-
Schaltungsanordnung für den Sendersuchlauf
-
eines Uberlagerungsempfängers Bei Uberlagerungsempfängern wird zum
Empfang eines Senders bekanntlich ein Oszillator auf eine solche Frequenz eingestellt,
daß die Frequenz dieses Oszillators mit der Frequenz des einzustellenden Senders,
der sogenannten Empfangsfrequenz, durch Mischung eine bestimmte Zwischenfrequenz,
die Soll-Zwischenfrequenz, ergibt.
-
Das auf die Soll-Zwischenfrequenz transponierte Empfangssignal wird
in bekannter Weise durch einen Zwischenfrequenzverstärker verstärkt.
-
Moderne Uberlagerungsempfänger haben eine spannungsgesteuerte Abstimmung,
bei der die Frequenz des Abstimmoszillators mittels Kapazitätsänderung einer Abstimmdiode
geändert wird. Die Kapazitätsänderung der Abstimmdiode kommt dadurch zustande, daß
die Abstimmdiode mittels einer variablen Abstimmgleichspannung durchgestimmt wird.
Das Transponieren der Frequenz des empfangenen Signals erfolgt bekanntlich in einem
Tuner.
-
Zur Vereinfachung der Abstimmung werden bei Uberlagerungsempfängern
Schaltungsanordnungen für einen automatischen Sendersuchlauf verwendet, welche so
lange eine sich ändernde Abstimmspannung erzeugen, bis auf einen empfangswürdigen
Sender abgestimmt ist. Solche Schaltungsanordnungen sind sowohl für Rundfunk- als
auch für Fernsehempfänger bekannt, und zwar beispielsweise aus der Zeitschrift "Funkschau"
1971, Heft 17, Seite 535 ff., aus der Zeitschrift "Funkschau" 1973, Heft 13, Seite
469 ff. sowie aus der Zeitschrift "Funk-Technik", 1974, Nr. 3, Seite 81 ff.
-
Zur Erzeugung der für den Suchlauf erforderlichen variablen Abstimmspannung
dient beispielsweise gemäß der Figur 1 ein Suchlaufzähler 1, der vor- und rückwärts
zählt.
-
Jedem binären Zählerzustand des Zählers ist ein bestimmter Spannungswert
UD zugeordnet. Eine Änderung der Abstimmspannung UD erfolgt durch Änderung des Zählerstandes
des Zählers 1, die durch Taktimpulse eines Taktgenerators 2 herbeigeführt wird.
Dabei ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Abstimmspannung ändert, von der
Taktfrequenz des zugeführten Taktsignals abhängig.
-
Um eine Vorstellung über den Zusammenhang zwischen Taktfrequenz
des
zugeführten Taktsignals und der Suchlaufgeschwindigkeit zu erhalten, seien hier
zwei Beispiele genannt. Die Ansteuerung des Suchlaufzählers mit einer Taktfrequenz
von 1 kHz ergibt bei UHF beispielsweise eine Suchlaufgeschwindigkeit von 10 MHz/100
ms und eine Spannungsänderung von 4 mV/ms, während eine Taktfrequenz von 67,7 Hz
bei UHF beispielsweise eine Suchlaufgeschwindigkeit von 0,677 MHz/100 ms ergibt.
-
Die Zählrichtung des Zählers 1 und damit die Änderungsrichtung der
Abstimmspannung UD hängt davon ab, ob der Eingang V (Vorwärts) oder der Eingang
R (Rückwärts) des Zählers 1 von dem Befehlsdecoder 3 angesteuert wird.
-
Mit dem Zähler 1 ist ein Speicher 4 verbunden, in dem einzelnen Sendern
zugeordnete, binäre Zahlenwerte gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. Mit
dem Zähler 1 ist weiterhin ein Digital-/Analogwandler 5 verbunden, der beispielsweise
mit einer Auflösung der Abstimmspannung in Schritten von 4 mV arbeitet. In diesem
Fall wird der Abstimmungsbereich, der bei Abstimmung von Fernsehempfängern z. B.
von 0 V bis 33 V reicht, mit ca.
