transportable Energieverteilungs- undjoder -erzeugungsstation, insbesondere elektrische
Umformstation, deren Dachplatte einen schwenkbar angelenkten Bedienungs- und/oder
Einstiegdeckel aufweist.
-
Bei derartigen sogenannten Tiefstationen erfolgt der Einstieg in das
Stationsgebäude oder - falls es sich um nicht begehbare Stationen handelt - die
Bedienung und Wartung der im Stationsinneren
aufgestellten Aggregate
von oben über die Abdeckung des Stationsgebäudes. Die häufig aus Beton bestehende
Dachplatte ist zur Einführung größerer Aggregate als ganzes abnehmbar ausgestaltet.
Zur Wartung der Station wäre es aber zu umständlich, jeweils die gesamte Dachplatte
zu entfernen. Deshalb ist in die Dachplatte eine öffnung eingelassen, die durch
einen Deckel, in der Regel einen Metalldeckel,verschließbar ist.
-
Bei eventuell im Stationsinneren auftretenden Explosionen stellt dieser
Metalldeckel eine Schwachstelle dar, durch die Personen, die sich zum Zeitpunkt
der Explosion in der Nähe der Station aufhalten, gefährdet sein wir den. Um diese
Gefahr auszuschließen oder zumindest zu mindern, müßte der Deckel nicht nur sehr
stabil ausgeführt sein, sondern auch sein Verschluß müßte so gestaltet sein, daß
er der Explosionsdruckwelle standhält. Beide Forderungen sind jedoch nur mit erheblichen
Mehrkosten zu erfüll#en. Zudem würde das Gewicht eines derartigen Deckels so groß
werden, daß seine Bedienung nicht mehr von Hand erfolgen könnte.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die.Aufgabe zugrunde, die Tiefstation
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß der Bedienungs- und/oder Einstiegdeckel
auch bei Beachtung aller Sicherheitsgesichtspunkte so gestaltet ist, daß er von
einer Bedienungsperson ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Werkzeuge oder Geräte geöffnet
und geschlossen werden kann und daß seine Herstellungskosten niedrig gehalten werden
können.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bedienungs-
und/oder Einstiegdeckel aus einem inneren und einem äußeren schwenkbar angeordneten
Deckel besteht, daß der innere
Deckel mittels mindestens eines Bolzens
verriegelbar ist und daß der äußere Deckel nur dann vollständig schließbar ist,
wenn sich der Bolzen in seiner Verriegelungsstellung befindet.
-
Die Aufteilung des Deckels in einen inneren und einen äußeren Deckel
ergibt die Möglichkeit, die Erfordernisse des Explosionsschutzes auf den inneren
Deckel zu konzentrieren. Dieser innere Deckel ist erfindungsgemäß durch schwere
Bolzen verriegelbar, die einer Explosionsdruckwelle aus dem Stationsinneren standhalten
würden. Er ist aber keineswegs abdichtend ausgebildet, da sich ja sonst die Explostionsdruckwelle
im Stationsinneren stauen würde; die Explosionsdruckwelle wird vielmehr verteilt
nach außen abgeleitet und durch den äußeren Deckel nach außen unten gegen das die
Station umgebende Erdreich umgelenkt. Der äußere Deckel ist aber der Explosionsdruckwelle
nicht mehr als Ganzes ausgesetzt, so daß er relativ schwach ausgeführt werden kann,
abdichtende Funktionen gegen Schwall- und Regenwasser übernehmen und unter Berücksichtigung
ästhetischer Gesichtspunkte gestaltet werden kann. Auch sein Verschluß kann einfach
und kostensparend ausgeführt sein. Vorzugsweise wird hierfür ein Basquillschloß
verwendet.
-
Um sicherzustellen, daß der innere Deckel auch stets verriegelt ist,
wenn die Wartungsarbeiten an den Aggregaten in der Station beendet sind, kann der
äußere Deckel nur dann verschlossen werden, wenn sich der Bolzen in seiner Verriegelungsstellung
befindet.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der vordere
Randstreifen des äußeren Deckels der Kontur der Dachplatte
folgend
abgewinkelt ist und in der Schließstellung des Deckels den Bolzen abdeckt. Bei einer
besonders zweckmäßgen Ausführungsform ist der abgewinkelte Randstreifen um ein parallel
zur Vorderkante laufendes Scharnier abklappbar und umgreift in der Schließstellung
des Deckels den Bolzen.
-
Vorteilhafterweise liegt der hochgeklappte Randstreifen an der Abwinkelung
des äußeren Deckels und hat in dieser Stellung eine stabile Lage inne. Der hochgeklappte
Randstreifen gibt nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung das Bedienungsendstück
eines Schaltgestänges frei, mit welchem Aggregate im Inneren der Station vor öffnen
der beiden Deckel abschaltbar sind.Nach einem anderen Vorschlag ist der Bolzen Teil
des Schaltgestänges.
