DE2806241A1 - Druckmittelbetaetigtes ventil - Google Patents

Description

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N 5 - 76

Coal Industry (Patents) Limited Hobart House, Grosvenor Place, London, SWlX 7AE,England

und
Normalair-Garrett (Holdings) Limited

Westland Works, Yeovil, Somerset BA20 2Yd, England

Druckmittelbetätigtes Ventil

Die Erfindung betrifft ein druckmittelbetätigtes Ventil mit einem Gehäuse, einem zu einem Hohlraum im Gehäuse führenden Einlaß und einem mit dem Hohlraum in Verbindung stehenden Auslaß. Die Erfindung beschäftigt sich insbesondere mit druckgasbetätigten Ventilen, die sich als Druckverschluß eignen.

Derartige Druckverschlüsse werden eingesetzt, wenn körnige Masse aus einer Umgebung in eine andere Umgebung mit unterschiedlichem Druck transportiert werden muß, wobei der Druckverschluß bzw. ein Druckverschlußsystem einen Druckausgleich zwischen den beiden Umgebungen bewirkt. Bei bestimmten Verfahren, die bei erhöhten Drücken, d.h. bei über Atmosphärendruck liegenden Drücken, ablaufen, fallen körnige Feststoffe an, die aus der zugeordneten Anlage zur weiteren Verwendung oder vor Einleitung anderer Verfahrensschritte entfernt werden müssen. Zum Beispiel arbeiten eine Reihe von Verfahren, die sich mit der Trennung nützlicher Bestandteile, Gasen und Flüssigkeiten von Kohle oder kohlenstoffhaltigen Stoffen beschäftigen, bei erhöhten Temperaturen in der Gegenwart

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einer unter hohem Druck stehenden Gasphase, so daß die Kohle oder das kohlenstoffhaltige Material fluidisiert oder in der Gasphase transportiert wird. Im Rahmen dieser Verfahren ist es wünschenswert, jegliches kontaminierendes Restmaterial aus der Gasphase abzuscheiden und aus der Hochdruckumgebung in eine andere Umgebung, die z.B. unter Atmosphärendruck steht, zu bringen. Damit ergibt sich nämlich die Möglichkeit, die nicht mehr kontaminierte Gasphase wieder in das Verfahren einzuführen und zum Beispiel gasförmige oder flüssige Produkte zu erhalten, die nicht mehr unter Druck stehen, während feste Rückstände einer weiteren Verwendung zugeführt oder in anderen Verfahren verwendet werden können.

Um das Entfernen der Feststoffe zu erreichen, können diese in einem Gefäß mit einem Abscheider, z.B. einem Zyklon oder einem Filter, gesammelt werden und dementsprechend benötigt man eine Druckausgleichstufe für die jeweilige Umgebung. Solch eine Druckausgleichstufe wird herkömmlich von einem Druckverschluß bzw. einem Druckverschlußsystem gebildet, bei dem der Druckausgleich nacheinander jeweils für die eine und dann für die andere Umgebung erfolgt, wobei die Isolierung der beiden Umgebungen mit Hilfe einer Verschlußanordnung erfolgt. Üblicherweise verwendet man ein Ventil als Verschlußanordnung, wobei ein Ventilglied, das mit einem zugeordneten Ventilsitz abdichtet, im Ein- und/oder Auslaß des Druckverschlußsystems angeordnet ist, das üblicherweise auch einen Vorratsbehälter umfaßt. Weil das körnige feste Material das Ventil passieren muß, kann eine Kontamination der Dichtflächen auftreten mit der Folge schlechter Dichtung sowie einem Verlust an Wirkungsgrad und außerdem einer Funktionsstörung des gesamten Druckverschlußsystems .

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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein verbessertes druckmittelbetätigtes Ventil für den Einsatz in ein/ Druckverschlußsystem anzugeben.