-
8200 Zählschritten des Zählers 1 durchlaufen. Einem Zählerschritt
entsprechen dabei etwa 100 kHz im UHF-Fernsehbereich mit der größten Abstimmsteilheit.
-
Dem Digital-/Analogwandler 5 ist ein Siebglied nachgeschaltet, welches
aus den beiden Widerständen 6 und 7 sowie aus den beiden Kondensatoren 8 und 9 besteht.
Gemäß der Figur 1 ist zur Steuerung der Suchlaufschaltung eine Steuerschaltung 10
vorgesehen. Die Identifikationsschaltung 11 der Figur 2 hat die Aufgabe, durch Untersuchung
der Modulation der in die ZF-Durchlaßkurve einlaufenden Träger zu entscheiden, ob
es sich um einen empfangswürdigen Träger handelt.
-
Die Figur 2 zeigt die Abstimmung eines Fernsehempfängers auf einen
Sender im UHF-Bereich. Die gestrichelte Kurve 12 der Figur 2 entspricht dem zeitlichen
Mittelwert einer treppenförmigen Digitalspannung. Aus diesem digitalen Signal wird
mittels des Siebgliedes (6, 7, 8, 9) die analoge Abstimmspannung der ausgezogenen
Kurve 13 gewonnen.
-
Beide Abstimmkurven steigen zunächst an, fallen dann wieder ab, um
dann wieder anzusteigen. Die Abstimmspannung (13) folgt dem Digitalsignal zeitlich
verzögert, was auf die Zeitkonstanten des Siebgliedes (7, 8, 9, 10) zurückzuführen
ist. Auf der Ordinate der Figur 2 sind nicht nur Spannungswerte, sondern -auch Frequenzwer-te--aufge-trlg
so daß die Kurve 13 nicht nur die Änderung der Abstimmgleichspannung
in
Abhängigkeit von der Zeit angibt, sondern gleichzeitig auch die Änderung der Frequenz
des transponierten Trägers in Abhängigkeit von der Zeit.
-
Die Figur 2 zeigt das Einlaufen des transponierten Bildträgers in
den Durchlaßbereich der ZF-Durchlaßkurve des Zwischenfrequenzverstärkers des Fernsehempfängers,
das bei etwa 34 MHz beginnt. Dabei wird der Bildträger durch die Identifikationsschaltung
identifiziert. Im Ausführungsbeispiel der Figur 2 erfolgt die Abstimmung von tiefen
zu höheren Frequenzen zunächst mit einer Suchlaufgeschwindigkeit von 4 mV/ms bzw.
10 MHz/100 ms.
-
Hat der transponierte Bildträger die Schwelle S3 von 39 MHz erreicht,
so kehrt sich die Suchlaufrichtung gemäß der Kurve 12 um. Wegen der zeitlichen Verzögerung
zwischen den Vorgängen auf der Digitalseite und der Analogseite folgt aber der transponierte
Bildträger nicht unmittelbar dem in umgekehrter Richtung laufenden Digitalsignal
(Kurve 12), sondern der transponierte Bildträger läuft zunächst über den Punkt S3
hinaus und pendelt dann entsprechend der Kurve 13 um die Sollage S.
-
Der Suchlauf wird durch eine Steuerschaltung gesteuert, für die die
Kommandos UO, UH und UM sowie deren Kommandofolge maßgebend sind. Die angegebenen
Kommandos sind bestimmte
Spannungswerte. Zur Erzeugung der Kommandos
wird die transponierte Frequenz des empfangenen Trägers laufend mit der Soll-Zwischenfrequenz
verglichen und durch diesen Frequenzvergleich die Frequenzablage der Zwischenfrequenz
von der vorgegebenen Soll-Zwischenfrequenz festgestellt. Diese Feststellung trifft
eine Kontrollschaltung, die AFC-Schaltung genannt wird und mit dem Zwischenfrequenzverstärker
verbunden ist. Verschiedenen Frequenzlagen des transponierten Trägers sind gemäß
der Figur 3 variable Spannungswerte der Spannung UA zugeordnet.
