DE2810477A1 - Vakuumschaltersystem - Google Patents
VakuumschaltersystemInfo
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Description
jie Erfindung betrifft ein Vakuumschaltersystem zum Unterbrechen
hoher Gleichströme mit niedriger Spannung, die jedoch für die verwendeten Kontaktmaterialien der Vakuumschalter
über der Potentialdifferenz des Kathodenfalls liegt.
Derartige Vakuumschaltersysteme werden insbesondere in Verbindung mit elektrolytischen Zellen bzw. chemischen Zellen,
wie z.B. Chlor-Alkalizellen, verwendet, welche bei niederen Strömen einen sehr großen Gleichstrom führen, der über mehreren
tausend Ampere liegen kann. Derartig hohe Gleichströme fließen kontinuierlich durch die Zelle, um den gewünschten chemischen
Effekt, z.B. die Trennung von chemischen Stoffen zu bewirken. Diese chemischen Zellen werden in Serienschaltung betrieben,
wobei es neuerdings üblich ist, die Betriebsspannung über 50
Volt ansteigen zu lassen.
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Die regelmäßig notwendig x^erdenden Wartungsarbeiten erfordern
Absciialteinrichtungen, die bei niederer Spannung
die hohen Str'ime unterbrechen können, um einzelne Zellen
aus dem Stromkreis auszuschalten, während die übrigen Zellen weiter-cetrieben v/erden. Vakuumschalter für diesen
Zweck sind durch die US-PS 3 950 628 bekannt. Es wurden auch schon weitere Vakuumschalter und Betätigungsiaechanismen
für diese in Verbindung mit der Verwendung für chemische Zellen vorgeschlagen, wobei die Vakuumschalter zumindest
einen verschiebbar angeordneten Kontakt in einem hermetisch abgedichteten Vakuumbereich haben. Von diesen Schaltern liegt
einer oder niedrere parallel zur chemischen Zelle und wird geschlossen,
u:i den Strom an der Zelle vorbeizuleiten, wenn diese
gewartet x-ierden soll. Bei der Wiederinbetriebnahme der chemischen
Zelle wird der bzw. die parallel geschalteten Vakuumschalter geöffnet, v.Tor.it der Strom wieder über die Zelle fließt.
Es ist; wünschenswert die Schalter rasch zu öffnen undden dabei
entstehenden Lichtbogen rasch zu unterdrücken. Die Kontakte bestehen üblicherweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung
mit einem bestimmten charakteristischen Kathodenfall,
d.h. einem bestimmten Potentialanstieg bzw. einer bestimmten Potentialdifferenz in der unmittelbaren Umgebung der als
Kathode anzusehenden Elektrode des Schalterso Bei einem
Spannungswert, der unterhalb dieses Potentialanstiegs im
Katiiodenfall liegt, kann kein Lichtbogen beim Öffnen der Kontakte
aufrechterhalten bleiben. Bei dem verwendeten Kupfermaterial liegt der Potentialanstieg für den Kathodenfall etwa
in der Größenordnung von 20 Volt. Von diesem charakteristischen
Verhalten des PotentialVerlaufs zxcLschen den Elektroden des
sich öffnenden Schalters wird für die Unterdrückung des Lichtbogens Gebrauch gemacht.
Bei
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oei Anlagen neuerer Art arbeiten die chemischen Zellen in
der Regel mit Gleichspannungen, die über 50 Volt liegen.
Damit ist die Spannung auch größer als die Potentialdifferenz
im Kathodenfall bzw. der Kathoden-Potentialabfall- Daraus
ergibt sich, daß für die meisten Kontaktmaterialien keine Möglichkeit der unterdrückung des Lichtbogens im Vakuumschalter
besteht, d.h. die herkömmlichen Vakuumschalter können in Verbindung mit solchen bei höherer Spannung betriebenen
chemischen Zellen nicht mehr eingesetzt werden.
In der Wechselstrom-Übertragungstechnik ist es allgemein üblich,
Vakuumtrennschalter in Parallelschaltung zu benutzen, ".vobei in eines parallelen Stronivveg seriengeschaltete Trennschalter
vorgesehen sind, um die Spannungswiderstandsfähigkeit
der Trennschalter zu erhöhen. Die seriengeschalteten Trennschalter können dem schnellen Anstieg der hohen Wechsel-Suromübergangssparorang
widerstehen, welche am Trennschalter kurz nach der Unterbrechung beim Stromnulldurchgang entsteht.
Bei aolchen Vechselstromsystemen verläuft die Spannung durch
-TuIl und erleichtert die Unterbrechung des Stromes bevor sich die Wiederkehrspannung aufbaut.