Diese Aufgabe wird mit einem Ventil der eingangs beschriebenen Gattung gelöst, das gekennzeichnet ist durch zwei dem Einlaß zugeordnete und in Strömungsrichtung hintereinander angeordnete Ventilsitze, durch ein mit dem ersten Ventilsitz zusammenwirkendes und von diesem abhebbares bzw. gegen dieses setzbares Vorsteuer-Ventilglied, durch ein mit dem zweiten Ventilsitz zusammenwirkendes und von diesem abhebbares bzw. gegen dieses setzbares Haupt-Ventilglied und durch eine Spüleinrichtung, die auf die Dichtseite des Haupt-Ventilgliedes gerichtet ist, wenn dieses sich beim Betrieb in unmittelbarer Nähe des zweiten Ventilsitzes befindet.

Zweckmäßig werden die beiden Ventilsitze zueinander und zum Einlaß koaxial angeordnet, wobei die Ventilsitze an einem zugeordneten Einsatz ausgebildet sein können, der lösbar im Einlaß befestigt ist. Das Haupt-Ventilglied und das Vorsteuer-Ventilglied sind vorzugsweise koaxial zum Einlaß angeordnet und relativ dazu in axialer Richtung, d.h. fluchtend mit dem Einlaß, beweglich.

Das Haupt-Venti-lglied kann mit einem Druckmittel, vorzugsweise einem Gas, betätigbar sein. Das Haupt-Ventilglied wird zweckmäßig an einem Schaft angeordnet,der einen Kolben trägt, welcher in einem Zylinder hin und her beweglich ist, der in einem Zylindergehäuse ausgebildet ist_s das innerhalb eines Teils des Hohlraums des Ventilgehäuses angeordnet ist. Der Zylinder ist vorzugsweise gegenüber dem Hohlraum so abgedichtet j daß der Zutritt außen befindlicher Stoffe verhindert wird, die eine Beschädigung der beweglichen Teile verursachen

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könnten. Das Zylindergehäuse weist zweckmäßig Anschlüsse für die Zufuhr und den Abfluß eines Druckmittels zu den Seiten des Kolbens auf.

Das Vorsteuer-Ventilglied kann ebenfalls druckmittelbetätxgbar sein und in diesem Fall einen Kolben aufweisen, der in einem weiteren Zylinder des Zylindergehäuses hin und her beweglich ist, wobei das Zylindergehäuse entsprechende Anschlüsse auch für diesen Zylinder aufweist.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Vorsteuer-Ventilglied von einer Stange getragen, die koaxial verschieblich in einer Bohrung des Schaftes gehalten ist, der das Haupt-Ventilglied trägt. Die Stange erstreckt sich durch den Schaft bis in den nächsten Zylinder, wo der Kolben an der Stange befestigt ist. Die beiden Zylinder sind voneinander durch den Kolben des Haupt-Ventilgliedes getrennt.

Das Vorsteuer-Ventilglied und das Haupt-Ventilglied sind zweckmäßigerweise kegelförmig ausgebildet.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Vorsteuer-Ventilglied elastisch, z.B. mit einer Feder, in seine abdichtende Position mit dem zugeordneten Ventilsitz vorgespannt.

Die Spüleinrichtung kann zweckmäßigerweise aus einer Anzahl von druckmittelführenden Kanälen bestehen, die im Ventilgehäuse im Einlaßbereich angeordnet sind, wobei für den Fall eines dem Einlaß zugeordneten Einsatzes weitere Kanäle vorgesehen sind und ein Verteilerkragen für das Druckmittel angeordnet ist, der den Einsatz umgibt und die Kanäle im

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Ventilgehäuse sowie im Einsatz verbindet.

Im folgenden werden in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert; es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein druckmittelbetätigtes

Ventil,
Fig. 2 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt

durch ein Druckausgleichsystem mit zwei verschie-' denen Ausführungsformen der Erfindung.