-
Bestimmten Bereichen der Spannung UA sind wiederum die erwähnten Kommandos
UO, UH und UM zugeordnet, und zwar erfolgt diese Zuordnung in einer Kodierschaltung,
von deren Ausgang die Kommandos der Steuerschaltung 11 für den Suchlauf zugeführt
werden.
-
Um die Zuordnung der einzelnen Kommandos zu den einzelnen Phasen des
Suchlaufs verstehen zu können, ist in der Figur 3 die in der Kontrollschaltung erzeugte
Spannung UA in Abhängigkeit von der Frequenz f aufgetragen. Der Figur 3 ist zu entnehmen,
welchen Frequenzwerten die einzelnen Kommandos UO, UM und UH zugeordnet sind. Befindet
sich beim Suchlauf der transponierte Bildträger eines Fernsehsenders noch außerhalb
des ZF-Durchlaßbereiches
und ist somit die Abstimmlage von der
Sollage noch so weit entfernt, daß der gewünschte Sender noch nicht identifiziert
wird, so hat die Spannung UA den Wert UA1 und liegt damit nach der Darstellung der
Figur 3 innerhalb desjenigen Spannungsbereichs, der am Ausgang der Kodierschaltung
die Spannung UM erzeugt. Gelangt der Bildträger bei etwa 34 MHz (Schwelle S1) in
den ZF-Durchlaßbereich und wird identifiziert, so fällt die Spannung UA ab und gelangt
in einen solchen Spannungsbereich, der gemäß der Figur 3 am Ausgang der Kodierschaltung
die Spannung UO zur Folge hat. Bei der weiteren Abstimmung nähert sich der Bildträger
immer mehr der Soll-Zwischenfrequenz (S) von 38,9 MHz, womit ein Ansteigen der Spannung
UA verbunden ist. Bei der Schwelle S2 befindet sich der Bildträger etwa 75 bis 100
KHz vor der Solllage S von 38,9 MHz. Wenn der Punkt S2 überschritten wird, springt
die Spannung am Ausgang der Kodierschaltung vom Wert UO auf den Wert U. Wandert
der Bildträger weiter über die Sollage S hinaus und überschreitet er die Schwelle
S3, der eine Lage von 75 bis 100 kHz oberhalb der Sollfrequenz von 38,9 MHz entspricht,
so springt die Spannung am Ausgang der Kodierschaltung auf den größten Wert UH.
Wandert der Bildträger noch weiter in Richtung
höherer Frequenzen,
so gelangt er schließlich außerhalb des ZF-Durchlaßbereiches, wodurch die Spannung
am Ausgang der Kodierschaltung wieder auf den Wert UM springt.
-
In der Figur 4 sind die Kommandos UO, UM und UH in Abhängigkeit von
der Zeit t in Verbindung mit den Kurven 12 und 13 der Figur 3 aufgetragen. Gemäß
der Figur 4 erfolgt zum Zeitpunkt t1 der Suchlaufstart. Zu diesem Zeitpunkt liegt
am Ausgang der Kodierschaltung die Spannung UM, die dem Zustand entspricht, daß
zuvor ein Bildträger die ZF-Durchlaßkurve verlassen hat. Durch den neuen Suchlauf
soll nunmehr ein neuer Sender eingestellt werden. Zur Zeit t2 hat der Vorlauf den
Empfänger in die Nähe des nächsten Senders gebracht und den Bildträger des zu empfangenden
Senders identifiziert, so daß an der Stelle S1 die Spannung von UM auf UO springt.
Im Zuge der weiteren Suchlaufabstimmung überschreitet der Träger die Schwelle S2,
die 75 bis 100 KHz vor der Solllage liegt, wodurch die Spannung zum Zeitpunkt t3
von UO auf UM springt. Im Zeitpunkt t4 überläuft der transponierte Träger die Schwelle
S3, die 75 bis 100 KHz über der Sollage liegt, wodurch die Spannung von UM auf UH
springt.