Bei Vakuumschaltersystemen für Gleichstrom bzw. Gleichspannungen,
ergibt sich keine Möglichkeit der Spannungsunterdrückung. Vielmehr wird die Lichtbogenunterdrückung dadurch erreicht, daß
beim Öffnen der Kontakte dafür gesorgt wird, daß der Kathoden-Potential
ab fall für den Vakuumsehalter die am System anliegende
Gleichspannung übersteigt. Unter diesen Umständen kann kein Lichtbogen aufrecht erhalten werden, so daß eine Unterbrechung
auch sehr hoher Ströme bei gleichzeitiger Lichtbogenunterdrückung möglich ist.
Der
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Vakuumschaltersystem
zu schaffen, das auch bei Betriebsspannungen über dem Kathoden-Pctentialabfall in der Lage ist, hohe Ströme zu unterbrechen,
wobei gleichzeitig eine Unterdrückung der Lichtbogen "izx·.-. eine Löschung der Lichtbogen möglich ist.
Diese Aufgabe v/ird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest
zwei parallele Stromwege vorhanden sind, von denen iis einen Stromweg zumindest ein Vakuumschalter und im anderen
Stromweg zumindest zwei in Serie geschaltete Vakuumschalter
liegen, und laß Einrichtungen zum öffnen der Vakuumschalter in Abhängigkeit vom Öffnen des Vakuumschalters im einen
StroBiweg die seriengeschalteten Vakuumschalter um eine vorgegebene
Zei3 verzögert öffnen.
X-feitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von
%'eiteren Ansprüchen.
Die Vorteile und lierkmale der Erfindung ergeben sich auch
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schaltung des Vakuumschaltersystems
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Betätigungsmechanismus für das Vakuumschaltersystem;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Betätigungsmechanismus
gemäß Fig. 2, aus der die Verzögerung des Öffnens von Schaltern hervorgeht.
Gemäß
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Ee,:e -Jf Unser Zeichen: WS120P-1750
jemäß Fig. 1 -umfaßt das Vakuumsellalter syst em 10 Anschlußleitungen
12 und 14, welche an die Anode und Kathode einer
nicht dargestellten elektrolytischen bzw. chemischen Zelle angeschlossen sind. Eine Vielzahl elektrisch parallel geschalteter
Stromwege 16, 18 und 20 verbindet die Anschlußleitungen 12 und 14. In den Stromwegen 16 und 18 ist jeweils
ein Vakuumschalter 22 bzw. 24 angeordnet. Im Stromweg 20
sind dagegen zwei Vakuumschalter 26 und 28 in Serienschaltung angeordnet. Zwischen dem Stromweg 18 und dem Stromweg
"befindet sich eine Verzögerungseinrichtung 29, die dafür sorgt, ia3 über einen Öffnungsmechanismus 42 einerseits die Öffnung
der Sehalter 26, 28 gleichzeitig, jedoch um eine bestimmte
Seit verzögert nach den Schaltern 22 und 24 erfolgt.
Zwischen den Anschlußleitungen 12 und 14 liegt ein Gleichspannungspotential
von etwa 50 Volt,und wenn alle Vakuumschalter
geschlossen sind, fließt ein sehr hoher Gleichstrom in der Größenordnung von mehreren tausend Ampere über die
Stromwege 16, 18 und 20. Wenn der Stromfluß über das Vakuumschaltersystem 10 - unterbrochen werden soll, werden die Schaluer
22 und 24 etwa gleichzeitig geöffnet, xrobei die Schalter
26 und 28 noch geschlossen bleiben. Nunmehr fließt der gesamte StJrom. in System über den Stromweg 20, womit man eine Unterdrückung
bzw. eine löschung der sich zwischen den öffnenden Schalter 22 und 24 ergebenden Lichtbogen erreicht. Nach einer
festgelegten ausreichend großen Verzögerungszeit, welche das
löschen der Lichtbogen an den Schaltern 22 und 24 sicherstellt, jedoch noch bevor eine Überhitzung der Schalter 26 und 28 infolge
des hohen Stromes erfolgt, werden die Schalter 22 und geöffnet. Diese Verzögerungszeit beträgt zumindest 50 Millisekunden.
Die Verzögerungseinrichtungen 29 bewirken über den öffnungsmechanismus 42, daß die Schalter 26 und 28 gleichzeitig
geöffnet
8 0 9 8 31 Il % 9 S S
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geöffnet ".-.'erden. 3er Kathoden-Potentialabfall an den serien-
-?eschal~s~er_ Vakuumschaltern 26, 28 übersteigt den Kathoden-Potentialacfail
an den beiden Einzelschaltern 22 und 24- um las Zweifache. Auf diese Weise können die in Serie geschalteten
Vakuumschalter den Strom effektiv unterbrechen. Selbstverständlich
ist es möglich, mehr als zwei Vakuumschalter im ctromwer 20 in Serie zu schalten, um einen größeren Kathoden-Potentiaiacfall
zu erzielen.
Lie ,Zuordnung der einzelnen Vakuumschalter zu dem Betätigungs-
::.-3chanis:ius geht aus Fig. 2 hervor. Die grundsätzliche Wirkungsweise
des Betätigungsmechanismus für die parallel geschalteten 3ch.ait-.vege geht aus der US-Patentanmeldung 650 406 hervor.