Das in Fig. 1 dargestellte druckmittelbetätigbare Ventil 1 weist in Gehäuse 2 mit einem Einlaß 4 und einem Auslaß 6 auf, der mit einem im Gehäuse 2 gebildeten Hohlraum 7 in Verbindung steht. Dem Einlaß 4 ist ein Einsatz 8 zugeordnet, der darin in geeigneter Weise, z.B. mit einer Schweißung, befestigt ist. Der Einsatz 8 weist einen ersten Ventilsitz 10 und einen dazu stromabwärts und koaxial angeordneten zweiten Ventilsitz 12 auf. Der Einlaß 4 wird von einer Stufenbohrung IM- gebildet, die eine Schulter 16 besitzt, welche mit einem Kragen 18 des Einsatzes 8 zusammenwirkt. Der Kragen 18 weist eine Nut 20 auf, die, wenn der Einsatz 8 in der Stufenbohrung 11 positioniert ist, wenigstens einen druckmittelführenden Kanal 22 im Gehäuse 2 mit einem zum Kanal 22 führenden Einlaß 24 für das Druckmittel verbindet. Der Kragen 18' trägt den zweiten Ventilsitz 12 und besitzt düsenartige Ausbildungen 26, die mit der Nut 20 in Verbindung stehen und so orientiert sind, daß sie das Druckmittel für einen weiter unten zu beschreibenden Zweck leiten bzw. richten.

Ein Zylindergehäuse 30 ist in einem Teil des Hohlraums 7 des Gehäuses 2 angeordnet und wird darin mit einem Arm 32 gehalten, der sich seitlich vom Zylindergehäuse 30 erstreckt und der

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abgedichtet in einer Bohrung 34 des Gehäuses 2 gehalten ist. Im Zylindergehäuse 30 ist ein Zylinder 36 und über diesem sowie koaxial dazu ein weiterer Zylinder 3 8 angeordnet. Beide Zylinder 36, 38 sind bei 40 mit einer Büchsen- und Dichtungsanordnung 42 voneinander getrennt.

Ein Haupt-Ventilglied 50 weist einen kegelförmigen Kopf 5 2 mit einer Dichtfläche 54 aus Hartmetall (Stellit) sowie einem hohlen Schaft 56 auf. Der Schaft 56 trägt einen Kolben 58, der im Zylinder 36 hin und her beweglich ist. Der Zylinder 36 weist Anschlüsse 60,6 2 für das Druckmittel auf, die über Kanäle 59 und 6 3 mit Ein- bzw. Auslässen 6 5 bzw. 67 für die Versorgung mit bzw. den Abfluß von Druckmittel in Verbindung stehen. Der hohle Schaft 56 ist in einer Büchse 61 des Zylindergehäuses 30 verschiebbar und weist innen Büchsen 64 sowie Dichtringe 66 auf, in denen eine Stange 70 abgedichtet und verschieblieh geführt ist. Die Stange 7 0 trägt an einem Ende einen kegelförmigen Kopf 7 2 als Teil des Vorsteuer-Ventilgliedes 74, der mit dem ersten Ventilsitz 10 zusammenwirkt. An dem dem Kopf 42 gegenüberliegenden Ende trägt die Stange 70 einen Kolben 76, der im Zylinder 38 beweglich ist, wobei sich die Stange 70 durch die Büchsen- und Dichtungsanordnung 4 2 hindurch erstreckt. Der Zylinder 38 weist ebenfalls Anschlüsse 80, 82 für das Druckmittel auf, die über Kanäle 81 und 83 mit nicht dargestellten Druckmitteleinlässen und -auslassen verbunden sind.

Das Ventil 1 arbeitet wie folgt:

Der Einlaß 4 wird an eine Anlage angeschlossen, z.B. an den Feststoffauslaß eines nicht dargestellten Zyklonabscheiders, in dem feste Partikel aus einem Gas abgeschieden werden, das unter einem Druck im Bereich von z.B. 100 bis 400 bar

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steht und das eine Temperatur im Bereich von 400 - 600° C aufweist. Bei dem in der Figur dargestellten Betriebszustand ist das Ventil 1 durch das Vorsteuer-Ventilglied 74 und das Haupt-Ventilglied 50 geschlossen, d.h. der Kopf 72 dichtet gegen den zugeordneten Ventilsitz 10 und der Kopf 52 dichtet gegen den zugeordneten Ventilsitz 12. Die Ventilglieder 74, 50 werden durch den Druck eines Druckmittels in abdichtender Stellung gehalten, wobei der Druck jeweils auf die den Köpfen abgewandten Seiten der zugeordneten Kolben 76_s 58 in den Zylindern 38, 36 einwirkt und wobei das Druckmittel über die Anschlüsse 80, 6 2 und die Kanäle 83 bzw. 6 3 von einer externen Druckmittelquelle über den Einlaß 67 zum Zylinder 36 und den nicht dargestellten Einlaß zum Zylinder 38 geleitet wird. Das Druckmittel ist vorzugsweise ein inertes Gas.