Die Flanke 14 sorgt dafür, daß der Suchlauf von der Vorwärtsrichtung in den Rücklauf
umgeschaltet wird.
-
Der Rücklauf erfolgt mit geringerer Geschwindigkeit äls der Vorlauf.
-
Wegen der unvermeidlichen Integrationskonstanten, die durch das Siebglied
bedingt sind, folgt die Abgleichspannung UD der Umkehr der Suchlaufrichtung nicht
sofort. Die Abgleichspannung UD bewirkt deshalb ein Überlaufen des Punktes S4. Trotz
der zur Zeit t4 erfolgten Umkehr der Suchlaufrichtung verläßt deshalb der Träger
zunächst den ZF-Durchlaßbereich, so daß zur Zeit t5 die Spannung am Ausgang der
Kodierschaltung von UH auf UM springt. Die Umkehr der Suchlaufrichtung des Bildträgers
und damit auch der Abstimmspannung UD wird also durch die Auswirkung der Integrationskonstante
gegenüber dem Umkehrkommado zeitlich verschoben. Infolge der schließlich doch wirksam
werdenen Abstimmung in Rückwärtsrichtung gelangt der Bildträger wieder in den ZF-Durchlaßbereich,
so daß zur Zeit t6 die Spannung von UM auf UH und infolge der weiteren Abstimmung
in Rückwärtsrichtung, die mit einer Geschwindigkeit von 2,5 MHz/100 ms erfolgt,
zur Zeit t7 beim Überschreiten der Schwelle S3 von UH auf UM springt. Bei der weiteren
Abstimmung in Rückwärtsrichtung überläuft der Bildträger die Sollfrequenz
von
38,9 MHz bei S und die Schwelle S2 bei - 75 bis - 100 kHz vor der Sollage. Deshalb
springt zum Zeitpunkt t8 die Spannung von UM nach UO. Die Flanke 15 schaltet den
Such lauf von der Rückwärts- wieder in die Vorwärtsrichtung. Der nunmehrige Suchlauf
in Vorwärtsrichtung, der mit einer Geschwindigkeit von z. B.
-
0,677 MHz/100 ms erfolgt, läßt den Träger den Punkt der - 75 bis -
100 kHz vor der Sollage liegt, überschreiten, wodurch die Spannung zum Zeitpunkt
tg von UO auf UM springt. Durch die Flanke 16 wird der Suchlauf gestoppt, wodurch
der Empfänger nunmehr auf den empfangswürdigen Sender abgestimmt ist.
-
Schwierigkeiten treten beim Sendersuchlauf im UHF-Bereich dann auf,
wenn der Nachbarkanal eines Fernsehsenders belegt ist. Diese Verhältnisse zeigt
die Figur 5. Rechts sind der Bildträger BT1 und der Tonträger TT1 des einen Fernsehsenders
dargestellt, die voneinander einen Abstand von 5,5 MHz haben. Da der Nachbarkanal
ebenfalls belegt ist, befinden sich im Nachbarkanal gemäß der Figur 5 der Bildträger
BT2 und der Tonträger TT2 des Nachbarsenders.
-
Der Abstand zwischen den beiden benachbarten Bildträgern beträgt 8
MHz. Infolgedessen beträgt der Abstand zwischen
dem Tonträger TT1
des einen Senders und dem Bildträger BT2 des anderen Senders 2,5 MHz.
-
Die Figur 6 a zeigt die Sollage S eines Bildträgers BT in der ZF-Durchlaßkurve.
100 kHz unter der Sollage S befindet sich die Schwelle S2 und 100 kHz über der Solllage
S die Schwelle S3. Der Tonträger TT liegt außerhalb der ZF-Durchlaßkurve, wenn der
Bildträger BT in der Solllage S liegt. Der Abstand zwischen dem Bildträger BT und
dem Tonträger TT beträgt 5,5 MHz.