-
Dies ist insbesondere bei elektrischen Umspannstationen vorteilhaft,
da das Wartungspersonal erfahrungsgemäß bei derartigen Tiefstationen ungern den
Deckel der Station öffnet und sich über die geöffnete Station beugt oder gar in
sie einsteigt, solange die Möglichkeit eines elektrischen Kurzschlusses im Stationsinneren
oder einer durch andere Einflüsse ausgelösten Explosion besteht.
-
Bei der erfindunsgemäßen Tiefstation schützen die beiden Deckel das
Wartungspersonal vor derartigen Gefahren, indem die Aggregate vor öffnen der beiden
Deckel mit Hilfe des Schaltgestänges abgeschaltet werden. Selbstverständlich können
Bolzen und Schaltgestänge auch getrennte Bauteile sein, so daß beide getrennt bedienbar
sind, wenn der Randstreifen hochgeklappt ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht der beiden Ausführungsbeispiele,
nämlich einer Schaltstation und einer Trafostation,
die beide zu
einer elektrischen Umspannstation zusammengefaßt sind; Fig. 2 einen vertikalen Schnitt
durch die Schaltstation gem.
-
Fig. 1; Fig. 3 den Deckel der Schaltstation gem. Fig. 2 in verschiedenen
bis 5 Stellungen; Fig. 6 einen Schnitt durch den Deckel der Schaltstation gem.
-
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab und Fig. 7 den Deckel der Trafostation
gem. Fig. 1 ebenfalls in verbis 9 schisdenen Stellungen.
-
Fig. 1 zeigt eine als Tiefstation ausgebildete Schaltstation 10 mit
einer abnehmbaren Dachplatte 11 und einem an dieser schwenkbar angelenkten äußeren
Deckel 12 und eine ebenfalls als Tiefstation ausgebildete Trafostation 30 mit einer
abnehmbaren Dachplatte 31 und einem an dieser schwenkbar angelenkten äußeren Deckel
32. Die Schaltstation 10 und die Trafostation 30 besitzen in diesen Ausführungsbeispielen
die gleichen äußeren Abmessungen und sind unmittelbar benachbart so in das Erdreich
eingesenkt, daß ihre Dachplatten 11 bzw. 31die gleiche Höhe haben. Dies ist jedoch
nicht erforderlich. Vielmehr können beide Stationsgebäude auch getrennt aufgestellt
werdeng unterschiedliche Abmessungen aufweisen und in unterschiedlichen Höhen in
das Erdreich eingesenkt werden. Beim AufstelLen der Stationen kann man sich also
dann nach den örtlichen Bedingungen richten und insbesondere berückwichtiger, daß
vielerorts heute bereits bei Aufstellung der Statichen @@ Stadtgebieten vorgeschrieben
ist, daß die in# Sichtbereich lJeaenct£: Stationen eine Höhe von 80 cm nicht überschreiten.
-
Anhand der Fig. 2 bis 6 wird nunmehr der Deckel der Schaltstation
10 näher beschrieben. Er besteht aus dem äußeren Deckel 12 und einem inneren Deckel
13. Der vordere Randstreifen 14 des äußeren Deckels 12 ist der Kontur der Dachplatte
folgend abgewinkelt und kann um ein parallel zur Vorderkante verlaufendes Scharnierband
15 abgeklappt werden. Nachdem der Randstreifen 14 hochgeklappt ist (Fig. 3), kann
ein Bolzen 17 aus seiner Verriegungsstellung gezogen werden, so daß beide Deckel
12 und 13 entriegelt sind.
-
Der Bolzen 17 hält den äußeren Deckel 12 über eine Lasche 27 und den
inneren Deckel 13 über einen Stirnfalz 28 dieses Deckels.
-
Der äußere Deckel 12 kann nunmehr um ein Scharnier 16, der innere
Deckel um ein Scharnier 18 in seine öffnungsstellung geschwenkt werden, in der er
einrastet oder durch eine Spezialeinrichtung am Scharnier gehalten wird (Fig. 4
bzw. 5).
-
Aus Sicherheitsgründen ist es - wie eingangs bereits dargelegt -jedoch
geboten, die elektrischen Aggregate im Inneren der Schaltstation 10 vor öffnen der
beidenDeckell2u.13 mit Hilfe eines Schaltgestänges 19 abzuschalten. Das freie Endstück
20 des Schaltgestänges 19 wird wie der Handgriff 21 des Bolzens 17 erst zugänglich,
wenn der Randstreifen 14 des äußeren Deckels 12 hochgeklappt ist. In das freie Endstück
20 wird eine Schaltstange 22 eingeführt, durch deren Drehung die Abschaltung der
elektrischen Aggregate bewirkt wird.
-
In ihrer Öffnungsstellung bieten die beiden Deckel 12 und 13 dem Bedienungspersonal
ausreichend Platz, die Aggregate im Stationsinneren zu warten oder gegebenenfalls
in die Schaltstation 10 einzusteigen. Gleichzeitig schütz# sie in dieser Stellung
vor dem Eindringen von Regenwasser in das Stationsinnere, so daß die
Schaltstation
10 auch bei schlechtem Wetter gewartet werden kann. In der Schließstellung der beiden
Deckel 12 und 13 sorgen im Randbereich des äußeren Deckels 12 vorgesehene Labyrinthdichtungen
dafür, daß Regen- und Spridwasser nicht in die Schaltstation 10 eindringenkann und
das heiße Gase einer eventuell im Inneren der Station auftretenden Explosion nach
außen nur nach unten gegen das die Station umgebende Erdreich austreten können.