Wenn es erforderlich ist, das Material aus dem Zyklonabscheider zu entfernen, wird das Ventil 1 betätigt. Zunächst wird ein Differenzdruck über die Anschlüsse 80, 82 an den Kolben 7 6 des Vorsteuer-Ventilgliedes 74 derart angelegt, daß der Kolben 7 6 sich, wie in der Zeichnung dargestellt, im Zylinder 3 8 nach unten bewegt. Dadurch hebt der Kopf 7 2 von dem zugeordneten ersten Ventilsitz 10 ab und das Material kann bis zum Kopf 5 2 des Hauptventils fließen, der dann aus seiner Dichtstellung mit dem zweiten Ventilsitz 12 durch Aufbringen eines Differenzdruckes über die Anschlüsse 60, 6 2 gebracht wird, wobei der Differenzdruck den Kolben 58 veranlaßt, sich, wie in der Zeichnung dargestellt, im Zylinder 36 nach unten zu bewegen. Wenn beide Ventilglieder ihre Offenstellung einnehmen, kann das Material in den Hohlraum 7 des Gehäuses 2 und von dort durch den Auslaß 6 fließen, der zweckmäßig mit einem nicht dargestellten verschlossenen Gefäß verbunden ist.

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Wenn-gewünscht wird, den Materialfluß durch das Ventil 1 anzuhalten, wird das Vorsteuer-Ventilglied 74 durch Flüssigkeitsdruck, der auf die entsprechende Seite des Kolbens 76 einwirkt, in eine Stellung gebracht, bei der der Kopf 72 den Ventilsitz 10 berührt. In Anbetracht der Tatsache, daß Material durch das Ventil 1 geflossen ist, kann der Kopf 72 bis zu einem gewissen Grade mit Partikeln des Materials kontaminiert sein, so daß er nicht in der Lage ist, wirksam abzudichten. Der Materialfluß wird jedoch nichts desto weniger durch die oben beschriebene Stellung, bei der Kopf und Sitz sich berühren, unterbrochen. Nunmehr wird das Haupt-Ventilglied 50 durch Aufbringen eines Differentialdruckes auf den Kolben 58 oder durch Aufbringen lediglich eines Druckes auf die entsprechende Seite des Kolbens und Verbinden der anderen Seite mit der Atmosphäre betätigt, so daß es sich (in der Zeichnung) nach oben bewegt und den Kopf 52 in eine Stellung in unmittelbarer Nähe des Ventilsitzes 12 bringt. Das Haupt-Ventilglied 50 wird dann in dieser Stellung eine kurze Zeit angehalten und es wird ein Druckmittel, vorzugsweise ein Gas, durch die düsenartigen Ausbildungen 26 zugeführt, die die Spüleinrichtung für den Ventilsitz 12 bilden. Das Druckmittel wird so zugeführt und durch die Anordnung der Düsen 26 gerichtet, daß es auf die Dichtseite 5¹I des Kopfes 5 2 auf trifft und auf dem Wege die Dichtseite 54 spült sowie dabei jegliches kontaminierendes Material, das während des Materialflusses durch das Ventil 1 daran haften geblieben ist, fortspült. Nachdem die Spülung ihre Wirkung getan hat, setzt das Haupt-Ventilglied 50 seine Bewegung fort, bis die Dichtseite 54 des Kopfes 5 2 mit dem zugeordneten Ventilsitz 12 abdichtet. In diesem Zustand dichtet das Ventil auch den nicht dargestellten Zyklonabscheider gegenüber dem verschlossenen Gefäß ab.

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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine weitere Ausführungsform eines druckmittelbetätigten Ventils 100 in Kombination mit einem Ventil 102 dargestellt, das dem oben beschriebenen Ventil entspricht und dessen Gehäuse 104 ein verschlossenes Gefäß 106 bildet.