-
Die Figur 6 b zeigt die Information, die die AFC-Schaltung in Abhängigkeit
von der Abstimmspannung des abzustimmenden Senders liefert. Gemäß der Figur 6 b
liefert die AFC-Schaltung ein positives Kommando, solange sich der Bildträger BT
im Bereich der ZF-Durchlaßkurve vor der Sollage S befindet. Überschreitet der Bildträger
BT die Sollage S, so liefert die AFC-Schaltung gemäß der Figur 6, b ein negatives
Kommando. Diese Kommandofolge liefert die AFC-Schaltung immer dann, wenn ein Träger
die ZF-Durchlaßkurve durchläuft.
-
Wenn ein Träger in die ZF-Durchlaßkurve läuft, so untersucht die Identifikationsschaltung,
ob es sich bei diesem Träger um einen Bildträger oder um einen Tonträger handelt.
Zu diesem Zweck untersucht die Identifikation die Modulation des Trägers. Hat der
Träger eine Zeilensynchronmodulation, so handelt es sich um einen Bildträger. Da
die Identifikation die Zeilensynchronmodulation feststellen und auch zwischen unterschiedlichen
Modulationen der Träger unterscheiden kann, kann die Identifikation auch unterscheiden,
ob es sich bei dem in die ZF-Durchlaßkurve eingelaufenen Träger um einen Bildträger
oder um einen Tonträger handelt.
-
Da bei der Darstellung der Figur 6 ein Bildträger die ZF-Durchlaßkurve
durchläuft, beantwortet die Identifikation die Frage, ob es sich bei dem eingelaufenen
Träger um einen Bildträger oder um einen Tonträger handelt, gemäß der Figur 6 c
mit "ja". Ist der Bildträger aus der ZF-Durchlaßkurve herausgelaufen, so beantwortet
die Identifikation die Frage, ob sich ein Bildträger im Bereich der ZF-Durchlaßkurve
befindet, gemäß der Figur 6 c mit "nein".
-
Die AFC-Schaltung wird erst eingeschaltet, wenn von der Identifikationsschaltung
die Ja-Information kommt, die besagt, daß im Bereich der ZF-Durchlaßkurve ein Bildträger
vorhanden ist. Deshalb liefert die AFC-Schaltung erst dann ihre Kommandos, wenn
sie zuvor die Ja-Information von der Identifikationsschaltung erhalten hat. Da die
Identifikation zwischen Bild- und Tonträger unterscheiden kann, neigt man zunächst
zu der Auffassung, daß beim Empfang eines Fernsehsenders eigentlich keine Schwierigkeiten
auftreten dürften. In Wirklichkeit ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, wenn es
sich umden Empfang eines Fernsehsenders handelt, dessen Nachbarkanal belegt ist.
Die Gründe dafür sind der Figur 7 zu entnehmen.
-
Die linke Hälfte der Figur 7 zeigt in Zustands- bzw.
-
Ablaufbildern die möglichen Frequenzlagen von Bild und Tonträgern
relativ zur ZF-Durchlaßkurve. Während sich die Figuren 7 a bis 7 d mit dem Empfang
eines Fernsehsenders befassen, dessen Nachbarkanal nicht belegt ist, zeigen die
Figuren 7 e bis 7 g den Fall, daß der Nachbarkanal des zu empfangenden Senders belegt
ist. Die rechte Hälfte der Figur 7 zeigt die jeweilige Reaktion der Identifikationsschaltung
sowie der AFC-Schaltung auf die in der linken Hälfte dargestellten Frequenz lagen
der Träger.
-
Die Figur 7 a zeigt den Fall, daß sich der Bildträger BT eines zu
empfangenden Senders bereits innerhalb der ZF-Durchlaßkurve befindet, während sein
Tonträger TT noch nicht in die ZF-Durchlaßkurve eingelaufen ist.
-
Der rechten Hälfte der Figur 7 ist zu entnehmen, wie die Identifikationsschaltung
und die AFC-Schaltung darauf reagieren und welche Steuerkommandos daraus resultieren.