•Jedoch hau iies.er Mechanismus keine Vorkehrungen getroffen,
;.::. in einer der parallelen Stromwege eine Serienanordnung
von Schaltern vorzusehen. Das vorgeschlagene System ist daher
auf die Verwendung bei niederen Spannungen zumindest unter 2Γ Volt begrenzt. Der Betätigungsmechanismus gemäß den Fig.
und 3 UT^faSö eine gemeinsame Welle 30 mit Exzenterscheiben 32,
>■ und 36. Die Exzenterscheiben arbeiten jeweils auf ein Schaltgestänge
33, 40 und 42, welches an entsprechende Vakuumschalter
22, 2m-, 26 und 28 angeschlossen ist, wobei das der Exzenterscheibe
35 zugeordnete Schaltgestänge auf die Vakuumschalter
25 und 25 gleichzeitig wirkt. Die Exzenterscheiben 32 und
sind bezüglich ihrer Formgebung identisch aufgebaut, wogegen die Exzenterscheibe 35 einen vergrößerten HOckenbereich 44
hat. Durch diesen vergrößerten Nockenbereich wird erreicht, daß die Vakuumschalter 26 und 28 über die Öffnungszeit der
Vakuumschalter 22 und 24 hinaus geschlossen bleibt. Diese verzögerte Öffnung der Vakuumschalter 26 und 28 geht aus Fig.
3 hervor. ITach der Verzögerungszeit werden auch diese beiden
Vakuumschalter 26 und 28 geöffnet.
Obwohl 803837/0965
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Se„e: ^ Unser Zeichen: V/312OF-1?5O
Obwohl in der Beschreibung des Ausführungsbeispieles nur ein mechanischer Öffnungsmechanismus erläutert wurde, mit
des die verzögerte Unterbrechung der in Serie geschalteten Schalter im einen Strocweg erfolgt, ist es für den Fachmann
selbstverständlich, daß anstelle eines mechanischen Öffnungsmechanismuses
auch ein elektronischer vorgesehen werden kann, wobei dieser elektronische Offnungsmechanisinus die Stroinänderung
im parallelen Stromweg 20 erfaßt und abtastet und dann nach einer vorgesehenen Verzögerungszeit die Mechanik
zus Öffnen der Schalter, z.B. mit Hilfe eines Pneumatikzylinders oder eines Hydraulikzylinders, auslöst.
Patentansprüche:
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Leerse ite
Claims (1)
- PatentansprücheVakuuinschaltersystem zum Unterbrechen hoher Gleichströme mit niedriger Spannung, die jedoch für die verwendeten Kontakt-™aterialien der Vakuumschalter über der Potentialdifferenz ies Kathodenfalls liegt, dadurch gekennzeichnet, laß zumindest zwei parallele Stromwege (16 bzw. 18, 20) vorhanden sind, von denen im einen Stromweg (16 bzw. 18) zumindest ein Vakuumschalter (22 bzw. 24) und im anderen Stromweg (20) zumindest zwei in Serie geschaltete Vakuumschalter (26, 23) liegen, und daß Einrichtungen zum Öffnen der Vakuumschalter in Abhängigkeit vom Öffnen des Vakuumschalters (22 bzw. 24)' im einen Strosweg (16 bzw. 18) die seriengeschalteten Vakuumschalter (26, 28) um eine vorgegebene Zeit verzögert öffnen.Vakummschaltersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im einen Stromweg eine Vielzahl von gleichzeitig zu öffnenden Vakuumschalter- parallel geschaltet sind.809837/0965ORIG!MAL INSPECTEDPatentanwälteS«-* Ä Unsere, W312OP-175O5. Vakuumschaltersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g ekennz e i c h η e t, daß das Vakuumsystem für elektrolytische Zellen bzw. chemische Zellen Verwendung findet.^-. Yakuumschaltersystem nach einem der Ansprüche Λ bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Öffnungsmechanismus vorhanden ist, der eine gemeinsame Welle (30) umfaßt, welche eine Vielzahl von Exzenterscheiben mit einem Schaltgestänge zur Betätigung der Vakuumschalter trägt, wobei die dem Schaltgestänge für die in Serie geschalteten Vakuumschalter zugeordneten Exzenterscheiben diese Vakuumschalter verzögert öffnen.z>. Vakuumschalter system nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den in Serie geschalteten Vakuumschalter (26, 28) zugeordnete Exzenterscheibe (36) einen gegenüber den übrigen Exzenter scheiben (32, 34-) für die Vakuumschalter (22 bzw. 24) in den anderen Stromwegen verbreiterten Kockenbereich aufweist, so daß die seriengeschalteten Vakuumschalter (26, 28) langer als die übrigen Vakuumschalter (22 bzw. 24) geschlossen gehalten werden können.809837/0965
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