Das Ventil 100· ist dem Auslaß 108 des Gehäuses 104 zugeordnet, welches einen Anschluß 112, über den es unter Druck gesetzt werden kann, sowie einen Anschluß 114, über den es :entlastet werden kann, aufweist.

Das Ventil Io2 entspricht in allen wesentlichen Einzelheiten dem in Fig. 1 dargestellten Ventil und braucht deshalb an dieser Stelle nicht weiter erläutert zu werden.

Die zweite Ausführungsform in Gestalt des Ventils 100 ist der ersten Ausführungsform im Hinblick darauf ähnlich, daß ein Vorsteuer-Ventilglied 120 vorgesehen ist, das einen konischen Kopf 122 auf einem Schaft 124 aufweist, wobei der Kopf 122 mit einem erster! Ventilsitz 126 am Auslaß 108 des Gefäßes 106. zusammenwirkt. Ein zweiter Ventilsitz 128 ist stromabwärts und koaxial zum Ventilsitz 126 ebenfalls im Bereich des Auslasses 108 angeordnet. Ein Haupt-Ventilglied 130 mit einem Schaft 132 trägt einen kegelförmigen Kopf 134, der mit dem Ventilsitz 128 zusammenwirkt. Der Schaft 13 2 ist hohl und der Schaft 124 des Vorsteuer-Ventilgliedes 120 ist koaxial und verschieblich darin angeordnet. Der Schaft 13 2 trägt an seinem dem Kopf 134 gegenüberliegenden Ende einen Kolben 136, der in einem Zylinder 138 hin und her beweglich ist. Der Zylinder 138 ist in einem Zylindergehäuse 140 ausgebildet, das an ein Gehäuse 142 angeschlossen ist, welches sich an das Gehäuse 104 des

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Gefäßes 106 anschließt.

Das Vorsteuer-Ventilglied 120 besitzt eine nachgiebige Vorspannung in Form einer offen gewundenen Druckfeder 150, die zwischen dem Kopf 122 und einer Ausnehmung 152 im Kopf 134 des Haupt-Ventilgliedes 130 angeordnet ist. Der Schaft 124 weist ein Widerlager 154 für die benachbarte Seite 156 des Kolbens 136 auf.

Das Ventil 100 ist ebenfalls mit einer schematisch bei 160 angedeuteten Spüleinrichtung versehen, die, wenn sich der Kopf 134 des Haupt-Ventilgliedes 130 in der Nähe seines zugeordneten Sitzes 128 befindet, die Dichtseite des Kopfes 134 mit einem Druckmittel, z.B. einem Gas, spülen kann, das durch die Spüleinrichtung 160 geleitet wird. Während des Betriebes arbeitet das Ventil 102 wie oben unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben. Wenn das Material durch den Einlaß 101 in das Gefäß 106 gelangt und das Ventil 102 geschlossen ist, kann ein Druckausgleich zwischen dem Hohlraum 105 des Gefäßes und der äußeren oder einer anderen Umgebung, die mit dem Bezugszeichen 180 angedeutet ist, hergestellt werden. Eine Druckentlastung oder eine Zufuhr von Druckmittel kann über die Anschlüsse 114 bzw. 112 erfolgen. Wenn-ein Druckausgleich hergestellt ist, kann das Ventil betätigt werden, um den Auslaß 108 zu öffnen. Dazu wird ein Differenzdruck auf den Kolben 126 derart aufgebracht, daß der Kolben sich in seinem Zylinder, wie in der Figur dargestellt, nach unten bewegt. Der Kopf 134 des Haupt-Ventilgliedes 130 hebt infolgedessen von seinem zugeordneten Ventilsitz 128 ab,

fliedes IiJf 120 wegen der

Federvorspannung zunächst im Kontakt mit seinem zugeordneten Ventilsitz 126 bleibt, bis das Widerlager 154 am Schaft 124 des Vorsteuer-Ventilgliedes 120 von der gegenüberliegenden Seite 15 6 des Kolbens 13 6 erfaßt wird, während dieser seinen

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Hub vollendet, oder bis das Gewicht des im Gefäß lO 6 befindlichen Materials die Vorspannung überwindet, so daß das Material aus dem Hohlraum 105 in die Umgebung 180 fließen kann.