Wenn der Bildträger gemäß der Figur 7 a in die ZF-Durchlaßkurve einläuft, sagt die
Identifikation gemäß der Identifikationsspalte "ja" und die AFC liefert gemäß der
AFC-Spalte eine positive Information. Dies hat gemäß der Steuerkommando-Spalte zur
Folge, daß das Steuerkommando von UM auf UO geht.
-
Bei der Darstellung der Figur 7 b hat der Bildträger BT infolge der
weiteren Abstimmung seine Sollage S erreicht und dementsprechend befindet sich der
Tonträger des Senders nicht mehr außerhalb, sondern innerhalb der ZF-Durchlaßkurve.
Die Identifikation sagt weiterhin "ja", da sich der Bildträger noch innerhalb der
ZF-Durchlaßkurve befindet, während die AFC bei Erreichen der Bildträger-Sollage
gerade die Null-Information liefert. Beide Informationen haben zur Folge, daß das
Steuerkommando von UO auf UM geht.
-
In der Figur 7 c sind Bildträger BT und Tonträger TT noch etwas weitergelaufen,
so daß der Bildträger BT die Sollage S bereits überschritten hat. Die Identifikation
sagt in diesem Fall "ja", die AFC minus und das Steuerkommando geht von UM auf UB.
-
Bei der Darstellung der Figur 7 d hat der Bildträger BT die ZF-Durchlaßkurve
verlassen, während sich der Tonträger TT noch innerhalb der ZF-Durchlaßkurve befindet.
-
Dies führt dazu, daß die Identifikation "nein" sagt, weil kein Bildträger
mehr im ZF-Durchlaßbereich vorhanden ist, während die AFC plus" sagt. Unter diesen
Umständen geht das Steuerkommando von UB nach UM und bleibt dort.
-
Die Figuren 7 e bis 7 h zeigen die Verhältnisse, wenn der Nachbarkanal
des in den Figuren 7 a bis 7 d behandelten ersten Senders durch einen zweiten Sender
mit dem Bildträger BT2 und dem Tonträger TT2 belegt ist. Die Figur 7 e unterscheidet
sich von der Figur 7 d wegen der Belegung des Nachbarkanals durch den zusätzlichen
Bildträger BT2 des zweiten Senders, der nach der Darstellung der Figur 7 e bereit
in die ZF-Durchlaßkurve eingelaufen
ist. Der Abstand zwischen dem
in der Figur 7 e ebenfalls noch in der ZF-Durchlaßkurve befindlichen Tonträger TT
des ersten Senders und dem Bildträger BT2 des zweiten Senders beträgt 2,5 MHz. Weil
sich wieder ein Bildträger, nämlich der Bildträger BT2 des zweiten Senders, im Bereich
der ZF-Durchlaßkurve befindet, sagt die Identifikation beim Ablaufbild der Figur
7 e "ja".
-
Die AFC sagt plus", weil sowohl Bildträger BT2 als auch Tonträger
TT1 vor Sollage sind. Als Ergebnis dieser beiden Informationen geht das Steuerkommando
von UM nach UO.
-
Die Figur 7 f zeigt den Fall, daß der Tonträger TT1 des ersten Senders
die Sollage S für den Bildträger erreicht hat. Beim Einlauf des Tonträgers TT1 in
die Sollage S sagt die AFC "Null". Die Identifikation sagt "jatt, weil sich der
Bildträger BT2 nach wie vor innerhalb der ZF-Durchlaßkurve befindet. Das Steuerkommando
geht von UO nach U.
