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Die Erfindung betrifft einen Schrankeinschub für elektrische,
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insbesondere elektronische Bauteile, mit einem abnehmbaren Frontplattensystem,
bestehend aus einer Frontplatte und aus zwei Gestängen, mit deren Hilfe die Frontplatte
rechts und links jeweils an Seitenwänden des Schrankeinschubes befestigt ist. Die
Abnehmbarkeit der Frontplatte hat besondere Bedeutung für den Fall, daß die elektronischen
Bauteile auf senkrecht angeordneten, mittels Stecker auswechselbaren Leiterplatten
untergebracht sind und das Auswechseln der Leiterplatten in horizontaler Richtung
erfolgt. Wird zum Auswechseln der Leiterplatten die Frontplatte abgenommen, so muß
dies,damit die nötigen elektrischen Messungen und Einstellmaßnahmen an den Leiterplatten
möglich sind, im Betriebszustand geschehen können. Vielfach nimmt man dabei eine
Leiterplatte auf Adapter, d.h. man verlängert durch ein steckbares Zwischenstück
die Leiterplatte um so viel, daß sie aus dem Schrankeinschub herausragt und zugänglich
wird für Messungen.
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Für das Frontplattensystem ergeben sich dabei zwei Bedingungen: Einerseits
muß auch nach der Abnahme die betriebsmäßige Verbindung zwischen der Frontplatte
mit den in ihr eingebauten Bedienelementen und den elektronischen Bauteilen des
Schrankeinschubes erhalten bleiben, andererseits dürfen die abgenommene Frontplatte
und ihre Aufbauten das Herausnehmen und auf-Adapter-Nehmen der Leiterplatten nicht
hindern.
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Es ist ein Schrankeinschub der oben beschriebenen Art bekannt, der
wie folgt aufgebaut ist. Auf der Rückseite der Frontplatte ist rechts und links
unten je ein Winkel angebracht, dessen Spitze durch ein Gelenk jeweils mit dem vorderen
Ende eines Gleitschlittens verbunden ist. Der Gleitschlitten ist jeweils an der
Innenseite der rechten und linken Seitenwand des Schrankeinschubes gelagert und
kann innerhalb seines Lagers horizontal vorwärts und rückwärts bewegt werden. Zum
Abnehmen der Frontplatte zieht man dieselbe nach vorne bis zu einem Anschlag des
Gleitschlittens heraus. Dann läßt man die Frontplatte herunterschwenken, wobei sie
in den beiden genannten Gelenken eine Drehung um 90o ausführt und in horizontaler
Lage stehen bleibt. Obwohl bei ihm die oben
erwähnten beiden Bedingungen
grundsätzlich erfüllbar sind, haften einem solchen Schrankeinschub eine Reihe schwerwiegender
Nachteile an. Die Beschriftung der horizontal liegenden ausgeklappten Frontplatte
kann nicht mehr gelesen werden. Desgleichen wird die Betätigung der an der Frontplatte
angebrachten Bedienelemente erschwert. Aufbauten auf Vorder- und Rückseite der Frontplatte
verdecken die Frontplatte des darunter gelegenen Einschubes. Zugleich wird auch
der verfügbare Raum für Aufbauten auf der Vorderseite der Frontplatte des daruntergelegenen
Einschubes eingeschränkt, es sei denn man nimmt in Kauf, daß der Gleitschlitten
weiter nach vorne herausziehbar gestaltet wird. Das würde jedoch mechanische Nachteile
mit sich bringen oder einen entsprechend höheren technischen Aufwand erforderlich
machen. Ein grundsätzlicher mechanischer Nachteil hängt mit der Parallelführung
der beiden Gleitschlitten zusammen. Aus der statischen Überbestimmtheit einer solchen
Lagerung resultiert bei seitlichem Verkanten während des Herausziehens der Frontplatte
ein sofortiges Verklemmen der Gleitschlitten. Schließlich sei noch gesagt, daß das
Einsetzen eines solchen Frontplattensystems beim untersten Einschub eines Schrankes
von vornherein unmöglich ist, da sich der untere Frontplattenrand des untersten
Einschubes praktisch auf Tisch- oder Fußbodenhöhe befindet und nicht weiter heruntergeschwenkt
werden kann.
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Demgegenüber macht sich die Erfindung einen Schrankeinschub der eingangs
beschriebenen Art zur Aufgabe, der in jeder beliebigen Höhenlage voll eingesetzt
werden kann, in jeder Höhenlage Zugriff zur und Sicht auf die abgenommene Frontplatte
erlaubt und dessen Frontplattensystem einfach herzustellen sowie leicht und zuverlässig
abzunehmen ist.