-
Eine Labyrinthdichtung, die den hinteren Randbereich des äußeren Deckels
12, wo sich die Scharniere 16 befinden, abdichtet, ist index Zeichnung mit 23 angedeutet.
Die heißen Gase werden durch Öffnungen 24 zwischen den vertikalen Wänden der Schaltstation
10 und der Dachplatte 11 und durch einen Spalt 25 zwischen der Schaltstation und
der Vorderkante des Randstreifens 14 nach außen unten umgeleitet.
-
Nach Beendigung der Wartungsarbeiten werden zunächst der innere Deckel
13 und dann der äußere Deckel 12 geschlossen und mit Hilfe des Bolzens 17, der auf
der gesamten Breite der Schaltstation 10 auch mehrmals vorgesehen sein kann, verriegelt.
Sodann werden die Aggregate mit Hilfe der Schaltstangen 22 eingeschaltet, die Schaltstange
aus dem Endstück 20 des Schaltgestänges 19 herausgezogen und der Randstreifen 14
des äußeren Deckels herabgeklappt. In dieser Stellung kann der Randstreifen 14 mit
Hilfe eines Basquillschlosses 26 arretiert werden (Fig. 1 und 6). Da das Schloss
26 nicht wesentlich beansprucht wird, kann es von einfacher und leichter Bauart
sein. Würde der Bolzen 17 nicht in seine Verriegelungsstellung geschoben worden
sein, so wäre der Randstreifen 14 des äußeren Deckels 12 auf den Handgriff 21 des
Bolzens aufgestoßen und das Schloß 26 hätte nicht verschlossen werden können. Dies
ist eine der besonderen Vorteile
der Vorliegenden Erfindung, daß
die Verriegelung des inneren Deckels 13 auf gar keinen Fall vergessen werden kann.
Das gleiche gilt sinngemäß für die Einschaltung der Aggregate im Stationsinneren
mit Hilfe der Schaltstange 22.Erst nach dem diese Schaltstange 22 aus dem Endstück
20 des Schaltgestänges 19 herausgezogen und an dem für sie vorgesehenen Ort deponiert
ist, kann der äußere Deckel 12 vollständig ge- und verschlossen werden.
-
Häufig müssen die Aggregate im Inneren der Station 10 nicht gewartet,
sondern nur beaufsichtigt werden. Zu diesem Zweck weist der innere Deckel 13 in
der Zeichnung nicht dargestellte Fenster auf, so daß dieser innere Deckel gar nicht
geöffnet zu werden braucht.
-
Die Scharniere 16 und 18 der beiden Deckel 12 u. 13 sind zweckmäßigerweise
so ausgebildet, daß die beiden Deckel in ihrer öffnungstellung ohne ~# te»e Arretierhilfen
verharren. Auch der Randstreifen 14 verharrt von allein in der hochgeklappten Stellung,
da er bis zum Anliegen an der Abwinkelung des äußeren Deckels 12, also um ca. 225°
geschwenkt werden kann.
-
Die in den Fig. 7 bis 9 dargestellten unterschiedlichen ç ::#nungsphasen
des äußeren Deckels 32 und des dazugehörigen inneren .Deckels 33 der Trafostation
30 entsprechen vollständig denjenigen der beiden Deckel 12 und 13 der Schaltstation
10. Deshalb sind auch weitgehend die gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel
verwendet. Unterschiede bestehen lediglich in den äußeren Abmessungen der Deckel
12, 13 bzw. 32, 33 und der Anlenkung des inneren Deckels 33, dessen Scharnier 18
in Höhe der Bante der Dachplatte 31 angeordnet ist.
-
Die beiden Deckel 12, 13 bzw. 32,.33 der erfindungsgemäßen Tiefstation
erfüllen bei elektrischen Umspannstationen eine Doppelfunktion. Sie schützen nicht
nur vor der Wirkung einer eventuellen Explosion im Stationsinneren, sondern bilden
gleichzeitig eine Kapselung für die Schaltanlagen und machen deren gesonderte Kapselung
überflüssig, da die Schaltanlagen vor Öffnung der beiden Deckel auf bequeme Weise
von außen (nach Aufklappen des Randstreifens 14) abgeschaltet werder#önnen. Die
Einsparung einer gesonderten Kapselung für die Schaltanlagen führt zu einer erheblichen
Verbilligung der gesamten Umspannstation.
-
Die Erfindung ist anhand einer elektrischen Umspannstation beschrieben
worden. Sie läßt sich aber in vorteilhafter Weise bei allen Stationsarten und -größen
anwenden, bei denen die eingangs erwähnten Sicherheitsvorkehrungen geboten erscheinen.
Beispielhaft sind Gasstationen, Wasserstationen, Pumpstationen, Heizstationen, Gleichrichterstationen
od. dgl. zu nennen.