-
In der Figur 7 g ist der Tonträger TT1 des ersten Senders bereits
etwas über die Sollage S hinausgelaufen. Dies hat zur Folge, daß die AFC "minus"
sagt, und, weil sich der Bildträger BT2 noch innerhalb der Durchlaßkurve befindet,
sagt die Identifikation "ja". Bei dieser Konstellation
geht das
Steuerkommando von UM auf UB und leitet gemäß der Figur 8 im Zeitpunkt tIV auf der
digitalen Seite den Rücklauf ein, dem, wegen der Zeitkonstanten, die analoge Seite
nicht folgt. Läuft der Tonträger TT1 des ersten Senders während des Suchlaufs entlang
der Nyquist-Flanke der ZF-Durchlaßkurve nach unten, so nimmt seine Energie ständig
ab. Zum Zeitpunkt tv (Figur 8) ist seine Energie so gering, daß das Kommando von
UB auf UM springt.
-
Im Zeitpunkt tVI überwiegt bereits der Bildträger BT2 des zweiten
Senders und löst gemäß der Figur 8 einen Kommandowechsel vom UM nach UO aus. Diese
Kommandqfolge leitet einen langsamen Vorwärtslauf ein, der beispielsweise mit einer
Geschwindigkeit von 67 Hz erfolgt. Erreicht die Abstimmspannung UD die Schwelle
S2, die 100 kHz vor der Sollage S liegt, so geht das Kommando gemäß der Figur 8
von UO auf UM über. Dieser Kommandowechsel löst einen Suchlauf-Stop-Befehl aus.
-
Wie der Figur 8 zu entnehmen ist, läuft die Abstimmspannung über die
Schwelle S3, die 100 kHz über der Sollage S liegt, hinaus und schwingt über. Dies
hat gemäß der Figur 8 einen langsamen Rücklauf auf der digitalen Seite zur Folge,
der beispielsweise mit 8 Hz erfolgt. Die Abstimmspannungskurve
überschreitet
aber nicht nur den Punkt S3, sondern auch den Punkt S4, so daß die Durchlaßkurve
verlassen wird. Da das Verlassen der ZF-Durchlaßkurve einen Kommandowechsel von
UB nach UM zur Folge hat und außerhalb des Durchlaßbereiches das Kommando UM bestehen
bleibt, bleibt die Abstimmspannung UD gemäß der Figur 8 im eingeschwungenen Zustand
außerhalb der ZF-Durchlaßkurve stehen. Dies ist gleichbedeutend damit, daß der zu
empfangende Sender nicht abgestimmt werden kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung anzugeben, die
gewährleistet, daß jeder gewünschte Sender auch dann ohne Schwierigkeiten abstimmbar
ist, wenn sein Nachbarkanal von einem benachbarten Sender belegt ist. Diese Aufgabe
wird durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
-
Das Wesen der Erfindung, die vorzugsweise beim Abstimmen von Fernsehsendern
im UHF-Bereich Anwendung findet, besteht darin, daß nach Suchlaufstart mit niedriger
Suchlaufgeschwindigkeit eine bestimmte Zeit lang nach einem Sender gesucht wird.
Wird während dieser bestimmten Zeit
ein Sender gefunden und eingestellt,
so ist der Suchlauf automatisch beendet. Kann dagegen während der(für den langsamen
Suchlauf vorgesehenen Zeit kein Sender gefunden werden, so wird der Suchlauf nach
Ablauf der für den langsamen Suchlauf vorgesehenen Zeit automatisch mit höherer
Suchlaufgeschwindigkeit fortgesetzt, damit der weitere Suchlauf einen möglichst
geringen Zeitaufwand erfordert.
-
Das Umschalten von einem zunächst langsamen Suchlauf nach Suchlaufstart
auf einen schnelleren Suchlauf ist deshalb unkritisch, weil für den Fall, daß beim
langsamen Suchlauf kein Sender gefunden und eingestellt worden ist, sichergestellt
ist, daß keine unmittelbar benachbarten Sender vorliegen. Liegen aber keine unmittelbar
benachbarten Sender vor, so kann es bei der Einstellung eines Senders auch nicht
zu der geschilderten Störung durch einen unmittelbar benachbarten Sender kommen,
so daß eine solche Abstimmung, die ohne Einwirkung eines unmittelbar benachbarten
Senders erfolgt, ohne weiteres mit einer Suchlaufgeschwindigkeit durchgeführt werden
kann, die höher ist als diejenige Suchlaufgeschwindigkeit, die nach der Erfindung
zur Einstellung eines Senders erforderlich ist, dessen Nachbarkanal belegt ist.