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Diese Audgabe wird gelöst durch einen Schrankeinschub, der gemäß Patentanspruch
1 gekennzeichnet ist.
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Ein solcher Schrankeinschub hat gegenüber den bekannten eine Reihe
von Vorzügen. Obwohl aus nur wenigen einfachen Teilen hergestellt, läßt sich das
zugehörige Frontplattensystem
leicht und ohne jede Gefahr eines
Verklemmens abnehmen. Die Frontplatte kann im abgenommenen Zustand, ohne daß das
zu Schwierigkeiten führt, relativ weit vor dem Einschub stehen und dabei ihre senkrechte
Lage behalten. Dadurch bleibt der Zugriff zu den Bauteilen vor und hinter der Frontplatte
gleichermaßen unbehindert und die Sicht auf die Frontplatte ungestört. Kein bebaubarer
Raum geht verloren. Auch bleibt der Zugang zur daruntergelegenen Frontplatte frei.
Darüber hinaus können benachbarte Frontplatten gleichzeitig abgenommen werden. Aus
den zugehörigen Einschüben können gleichzeitig Leiterplatten ausgetauscht bzw. auf
Adapter genommen werden. Die Höhenlage eines Einschubes spielt für die Abnehmbarkeit
seiner Frontplatte keine Rolle mehr.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben, so z.B. die alternative Möglichkeit, durch entsprechende Anordnung
der Stützen die abgenommene Frontplatte oberhalb oder unterhalb der zugehörigen
Öffnung der Frontplatte plazieren zu können. Hier sei noch der Vorschlag erwähnt,
das Gelenk zwischen Frontplatte und Gestänge feststellbar zu gestalten, um so die
Frontplatte in der senkrechten oder einer davon abweichenden Lage festhalten zu
können.
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Im folgenden soll die Erfindung durch einige Figuren und anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Es zeigen im einzelnen: Figur 1 Schrankeinschübe
nach dem bekannten Stand der Technik Figur 2 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
Einschub Figur 3 eine Draufsicht auf den Einschub Figur 4 einen Schnitt durch den
Einschub bei abgenommener Frontplatte
Figur 5 eine Alternative für
ein Einzelteil des Einschubes.
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Figur 1 stellt drei übereinander angeordnete Schrankeinschübe 1, 3,
5 nach dem eingangs erwähnten bekannten Stand der Technik dar, der zum besseren
Verständnis der Erfindung hier noch etwas näher beschrieben werden soll. In jedem
der Einschübe 1, 3, 5 ist nebeneinander eine Anzahl von Leiterplatten 7 angeordnet,
die in Steckbuchsen 9 eingesteckt sind.
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Frontplatte 11 des Einschubes 3 ist abgenommen und erlaubt das Entnehmen
oder Austauschen der in horizontaler Richtung steckbaren Leiterplatten 7. Die abgenommene
Frontplatte 11 ist seitlich an zwei Winkeln 13 aufgehängt, die ihrerseits jeweils
durch ein Gelenk 15 mit einem Gleitschlitten 17 verbunden sind. Zwei im Gleitschlitten
17 gelagerte Rollen 19 gleiten mit durch Sprengring abgesicherten Wellenstümpfen
in einem Schlitz 21 der Seitenwand des Einschubes 3. Die im Abstand a vor der Frontplatte
gelegene gestrichelte Linie grenzt den für Aufbauten auf der Vorderseite der Frontplatte,
wie Drehknöpfe, Anzeigelampen und dgl. vorgesehenen Raum ab.
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Die im Abstand "b" hinter der Frontplatte gelegene Linie grenzt den
für Aufbauten auf der Rückseite der Frontplatte, wie Potentiometer, Schalter, Lampenfassungen
und dgl. vorgesehenen Raum ab. Es zeigt sich, daß im vorliegenden Falle der vor
der Frontplatte vorgesehene Aufbauraum nicht frei verfügbar ist. Will man frei über
diesen Raum verfügen, so muß der Gleitschlitten etwa um die Länge 11a verlängert
werden.
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Dadurch werden jedoch die oben erwähnten mechanischen Mängel des Gleitsystems
weiter verschlechtert. Noch ein anderer Nachteil der Einschübe nach dem Stand der
Technik wird in Figur 1 erkennbar. Einschub 5 gibt den untersten Einschub des Schrankgestelles
wieder. Die Unterkante der Frontplatte des Einschubes 5 befindet sich dicht oderhalb
einer gestrichelten Linie 23, die den Erdboden oder die Tischfläche darstellen soll.