Wenn gewünscht wird, den Auslaß 108 zu schließen, wird ein Differenzdruck in umgekehrtem Sinne auf den Kolben 136 gebracht, so daß dieser sich in seinem Zylinder 138 aufwärts bewegt. Weil die Feder 150 die beiden Köpfe 134- und 122 auseinander hält, kommt der Kopf 12 2 zunächst in Kontakt mit seinem zugeordneten Sitz 126. Dadurch wird der Materialfluß zwischen dem Hohlraum 105 und der Umgebung 180 wirksam unterbrochen und die Spüleinrichtung kann nunmehr betätigt werden, um einen Druckmittelstrom, ζ.B. Luft oder ein inertes Gas, heranzuführen, der auf den Kopf 134- auf trifft und diesen von sämtlichen Partikeln reinigt, die während des Materialflusses durch den Auslaß sich daran festgesetzt haben könnten. Der Kopf 13·+ kann beim Ausführen der Spülung in einer Position in unmittelbarer Nähe des Ventilsitzes 128 angehalten werden. Wenn die Spülung beendet ist, kann der Zylinder 13 8 wieder unter Druck gesetzt werden und den nunmehr gereinigten Kopf 134- abdichtend gegen seinen Ventilsitz setzen.

Obgleich in Fig. 2 unterschiedliche Ausbildungen von Vorsteuer- und Haupt-Ventilgliedern am Auslaß bzw. am Einlaß vorgesehen sind, liegt es im Rahmen der Erfindung, gleiche Ausführungsformen am Auslaß bzw. am Einlaß des Ventilgehäuses anzuordnen.

Es sei bemerkt, daß bei beiden Ausführungsformen nach den Figuren 1 und 2 das Haupt- und das Vorsteuer-Ventilglied sich beim Öffnen oder Schließen in gleicher Richtung bewegen.

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Es versteht sich jedoch, daß die Erfindung auch ein Ventil umfaßt, bei dem das Haupt- und das Vorsteuer-Ventilglied sich während des Betriebes relativ zueinander in entgegengesetzten Richtungen bewegen.

Die Steuerung des Betriebes von Haupt- und Vorsteuer-Ventilglied kann zweckmäßig mit einem Servosystem erfolgen, das Magnetsteuerventile enthält, um eine korrekte Folge von öffnen und Schließen sicherzustelen.

Das erfindungsgemäße Ventil bietet somit eine Möglichkeit, eine wirksame Abdichtung zu erzielen, weil das Haupt-Ventilglied erst dann in abdichtenden Kontakt mit dem zugeordneten Ventilsitz gebracht wird, wenn das Vorsteuer-Ventilglied seinen zugeordneten Ventilsitz berührt und wenn das Hauptsteuer-Ventilglied mit einem Spülmittel gereinigt worden ist. Da das erfindungsgemäße Ventil für Einsatzgebiete mit hohen Drücken und hohen Temperaturen bestimmt ist, müssen die Materialien für die funktionell wichtigen Teile des Ventiles entsprechend ausgewählt werden. So können z.B. Temperaturen von ca. 400 bis 500° C und Drücke von ca. 100 bis 400 bar vermutlich bei denjenigen Verfahren erwartet werden, bei denen die Erfindung Anwendung findet. Materialien für die Dichtflächen der Ventilsitze und der Ventilk^öpfe können Stellite (Werkzeugstähle) sein und die übrigen Teile des Ventils können aus einer Nickel-Chrom-Legierung hergestellt sein.