-
Der Fangbereich eines Senders entspricht einem Bereich der ZF-Durchlaßkurve,
aus dem der zu empfangende Sender nach seinem Einlaufen in diesen Bereich beim Abstimmen
nicht herauslaufen darf, da er sonst nicht mehr eingefangen werden kann.
-
Bei einem Fernsehempfänger erfolgt der Suchlauf nach Suchlaufstart
vorzugsweise so lange mit niedriger Suchlaufgeschwindigkeit, bis eine KanalbreLte
aurchlaufen ist. Wird bei diesem langsamen Suchlauf Uber eine Kanalbreite kein Sender
gefunden, so könnte im Prinzip auch noch länger mit der langsamen Suchlaufgeschwindigkeit
abgestimmt werden. Zur Abkürzung der Abstimmzeit wird jedoch vorteilhafterweise
so bald wie möglich auE schneL-lere Suchlaufgeschwindigkeit umgeschaltet, und diese
M6glichkeit ist nach dem Durchlaufen einer Kanalbreite gegeben.
-
Eine Kanalbreite entspricht im UHF-Bereich beispielsweise 8 MHz. Bei
einer niedrigen Suchlaufgeschwindigkeit von z. t. 1 mV/ms bzw. 2,5 MHz/100 ms benötigt
man für den Durchlauf einer Kanalbreite von 8 MHz beispielsweise 0,3 Sekunden. Für
2 mV/ms bzw. 5 MHz/100 ms benötigt man
die Hälfte dieser Zeit.
Der Suchlauf erfolgt vorzugsweise in Vorlaufrichtung von niedrigeren zu höheren
Frequenzen.
-
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
-
Die Figur 9 zeigt erfindungsgemäß die Abstimmung eines Senders im
UHF-Bereich für den Fall, daß der Nachbarkanal eines zu empfangenden Senders von
einem benachbarten Senders belegt ist. Nach der Erfindung erfolgt der Suchlaufstart
stets mit einer relativ niedrigen Suchlaufgeschwindigkeit von z. B. 5 MHz/100 ms
entsprechend 2 mV/ms, was einer Taktfrequenz des Taktgenerators von 500 Hz entspricht.
Diese niedrige Suchlaufgeschwindigkeit ist gemäß der Figur 9 so niedrig gewählt,
daß die Abstimmkurve 13 zwar um die Sollage S pendelt, dabei aber den Bereich der
ZF-Durchlaßkurve, der in der Darstellung der Figur 9 nach oben durch die Linie 54
begrenzt ist, beim Abstimmen des gewünschten Bildträgers nicht verläßt. Ohne die
langsame Suchlaufgeschwindigkeit nach der Erfindung würde der abzustimmende Sender
wegen der Einwirkung des Nachbarsenders wie in Figur 8 überlaufen werden, so daß
es zu keiner Abstimmung käme.
-
Nach der Figur 9 wird der Rücklauf auf der digitalen Seite entsprechend
der gestrichelten Kurve 12 im Punkt bei der Sollage von TT1 eingeleitet. Die Abstimmkurve
13 folgt dem Rücklaufkommando wegen der Zeitkonstante des zur Gewinnung der Abstimmspannung
erforderlichen Siebgliedes zeitlich verzögert. Nachdem der Tonträger TT1 seine Wirkung
verliert, wird der Suchlauf langsam vorwärts fortgesetzt, bis die UD-Kurve die Schwelle
75 bis 100 KHz vor der Sollage überschreitet, wo der Suchlauf anhält. Infolge von
Überschwingungen wird bei S3 die Schwelle 75 - 100 kHz über Sollage überschritten,
und dadurch ein langsamer Rücklauf eingeleitet, bis die Sollage erreicht wird.
-
Leerseite