Es wird deutlich, daß hier ein Ausschwenken der Frontplatte nicht mehr möglich ist.
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Figur 2 zeigt einen Längsschnitt entlang der Linie II-II durch, Figur
3 eine in seitlicher Richtung verkürzt wiedergegebene Draufsicht auf einen Einschub
31 gemäß der Erfindung.
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Der Aufbau des Einschubes 31 wird bestimmt durch zwei Seitenwände
33 und Querstäbe 35, 37, 39, die mittels Schrauben 41 die Seitenwände miteinander
verbinden. In Nuten 43 der Querstäbe 37, 39 sind Führungsschienen 45 für Leiterplatten
47 befestigt, von denen der Einfachheit halber nur eine dargestellt ist. Die Leiterplatten
besitzen am vorderen Ende Handgriffe 49, am rückwärtigen Ende Steckerleisten 51,
die in Buchsenleisten 53 eingesteckt sind. Die Buchsenleisten 53 sind an den Querstäben
39 angebracht. Für den elektrischen Anschluß dienen Kontaktstifte 55. Zwei Rahmenwinkel
57 sind mit den Seitenwänden 33 und den Querstäben 35 verschraubt und werden zur
Befestigung des Einschubes 31 im Schrankgestell benutzt.
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Ein bewegliches Frontplattensystem 59 besteht im wesentlichen aus
einer Frontplatte 61 und zwei Gestängen 63, die aus einem vorderen Teil 65 und einem
rückwärtigen Teil 67 zusammengesetzt sind. Zwei an die Frontplatte 61 geschraubte
Winkel 69 sind durch Gelenke 71 an das vordere Teil 65 der beiden Gestänge 63 angekoppelt.
Die Gelenke 71 können durch eine Rändelschraube 73 in jeder beliebigen Lage festgestellt
werden. Die Teile 65 und 67 der Gestänge 63 sind durch ein Gelenk 75 miteinander
verbunden. Gelenke 77 mit einem Abstandsstück 79 dienen zur Anlenkung der Teile
67 an die Seitenwände 33. Eine Bohrung 81 in Teil 65 ist zum Einhängen in einen
Stehbolzen 83 vorgesehen. Natürlich kann statt der Bohrung 81 auch eine entsprechende
Einkerbung zum Abstützen auf den Stehbolzen 83 gewählt werden. Ein weiterer Stehbolzen
85 bietet der Bewegung des Teiles 67 einen oberen Anschlag. Zur Befestigung der
nicht abgenommenen Frontplatte 61 können Schrauben 87 benützt werden.
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In Figur 4 ist der Einschub 31 mit zwei möglichen Stellungen der abgenommenen
Frontplatte 61 abgebildet. Die strichpunktierte Darstellung zeigt die Frontplatte
61 in ihrer oberen
Stellung. Dazu ist Bohrung 81 in den Stehbolzen
83 eingehängt. Durch Rändelschraube 73 ist Lager 71 festgelegt, so daß die Frontplatte
in der gewählten senkrechten Lage starr mit Teil 65 verbunden ist. Die durchgezogene
Darstellung gibt die Frontplatte 61 in ihrer unteren Stellung wieder. Teil 67 schlägt
von unten her an den Stehbolzen 85 an, während sich Teil 65 auf den unteren Querstab
35 stützt. Auch hier soll Gelenk 71 bei senkrechter. Lage der Frontplatte 61 festgelegt
sein. Die gestrichelten Linien 89 und 91 geben an, innerhalb welcher Grenzen die
Kanten der Leiterplatten 47 liegen, wenn die letzteren herausgezogen oder auf Adapter
genommen werden.
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Es erweist sich, daß sie in beiden Stellungen der Frontplatte 61 keinerlei
Behinderung durch die abgenommene Frontplatte erfahren.
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Figur 5 zeigt eine alternative Gestaltungsmöglichkeit für die Verbindung
der beiden Teile 65 und 67. Teil 67 ist nach unten etwas verlängert worden. Ein
Abschnitt 93 dieser Verlängerung wurde senkrecht abgebogen und bildet einen Anschlag,
der ein Strecken der beiden Teile 65, 67 über den eingezeichneten Winkel a hinaus
verhindert. Auf diese Weise kann der Stehbolzen 85, der die gleiche Aufgabe der
Winkelbegrenzung hat, entfallen.
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L e e r s e i t e