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Claims (15)

PATENTANWALT BODE · POSTFACH 6140 · D -4030 RATINGEN 6 - HOSEL · TELEFON 02102*611001 · TELEX 8585166 N 5 - 76 Coal Industry (Patents) Ltd. u.a. Patentansprüche:

1.J Druckmittelbetätigtes Ventil mit einem Gehäuse, einem zu einem Hohlraum im Gehäuse führenden Einlaß und einem mit dem Hohlraum in Verbindung stehenden Auslaß, gekennzeichnet durch zwei dem Einlaß (4) zugeordnete und in Strömungsrichtung hintereinander angeordnete Ventilsitze (10, 12), durch ein mit dem ersten Ventilsitz (10) zusammenwirkendes und. von diesem abhebbares bzw. gegen dieses setzbares Vorsteuer-Ventilglied (74), durch ein mit dem zweiten Ventilsitz (12) zusammenwirkendes und von diesem abhebbares bzw. gegen dieses setzbares Haupt-Ventilglied (50) und durch eine Spüleinrichtung (26), die auf die Dichtseite (54) des Haupt-Ventilgliedes (50) gerichtet ist, wenn dieses sich beim Betrieb in unmittelbarer Nähe des zweiten Ventilsitzes (12) befindet.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Ventilsitze (10, 12) zueinander und zum Einlaß (4) koaxial angeordnet sind.

3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Vorsteuer-Ventilglied (74) und das Haupt-Ventilglied (50) koaxial und relativ zueinander in axialer Richtung des Einlasses (4) beweglich angeordnet sind.

4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zylindergehäuse (30) innerhalb eines Teils des Hohlraums (7) des Gehäuses (2) angeordnet ist.

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ORIGINAL INSPECTED

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5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Haupt-Ventilglied (50) einen Schaft (56) aufweist, der einen Kolben (58) trägt, und daß der Kolben (58) in einem im Zylinderblock (30) ausgebildeten Zylinder (36) hin und her beweglich ist.

6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Zylinder (36) gegenüber dem Hohlraum (7) abgedichtet ist und daß das Zylindergehäuse (3o) Anschlüsse (65, 67) für den Zufluß und den Abfluß von Druckmittel zu und von jeder Seite des Kolbens (58) aufweist.

7. Ventil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Schaft (56) eine axiale Bohrung aufweist.

8. Ventil nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadur c h gekennzeichnet , daß das Vorsteuer-Ventilglied (74) druckmittelbetätigbar ist.

9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß das Vorsteuer-Ventilglied (74) einen Kolben (76) trägt, der in einem weiteren im Zylindergehäuse (30) ausgebildeten Zylinder (38) hin und her verschieblich ist, und daß das Zylindergehäuse (30) weitere Anschlüsse für den Zufluß und den Abfluß von Druckmittel zu und von jeder Seite des Kolbens (7 6) aufweist.

10. Ventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Vorsteuer-Ventilglied (74) über eine Stange (70) mit dem Kolben (76) verbunden ist.

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11. Ventil nach den Ansprüchen 7 und 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Stange des Vorsteuer-Ventilgliedes (74) koaxial und verschieblich in der Bohrung des Schaftes (56) des Haupt-Ventilgliedes (50) angeordnet ist.

12. Ventil nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsteuer-Ventilglied (120) elastisch in seine abdichtende Stellung mit dem zugeordneten Ventilsitz (126) vorgespannt ist.

13. Ventil nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeich net, daß die Spüleinrichtung eine Reihe von Kanälen (22) für das Druckmittel im Gehäuse (2) im Bereich des Einlasses (4) aufweist.

14. Ventil nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen dem Auslaß (108) zugeordneten Ventilsitz (126),durch einen weiteren dem Auslaß (108) zugeordneten und stromabwärts vom Ventilsitz (126) angeordneten Ventilsitz (128), durch ein Vorsteuer-Ventilglied (120), das mit dem Ventilsitz (126) zusammenwirkt und von diesem abhebbar bzw. gegen dieses setzbar ist, durch ein Haupt-Ventilglied (130), das mit dem Ventilsitz (128) zusammenwirkt und unter der Wirkung eines Druckmittels von diesem abhebbar bzw. gegen diesen setzbar ist, und durch eine Spüleinrichtung (160), die auf die Dichtseite des Haupt-Ventilgliedes (130) gerichtet ist, wenn dieses sich während des Betriebes in unmittelbarer Nähe des zugeordneten Ventilsitzes (128) befindet.

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15. Ventil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß das Gehäuse (10U) Anschlüsse (112, 114) besitzt, über die es unter Druck gesetzt bzw. entlastet werden kann.

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